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42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

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  • 42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

    42. Pfadfinder HW

    Vor 8 Jahren lud mich einer meiner besten Freunde ein an einer sogenannten Pfadfinder HW (Härtewanderung) als Gast teilzunehmen.
    http://www.gipfeltreffen.at/pp/showgallery.php?cat=1150
    Nun 2008 stand meine 6. HW am Programm.
    Was ist eine HW?
    Eine Patrouille bestehend aus 4 bis 5 Personen versucht eine Wegstrecke zwischen 30 und 55 Kilometer
    An einem Tag zu bewältigen, das Ganze wird immer dadurch etwas „aufgelockert“ indem man diverse
    Aufgaben zu erfüllen hat, das reicht von Bastelarbeiten, Koordinatenberechnungen, Zielansprachen, Quizfragen,…, die einzelnen Zielpunkte sind in einem gewissen Zeitraum zu erreichen, sonst gibt es Punkteabzüge.
    Jeder Teilnehmer bekommt ein kleines Sackerl Studentenfutter und 1 Liter Wasser, mit dem Bus geht es
    zum Zielort, den die Teilnehmer auch erst bei der Ankunft erfahren.
    Es ist verboten Brücken zu überqueren, asphaltierte Straßen zu benutzen, Ortschaften zu durchqueren, Passanten anzusprechen, Essen mitzunehmen, Lichtquellen ausser den erlaubten (selbstgebastelte Petroleumlampe (hoffentlich nie wieder), Knicklichter….), je nach HW ist eine bestimmte Lichtquelle pro Person erlaubt.
    Außerdem bekommt man ca 4 Wochen vor der Wanderung ein Rätsel gestellt, jener Gegenstand der enträtselt wurde, ist dann auf die Hw mitzunehmen, und zwar geschmuggelt.
    Die Organisatoren der HW machen immer wieder Stichproben, und wird man erwischt bekommt man Schlechtpunkte.
    Außerdem ist ein Logbuch zu führen, indem man die Zielansprachen und besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen hat, das Logbuch wird auch nach der Aufmachung bewertet, je nach Thema der HW (Australien, Steinzeit,… diesmal Fußball)
    Die meisten HWs starteten um ca 14 Uhr, die Ankunft im Lager erfolgte um ca 2 Uhr in der Früh (es gab allerdings schon HWs bei denen ich erst um 6 Uhr in der Früh das Lager erreichte und andere noch später), danach war Camp errichten, Feuermachen, Essen zubereiten und schließlich endlich Nahrungseinnahme angesagt.
    Nachdem man ca 2 Stunden geschlafen hat, gab es meistens ein eher kärgliches Frühstück (Heuschrecken in Bier Teig, Sterz….)
    Nach einer kurzen Morgenmesse um ca 8 Uhr sind die letzten Kilometer zu bewältigen, um ca 13 Uhr endet diese (Tor)tour im Gasthaus, wo danach nach Herzen geschlemmt wurde.
    Soviel zum Ablauf einer HW, warum ich das seit Jahren mache, obwohl mir einige meiner Bekannten leicht masochistische Züge nachsagen….
    Für mich ist die HW ein wenig eine Möglichkeit seine eigenen Grenzen etwas auszuloten (Essens, Schlafentzug, immer wieder verschiedenste Aufgaben bewältigen), Orientierungsfähigkeit und Kondition etwas auszutesten, das alles ohne ramboähnlichem Militärgetue, und sich mit Freunden einfach einmal im Jahr 24 Stunden quälen zu lassen, als Hauptpreis winkt eine rote Holzkugel und nach 3 HWs ein Knoten, der Spaß kostet 30 Euro dafür gibt es ein ausgiebiges Mittagessen eine Busfahrt zu einem Ort den man nicht kennt, 1 Sackerl Studentenfutter und meistens eine Frühstücksüberraschung.
    So die Erklärung zur HW, da ich immer wieder darauf angesprochen werde.

    Die 2008er HW startete am 5. April um 13 Uhr und das Thema war diesmal Fußball, für mich und den Großteil meiner Begleiter eher unbekanntes Land vergleicht man es mit vergangenen HW-Themen wie Steinzeit, Irland, Australien…
    Das HW-Rätsel, welches einige Wochen vorher bekanntgegeben wurde war dafür einfach zu lösen, der zu schmuggelnde Gegenstand sollte diesmal ein Fußball sein.
    Im Bus P1040390 [640x480].jpg
    Die Busabfahrt erfolgte nahe Kagran, dort wurde uns auch ein Sackerl Studentenfutter für die ganze Gruppe übergeben, außerdem erhielten wir eine Hacke, Spaten und 2 feste Plastikplanen sowie Heringe und diverse Schnüre, Dieter hatte ein geniales Logbuch zum Thema Fußball EM kreiert.
    http://www.pixelworx.cc/HW2008/Album.pdf
    Um ca 14 Uhr verließen wir den Bus, Dieter, Thomas, Knopfi, Schorsch und meine Wenigkeit, nachdem uns die 2 Kartenkopien für das diesjährige Zielgebiet und die ersten Zielkoordinaten übergeben wurden, berechneten die
    Navigationsspezialisten Dieter, Thomas und Knopfi den Weg dorthin.

    000Map Hainfeld [640x480].jpg
    Karte einzeichnenP1040398 [640x480].jpg

    Gleich zu Beginn war ein kleiner Bach zu durchqueren und einige Stacheldrahtzäune zu überwinden, der Weg führte durch leichte Hügellandschaft, immer leicht geschupft bergauf.

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    P1040411 [640x480].jpg

    http://www.youtube.com/watch?v=3Dal_8GotGg
    Nahe einem kleineren Ort trafen wir auf das erste Kontrollteam, die erste Aufgabe war aus 2 Holzlatten einem Tuch und Schnüren eine selbststehende Torwand zu konstruieren, die auch Ballbeschuss standhält.
    Während Dieter und Thomas die neuen Koordinaten berechneten, bastelte ich mit Schorsch und Knopfi an der Torwand, in der Zwischenzeit wurden unsere Rucksäcke nach Essen, verbotenen Hilfsmitteln und vor allem nach dem Fußball gefilzt.

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    Ohne Suchergebnis ließen uns die Aufpasser ziehen und wir steuerten den nächsten Wegpunkt an.

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    www.schwanda.at

  • #2
    AW: 42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

    P1040455 [640x480].jpg

    Nach ca 2 Stunden erreichten wir eine kleine Kapelle, wo wir auch den nächsten Guide trafen, gemeinsam stapften wir zu einer kleinen Waldlichtung wo uns die nächste Aufgabe erwartete.
    Alle 5 Patrouillenteilnehmer mussten den Ball zum nächsten Mann gaberln ohne, dass der Ball den Boden berührt, für uns als Antikicker eine echt schwierige Aufgabe, die festen Bergschuhe trugen ihren Teil auch noch bei, mit mageren 5 Punkten beendeten wir das Trauerspiel und steuerten den nächsten Zielpunkt an.

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    Mittlerweile war es schon völlig dunkel geworden und wir aktivierten unsere erlaubten Knicklichter, wieder ging es leicht bergauf, schließlich erreichten wir um ca 0 Uhr 40 die nächste Station.
    Diesmal bestand unsere Aufgabe darin Morsezeichen mittels einer Stablampe zu senden, Dieter und Schorsch mussten die Morsezeichen entschlüsseln, da ich vom Morsen bis auf SOS nicht viel verstehe nutzte ich das Ganze um mich ein wenig zu erholen.
    Nach ca 15 Minuten waren die Morsezeichen entschlüsselt, es handelte sich um die Abseitsregel.

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    Wir rechneten eigentlich damit, dass das nächste Ziel das Camp nur noch wenige Minuten entfernt wäre, leider nein, noch einmal ging es mehr als zwei Stunden über Schotterstraßen zur Araburg.
    Die Sicht war gleich null, und wir vermieden diesmal Abkürzungen durch den Wald, die Knicklichter waren ein ziemlicher Sch…., ich sehnte mich ein wenig nach den alten stinkenden Petroleumlampen.
    Immer den Wegweisern zur Araburg folgend erreichten wir um 3 Uhr 40 das Camp, jeder bekam einen Becher Tee und die Aufgaben wurden verteilt.

    P1040492 [640x480].jpg
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    Dieter sammelte Holz, Schorsch und ich bauten mittels einer großen Plastikplane, Schnüren und Heringe ein kuscheliges Nachtlager, Thomas von Beruf koch musste aus Mehl und Wasser Nudeln erzeugen und diese am Lagerfeuer mit Hilfe von Knoblauch und Öl zu einem schmackhaften Gericht zubereiten, Knopfi erledigte die nächste Aufgabe, ein Ballnetz aus einer Schnur zu basteln.
    http://www.youtube.com/watch?v=WbrrM...eature=related
    Thomas unterhielt uns immer wieder mit Anekdoten aus seinem kulinarischen Leben.
    http://www.youtube.com/watch?v=SoXECztF_DU
    Um 5 Uhr 30 gab es Nudeln in Knoblauchsauce, echt lecker .

    P1040511 [640x480].jpg
    P1040519 [640x480].jpg
    P1040533 [640x480].jpg

    Schliesslich packte ich wir unsere Schlafsäcke und Liegeunterlagen aus, denn bis 8 Uhr durften wir schlafen.
    Mit Softshellhose und Jacke schlüpfte ich in meinen Glacier 1000, wollte noch aus meiner Fleecejacke einen Kopfpolster machen, aber da war ich schon weggetreten.
    www.schwanda.at

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    • #3
      AW: 42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

      Durch heftiges Zupfen an meinem Schlafsackende wurde ich aufgeweckt, es war bereits 8 Uhr 30, jaja so schnell kann die Zeit vergehen.
      Zum Frühstück gab es Tee und einen kleinen Becher Cornflakes, schließlich startete der Hauptbewerb, Beschuss der Torwand, innerhalb von 3 Minuten musste man von ca 4 Meter Abstand das kleine ausgeschnittene Loch so oft wie möglich durch zu treffen.
      Wieder versagte mein Team am fußballerischen Sektor, da unser Tuch sehr gespannt über der Torwand hing prallte fast jeder Ball regelrecht ab.
      Andere Torwände funktionierten fast trichtermäßig durch die eher lockere Befestigungsmethode, mit 2 Treffern verabschiedete sich mein Team in der 1. Runde, das erinnerte mich ein wenig an das bevorstehende Schicksal der österreichischen Nationalmannschaft.

      P1040548 [640x480].jpg

      Um 9 Uhr 40 ging es weiter zum nächsten Zielpunkt, wir ließen die Araburg hinter uns und der Weg führte entlang einer Schlepplifttrasse zum nächsten Kontrollpunkt.

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      Nach einer kurzen Morgenmesse erhielten wir unsere letzten Koordinaten, die uns geradewegs zum Gasthaus nahe Hainfeld führten, diesmal mussten wir tunlichst aufpassen keine Brücken zu überqueren oder Straßen zu benutzen, denn die Kontrolleure lauerten überall.

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      Um 13 Uhr 30 erreichten wir das Gasthaus, bei Schnitzel Bier und Torte versuchten wir die vergangenen Strapazen zu vergessen.
      Schließlich gab es noch eine kleine Siegerehrung, unsere Patrouille FC Eigentor erreichte gemeinsam mit FC Xhaxn den 1. Platz und jeder der Gruppen wurde mit einer roten Holzkugel belohnt, für Dieter, Thomas und mich gab es noch Sonderauszeichnungen in Form eines kleinen Knotens für die 12., 10. Bzw. 6. bestandene HW.
      http://www.youtube.com/watch?v=fgjOu...eature=related

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      P1040596 [640x480].jpg
      www.schwanda.at

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      • #4
        AW: 42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

        sicher geil....


        der Typ hier sollte aber auch mal wieder eine HW mit machen....
        http://www.youtube.com/watch?v=fgjOuTT-4_c&NR=1
        "Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut." -Klaus Kinski-

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        • #5
          AW: 42. PFADFINDER HÄRTEWANDERUNG nahe HAINFELD

          Alle Achtung Ossi! Tolle Bilder & genialer Bericht!

          Ein bisserl erinert mich die Sache an meine Survival & Wilderness-Ausbildung unter der Leitung des schweizer Bergführers Martin Epp 1980 am Polarkreis/Schweden Arvidsjaur, wo wir 3 Wochen unterwegs waren und davon die letzte Woche eine ähnliche Tour unternahmen, allerdings außer einen geräucherten Fisch nix mithatten uns ausschließlich aus der der Natur ernähren mußten(Beeren, Pilze, Fischfang etc.), allerdings ohne solcher schwieriger Aufgaben, wie ihr sie hattet!
          LGr. Pablito

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