Als gebürtiger Wiener muss ich mich fast schämen, dass ich bis vor 2 Monaten fast gar nichts wusste über die faszinierendsten Anstiege auf ausgerechnet jene 2 Berge, die doch fast jeder Wien-Tourist besteigt. Nach dem Kahlenberggrat und dem Nasengrat fehlten mir noch der Leopoldsberg-Klettersteig und die Standseilbahntrasse. Von diesen möchte ich hier berichten. Außerdem vom Josef- und vom Kollersteig, mit denen ich meiner Heimatstadt untreu wurde, da sie nach Klosterneuburg hinabführen.
Am 13.März verschaffte ich mir von der Kuchelauer Hafenstraße aus einen Überblick über das Gelände, durch das sich der Leopoldsberg-Klettersteig ziehen musste.
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Unten ist die Bundesstraße zu sehen, darüber ein Steilhang mit Steinschlaggattern (mit den grünen Pfosten) und zwei versicherten Steigen, die oben zusammentreffen. Der Leopoldberg-Klettersteig ist eigentlich ein ganzes Netz von Klettersteigen. Die rechteste, vom oben beschriebenen Einstieg aus kürzeste Variante ist rechts außerhalb des Bildes.
Auf dem Weiterweg richtung Klosterneuburg gefiel mir diese Sandstein-Felswand.
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Die Fischerhütte hier ist im Gegensatz zu jener auf dem Schneeberg ganzjährig geöffnet. (Wahrscheinlich weil die Donaufischer auch im Winter etwas fangen, während die Fischteiche auf dem Schneeberggipfel zufrieren.)
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Gleich einer chinesischen Mauer verhindern Bundesstraße und Eisenbahn über mehr als 1km den Zugang zum Leopoldsberg. Erst hier kommt man rüber.
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Obwohl von der Besiedlung her eher schon Klosterneuburg zuzurechnen, ist das hier immer noch Wiener Gemeindegebiet. Die Grenze verläuft im Graben, der als Einbuchtung der Silhouette deutlich zu erkennen ist. Durch diesen Graben führte einst die Standseilbahn. Da ich keine Karte mithatte und etwas ungeplant hierher gekommen war, stieg ich nicht von unten in den Graben ein, sondern von der Seite - über die an der Leitplanke links im Bild erkennbare Gasse namens Donauwartesteig. Ich vermute, dass analog zum Kollersteig und zum Josefsteig die Gasse nach einem vorbestehenden Fußweg (=Steig) benannt wurde, der vielleicht nach dem Ende der asphaltierten Strecke noch weiter führt. Ich verließ die Gasse jedoch schon bei ihrer Kehre, durch dieses Tor:
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Ich war mir nicht sicher, ob hier überhaupt der Zutritt gestattet ist, aber ich sah auf diesem Grundstück kein Haus, sondern nur Wald, also folgte ich dem Weg in den Graben. Kein Wunder, dass in diesem düsteren Graben keiner wohnen will. An der Grenze zu Klo'burg - Nomen est Omen? - findet man statt einer Standseilbahn nur noch Müllablagerungen.
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Spuren der Seilbahntrasse erkennt man nur, wenn man danach sucht. Durch diese Stufe schneidet sich der Pfad auffällig durch, womit seine Steigung annähernd konstant ist:
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Im Hintergrund eine zweite Rampe mit ebenfalls konstanter Steigung.
Der Pfad folgt hier schnurstracks bergauf einer Schneise. Hier kann man sich noch einigermaßen vorstellen, dass da mal eine Bahn raufging.
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Bald aber biegt der Pfad nach rechts weg und führt an diesem Quellhäuschen vorbei, das total verkabelt ist.
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Daneben eine Grube, in der sich jemand einen gemütlichen Sitzplatz eingerichtet hat.
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Nennt man das - analog zu Hochstand - einen Tiefstand?
Die Kabeln laufen hinauf zu einem Haus, in eine ähnliche Richtung geht der Weg weiter. Weil ich aber der Trasse der Standseilbahn weiter folgen wollte, stieg ich wieder in den Graben ab und wurde mit dem Anblick dieser bemoosten Baumstämme belohnt.
leop_2009-03-13k.jpg
Von hier aufwärts ist der Graben ziemlich verwachsen, und ich geriet ins Zweifeln, ob ich hier wirklich richtig bin. Darum nützte ich einen querenden Karrenweg als "Fluchtweg", über den ich schließlich auf den Kollersteig gelangte. Er ist ein normaler Wanderweg, der an der Wendekurve der Höhenstraße endet, genauer gesagt bei diesem WC (das versperrt war):
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Die einbrechende Dunkelheit nützte ich für Nachtfotos von Wien...
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...und Klosterneuburg.
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Am 10.4. waren Schneeschmelze und Dauerregen endlich passé, und der Tag war länger, auch durch die Sommerzeit. Also beste Voraussetzungen, um nach der Arbeit endlich den Leopoldsberg-Klettersteig in Angriff zu nehmen.
Den Einstieg zu finden, war recht einfach dank gebu_st's Tipp:
Der Name "Via ferrata Leopoldi" scheint eine Kreation eines Geochachers zu sein. Hier ist seine Wegbeschreibung zu finden.
Ich kam wie immer mit der Buslinie B239. Durch die Unterführung durch, wo ich zu Fuß einen Zug überholte...
leop_2009-04-10a.jpg
...gelangte ich auf die andere Straßenseite, wo man nun eine ganze Weile auf der Bundesstraße eine Mauer bzw. einen Zaun entlanggehen muss. Wer vergessen hat, wie Autoabgase riechen, der wird hier fündig.
Erste Steiganlagen tauchen hinterm Zaun auf.
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Der eigentliche Einstieg ist hier.
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Das mit einem Vorhängeschloss verschlossene Türl ist so niedrig, dass man leicht drübersteigen könnte. Aber das unterließ ich - einerseits weil ich der Zustiegsbeschreibung von gebu_st und der Geocacher folgen wollte, andererseits auch wegen der Verbotsschilder. Diese sind freilich etwas sonderbar, denn Baustelle gibt es hier keine, und auch vom Hinweis auf die Eltern und die Kinder fühlte ich mich nicht angesprochen. Ich vermute, dass das Schild deshalb ausgewählt wurde, weil ein passenderes (wie das darunter) nicht in dieser Größe verfügbar war.
Der Einstieg der Geocacher ist weder abgesperrt, noch stehen hier Verbotsschilder.
leop_2009-04-10d.jpg
Hinter dem blickdichten Holzzaun kann man sich umziehen oder auch erleichtern, so dass man gut vorbereitet ist für den ersten und zugleich schwierigsten Teil der Route. Es gilt, auf den Steg dort oben zu gelangen:
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Am 13.März verschaffte ich mir von der Kuchelauer Hafenstraße aus einen Überblick über das Gelände, durch das sich der Leopoldsberg-Klettersteig ziehen musste.
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Unten ist die Bundesstraße zu sehen, darüber ein Steilhang mit Steinschlaggattern (mit den grünen Pfosten) und zwei versicherten Steigen, die oben zusammentreffen. Der Leopoldberg-Klettersteig ist eigentlich ein ganzes Netz von Klettersteigen. Die rechteste, vom oben beschriebenen Einstieg aus kürzeste Variante ist rechts außerhalb des Bildes.
Auf dem Weiterweg richtung Klosterneuburg gefiel mir diese Sandstein-Felswand.
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Die Fischerhütte hier ist im Gegensatz zu jener auf dem Schneeberg ganzjährig geöffnet. (Wahrscheinlich weil die Donaufischer auch im Winter etwas fangen, während die Fischteiche auf dem Schneeberggipfel zufrieren.)
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Gleich einer chinesischen Mauer verhindern Bundesstraße und Eisenbahn über mehr als 1km den Zugang zum Leopoldsberg. Erst hier kommt man rüber.
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Obwohl von der Besiedlung her eher schon Klosterneuburg zuzurechnen, ist das hier immer noch Wiener Gemeindegebiet. Die Grenze verläuft im Graben, der als Einbuchtung der Silhouette deutlich zu erkennen ist. Durch diesen Graben führte einst die Standseilbahn. Da ich keine Karte mithatte und etwas ungeplant hierher gekommen war, stieg ich nicht von unten in den Graben ein, sondern von der Seite - über die an der Leitplanke links im Bild erkennbare Gasse namens Donauwartesteig. Ich vermute, dass analog zum Kollersteig und zum Josefsteig die Gasse nach einem vorbestehenden Fußweg (=Steig) benannt wurde, der vielleicht nach dem Ende der asphaltierten Strecke noch weiter führt. Ich verließ die Gasse jedoch schon bei ihrer Kehre, durch dieses Tor:
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Ich war mir nicht sicher, ob hier überhaupt der Zutritt gestattet ist, aber ich sah auf diesem Grundstück kein Haus, sondern nur Wald, also folgte ich dem Weg in den Graben. Kein Wunder, dass in diesem düsteren Graben keiner wohnen will. An der Grenze zu Klo'burg - Nomen est Omen? - findet man statt einer Standseilbahn nur noch Müllablagerungen.
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Spuren der Seilbahntrasse erkennt man nur, wenn man danach sucht. Durch diese Stufe schneidet sich der Pfad auffällig durch, womit seine Steigung annähernd konstant ist:
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Im Hintergrund eine zweite Rampe mit ebenfalls konstanter Steigung.
Der Pfad folgt hier schnurstracks bergauf einer Schneise. Hier kann man sich noch einigermaßen vorstellen, dass da mal eine Bahn raufging.
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Bald aber biegt der Pfad nach rechts weg und führt an diesem Quellhäuschen vorbei, das total verkabelt ist.
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Daneben eine Grube, in der sich jemand einen gemütlichen Sitzplatz eingerichtet hat.
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Nennt man das - analog zu Hochstand - einen Tiefstand?
Die Kabeln laufen hinauf zu einem Haus, in eine ähnliche Richtung geht der Weg weiter. Weil ich aber der Trasse der Standseilbahn weiter folgen wollte, stieg ich wieder in den Graben ab und wurde mit dem Anblick dieser bemoosten Baumstämme belohnt.
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Von hier aufwärts ist der Graben ziemlich verwachsen, und ich geriet ins Zweifeln, ob ich hier wirklich richtig bin. Darum nützte ich einen querenden Karrenweg als "Fluchtweg", über den ich schließlich auf den Kollersteig gelangte. Er ist ein normaler Wanderweg, der an der Wendekurve der Höhenstraße endet, genauer gesagt bei diesem WC (das versperrt war):
leop_2009-03-13l.jpg
Die einbrechende Dunkelheit nützte ich für Nachtfotos von Wien...
leop_2009-03-13m.jpg
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...und Klosterneuburg.
leop_2009-03-13o.jpg
Am 10.4. waren Schneeschmelze und Dauerregen endlich passé, und der Tag war länger, auch durch die Sommerzeit. Also beste Voraussetzungen, um nach der Arbeit endlich den Leopoldsberg-Klettersteig in Angriff zu nehmen.
Den Einstieg zu finden, war recht einfach dank gebu_st's Tipp:
Zitat von gebu_st
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Ich kam wie immer mit der Buslinie B239. Durch die Unterführung durch, wo ich zu Fuß einen Zug überholte...
leop_2009-04-10a.jpg
...gelangte ich auf die andere Straßenseite, wo man nun eine ganze Weile auf der Bundesstraße eine Mauer bzw. einen Zaun entlanggehen muss. Wer vergessen hat, wie Autoabgase riechen, der wird hier fündig.
Erste Steiganlagen tauchen hinterm Zaun auf.
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Der eigentliche Einstieg ist hier.
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Das mit einem Vorhängeschloss verschlossene Türl ist so niedrig, dass man leicht drübersteigen könnte. Aber das unterließ ich - einerseits weil ich der Zustiegsbeschreibung von gebu_st und der Geocacher folgen wollte, andererseits auch wegen der Verbotsschilder. Diese sind freilich etwas sonderbar, denn Baustelle gibt es hier keine, und auch vom Hinweis auf die Eltern und die Kinder fühlte ich mich nicht angesprochen. Ich vermute, dass das Schild deshalb ausgewählt wurde, weil ein passenderes (wie das darunter) nicht in dieser Größe verfügbar war.
Der Einstieg der Geocacher ist weder abgesperrt, noch stehen hier Verbotsschilder.
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Hinter dem blickdichten Holzzaun kann man sich umziehen oder auch erleichtern, so dass man gut vorbereitet ist für den ersten und zugleich schwierigsten Teil der Route. Es gilt, auf den Steg dort oben zu gelangen:
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