Gutenstein ist an sich schon eine sehenswerte Stadt: mit gut erhaltener Altstadt, einer Burgruine, dem Schloss Hoyos (privat), dem Waldbauernmuseum und den Festspielen. Daneben gibt es auch noch den Mariahilfberg, von dem ich vielleicht noch berichten werde. Aber auch die Natur rund um Gutenstein ist sehr schön. Auf Haupt- und Wettersteindolomit gedeihen ausgedehnte lichte (Rot-)Föhrenwälder mit viel Erika. Davon habe ich schon bei meiner Geißkopf-Tour berichtet.
Letzten Samstag nahm ich mir einige Berge weiter südlich vor. Rund um das Weißenbachtal gibt es einige Berge, die zwar großteils keinen Namen haben, aber auf der Karte doch ganz interessant aussahen, mit würdigen Höhen (~800 bis 1050m) und einer Vielzahl versprenkelter Felsen, die mich zweifeln ließen, ob diese Runde so gänzlich unschwierig werden würde. Darum kam die günstige Wetterprognose gerade recht.
Inmitten des Weißenbachtales sind in den Karten ein Kleiner (nordseitig) und ein Großer (südseitig) Rossstall verzeichnet. Ob dort tatsächlich mal ein Rossstall existierte, wird heute wahrscheinlich keiner mehr feststellen können. Ich vermute nein, denn wozu sollte ein Stall in diesem Seitental gut gewesen sein? Eine andere Möglichkeit wäre, dass aus dem Ross-Tal ein Ross-Stall wurde. Dritte Möglichkeit: Das felsige Gelände könnte einen "fantasiebegabten" Menschen an einen Ross-Stall erinnert haben. Vielleicht könnte man das nachvollziehen, wenn man das Tal längs durchwandert. Dann würde man auch den Bildbaum sehen, der in den Karten eingezeichnet ist und mir durch meine Routenwahl verborgen geblieben ist.
Man kann dieses Tal sicherlich leichter erkunden, wenn man an seinem Ausgang parkt. Ich wollte allerdings noch ein paar andere mir noch fehlende Berge mitnehmen, und das ging am effizientesten, indem ich westlich vom Hochkogel parkte, genauer gesagt beim Beginn dieser Forststraße:
streimling_2009-06-13a.jpg
Auf dem Wegweiser steht "Sonnseitenweg" (oder ähnlich) - ein treffender Name, denn diese Forstraße ist wirklich sehr sonnig; und man hat von ihr beste Sicht zum Schwarzwaldeck und zum Handlesberg.
Auf dem Foto seht ihr aber auch einige Holzpfosten. Hier ist ein Wildzaun in Bau. Das ganze Dreieck Rohr-Gutenstein-Schwarzau ist vollkommen zugepflastert mit Wildzäunen. Weiter oben, z.B. am Hochkogel, ist der Zaun schon fertig. Außer dem Zaun und einem Mini-Steinmann unter gefällten Baumstämmen gibt es auf dem Hochkogel nichts zu sehen.
Besser hat's mir gefallen, als ich wieder unten auf der Forststraße war. Blick zum Schneeberg, links vorne der Streimling.
streimling_2009-06-13b.jpg
Zum Streimling wäre es von hier nur noch ein Katzensprung, aber ich hatte mir ja einen Abstecher ins Nebental in den Kopf gesetzt.
Die letzten Meter vor der Wasserscheide sind schon sehr schön - es beginnt der schon angesprochene Föhrenwald.
streimling_2009-06-13c.jpg
Der Zaun ist natürlich weniger schön, aber es ist hier leicht, unter ihm durchzuschlüpfen. In weiteren wurde ich von Zäunen verschont, es gab nur noch Reste eines einfachen alten Drahtzauns (wie am Hutberg bei Vois), die aber nicht mehr störten.
Blick zum HP 887 (rechts vorne), links dahinter der Residenzberg
streimling_2009-06-13d.jpg
Der erste Felsen. Es folgten viele weitere, die ich hier nicht alle abbilden kann.
streimling_2009-06-13e.jpg
Dennoch ist der Kamm gut gangbar. Kaum Unterholz, streckenweise gibt es sogar ein ausgeprägtes Steigerl.
Blick zum Rossstallfelsen (rechts über der in Bildmitte hervorstechenden Wiese). Von diesem Felsen hat man eine ebenso schöne Aussicht in Gegenrichtung.
streimling_2009-06-13f.jpg
Zum unmittelbaren westlichen Vorgipfel des HP 838 geht es steil bergauf.
streimling_2009-06-13g.jpg
Die Diretissima von Westen wär mit Kraxelei im oberen 1. Grad möglich. Die Felsen lassen sich aber von der Südseite unschwierig umgehen.
Dieser Vorgipfel ist echt ein Geheimtipp. Einer der schönsten Gipfel, die ich in den letzten Monaten kennengelernt habe. Wie ein Stockzahn hat er ein geräumiges Gipfelplateau und fällt rundherum steil ab. Die paar Föhren am Gipfel geben etwas Windschatten, sind aber spärlich genug um Durchblicke zu gewähren.
streimling_2009-06-13h.jpg
Selten sieht man den Großen Geißkopf so von der Breitseite.
streimling_2009-06-13i.jpg
Almrausch
streimling_2009-06-13j.jpg
Der Hauptgipfel des HP 838 ist kaum weniger hübsch.
streimling_2009-06-13k.jpg
Beim Abstieg vom HP 838 geht es durch einen Kahlschlag, wo viele Stämme und Äste herumliegen. Das stört hier kaum und es eröffnen sich weiterhin Ausblicke wie hier auf den Rohrer Berg mit der Bundesstraße.
streimling_2009-06-13l.jpg
Den HP 887 sah ich zuerst noch als lästige Pflichtübung, doch auch er hat mich positiv überrascht.
streimling_2009-06-13m.jpg
Im Gipfelbereich wachsen Unmengen an Erdbeeren.
Hier überwiegen ausnahmsweise die Schwarz- gegenüber den Rotföhren. Durch das Steilgelände in Verbindung mit den rutschigen Schwarzförennadeln und -bockerln kam im Abstieg richtiges Hohe-Wand-Feeling auf.
streimling_2009-06-13o.jpg
Im Tal ein Fischteich. Diese Fische schwammen ständig im Kreis, wie in einem Strudel.
streimling_2009-06-13p.jpg
Nun musste ich auf der anderen Seite wieder hinauf. Zunächst folgte ich der bequemen Forststraße durchs sogenannte "Rauhe Tal". Hier teilt sich die Straße:
streimling_2009-06-13q.jpg
Jeder normale Mensch würde hier geradeaus gehen, doch in meiner alten Kompass-Karte ist die linke Forstraße noch eingezeichnet, und sie führt links vom HP 892 übern Kamm und dann knapp hinter ersterem an diesem vorbei. Also dachte ich, es sei einfacher dieser Forstraße zu folgen.
Doch schon nach wenigen Metern war sie stark erodiert, und noch etwas weiter war sie schon fast bis zur Unkenntlichkeit verwachsen. Doch bald war ich so hoch, dass ich nicht mehr umkehren wollte.
Da hörte ich vor mir ein Bellen. Kein normales Hundebellen, sondern voller ("Häfenstimme"). Immer ca. 3x im Sekundenabstand, dann 10-15 Sekunden Pause, dann wieder... Es war beängstigend. Ich wusste nicht, was das ist. Ich stand da wie angewurzelt, versuchte keine Geräusche zu machen, aber das Tier war ebenso geduldig. Ich ging schließlich ~50 Hm begab, querte auf einer Wildfährte einen Gratrücken und stieg auf der anderen Seite dieses Gratrückens weiter auf.
Fast das gleiche hatte ich vor ein paar Wochen beim Aufstieg vom Hornungkogel zum HP 798 erlebt.
Oben am Kamm war die Angst vergessen, und ich erfreute mich des Schneebergblicks.
streimling_2009-06-13r.jpg
Nach dem finsteren Wald beim Aufstieg regierten hier wieder die Rotföhren und die weichen Erikamatten. Doch ganz so schön wie auf der anderen Talseite sind die Gipfel hier nicht - und auch nicht so prägnant. Es ging immer auf und ab. Ich weiß gar nicht, welcher der vielen Gipfel nun eigentlich der HP 892 war.
Nur der Abstecher zur Felskanzel am Rossstallfelsen zahlt sich aus, s.o.
Paranoide Gipfelsammler müssten zudem auf eine etwa 4m hohe Felsnadel klettern, die wahrscheinlich den höchsten Punkt des Rossstallfelsens darstellt.
Ich hab von alldem kaum mehr Fotos gemacht, weil ich von dem Rotföhrenkamm allmählich genug hatte. Es wurde immer später und meine Wasservorräte gingen zu Ende (weil ich im Rauhen Tal vergessen hatte, aus dem Bach nachzufüllen). Ich wollte endlich zum Streimling und damit zurück ins "richtige" Tal, wo mein Auto stand.
Letzten Samstag nahm ich mir einige Berge weiter südlich vor. Rund um das Weißenbachtal gibt es einige Berge, die zwar großteils keinen Namen haben, aber auf der Karte doch ganz interessant aussahen, mit würdigen Höhen (~800 bis 1050m) und einer Vielzahl versprenkelter Felsen, die mich zweifeln ließen, ob diese Runde so gänzlich unschwierig werden würde. Darum kam die günstige Wetterprognose gerade recht.
Inmitten des Weißenbachtales sind in den Karten ein Kleiner (nordseitig) und ein Großer (südseitig) Rossstall verzeichnet. Ob dort tatsächlich mal ein Rossstall existierte, wird heute wahrscheinlich keiner mehr feststellen können. Ich vermute nein, denn wozu sollte ein Stall in diesem Seitental gut gewesen sein? Eine andere Möglichkeit wäre, dass aus dem Ross-Tal ein Ross-Stall wurde. Dritte Möglichkeit: Das felsige Gelände könnte einen "fantasiebegabten" Menschen an einen Ross-Stall erinnert haben. Vielleicht könnte man das nachvollziehen, wenn man das Tal längs durchwandert. Dann würde man auch den Bildbaum sehen, der in den Karten eingezeichnet ist und mir durch meine Routenwahl verborgen geblieben ist.
Man kann dieses Tal sicherlich leichter erkunden, wenn man an seinem Ausgang parkt. Ich wollte allerdings noch ein paar andere mir noch fehlende Berge mitnehmen, und das ging am effizientesten, indem ich westlich vom Hochkogel parkte, genauer gesagt beim Beginn dieser Forststraße:
streimling_2009-06-13a.jpg
Auf dem Wegweiser steht "Sonnseitenweg" (oder ähnlich) - ein treffender Name, denn diese Forstraße ist wirklich sehr sonnig; und man hat von ihr beste Sicht zum Schwarzwaldeck und zum Handlesberg.
Auf dem Foto seht ihr aber auch einige Holzpfosten. Hier ist ein Wildzaun in Bau. Das ganze Dreieck Rohr-Gutenstein-Schwarzau ist vollkommen zugepflastert mit Wildzäunen. Weiter oben, z.B. am Hochkogel, ist der Zaun schon fertig. Außer dem Zaun und einem Mini-Steinmann unter gefällten Baumstämmen gibt es auf dem Hochkogel nichts zu sehen.
Besser hat's mir gefallen, als ich wieder unten auf der Forststraße war. Blick zum Schneeberg, links vorne der Streimling.
streimling_2009-06-13b.jpg
Zum Streimling wäre es von hier nur noch ein Katzensprung, aber ich hatte mir ja einen Abstecher ins Nebental in den Kopf gesetzt.
Die letzten Meter vor der Wasserscheide sind schon sehr schön - es beginnt der schon angesprochene Föhrenwald.
streimling_2009-06-13c.jpg
Der Zaun ist natürlich weniger schön, aber es ist hier leicht, unter ihm durchzuschlüpfen. In weiteren wurde ich von Zäunen verschont, es gab nur noch Reste eines einfachen alten Drahtzauns (wie am Hutberg bei Vois), die aber nicht mehr störten.
Blick zum HP 887 (rechts vorne), links dahinter der Residenzberg
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Der erste Felsen. Es folgten viele weitere, die ich hier nicht alle abbilden kann.
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Dennoch ist der Kamm gut gangbar. Kaum Unterholz, streckenweise gibt es sogar ein ausgeprägtes Steigerl.
Blick zum Rossstallfelsen (rechts über der in Bildmitte hervorstechenden Wiese). Von diesem Felsen hat man eine ebenso schöne Aussicht in Gegenrichtung.
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Zum unmittelbaren westlichen Vorgipfel des HP 838 geht es steil bergauf.
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Die Diretissima von Westen wär mit Kraxelei im oberen 1. Grad möglich. Die Felsen lassen sich aber von der Südseite unschwierig umgehen.
Dieser Vorgipfel ist echt ein Geheimtipp. Einer der schönsten Gipfel, die ich in den letzten Monaten kennengelernt habe. Wie ein Stockzahn hat er ein geräumiges Gipfelplateau und fällt rundherum steil ab. Die paar Föhren am Gipfel geben etwas Windschatten, sind aber spärlich genug um Durchblicke zu gewähren.
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Selten sieht man den Großen Geißkopf so von der Breitseite.
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Almrausch
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Der Hauptgipfel des HP 838 ist kaum weniger hübsch.
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Beim Abstieg vom HP 838 geht es durch einen Kahlschlag, wo viele Stämme und Äste herumliegen. Das stört hier kaum und es eröffnen sich weiterhin Ausblicke wie hier auf den Rohrer Berg mit der Bundesstraße.
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Den HP 887 sah ich zuerst noch als lästige Pflichtübung, doch auch er hat mich positiv überrascht.
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Im Gipfelbereich wachsen Unmengen an Erdbeeren.
Hier überwiegen ausnahmsweise die Schwarz- gegenüber den Rotföhren. Durch das Steilgelände in Verbindung mit den rutschigen Schwarzförennadeln und -bockerln kam im Abstieg richtiges Hohe-Wand-Feeling auf.
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Im Tal ein Fischteich. Diese Fische schwammen ständig im Kreis, wie in einem Strudel.
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Nun musste ich auf der anderen Seite wieder hinauf. Zunächst folgte ich der bequemen Forststraße durchs sogenannte "Rauhe Tal". Hier teilt sich die Straße:
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Jeder normale Mensch würde hier geradeaus gehen, doch in meiner alten Kompass-Karte ist die linke Forstraße noch eingezeichnet, und sie führt links vom HP 892 übern Kamm und dann knapp hinter ersterem an diesem vorbei. Also dachte ich, es sei einfacher dieser Forstraße zu folgen.
Doch schon nach wenigen Metern war sie stark erodiert, und noch etwas weiter war sie schon fast bis zur Unkenntlichkeit verwachsen. Doch bald war ich so hoch, dass ich nicht mehr umkehren wollte.
Da hörte ich vor mir ein Bellen. Kein normales Hundebellen, sondern voller ("Häfenstimme"). Immer ca. 3x im Sekundenabstand, dann 10-15 Sekunden Pause, dann wieder... Es war beängstigend. Ich wusste nicht, was das ist. Ich stand da wie angewurzelt, versuchte keine Geräusche zu machen, aber das Tier war ebenso geduldig. Ich ging schließlich ~50 Hm begab, querte auf einer Wildfährte einen Gratrücken und stieg auf der anderen Seite dieses Gratrückens weiter auf.
Fast das gleiche hatte ich vor ein paar Wochen beim Aufstieg vom Hornungkogel zum HP 798 erlebt.
Oben am Kamm war die Angst vergessen, und ich erfreute mich des Schneebergblicks.
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Nach dem finsteren Wald beim Aufstieg regierten hier wieder die Rotföhren und die weichen Erikamatten. Doch ganz so schön wie auf der anderen Talseite sind die Gipfel hier nicht - und auch nicht so prägnant. Es ging immer auf und ab. Ich weiß gar nicht, welcher der vielen Gipfel nun eigentlich der HP 892 war.
Nur der Abstecher zur Felskanzel am Rossstallfelsen zahlt sich aus, s.o.
Paranoide Gipfelsammler müssten zudem auf eine etwa 4m hohe Felsnadel klettern, die wahrscheinlich den höchsten Punkt des Rossstallfelsens darstellt.
Ich hab von alldem kaum mehr Fotos gemacht, weil ich von dem Rotföhrenkamm allmählich genug hatte. Es wurde immer später und meine Wasservorräte gingen zu Ende (weil ich im Rauhen Tal vergessen hatte, aus dem Bach nachzufüllen). Ich wollte endlich zum Streimling und damit zurück ins "richtige" Tal, wo mein Auto stand.
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