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Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

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  • Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

    Eigentlich sollte es ja am vergangenen Donnerstag, dem 29. April 2010 und letztem Tag mit ganz sicherem Wetter vor dem eher verregneten Wochenende, der bei Benesch beschriebene Gaissteig auf den Kuhschneeberg werden; sollte.
    Schon auf den ersten Wandermetern nach der Lenzbauerbrücke (ca. 595m) im Höllental, als ich wegsuchend meinen Blick über den steilen Hang schweifen lasse, fragt mich eine nette, offenbar einheimische Dame nach meinem Ziel, kennt sogar – dem Namen nach – den alten Gaissteig, meint aber, den hätten in den letzten Jahren schon einige versucht, die meisten hätten aber dann von der Bergrettung aus den Felsen geholt werden müssen.
    Es gäbe da keine Steigspuren mehr, nur zahlreiche Wildwechsel, die in die Irre führen.
    Das klingt nun gar nicht so gut, ich verspreche ihr und mir, vorsichtig zu sein, und plage mich möglichst weit unten über die steile Flanke auf den Kamm, erreiche ihn bei einem Hochspannungsmast und finde auch auf dem folgenden Gratabschnitt keinerlei brauchbare Wegspuren.

    Weglos komme ich aber unschwierig höher, der Kamm ist kaum verwachsen, sondern meist ist noch eine alte Grenzschneise recht brauchbar

    Schon nach ca. 200hm bietet sich ein schöner Blick über's Höllenthal und den Lenzbauer auf die Rax.
    DSC_4093.jpg

    Der Anstieg möglichst direkt auf der Grathöhe ist einfach und recht schön; immer wieder gibt's Aussicht durch die Bäume.
    DSC_4096.jpg

    Später komme ich zu einem alten, verfallenen Wildzaun, der aber doch jünger sein dürfte als der bei Benesch erwähnte.
    Etwa bei 900m sehe ich auch einen starken Wildwechsel oder einen Steig, der nach rechts (i.S.d.A.) zum Prügelgraben hinüberführen könnte, wie von Benesch beschrieben – aber das ist mir zu vage und ich verzichte auf Benesch und gehe lieber den genauen Grat weiter; hier habe ich wenigstens keine Orientierungsprobleme

    Der Charakter des Grates ändert sich, es wird etwas alpiner, schrofiger.
    DSC_4100.jpg

    Einige im Verlauf der Grenzmarkierung aufgestellte Metallstangen führen vor einem größeren Schrofenaufbau nach links in die Flanke, ich lasse mich verleiten, ihnen zu folgen, aber sie zeigen keinerlei Tendenz, wieder zum Grat zurückzuführen. Also steige ich über erdige Schrofen zurück zum Grat – der direkte Anstieg wäre besser gewesen ...
    DSC_4101.jpg

    Wie so oft auf solchen Graten ist auch hier der beste Anstieg der direkteste.
    DSC_4103.jpg

    DSC_4105.jpg

    DSC_4106.jpg

    Der einzige, kurze Gratabschnitt, den ich freiwillig 3m nördlich umgehe ...
    DSC_4108.jpg

    Auf ca. 1250m, etwa beim Lenzbauereck, bietet sich wieder ein schöner Blick zum Sonnleitstein.
    DSC_4110.jpg

    Ein Blick in die Flanke – das Gelände ist doch steiler, als es auf Fotos und der Karte aussieht; aber nicht wirklich heikel.
    DSC_4113.jpg

    Bei etwa 1300m erreiche ich die Hochfläche mit noch nicht ganz freiem Blick zu Rax und Sonnleitstein etc.
    DSC_4114-5pano.jpg

    Es folgt noch ein kurzer Anstieg durch lichten Jungwald, dann bin ich an der Forststraße über den Kuhschneeberg, bei ca. 1350m.
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 03.04.2019, 07:31.
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  • #2
    Kuhschneeberg, Fronbachgraben (Rax/Schneeberg)

    Nach kurzer Wanderung auf Forststraße und bezeichnetem Weg besuche ich noch den Saukogel (1545m), den dominierenden Gipfel des Kuhschneebergs, mit Blick auf die schon recht schmalen Schneerinnen des Hochschneebergs.
    DSC_4120.jpg

    Auf dem (etwas spärlich) bezeichneten Wanderweg, über zum Glück noch recht tragfähige Schneefelder und die sauber geräumte Forststraße ...
    DSC_4123.jpg

    ... und die noch recht gut befahrbare Querung komme ich zum Fleischer Gedenkstein (1528m).
    Hier wird's wieder Zeit, die bezeichneten Wege zu verlassen.
    Ich entscheide mich für den direkten Weg hinunter, den Fronbachgraben.
    DSC_4126.jpg

    DSC_4128.jpg

    Im obersten Teil liegt noch gut gangbarer Altschnee, mit überraschend vielen Skispuren ... weit sind die aber dann doch nicht gekommen
    DSC_4130.jpg

    Bald wechsle ich vom Schnee auf den Schutt und fahre halt dort ab
    DSC_4132.jpg

    DSC_4136.jpg

    DSC_4139.jpg

    Bei ca. 1000m erreiche ich wieder eine Forststraße, bin erholungsbedürftig und gehe diese weiter.
    Etwas oberhalb der Straße steht die nette Gamshütte (Jhtt, 894m), erbaut 1957 (?).
    gh-DSC_4142_DxO_raw.jpg

    Der Fronbachgraben im Rückblick (bei ca. 730m).
    DSC_4145.jpg

    Etwas oberhalb der Stelle, wo die Straße die Grabensohle erreicht, entspringt der Fronbach in einer eindrucksvollen Karstquelle (?). Leider schlecht fotografierbar (eigentlich bin ich nur zu faul, durch's Unterholz ganz hinzugehen )

    Aber bei der nächsten Kehre entschädigt ein recht eindrucksvoller Wasserfall, den ich dann auch näher besichtige:
    DSC_4146.jpg

    DSC_4149.jpg

    Als letzter Programmpunkt ist der bei Benesch recht lobend erwähnte Schieche Graben geplant.
    Irgendwie paßt da aber meiner Meinung nach die Beschreibung nicht zur Natur, die „erste Schlucht“ scheint tatsächlich ziemlich kurz (ich sehe sie gar nicht ...) und der Wasserfall der zweiten ist eher unspektakulär.
    Ich beschließe, die weitere Erkundung über den nicht sehr einladend aussehenden Erd-/Schrofenhang links des Wassers zu vertagen – immerhin steht mir noch der Hatscher durchs Höllental zurück zur Lenzbauerbrücke bevor.
    DSC_4152.jpg

    Der Talhatscher wird dann doch nicht so trostlos wie befürchtet – unglaublich frisch-grüne Lärchen sind erfreulicher Kontrast zum Asphalt.
    DSC_4154.jpg

    Endlich, schon etliches nach der Singerin, sehe ich zum ersten Mal den Grenzriegel in ganzer Länge, auch wenn er von hier aus flacher und weniger schroff erscheint.
    DSC_4157.jpg

    Fazit:
    ein sicherlich nicht so bald überlaufener Anstieg im äußersten Westen auf den Kuhschneeberg, ohne wirkliche Orientierungs- oder Kletterschwierigkeiten. Vielleicht muß man, um sich tatsächlich in den Felsen zu verfranzen, den Original-Gaissteig suchen?
    Der wildromantische Fronbachgraben als Abstieg dürfte einigermaßen bekannt sein, auch als (Ski-)Abfahrt.


    lg
    Norbert
    Zuletzt geändert von csf125; 05.11.2019, 07:31.
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    • #3
      AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

      Scheint ein interessanter Anstieg zu sein. Ist "Grenzriegel" deine Wortschöpfung oder der offizielle Name?

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      • #4
        AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
        ... Ist "Grenzriegel" deine Wortschöpfung oder der offizielle Name?
        Nicht alle Flurnamen sind von mir
        Dieser steht in der ÖK 25.000 und gilt wohl genaugenommen für den Riegel direkt ab Voismaut, aber etwas weiter oben kommen die Varianten ohnedies zusammen.
        Und Grenzmarkierungen sind jedenfalls auf meinem Anstieg gerade im unteren Teil vorhanden.

        lg
        Norbert
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        • #5
          AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

          Sehr interessanter Bericht - bin auf der Kompass-Karte digital mitgewandert

          lg Josef

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          • #6
            AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

            Hallo Norbert !

            Eine nette "Variante" zum Schnellerwagsteig die du da gegangen bist. Werd ich mir für eine busunterstützte Schneebergüberschreitung vormerken.



            Gruß, Günter
            Meine Touren in Europa

            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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            • #7
              AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

              Den Fronbachgraben kenn´ ich. Die ggstdl. Forststraße hab´ ich einmal benutzt, als ich den Schellerwagsteig nicht gefunden und von der "Hochfläche" am Kuhschneeberg weglos abgestieg.... äh abgerutscht bin.
              Danke für die vielen Pixx.
              Zayataler Schienentaxi Asparn an der Zaya - Mistelbach Interspar
              - www.landesbahn.at - www.weinvierteldraisine.at

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              • #8
                AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                Hallo Norbert!

                Wirklich interessante Linie. Kenn ich noch nicht, wie leider viele Sachen am Kuhschneeberg. Das muß isch irgendwann ändern...
                Das geht aber nicht von selbst.

                lg, michl fasan
                Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                Damit ich, wenn im Haargewurl
                ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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                • #9
                  AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                  Toller Bericht + super Fotos

                  LG Michael
                  Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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                  • #10
                    AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                    Danke Norbert - wir üblich super-schöne Fotos und ebensolcher Bericht.

                    Ich finde der Kuhschneeberg wird sehr unter seinem Wert geschlagen. Die offiziellen Wanderwege sind zugegebener Weise nicht extrem spannend aber die Jagdsteige find ich sehr nett. Der Frohnbachgraben ist meine niederösterreichische Lieblings-Schotterrutsche, sogar noch vor dem Schneidergraben.
                    „Meist ist der Sturz an sich gar nicht das Problem, sondern der Aufprall.“ Joe Simpson

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                    • #11
                      AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                      Seit wann schaut mich der Michl Fasan so ähnlich.
                      „Meist ist der Sturz an sich gar nicht das Problem, sondern der Aufprall.“ Joe Simpson

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                      • #12
                        AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                        Zitat von Bergdohle Beitrag anzeigen
                        Danke Norbert - wir üblich super-schöne Fotos und ebensolcher Bericht. ...
                        Danke für die anerkennenden Worte;
                        schließlich mußte ich ja den Gaissteig, den ich Dir einmal irrtümlich untergejubelt hatte, wenigstens ansatzweise erkunden ... und außerdem das neue Nikon 10–24mm testen

                        Zitat von Bergdohle Beitrag anzeigen
                        Seit wann schaut mich der Michl Fasan so ähnlich.
                        Vielleicht, weil wir alle etwas komische Vögel sind

                        lg
                        Norbert
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                        ... in Italien
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                        • #13
                          AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                          Hallo Norbert!
                          Genau diesen Anstieg habe ich auch schon im Visier gehabt. Da bist du mir wieder wie bei der Adlerschneide zuvorgekommen.
                          Zwischen dem Grenzriegel und dem Fleischersteig habe ich auch noch einige Anstiegsmöglichkeiten mit interessanten Felsbildungen unterhalb der Hochfläche ins Auge gefasst. Leider werde ich noch bis in den Herbst ziemlich bewegungsunfähig sein und muss daher leider diese Saison pausieren.
                          LG Rudolf
                          _________________________________________
                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                          die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                          • #14
                            AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                            Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                            ... Genau diesen Anstieg habe ich auch schon im Visier gehabt. Da bist du mir wieder wie bei der Adlerschneide zuvorgekommen.
                            Zwischen dem Grenzriegel und dem Fleischersteig habe ich auch noch einige Anstiegsmöglichkeiten mit interessanten Felsbildungen unterhalb der Hochfläche ins Auge gefasst. Leider werde ich noch bis in den Herbst ziemlich bewegungsunfähig sein und muss daher leider diese Saison pausieren.
                            Ja, wir scheinen da einen ähnlichen Geschmack zu haben
                            Schade, daß Du derzeit gehandicapt bist ... hoffentlich geht's bald wieder besser! Im Rax-Schneeberg-Gebiet warten noch etliche interessante Anstiege ...

                            lg
                            Norbert
                            Meine Touren in Europa
                            ... in Italien
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                            • #15
                              AW: Kuhschneeberg wieder einmal anders (Rax/Schneeberg)

                              Ja, stimmt schon, das mit dem Vögeln. Aber wer Armer schaut mir schon ähnlich?

                              Benutzerbild1.jpg

                              lg michl fasan
                              Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                              "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                              Damit ich, wenn im Haargewurl
                              ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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