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Jochart, rund um den Graben – reloaded (14.4.2025)

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  • Jochart, rund um den Graben – reloaded (14.4.2025)

    Seit Toni und Rudolf vom Anstieg über den südlichen Begrenzungskamm des Jochartgrabens berichtet haben, will ich mir den auch anschauen.
    Gestern war es soweit. Ich bin mehr oder weniger Rudolfs Runde vom Mai 2024 nachgegangen.



    Vom Ausgangspunkt Rossbachklamm im Halbachtal bin ich schon mehrmals weggegangen,…


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    …aber heute biege ich gleich nach dem Fischteich auf das Steiglein links hinauf ab und erreiche so den Auslauf des Jochartgrabens.
    Der ist ganz gut zu begehen, nur hin und wieder muss man querliegenden Bäumen ausweichen oder darunter durch.


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    An dieser Stelle nach der Rechtsbiegung des Grabens verlasse ich ihn und steige rechts den Waldhang hinauf.
    Es interessiert mich zwar, wie der Graben weitergeht, aber erstens könnte das durch Totholz sehr mühsam werden und zweitens locken ja oben am Kamm die Gratfelsen.


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    Da ist schon der erste Turm.

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    Ich gehe links vorbei. Seitlich in der Wand gähnen Löcher.

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    Ein richtiger Weg führt da in der Flanke entlang.

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    Wieder oben am Grat: die umgangene Felsbastion von hinten.

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    Das ist schon die nächste.

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    So geht es munter weiter. Mal ist es steiler, dann wieder flacher.

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    Dieser Abschnitt erinnert mich ein bisschen an den Gaisstein Westgrat.

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    Ich bin begeistert. Der Anstieg ist wirklich wunderschön.
    Nach einer Waldkuppe wird es schließlich flach und ich erreiche in Kürze die Forststraße, die ich schon zweimal heraufgekommen bin.
    Bald bin ich auf der Raidelwiese.


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    Heute gehe ich die lange Straßenkehre in die kahle Südflanke einmal aus.

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    Obwohl es etwas diesig ist, ist die Fernsicht sehr gut. Sie reicht bis zu Hochschwab und Kräuterin.

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    Den Abstecher zu den Flugzeugresten hab ich bisher noch nie gemacht. Heute lass ich mir das nicht entgehen. Da sind sie schon:

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    Möglicherweise ein Teil des Seitenleitwerks…

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  • #2
    …der Kabine…

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    …und der Tragflächen.

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    Im Wikipedia-Artikel über die Jochart kann man folgendes über den Absturz lesen:
    Am 5. Dezember 1974 stürzte ein Beechcraft Musketeer B24R Sierra 200 ca. 100 Meter westlich des Gipfels auf einem mittelsteilen Hang ab. Ein Mann kam dabei ums Leben, ein anderer überlebte das Unglück. Noch heute kann man große Teile des Flugzeuges, wie das Ruder oder einen Flügel, am Hang finden.
    So hat das Flugzeug ausgesehen:


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    Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Unterwegs blühen noch zahlreiche Schneerosen.

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    Jochart-Gipfel mit neuem Kreuz

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    Da hat jemand einen Tragflächenteil heraufgeschleppt (i woar’s net)

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    Die Buchkassette am neuen Gipfelkreuz enthält eine volle Flasche Birnschnaps. Ich koste ihn, allerdings sparsam. Ich will nicht wieder Probleme beim Abstieg haben so wie im Herbst 2020

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    Im Gipfelbereich wurden einige Bäume umgeschnitten.

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    Die Aussicht nach Süden ist dadurch wesentlich besser als früher.

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    Nach einer Stunde Pause mache ich mich an den Abstieg. Ich gehe über den Westkamm zur Raidelwiese hinunter. Das Stück Jungwald ist zwar schon sehr dicht, aber am orografisch linken Rand (an der Grenze zum Hochwald) kommt man noch gut durch. Dann steige ich aber nicht zur Forststraße ab, die in der südlichen Flanke bis unter den Steinerkogel führt, sondern will möglichst oben am Kamm bleiben. Anfangs geht das ganz gut.

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    Dann wird es aber zusehends schwieriger, der Felsgrat ist sehr verwachsen und daneben liegt viel Totholz. Irgendwann wird es mir zu blöd und ich gehe ein Stück unterhalb des Kamms am Hang weiter. Dort geht es dank Tierfährten besser als erwartet. Zuletzt läuft der Kamm flach aus und ich erreiche den Sattel vor dem Steinerkogel.

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    Rückblick zur Jochart. Die Forststraße, die man hier sieht, kommt aus dem Weißenbachtal herauf.

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    Wenn ich schon hier bin, nehme ich den Gipfel halt auch noch mit. Steinerkogel, 1012m.

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    Direkt nach Süden scheint es zu steil, daher steige ich nach Westen zur Forststraße ab, die rund um den Kogel führen soll. Tut sie aber nicht, sie endet abrupt und ich muss ein Stück ziemlich steil den Südkamm hinuntersteigen, bis ich auf die Straße treffe, die von der Raidelwiese herüberkommt (und die ich zuerst verschmäht hatte). Sie führt noch kurz um einen Kammaufschwung herum in der Flanke weiter und endet dann. Jetzt muss ich nur noch gerade den Kamm hinunter. Eine zarte Steigspur zeugt von öfteren Begehungen. Geschickt weicht sie manchen Steilstufen aus. Das Gefährlichste ist das viele Laub, auf dem man leicht ausrutschen kann

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    Bald bin ich unten. Als ich hier vorbeigehe, bekomme ich Lust auf Fisch…

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    Leider gibt es bei der Kalten Kuchl keinen, aber ich tanke dafür kräftig Elektrolyte auf.
    Nach Hause fahre ich dann durch das Höllental. Immer wieder schön…


    Fazit:
    Ein wirklich hübscher Anstieg, nicht schwierig und auch nicht zu mühsam.
    Der Abstieg ließe sich noch optimieren, aber da gibt es ja verschiedenste Möglichkeiten…

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    • #3
      Danke für den Bericht!
      Muss ich mir auch ansehen, wenn das Wetter wieder trockener ist.

      lg, Norbert
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      ... in Italien
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      Blumen und anderes

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      • #4
        Na schau, die Jochart hat ein neues Gipfelkreuz und das direkt neben der Haasen Bank...
        Dort passt es eh besser hin. Bei meinem letzten Besuch lag das alte noch am Boden.
        Bezüglich Wrackteil am Gipfel: "i woar's a net!"
        Immer wieder fein dort und diesen Aufstieg werd ich mir auch noch gönnen.

        L.G. Manfred

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        • #5
          Eine schöne, lohnende Runde!
          Obwohl ich schon öfters auf der Jochart war, lese ich das erste Mal von diesem Flugzeugwrack. Aus Neugierde hätte ich mir das schon angesehen. Auf der Kaltmauer, die ich vor ein paar Jahren von Hinterwildalpen aus erstiegen habe, liegen auch ein paar Trümmer.

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          • #6
            Lang ist es her, werde ich mir wieder mal anschauen.
            Lg. helmut55

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            • #7
              Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
              Eine schöne, lohnende Runde!
              Dem kann ich nur zustimmen.

              Bei meiner Jochart Überschreitung hab ich damals auch den von dir begangenen Kamm verwendet, der ist wirklich nett.

              Das Flugzeugwrack hingegen hab ich (so wie Toni) bisher ignoriert, ein Grund, dort wieder hinzusehen.

              LG, Günter

              Meine Touren in Europa

              Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
              (Marie von Ebner-Eschenbach)

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