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10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

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  • 10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

    In die Gegend um Rohr am Gebirge verschlägt es mich selten, ist sie doch rund 80 Auto-km von Wien entfernt. Um so mehr habe ich hier einen Nachholbedarf. Von Pauli501 habe ich mir die Talumrundungen abgeschaut, mit man eine Reihe von Bergen abklappern kann und dennoch wieder zum Auto zurückkommt. Diesmal wählte ich dafür das Tal um Gießhübl (siehe 2. Beitrag, letztes Bild).

    Man fährt zunächst durch einen Steinbruch durch. Die Tafel "Betreten des Steinbruchs verboten" bezieht sich wohl nicht auf die Straße, denn sonst wär da auch eine Fahrverbotstafel.

    Bald nach dem Steinbruch musste ich mein Auto aber abstellen, da ich meine Schneeketten daheim vergessen hatte.
    edla_2009-05-10a.jpg

    Auf der Forstraße, die auf den Größenberg hinaufführt, hat man eine Aussicht nicht nur auf den Steinbruch, sondern auch zum Unterberg.
    edla_2009-05-10b.jpg

    Rechts davon ein paar weniger bekannte Berge.
    edla_2009-05-10c.jpg

    In Bildmitte der Haberkogel, der es aus irgendeinem Grund nicht in die Liste der einsamen 7 Tausender geschafft hat. Diese Liste war mit ein Grund für meine Tour, genauer gesagt der Edlaberg. Erst aber ein Bild vom Gipfel des Größenbergs:
    edla_2009-05-10d.jpg

    Der Edlaberg (bei F&B heißt er "Edler Berg") hat 2 Gipfel. Auf dem Südgipfel bietet sich wegen Kahlschlags eine großartige Aussicht nach Süden.
    edla_2009-05-10e.jpg

    Außer diesen mystischen Zeichen...
    edla_2009-05-10f.jpg

    ...gibt es hier aber keine Gipfelzeichen, denn obwohl mir der Südgipfel mindestens gleich hoch vorkommt wie der Nordgipfel, ist dieser doch der offizielle Gipfel, mit Gipfelsteinhaufen, Vermessungsstein (rechts im Bild), Gipfelhochstand...
    edla_2009-05-10g.jpg

    ...und natürlich dem kultigen Gipfelgurkenglas (für Leopold: Gipfelhonigglas ).
    edla_2009-05-10h.jpg

    Das Gipfelbuch war ursprünglich ein Kalender - des Jahres 1970!

    Wer schon mal von Norden (Pax) auf den Handlesberg gegangen ist, dem wird zweifellos der Wildzaun aufgefallen sein, der sich die Bergkette entlangzieht. Wie ihr euch in der Amap im Detail anschauen könnt, reicht der Zaun bis zum Edlaberg und weiter zum Holzhofer Berg. Dieser Zaun hat mir im Laufe der Wanderungen noch einige Schwierigkeiten bereitet, da er ziemlich dicht ist und offenbar laufend gewartet wird. Zudem muss man, wenn man am Zaun entlanggeht, aufpassen, dass man sich an den herumliegenden alten Drähten nicht verletzt.
    edla_2009-05-10i.jpg
    Der hellgrüne (wegen Buchen) Hügel mitte rechts ist übrigens der Bromberg, links dahinter der Obersberg und noch weiter links dahinter die Rax.

    Da ich nicht wusste, auf welcher Seite des Zaunes der Gipfel des Holzhofer Berges liegt, robbte ich erst am Gipfel unter ihm durch. In diesem Fall wär's wurscht gewesen, weil der Zaun genau übern Gipfel führt.
    edla_2009-05-10j.jpg

    Auf dem Weg zum Bromberg kam ich an der Anny-Hütte vorbei, einem Jagdhaus des Jadgklubs "D' Vierzehnender".
    edla_2009-05-10k.jpg

    Gleich daneben steht dieses düstere Kreuz.
    edla_2009-05-10l.jpg

    Bromberg-Gipfel
    edla_2009-05-10m.jpg

    Den Weiterweg zur Hutmauer versuchte ich à la Leopold über die Bergrücken zu finden. Da kam ich aber in dichtes Unterholz, wo ich mir einige Ritz- und Schürfwunden holte. Die waren im weiteren doppelt lästig, denn immer wenn ich stehen blieb, setzten sich sofort einige Fliegen auf die Wunden.

    Das dichte Unterholz ist ein Kennzeichen einer Forstwirtschaft wie zu Kaisers Zeiten, mit Kahlschlägen und Wiederauffortstung durch Fichtenmonokulturen. Damit sich zwischen den Jungfichten kein natürlicher Buchenjungwuchs einstellt, pflanzt man die Fichten extra dicht. So entsteht ein undurchdringliches Gestrüpp, das auch bleibt, wenn die unteren Fichtenäste längst nicht mehr benadelt sind.

    Irgendwie schaffte ich es aus dem Gestrüpp wieder heraus. Hier sieht man gleich 2 andere Stadien des Kahlschlagbetriebs: einen Kahlschlag und einen Fichtenjungwald.
    edla_2009-05-10n.jpg

    Wieder mal erlaubt der Kahlschlag eine freie Sicht auf die Berge dahinter. Genau vorm Schneeberg der Heubodenrücken, links davon der deutliche Gupf ist der Kienstein. Links vorne, mit dem Kahlschlag, die Hutmauer, dahinter das Kalteck.

    Die Hutmauer von rechts (Westen) zu erklimmen wär nicht so schwierig...
    edla_2009-05-10o.jpg

    ...wenn nicht wieder der Zaun im Weg wäre.
    edla_2009-05-10p.jpg

    Ich wüsste zu gern, wie Willy diese Berge bestiegen hat. War er immer zufällig auf der richtigen Seite vom Zaun? Oder kletterte er drüber? Oder war er so schlank, dass er durch die Maschen durchpasste? Oder kroch er unten durch, wie ich?

    Gipfelphänomen: Da Gipfel dem Wetter mehr ausgesetzt sind, ist auf ihnen die Vegetation alpiner. Das trifft besonders auf die Hutmauer zu, wo schöne Alpenblumen wachsen wie in großer Zahl der Enzian (Gentiana clusii)...
    edla_2009-05-10q.jpg

    ...und die Kugelblume (Glubularia cordifolia).
    edla_2009-05-10r.jpg

    der Gipfel
    edla_2009-05-10s.jpg
    Zuletzt geändert von volki; 12.05.2009, 19:10. Grund: Kugelblume bestimmt -> Name nachgetragen

  • #2
    AW: 10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

    Von der Hutmauer aus gesehen, sieht der Kienstein nach einem gemütlichen Spaziergang aus.
    edla_2009-05-10t.jpg

    Doch schon in der häuslichen Vorbereitung waren mir in der Amap die Felsen aufgefallen, die rund um den Kienstein eingezeichnet sind. Zudem war da der Zaun, unter dem ich nicht noch ein paar mal durchkriechen wollte. Und die Kompass-Karte, die ich mithatte, ist zu ungenau. Ich will euch nicht mit den Details langweilen, wo ich überall herumgekraxelt bin, bis ich auf den Gipfel hinauffand. Am einfachsten dürfte es sein, von der Hutmauer nach OSO auf die Forststraße abzusteigen und ihr bis zu einem Hochstand SO des Gipfels zu folgen. Dort den Kahlschlag hinauf und das Steiglein den Zaun entlang nach N zu den Gipfelfelsen, die von SW her relativ unschwierig erklommen werden.

    Auf diesem Steiglein kommt man an allerlei hübschen Felsbildungen vorbei.
    edla_2009-05-10u.jpg

    Gipfelkreuz mit -buch
    edla_2009-05-10v.jpg

    der Rateberg des Tages
    edla_2009-05-10w.jpg

    Handlesberg (hinten mitte) mit der Freudentaler Mauer (rechts)
    edla_2009-05-10x.jpg

    Leider hatte ich zu wenig Wasser mitgenommen, und die Zunge hing mir schon auf den Boden. Aber ich hab mir gedacht, jetzt schaff ich die letzten 2 Berge auch noch. Es geht also weiter zum Heubodenrücken.
    edla_2009-05-10y.jpg

    Die (in der Kompass-Karte nicht eingezeichnete) Forststraße quert hier den Zaun. Es ist aber zumindest nicht einfach, das Tor zu öffnen. Ich hab mich nicht weiter damit beschäftigt, denn da ich nach dem Heubodenrücken sowieso nach Osten musste, blieb ich gleich auf dieser Seite. Leider ist der Weg östlich des Zauns verwachsen und weniger ausgetreten als auf der Westseite.

    Der Gipfel ist indessen - wie auch die Gipfel von Hutmauer und Kienstein - östlich des Zauns. Außer einem Vermessungsstein gibt es nichts zu sehen.
    edla_2009-05-10z.jpg

    Es ist gar nicht so einfach, vom Heubodenrücken wieder runterzukommen, wenn man nicht dem Zaun die Treue halten will. Meinen Plan, dem Bergrücken bis zum Kalteck zu folgen, gab ich bald auf, weil es in allen Richtungen immer steiler wurde. Also ging ich nordseitig einen Slalom um die Steilstellen und das Unterholz-Gestrüpp.

    Am Ende dieser Runde brauchte ich keine Herausforderungen mehr, und so war es mit recht, dass das Kalteck ein sanfter Hügel ist. Der Gipfel ist freilich etwas fad.
    edla_2009-05-10A.jpg

    Im Kiensteingraben trank ich Wasser vom Bach, und zuletzt kam ich an dem Gehöft namens Gießhübl vorbei, das dem Thread seinen Namen gab. Woher es selbst seinen Namen hat, wüsste ich gerne. Vielleicht wurde es von Auswanderern aus der gleichnamigen Wienerwaldgemeinde gegründet? Wenn ja, dann haben sie es gut getroffen. Das ist ein schönes Plätzchen, ich würde gern hier leben.
    edla_2009-05-10B.jpg

    Fazit: Der Kienstein und die Hutmauer sind schöne Gipfel, und mit seinem Gipfelbuch ist auch der Edlaberg interessant. Die Zäune und die unzeitgemäße Forstwirtschaft geben der Runde aber eine Würze, die ich nicht gebraucht hätte.
    Zuletzt geändert von volki; 12.05.2009, 13:19.

    Kommentar


    • #3
      AW: 10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

      Gratuliere zu der Runde. So ähnlich habe ich sie auch geplant. Danke für die Erkundung. Wann ich dort hinkomme weiß ich allerdings noch nicht. Es gibt ja noch so viele andere Gipfel, die ich noch nicht kenne.

      Wie lange bist Du unterwegs gewesen?


      Liebe Grüße Leopold

      PS: Das mit dem dichten Unterholz und herumliegenden Drähten kenne ich gut. Daher bin immer mit langen Hosen und Ärmeln unterwegs.
      Zuletzt geändert von pauli501; 11.05.2009, 22:38.
      Besucht mich auf www.paulis-tourenbuch.at

      "Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist Gutes tun, fröhlich sein, und die Spatzen pfeifen lassen." -Don Bosco-

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      • #4
        AW: 10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

        Zitat von Angsthase Beitrag anzeigen
        der Rateberg des Tages
        [ATTACH]213312[/ATTACH]
        Kothaufenberg?
        Angehängte Dateien

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        • #5
          AW: 10.5.2009: Runde um Gießhübl bei Rohr im Gebirge

          Zitat von pauli501 Beitrag anzeigen
          Wann ich dort hinkomme weiß ich allerdings noch nicht. Es gibt ja noch so viele andere Gipfel, die ich noch nicht kenne.
          Die sind aber alle weiter weg.
          Wie lange bist Du unterwegs gewesen?
          Das erste Foto entstand um 12:07, das letzte um 20:20. Zurück zum Auto werden es etwa 10min gewesen sein. Also ca. 8½ h. Etappen: Größenberg 12:57, Edlaberg-Nordgipfel 13:40 (+ Rast), Holzhofer Berg 14:35, Bromberg 15:10, Hutmauer 16:11, Kienstein 17:43 (+ Rast), Heubodenrücken 18:35, Kalteck 19:13. Zwischen Hutmauer und Kienstein kann man sicher 1h einsparen, wenn man den "Weg" kennt. Und wenn man so Gas gibt wie du am Novembergrat, braucht man wahrscheinlich überhaupt nur die halbe Zeit.
          Das mit dem dichten Unterholz und herumliegenden Drähten kenne ich gut. Daher bin immer mit langen Hosen und Ärmeln unterwegs.
          Bei der Hitze wär ich zerflossen.
          Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
          Kothaufenberg?
          Mir scheint, in dir reift eine Sehnsucht.
          Zuletzt geändert von volki; 12.05.2009, 09:24.

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