Für gestern hatte ich vor, das stabile Schönwetter für eine Raxtour zu nutzen. Genauer gesagt für den Preintalersteig, denn dort möchte ich endlich die Steigbuchkassette finden und ein paar machen. Doch die Vorstellung, bei schwüler Hitze zwischen weißen Felswänden dahinzuschwitzen, brachte mich dazu, am Knoten Vösendorf nach rechts zu blinken und eine schattige Waldwanderung in den Gutensteinern zu machen.
Von den Gutensteinern fehlen mir ohnehin noch etliche Berge. Besonders der Hegerberg hatte mich schon lange in seinen Bann gezogen. Er weist mit 1179m doch eine stattliche Höhe auf und hatte mich auch schon 2 Tage zuvor beeindruckt, als ich von der Grabenalm zu ihm rübergeschaut hatte. Zudem war im Internet nichts über ihn zu finden, denn wenn man nach "Hegerberg" sucht, kommen alle möglichen Hegerberge, nur nicht der richtige.
Mit den Bergen rund um Hohenberg und Kalte Kuchl hatte ich ein "logistisches Problem": Es ist schwierig, sie mit Paulischen Talumrundungen abzuklappern. Genauer gesagt sind meine Kriterien bei der Routenplanung folgende:
Da mir auch auf der anderen Seite des Halbachtales noch Berge fehlten, entschloss ich mich, den Höhenverlust in der Mitte der Tour in Kauf zu nehmen. Ich parkte im Halbachtal bei einem Gasthof in der Nähe der Kumpfmühle. Ich plante folgende Tour: HP 908 - Waschhoferberg - Jochart - Rohrkogel - Schacherkreuz - Rossbachklamm - Hegerberg - Kienstein - Sonnstein - Kasbauerberg - Beilstein - und dann komme ich genau zum Auto zurück. Wenn es sich zeitlich nicht ausgeht, kann ich schon vorher ins Halbachtal absteigen.
Man könnte gleich neben dem Gasthaus in einen Steinbruch gehen und weiter in den Wald. Weil ich beim Gasthaus aber jemanden sah, fragte ich nach dem besten Weg auf den Waschhoferberg. Die Wirtsleute rieten mir, auf der Straße zum Giselhof zu gehen und dann den Waschhofergraben rein. Das war ein unnötiger Umweg, aber ich wollte nicht in die Gegenrichtung gehen und sie damit beleidigen.
Kurz vorm Ausgang des Waschhofergrabens nützte ich ein kleines Holzbrückerl übern Bach auf eine Heide für eine Abkürzung. Gleich ging es durch recht gangbaren Wald aufwärts zum HP 909. Ausblick hatte ich unterwegs nur von einer Stelle. Links der HP 908, rechts der Waschhoferberg, dazwischen schaut schon die Jochart hervor.
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Außer den üblichen Fliegen und Zecken waren hier auch Gelsen und Bremsen lästig.
Auf dem HP 908 gibt es nichts zu sehen. Vom Sattel zwischen ihm und dem Waschhoferberg zieht sich eine schwache Steigspur über diesen auf die Jochart. Insofern hatten die Wirtsleute schon recht, und wer auf den HP 908 nicht neugierig ist, startet besser mit dem Waschhofergraben. Eine weitere Alternative wäre wohl das Weißenbach-Tal.
Der Gipfelbereich des Waschhoferberges ist recht sonnig, und es wachsen hier seltsame Gebüsche mit halbkugeligem Habitus, vielleicht eine Krummholz-Varietät der Rotbuche.
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Aussicht nach NNW.
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Der Berg mit den Felsen ist der Höllkogel. Er fehlt mir noch ebenso wie der rechts dahinter ersichtliche Hirschkogel. Der ist in der Kompass-Karte gar nicht bezeichnet. (Die Kompass-Karte ist überhaupt zum Vergessen, denn auf ihr heißt der Waschhoferberg "Waschhofer Bach".) Links hinterm Hirschkogel die Gemeindealpe und ganz hinten der Höhenberg.
Die Gipfelwiese der Jochart ist größer als auf den Karten eingezeichnet (und die Forststraße führt schon fast bis auf den Gipfel). So eröffnet sich ein fast ungestörter Blick nach SW. Rechts der Hegerberg.
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Die Haasenbankerln am Gipfel kennt ihr eh schon.
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Weniger bekannt ist das dritte Haasenbankerl, auf der Alm SSO des Gipfels, am markierten Wanderweg nach Rohr.
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Hier ist die Aussicht ebenfalls prächtig.
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Über den bewaldeten Rücken in Bildmitte geht es nun weiter zum Rohrkogel.
Rückblick
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kleine Gipfelwiese am Rohrkogel
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Der Rohrogel fällt nach NNO mit einer gigantischen Felswand ab.
Tiefblick
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Ein Schacherkreuz gibt es nicht nur im Wienerwald, sondern auch bei Rohr. Das wollte ich mir mal ansehen. Unterwegs kam ich an der Himmelwiese vorbei.
Knusperhaus bei der Himmelwiese
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Himmelwiese
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Schacherkreuz
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auch beim Schacherkreuz
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Wer genug Zeit hat, kann einen Abstecher zum nahen Hirzerhogel machen.
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Das Problem ist, dass dazwischen der Hirzergraben liegt. Will man einen größeren Höhenverlust vermeiden, kann man den Abstecher weiter westlich, beim Wegweiser am Sattel, beginnen. Aber das wäre dann ein deutlicher Umweg. Deshalb hab ich auf den Abstecher verzichtet, zumal sich die Besteigung von S gut mit einer Begehung des Themenweges "Werkstatt, Wald und Wasser" verbinden lässt. (Anders als in Kleinzell tut man in Rohr im Gebirge viel für die Wanderer.)
Mein nächstes Ziel war also die Rossbachklamm. Die hatte ich schon mal gesehen, bei einer Rennradtour vor 4 Jahren. Ich fuhr von Pottenstein über Hainfeld zur Kalten Kuchl. Unterwegs schaute ich mir die Rossbachklamm an. Ich ging den Weg 100m hinein und war neugierig, wie es da weitergeht. Aber weil es eine Rennradtour war, fuhr ich auf der Bundesstraße weiter bis ins Höllental. Auf der Rückfahrt über über Gutenstein und Piesting hatte ich in Hernstein einen Unfall, worauf ich 3 Tage im Krankenhaus lag. Gestern ging ich es gemütlicher an. Und nach 4 Jahre langer Neugier erforschte ich endlich, wie der Weg weitergeht.
Nämlich so.
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An anderer Stelle steht ein Schild, dass das Verlassen des markierten Weges (der dort gar nicht markiert ist) verboten ist. Diese Schilder fangen dort an, wo das Gemeindegebiet von Kleinzell beginnt.
Von den Gutensteinern fehlen mir ohnehin noch etliche Berge. Besonders der Hegerberg hatte mich schon lange in seinen Bann gezogen. Er weist mit 1179m doch eine stattliche Höhe auf und hatte mich auch schon 2 Tage zuvor beeindruckt, als ich von der Grabenalm zu ihm rübergeschaut hatte. Zudem war im Internet nichts über ihn zu finden, denn wenn man nach "Hegerberg" sucht, kommen alle möglichen Hegerberge, nur nicht der richtige.
Mit den Bergen rund um Hohenberg und Kalte Kuchl hatte ich ein "logistisches Problem": Es ist schwierig, sie mit Paulischen Talumrundungen abzuklappern. Genauer gesagt sind meine Kriterien bei der Routenplanung folgende:
- Ich muss am Ende zum Ausgangspunkt zurück.
- Es sollen in einer Tour möglichst viele benannte Gipfel erledigt werden.
- Namenlose, aber prägnante Höhenpunkte nehme ich mit, wenn es keinen großen Aufwand bedeutet.
- Die unbestiegenen benachbarten Berge sollen sich nach den selben Kriterien zu Rundtouren verbinden lassen.
Da mir auch auf der anderen Seite des Halbachtales noch Berge fehlten, entschloss ich mich, den Höhenverlust in der Mitte der Tour in Kauf zu nehmen. Ich parkte im Halbachtal bei einem Gasthof in der Nähe der Kumpfmühle. Ich plante folgende Tour: HP 908 - Waschhoferberg - Jochart - Rohrkogel - Schacherkreuz - Rossbachklamm - Hegerberg - Kienstein - Sonnstein - Kasbauerberg - Beilstein - und dann komme ich genau zum Auto zurück. Wenn es sich zeitlich nicht ausgeht, kann ich schon vorher ins Halbachtal absteigen.
Man könnte gleich neben dem Gasthaus in einen Steinbruch gehen und weiter in den Wald. Weil ich beim Gasthaus aber jemanden sah, fragte ich nach dem besten Weg auf den Waschhoferberg. Die Wirtsleute rieten mir, auf der Straße zum Giselhof zu gehen und dann den Waschhofergraben rein. Das war ein unnötiger Umweg, aber ich wollte nicht in die Gegenrichtung gehen und sie damit beleidigen.
Kurz vorm Ausgang des Waschhofergrabens nützte ich ein kleines Holzbrückerl übern Bach auf eine Heide für eine Abkürzung. Gleich ging es durch recht gangbaren Wald aufwärts zum HP 909. Ausblick hatte ich unterwegs nur von einer Stelle. Links der HP 908, rechts der Waschhoferberg, dazwischen schaut schon die Jochart hervor.
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Außer den üblichen Fliegen und Zecken waren hier auch Gelsen und Bremsen lästig.
Auf dem HP 908 gibt es nichts zu sehen. Vom Sattel zwischen ihm und dem Waschhoferberg zieht sich eine schwache Steigspur über diesen auf die Jochart. Insofern hatten die Wirtsleute schon recht, und wer auf den HP 908 nicht neugierig ist, startet besser mit dem Waschhofergraben. Eine weitere Alternative wäre wohl das Weißenbach-Tal.
Der Gipfelbereich des Waschhoferberges ist recht sonnig, und es wachsen hier seltsame Gebüsche mit halbkugeligem Habitus, vielleicht eine Krummholz-Varietät der Rotbuche.
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Aussicht nach NNW.
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Der Berg mit den Felsen ist der Höllkogel. Er fehlt mir noch ebenso wie der rechts dahinter ersichtliche Hirschkogel. Der ist in der Kompass-Karte gar nicht bezeichnet. (Die Kompass-Karte ist überhaupt zum Vergessen, denn auf ihr heißt der Waschhoferberg "Waschhofer Bach".) Links hinterm Hirschkogel die Gemeindealpe und ganz hinten der Höhenberg.
Die Gipfelwiese der Jochart ist größer als auf den Karten eingezeichnet (und die Forststraße führt schon fast bis auf den Gipfel). So eröffnet sich ein fast ungestörter Blick nach SW. Rechts der Hegerberg.
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Die Haasenbankerln am Gipfel kennt ihr eh schon.
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Weniger bekannt ist das dritte Haasenbankerl, auf der Alm SSO des Gipfels, am markierten Wanderweg nach Rohr.
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Hier ist die Aussicht ebenfalls prächtig.
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Über den bewaldeten Rücken in Bildmitte geht es nun weiter zum Rohrkogel.
Rückblick
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kleine Gipfelwiese am Rohrkogel
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Der Rohrogel fällt nach NNO mit einer gigantischen Felswand ab.
Tiefblick
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Ein Schacherkreuz gibt es nicht nur im Wienerwald, sondern auch bei Rohr. Das wollte ich mir mal ansehen. Unterwegs kam ich an der Himmelwiese vorbei.
Knusperhaus bei der Himmelwiese
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Himmelwiese
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Schacherkreuz
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auch beim Schacherkreuz
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Wer genug Zeit hat, kann einen Abstecher zum nahen Hirzerhogel machen.
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Das Problem ist, dass dazwischen der Hirzergraben liegt. Will man einen größeren Höhenverlust vermeiden, kann man den Abstecher weiter westlich, beim Wegweiser am Sattel, beginnen. Aber das wäre dann ein deutlicher Umweg. Deshalb hab ich auf den Abstecher verzichtet, zumal sich die Besteigung von S gut mit einer Begehung des Themenweges "Werkstatt, Wald und Wasser" verbinden lässt. (Anders als in Kleinzell tut man in Rohr im Gebirge viel für die Wanderer.)
Mein nächstes Ziel war also die Rossbachklamm. Die hatte ich schon mal gesehen, bei einer Rennradtour vor 4 Jahren. Ich fuhr von Pottenstein über Hainfeld zur Kalten Kuchl. Unterwegs schaute ich mir die Rossbachklamm an. Ich ging den Weg 100m hinein und war neugierig, wie es da weitergeht. Aber weil es eine Rennradtour war, fuhr ich auf der Bundesstraße weiter bis ins Höllental. Auf der Rückfahrt über über Gutenstein und Piesting hatte ich in Hernstein einen Unfall, worauf ich 3 Tage im Krankenhaus lag. Gestern ging ich es gemütlicher an. Und nach 4 Jahre langer Neugier erforschte ich endlich, wie der Weg weitergeht.
Nämlich so.
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An anderer Stelle steht ein Schild, dass das Verlassen des markierten Weges (der dort gar nicht markiert ist) verboten ist. Diese Schilder fangen dort an, wo das Gemeindegebiet von Kleinzell beginnt.
Zitat von volki
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