Herzlich willkommen bei
Chaos-Tours
Wir sind NICHT wie diese Burschen.
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Wir hören alles, wir sehen alles und wir reden darüber, z.B. über unsere Tour vom Montag.
Wir suchen nicht die höchsten Berge, auch nicht die schönsten Ausblicke.
Wir gehen nicht die bekannten Touren, die jeder kennt und von denen es schon unzählige Beschreibungen gibt.
Wir suchen das Neue, das Unbekannte. Wir gehen auf Gipfel, wo es keinen markierten, ja oftmals überhaupt keinen Weg gibt.
Wenn es möglich ist sollen diese Gipfel eine Mindesthöhe von 1000 m haben und wir wollen mehrere Gipfel hintereinander besteigen.
Sieben ist die Idealzahl, wegen der "seven summits". Diesmal haben wir sogar Acht geschafft, obwohl wir den letzten weggelassen haben. Dazu später mehr.
Es sind dies die mehr oder weniger bekannten niederösterreichischen Tausender
Elferkogel, 1251 m
Zwieselberg, 1463 m
Grenzkogel, 1271 m
Schwarzkogel, 1426 m
Schallenkogel, 1277 m
Götschenkogel, 1140 m
Engkogel, 1170 m
Oiskogel, 1193 m.
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Bei einer früheren Tour haben wir den Elferkogel schon aus der Nähe betrachtet und den Beginn des Weges erkundet.
Von Holzhüttenboden ist das ein kegelförmiger Berg, der dicht bewaldet, aber im Gipfelbereich auch einige Felsen aufzuweisen hat.
Wir wissen nicht wie schwierig es sein wird, da raufzukommen. In der Karte ist ein punktierter Weg eingezeichnet, der allerdings an einigen Stellen unterbrochen ist.
Das erweist sich als richtig. Stellenweise können wir einen schmalen Pfad erkennen, der sich aber immer wieder verliert.
Laut Karte geht der Weg rechts am Gipfel vorbei. Da wir in diesem Bereich sowieso keinen erkennbaren Weg sehen, steigen wir am Bergrücken gerade nach oben.
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Es ist steil, aber machbar. Nur das letzte Stück zum Gipfel scheint erklettert werden zu müssen.
Wir können das vermeiden, indem wir die Felsstufe links, über einen mit feuchtem Laub bedeckten Hang umgehen.
Dafür kommen wir von der anderen Seite leichter rauf. Der erste Tausender des Tages ist geschafft.
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Es geht nur einige Meter runter, dann gleich wieder bergauf. Wir queren eine Forststraße, hier wurde Holz geerntet, vielleicht auch nur Windwurf aufgearbeitet.
Man hat die Stämme abtransportiert, aber die dünnen Äste liegen gelassen.
Für den Waldboden mag das gut sein, wenn das Holz an Ort und Stelle verrottet, für Wanderer bedeutet es eine Erschwernis.
Es ist gar nicht so leicht da durchzukommen.
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Zum Glück liegt nur ganz wenig Schnee, da es auch hier einige felsige Steilstufen gibt. Der einsetzende Regen macht es aber nicht leichter.
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Auf dem Gipfel des Zwieselberges gibt es nur eine flache Wiese. Wenn schon kein Kreuz, so hätte ich mir wenigstens einen Steinhaufen erwartet.
Den gibt es erst später beim Südgipfel, in der Karte mit 1437 m gekennzeichnet.
Wir gehen weiter durch schönen Wald nach Süden bis wir auf einer der vielen Forststraßen treffen, die es hier gibt.
Normalerweise suchen wir das zu vermeiden, aber wenn sie grad so schön in unsere Richtung verläuft, benutzen wir halt doch diesen Weg bis zur Rehberghütte.
Von der Hütte selbst sehen wir nichts, aber sie ist auch nicht unser Ziel. Unser Plan sieht vor, durch den Holzerwaldgraben zum Grenzkogel anzusteigen.
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Dieser erweist sich aber als steiniger, wasserführender, enger Graben, sodass wir auf den linken (in Gehrichtung) Bergrücken ausweichen.
Anfangs schweißtreibend, dann wieder flacher, aber immer schön begehbar, erreichen wir den Grenzkogel.
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Der heißt nicht nur so, er steht auch an der niederösterreichisch-steirischen Grenze.
Wir gehen jetzt immer an der Grenze entlang nach Osten. Der Anstieg zum Schwarzkogel erweist sich wieder als Test für die Kondition.
Herbert und Michael stürmen voran. Bis ich auf den Gipfel komme, haben sie die Pause beendet, wir könnten weitergehen.
Um auch ein wenig verschnaufen zu können, muss ich unbedingt ein Gipfelbild machen.
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Außerdem gibt es, trotz des nicht wolkenfreien Wetters, schöne Blicke zu richtigen Bergen.
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In Gehrichtung, also im Osten schaut der Zellerhut ein wenig durch den Nebel. Michael zeigt den steilen schneebedeckten Hang nach unten.
Da geht's weiter, da müssen wir hin. Ich gehe aber lieber ein Stück zurück, um zu einem wenig ausgeprägten Rücken zu kommen.
Hier ist es ein nicht ganz so steil.
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Die Überschreitung des Schallenkogels ist dann wieder einfacher. Immer oben bleiben, ist die Devise. Nicht so leicht ist das Auffinden des Gipfels.
Wenig ausgeprägt gibt es mehrere Mugerl auf dem Weg zum Bildbaum auf 1242 m. Egal, welcher der höchste und wirkliche Schallenkogel ist, wir waren auf allen oben.
Bei dem am Baum befestigten Marterl biegen wir vom Grenzkamm ab um den Götschenkogel zu finden.
Anfangs finden wir sogar den Weg, um etwas später überraschend vor einem Auto zu stehen. Die Forststraßen haben sich seit der Erstellung der Karte ein ganzes Stück weiter ausgebreitet.
Sie führt allerdings nicht in die Richtung zum Götschenkogel. Wir suchen unsern Weg wieder durch unwegsames Gelände.
Ohne GPS wären wir hier völlig aufgeschmissen. Nicht einmal den Gipfel hätten wir gefunden, was allerdings nicht so schlimm gewesen wäre. Gibt es doch hier nichts zu sehen.
Abhaken und weiter. Über Waldhänge und durch sumpfige Gräben, manchmal auch auf gatschigen Forstwegen schlagen wir uns zum Engkogel durch.
Auch das ist ein Waldmugel zum Abhaken.
Um unser nächstes Ziel, der Oiskogel zu erreichen, müssen wir erst wieder runter in das Tal der Weißen Ois,
um dann auf Forststraßen über die Faltlhöhe in die Nähe des Gipfels zu kommen.
Nur das letzte Stück geht es wieder direkt über mit Restholz bedeckte Kahlschläge zum Hochstand auf dem höchsten Punkt.
Allerdings gibt es hier eine gute Sicht zur Gemeindealpe
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und zum Dürrenstein. Naja die Wolke stört ein wenig.
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Und im Norden über der Buchalm schaut ein höherer Berg drüber. Ganz sicher bin ich nicht, aber in der Richtung kann eigentlich nur der Ötscher sein.
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Aufgrund der kurzen Dezembertage beschliessen wir auf den letzten, geplanten Berg, den Schwarzwieselberg, 1206 m, zu verzichten,
wir steigen durch das Jägertal nach Neuhaus ab. Zügig absolvieren wir auch noch den letzten Abschnitt auf der Straße von Neuhaus zurück nach Holzhüttenboden.
Hier könnte man auch Autos stoppen, aber wir sind grad so schön am Gehen, daher verzichten wir und kommen gerade noch im letzten Licht des Tages zum Ausgangspunkt.
Es war wieder eine würdige Chaos-Tour. Ein wenig Regen, dann Nebel, aber auch sonnige Abschnitte gab es.
Wir sind quer durch den Wald, über steile Hänge hinauf und wieder runter, zur Abwechslung auch über Forststraßen und zuletzt sogar am Asphalt.
Für die ca. 21 km und ca. 1300 hm haben wir inklusive aller Pausen an die acht Stunden gebraucht.
Schön war's, ich freue mich auf die nächste Chaos-Tour.
Da mir mit ernsthaften Konsequenzen gedroht wurde, wenn ich wieder einen externen Link einfüge, verzichte ich diesmal darauf.
Da es auch Beschwerden wegen zu vieler Bilder gab, habe ich mich auch hier ein wenig zurückgehalten.
Bis zum nächsten Mal!
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