Nachdem ich am Vortag nicht rechtzeitig schlafen ging, war eine lange Tour von vorneherein nicht möglich. So sollte es entweder die Rax oder die Wachau (Jauerling) werden. Letzteres schied beim morgendlichen Blick auf Webcams und Satellitenbilder aus, da die Hochnebelobergrenze deutlich über den höchsten Erhebungen der Wachau lag (> 1000m). Ich startete dann erst spät nach Payerbach-Reichenau und war gegen 12.15 an der Seilbahn-Talstation. Dort sagte der Mann an der Kasse noch Richtung deutsches Ehepaar, dass sich 'die große Runde' heute nicht mehr ausgehe. Große Runde hieß etwa: über Ottohaus, Seeweg über Raxplateau zur Holzknechthütte und Trinksteinsattel, dann weiter zur Scheibwaldhöhe und dann Abstieg über die Dirnbacher Hütte zur Rax, ausgeschrieben mit 5 Stunden (reine) Gehzeit.
Ich startete also um 12.25 am Gsolhirn bei der Bergstation und hatte genau 4 Stunden Zeit, um mit der letzten Fahrt ins Tal zu kommen. Die Menschenmassen bewegten sich Richtung Ottohaus und Jakobskogel, und das Kindergeschrei wurde mir schon längst zuviel. Ich peilte die Scheibwaldhöhe an, hatte aber wenig Hoffnung, sie durch den Zeitdruck zu erreichen. Ab Praterstern hieß es eine Stunde zur Dirnbacher Hütte, wofür ich durch schnelles Tempo nur 30 min brauchte. Etwas enttäuscht bzw. missinformiert war ich, als sich die Hütte als Holzschuppen entpuppte, also nicht bewirtschaftet - aber bei dieser ungünstigen Lage (in einer sonnenscheinarmen, aussichtslosen Senke im Raxplateau) eigentlich kein Wunder.
Beim Klobentörl zögerte ich nochmals: 1,5 Stunden Gehzeit verhieß der Wegweiser zur Scheibwaldhöhe, was mir für knapp 300 hm etwas viel vorkam. Neue Hoffnung bekam ich, als ich schon nach kurzer Zeit die Bärengrube erreichte, eine mächtige Steingrube zwischen den Nördlichen und Südlichen Lechnermauern. Von dort war die Gipfelkuppe schon sichtbar. Ich schaffte den Anstieg trotz erster Fußkrämpfe in 40 min. Zur Krampflösung hatte ich Studentenfutter (Magnesium) dabei, die Pause selbst blieb auf 15 Minuten fotografieren und genießen beschränkt, denn ich hatte ja nur noch 2 Stunden für den Rückweg zur Verfügung, inkl. 150 hm Gegenanstieg zu bewältigen.
Der Rückweg lief zunächst ganz gut, ich kam schnell voran und war nach nur zwanzig Minuten wieder beim Klobentörl. Das Steilstück zur Dirnbacher Hütte fiel mir schon schwer, da der Untergrund bröselig und rutschig war. Danach war ich völlig ausgepowert und bekam erneut leichte Krämpfe in beide Zehen. Das Studentenfutter half jedoch gut. Den Grashang hinauf zum Praterstern ließ ich es ein wenig gemütlicher angehen, und ab Praterstern reihte ich mich in die restlichen Wanderer ein, die vom Ottohaus Richtung Bergstation gingen. 10-15 min schneller hätte ich also noch sein können, aber dazu sah ich keine Veranlassung mehr.
Nichtsdestotrotz hat mich diese 'Speedtour' an meine Grenzen gebracht: am Vorabend zu wenig Kohlenhydrate gegessen, wie üblich wenig gefrühstückt und unterwegs nur Bananen und Müsliriegel, da ich selbst am Gipfel nichts runterbrachte. Durch das starke Schwitzen in der milden Herbstsonne auf dem Plateau verlor ich Elektrolyte, ich hatte mich zudem viel zu warm eingepackt - und hätte da an Gewicht sparen können. Unter solchem Zeitdruck bin ich das erste Mal gegangen, aber die Schinderei wurde durch die grandiose Gipfelsicht belohnt. Das soll jetzt kein Anreiz sein, es gleich zu tun, ich wäre lieber 2 Stunden früher gestartet, aber die südlichen Gipfel der Rax bieten nunmal keine Aussicht nach Westen - Heukuppe, Predigtstuhl und Dreimarkstein verhindern dies. Da ich von dem Rundumblick von der Scheibwaldhöhe wusste, und die Wetterlage perfekt war (sehr niedrige Luftfeuchte oberhalb des Hochnebels, entsprechend weite Sicht), hab ich die Strapazen auf mich genommen.
Genug gelabert, hier die Bilder:
Eckdaten:
Wegführung: Rax-Seilbahn-Bergstation (12.25; 1547 m) - Praterstern (12.40; 1624m) - W.-Dirnbacher Hütte (13.10; 1477m) - Klobentörl (13.30; 1648m - Gipfel (14.15; 1943m) - Gipfelrast bis 14.30 - Klobentörl (14.50) - W.-Dirnbacher-Hütte (15.15) - Praterstern (15.50) - Bergstation (16.10)
Höhenmeter (Auf/Abstieg): 700
reine Gehzeit Aufstieg/Abstieg: 110 min/100min
Schwierigkeit: Trittsicherheit um die Dirnbacher Hütte herum, da die Wege (steinig, wurzelig) durch geschmolzenen Schnee sehr rutschig sind; kurzes, großzügig versichertes Stück zum Klobentörl hinauf (Bild 26)
Weglänge: 12 km
beschriftete Panoramen:
kompletter Bericht unter: http://www.inntranetz.at/galerie/tou...waldhoehe.html
Gipfelfoto, ok muss noch üben
Gruß,Felix
Ich startete also um 12.25 am Gsolhirn bei der Bergstation und hatte genau 4 Stunden Zeit, um mit der letzten Fahrt ins Tal zu kommen. Die Menschenmassen bewegten sich Richtung Ottohaus und Jakobskogel, und das Kindergeschrei wurde mir schon längst zuviel. Ich peilte die Scheibwaldhöhe an, hatte aber wenig Hoffnung, sie durch den Zeitdruck zu erreichen. Ab Praterstern hieß es eine Stunde zur Dirnbacher Hütte, wofür ich durch schnelles Tempo nur 30 min brauchte. Etwas enttäuscht bzw. missinformiert war ich, als sich die Hütte als Holzschuppen entpuppte, also nicht bewirtschaftet - aber bei dieser ungünstigen Lage (in einer sonnenscheinarmen, aussichtslosen Senke im Raxplateau) eigentlich kein Wunder.
Beim Klobentörl zögerte ich nochmals: 1,5 Stunden Gehzeit verhieß der Wegweiser zur Scheibwaldhöhe, was mir für knapp 300 hm etwas viel vorkam. Neue Hoffnung bekam ich, als ich schon nach kurzer Zeit die Bärengrube erreichte, eine mächtige Steingrube zwischen den Nördlichen und Südlichen Lechnermauern. Von dort war die Gipfelkuppe schon sichtbar. Ich schaffte den Anstieg trotz erster Fußkrämpfe in 40 min. Zur Krampflösung hatte ich Studentenfutter (Magnesium) dabei, die Pause selbst blieb auf 15 Minuten fotografieren und genießen beschränkt, denn ich hatte ja nur noch 2 Stunden für den Rückweg zur Verfügung, inkl. 150 hm Gegenanstieg zu bewältigen.
Der Rückweg lief zunächst ganz gut, ich kam schnell voran und war nach nur zwanzig Minuten wieder beim Klobentörl. Das Steilstück zur Dirnbacher Hütte fiel mir schon schwer, da der Untergrund bröselig und rutschig war. Danach war ich völlig ausgepowert und bekam erneut leichte Krämpfe in beide Zehen. Das Studentenfutter half jedoch gut. Den Grashang hinauf zum Praterstern ließ ich es ein wenig gemütlicher angehen, und ab Praterstern reihte ich mich in die restlichen Wanderer ein, die vom Ottohaus Richtung Bergstation gingen. 10-15 min schneller hätte ich also noch sein können, aber dazu sah ich keine Veranlassung mehr.
Nichtsdestotrotz hat mich diese 'Speedtour' an meine Grenzen gebracht: am Vorabend zu wenig Kohlenhydrate gegessen, wie üblich wenig gefrühstückt und unterwegs nur Bananen und Müsliriegel, da ich selbst am Gipfel nichts runterbrachte. Durch das starke Schwitzen in der milden Herbstsonne auf dem Plateau verlor ich Elektrolyte, ich hatte mich zudem viel zu warm eingepackt - und hätte da an Gewicht sparen können. Unter solchem Zeitdruck bin ich das erste Mal gegangen, aber die Schinderei wurde durch die grandiose Gipfelsicht belohnt. Das soll jetzt kein Anreiz sein, es gleich zu tun, ich wäre lieber 2 Stunden früher gestartet, aber die südlichen Gipfel der Rax bieten nunmal keine Aussicht nach Westen - Heukuppe, Predigtstuhl und Dreimarkstein verhindern dies. Da ich von dem Rundumblick von der Scheibwaldhöhe wusste, und die Wetterlage perfekt war (sehr niedrige Luftfeuchte oberhalb des Hochnebels, entsprechend weite Sicht), hab ich die Strapazen auf mich genommen.
Genug gelabert, hier die Bilder:
Eckdaten:
Wegführung: Rax-Seilbahn-Bergstation (12.25; 1547 m) - Praterstern (12.40; 1624m) - W.-Dirnbacher Hütte (13.10; 1477m) - Klobentörl (13.30; 1648m - Gipfel (14.15; 1943m) - Gipfelrast bis 14.30 - Klobentörl (14.50) - W.-Dirnbacher-Hütte (15.15) - Praterstern (15.50) - Bergstation (16.10)
Höhenmeter (Auf/Abstieg): 700
reine Gehzeit Aufstieg/Abstieg: 110 min/100min
Schwierigkeit: Trittsicherheit um die Dirnbacher Hütte herum, da die Wege (steinig, wurzelig) durch geschmolzenen Schnee sehr rutschig sind; kurzes, großzügig versichertes Stück zum Klobentörl hinauf (Bild 26)
Weglänge: 12 km
beschriftete Panoramen:
kompletter Bericht unter: http://www.inntranetz.at/galerie/tou...waldhoehe.html
Gipfelfoto, ok muss noch üben
Gruß,Felix
Kommentar