Für den Feiertag am 6. Jänner hatte ich mir heuer unter anderem vorgenommen, mir ein paar Stunden die Beine zu vertreten. Das Checken der Wetterlage sowie der Blick auf diverse Webcam ergaben am Vormittag aber dann, dass die Nebel- bzw. Hochnebeldecke um Wien erstens hartnäckiger und zweitens auch dicker als angekündigt bleiben würde. Es kann natürlich seine Reize haben, im Nebel zum Hermannskogel zu gehen oder durch die Föhrenberge zu wandern. Aber die Lust auf Ausblicke oberhalb des Nebels war dann doch stärker.
So entschließe ich mich, wieder einmal den Hohen Lindkogel zu besuchen - und dies über den bequemsten Anstieg ab Zobelhof im Westen. Am späten Vormittag liegt das Stadtgebiet von Wien bei knapp über null Grad unverändert unter Hochnebel. Spätestens ab Gießhübl komme ich direkt in die Nebeldecke, und hier hält sich zudem leichter Frost. Nach dem Eisregen vom Vortag ist das schmale Zufahrtssträsschen vom Ungarstein im Helenental durch das Gutental eine Nuance glatt, sodass ich für die Rückfahrt (bergab) eine andere Route wählen werde. Spannend bleibt bis zuletzt die Frage, ob ich beim Zobelhof schon außer- bzw. oberhalb des Nebels sein werde. Das Ergebnis: Der (gut belegte) Parkplatz bei der Kote 577m der AMap befindet sich genau an der Nebelgrenze. So komme ich zu diesem ersten stimmungsvollen Foto mit umherziehenden Nebelschwaden, über die der Schneeberg im Hintergrund bereits drüberblickt.
05-ZobelhofNebelstimmung.jpg
Auf den ersten zehn Minuten des Anstiegs entlang dem Voralpen-Weitwanderweg 04 ist auch der Forstweg gelegentlich noch etwas glatt. Dann spüre ich deutlich, dass ich die Inversion verlasse und die Temperatur um gefühlt mehr als zehn Grad ansteigt. Etwa 150 Meter höher bietet sich knapp neben dem Weg der erste völlig freie Schneebergblick, der mir sofort bestätigt, dass ich die Nebelzone unter mir lassen konnte. Genau vor der Breiten Ries steht das behäbige Waxeneck.
10-SchneebergWaxeneck-Nebel.jpg
Nach einem flachen Abschnitt zum Hirschenkreuz folgt bereits der Schlussanstieg zum Gipfelbereich des Hohen Lindkogels. Von der Kuppe knapp nordwestlich des ORF-Senders bietet sich über einen Schlag seit Jahren ein schöner freier Blick Richtung Wien. Heute erlebe ich diese Perspektive unter besonderen Bedingungen: Im Nordosten erstreckt sich das endlose Nebelmeer, aus dem nur die höchsten Kuppen des benachbarten, niedrigeren Anningerstocks noch herausragen.
12-AnningerNebelmeer.jpg
Da stehen die beiden alten Bauwerke auf dem Gipfel des Hohen Lindkogels bereits direkt vor mir. Die gemauerte Sinawarte - benannt nach dem Bankier Georg Simon von Sina, der damals Grundeigentümer des Berges war - wurde 1856 errichtet. Der erste Bau des unmittelbar anschließenden "Schutzhauses Eisernes Tor" entstand 1884.
14-SchutzhausEisernesTor-Sinawarte.jpg
Direkt beim ORF-Sender öffnet sich der nächste freie Blick zum Schneeberg. Vor dem Waxriegel befindet sich nun die Dürre Wand, links schließt noch der Krummbachstein an.
16-SchneebergSchneealpe.jpg
Bei meinen beiden letzten Besuchen des Hohen Lindkogels war die Sinawarte gesperrt: 2020 wegen der "Abstandsregeln" während der Pandemie (Der schmale Treppenzugang hinauf verläuft im Inneren des Gebäudes), im Sommer 2022 aus irgendeinem anderen Grund. Heute ist sie hingegen geöffnet!
19-Sinawarte.jpg
Auf der Plattform schaue ich zunächst Richtung Süden bis Südwesten: Nun sind rechts neben dem Schneeberg auch etliche Gipfel der Mürzsteger Alpen - vom Schneealpenstock bis zum Gippel - im Blickfeld. Nicht nur über dem Flachland, sondern auch über dem unteren Triestingtal und dem Becken von Berndorf hält sich der Nebel hartnäckig. Diese Kombination aus vorzüglicher Fernsicht in der Höhe und Nebel in den Tälern gibt dem Panorama heute eine ganz besondere Qualität.
24-SchneebergSchneealpeGippel.jpg
Dieser Ausschnitt ist die westliche Fortsetzung des letzten Bildes. Hinter dem Nebel und Dunst im Triestingtal und den meisten Seitentälern erheben sich zentral nun etliche namhafte Berge der Gutensteiner Alpen: vom Unterberg über das Kieneck, die Reisalpe und den Hochstaff bis zum Hocheck und zum Hainfelder Kirchenberg.
26-PanoramaGippelMuckenkogel.jpg
Nördlich der Gutensteiner Alpen schließen weitere Berge im Wienerwald an, die in der rechten Hälfte dieser Aufnahme zu sehen sind: u.a. der Peilstein, der Gföhlberg sowie hinter dem ORF-Sender der lange Kamm des Schöpfls.
30-PanoramaUnterbergSchöpfl-ORFSender.jpg
Der Höllensteinkamm im Norden ist noch ein wenig niedriger als der Anningerstock, und entsprechend knapp wird es hier mit der Nebelgrenze: Der Höllenstein selbst in der linken Bildhälfte befindet sich aktuell eindeutig drüber, der Hintere Föhrenberg mit der Kammersteinerhütte rechts wird hingegen vom Nebel stark bedrängt.
33-Föhrenberge-Nebelmeer.jpg
Der Vordere und der Sooßer Lindkogel im Südosten schauen noch klar über die Nebeldecke. Wer heute aber von Baden, Bad Vöslau oder aus dem Helenental zum Hohen Lindkogel aufgebrochen ist, hatte in der Nebelregion - besonders nach dem Eisregen vom Vortag - teilweise recht glatte Wege zu bewältigen. Sowohl auf der Warte als auch vor der Hütte höre ich Gespräche von Wanderern, die besorgt klingen, wie sie wieder gut hinunterkommen würden...
Der höhere Ausgangspunkt beim Zobelhof hat heute nicht zuletzt den Vorteil, dass meine Grödeln im Rucksack bleiben können.
36-VordererSooßerLindkogel.jpg
So entschließe ich mich, wieder einmal den Hohen Lindkogel zu besuchen - und dies über den bequemsten Anstieg ab Zobelhof im Westen. Am späten Vormittag liegt das Stadtgebiet von Wien bei knapp über null Grad unverändert unter Hochnebel. Spätestens ab Gießhübl komme ich direkt in die Nebeldecke, und hier hält sich zudem leichter Frost. Nach dem Eisregen vom Vortag ist das schmale Zufahrtssträsschen vom Ungarstein im Helenental durch das Gutental eine Nuance glatt, sodass ich für die Rückfahrt (bergab) eine andere Route wählen werde. Spannend bleibt bis zuletzt die Frage, ob ich beim Zobelhof schon außer- bzw. oberhalb des Nebels sein werde. Das Ergebnis: Der (gut belegte) Parkplatz bei der Kote 577m der AMap befindet sich genau an der Nebelgrenze. So komme ich zu diesem ersten stimmungsvollen Foto mit umherziehenden Nebelschwaden, über die der Schneeberg im Hintergrund bereits drüberblickt.
05-ZobelhofNebelstimmung.jpg
Auf den ersten zehn Minuten des Anstiegs entlang dem Voralpen-Weitwanderweg 04 ist auch der Forstweg gelegentlich noch etwas glatt. Dann spüre ich deutlich, dass ich die Inversion verlasse und die Temperatur um gefühlt mehr als zehn Grad ansteigt. Etwa 150 Meter höher bietet sich knapp neben dem Weg der erste völlig freie Schneebergblick, der mir sofort bestätigt, dass ich die Nebelzone unter mir lassen konnte. Genau vor der Breiten Ries steht das behäbige Waxeneck.
10-SchneebergWaxeneck-Nebel.jpg
Nach einem flachen Abschnitt zum Hirschenkreuz folgt bereits der Schlussanstieg zum Gipfelbereich des Hohen Lindkogels. Von der Kuppe knapp nordwestlich des ORF-Senders bietet sich über einen Schlag seit Jahren ein schöner freier Blick Richtung Wien. Heute erlebe ich diese Perspektive unter besonderen Bedingungen: Im Nordosten erstreckt sich das endlose Nebelmeer, aus dem nur die höchsten Kuppen des benachbarten, niedrigeren Anningerstocks noch herausragen.
12-AnningerNebelmeer.jpg
Da stehen die beiden alten Bauwerke auf dem Gipfel des Hohen Lindkogels bereits direkt vor mir. Die gemauerte Sinawarte - benannt nach dem Bankier Georg Simon von Sina, der damals Grundeigentümer des Berges war - wurde 1856 errichtet. Der erste Bau des unmittelbar anschließenden "Schutzhauses Eisernes Tor" entstand 1884.
14-SchutzhausEisernesTor-Sinawarte.jpg
Direkt beim ORF-Sender öffnet sich der nächste freie Blick zum Schneeberg. Vor dem Waxriegel befindet sich nun die Dürre Wand, links schließt noch der Krummbachstein an.
16-SchneebergSchneealpe.jpg
Bei meinen beiden letzten Besuchen des Hohen Lindkogels war die Sinawarte gesperrt: 2020 wegen der "Abstandsregeln" während der Pandemie (Der schmale Treppenzugang hinauf verläuft im Inneren des Gebäudes), im Sommer 2022 aus irgendeinem anderen Grund. Heute ist sie hingegen geöffnet!
19-Sinawarte.jpg
Auf der Plattform schaue ich zunächst Richtung Süden bis Südwesten: Nun sind rechts neben dem Schneeberg auch etliche Gipfel der Mürzsteger Alpen - vom Schneealpenstock bis zum Gippel - im Blickfeld. Nicht nur über dem Flachland, sondern auch über dem unteren Triestingtal und dem Becken von Berndorf hält sich der Nebel hartnäckig. Diese Kombination aus vorzüglicher Fernsicht in der Höhe und Nebel in den Tälern gibt dem Panorama heute eine ganz besondere Qualität.
24-SchneebergSchneealpeGippel.jpg
Dieser Ausschnitt ist die westliche Fortsetzung des letzten Bildes. Hinter dem Nebel und Dunst im Triestingtal und den meisten Seitentälern erheben sich zentral nun etliche namhafte Berge der Gutensteiner Alpen: vom Unterberg über das Kieneck, die Reisalpe und den Hochstaff bis zum Hocheck und zum Hainfelder Kirchenberg.
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Nördlich der Gutensteiner Alpen schließen weitere Berge im Wienerwald an, die in der rechten Hälfte dieser Aufnahme zu sehen sind: u.a. der Peilstein, der Gföhlberg sowie hinter dem ORF-Sender der lange Kamm des Schöpfls.
30-PanoramaUnterbergSchöpfl-ORFSender.jpg
Der Höllensteinkamm im Norden ist noch ein wenig niedriger als der Anningerstock, und entsprechend knapp wird es hier mit der Nebelgrenze: Der Höllenstein selbst in der linken Bildhälfte befindet sich aktuell eindeutig drüber, der Hintere Föhrenberg mit der Kammersteinerhütte rechts wird hingegen vom Nebel stark bedrängt.
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Der Vordere und der Sooßer Lindkogel im Südosten schauen noch klar über die Nebeldecke. Wer heute aber von Baden, Bad Vöslau oder aus dem Helenental zum Hohen Lindkogel aufgebrochen ist, hatte in der Nebelregion - besonders nach dem Eisregen vom Vortag - teilweise recht glatte Wege zu bewältigen. Sowohl auf der Warte als auch vor der Hütte höre ich Gespräche von Wanderern, die besorgt klingen, wie sie wieder gut hinunterkommen würden...
Der höhere Ausgangspunkt beim Zobelhof hat heute nicht zuletzt den Vorteil, dass meine Grödeln im Rucksack bleiben können.
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