Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

    Beim ersten Mal Wachthüttelkamm vor ein paar Jahren bin ich als Gebietsunkundiger ein paar Minuten den Wachthüttelgraben raufmarschiert (der gelbe Wegweiser war noch nicht an seinem Platz, oder ich habe ihn übersehen??), bis ich meinen groben Verhauer bemerkt habe.
    Erst bei Benesch ist mir eine Beschreibung dieses Anstiegs untergekommen.

    Vom kleinen Parkplatz an der Höllentalstraße gleich rein ins Vergnügen: rechts geht´s zum Wachthüttelkamm und zur Schönbrunner Stiege, über die man das Große Höllental erreicht.
    Der Wachthüttelgraben zieht sich allerdings geradeaus über Steilschotter hinauf.
    comp_DSCF1590.jpg


    Der Graben ist richtig wildromantisch aber auch steinschlaggefährlich. Einige Gämsen wollten mit mir kegeln, Helm von Vorteil!
    comp_DSCF1591.jpg

    comp_DSCF1592.jpg


    Nach ca. einer halben Stunde gelangt man in einen kleinen Kessel, der Hauptgraben führt oberhalb eines 8(?)m-Wandls mit daraufliegendem Riesenblock weiter (links im Bild).
    Das Wandl erklettert man über den Riß in der Mitte, der geht dann in eine kleine Rampe über bis unter den Block. Hier ein Haken. Dann quert man unangenehm auf einer Schotterauflage nach links (der Block drängt stark ab) zu einer breiten Spalte, durch die man wieder über Schotter dem Felsen auf´s Haupt steigt.
    comp_DSCF1593.jpg

    comp_DSCF1595.jpg

    comp_DSCF1596.jpg


    Unten ist ein Trittbügel angebracht, der für meinen Geschmack zu weit links ist. Aber vielleicht klettert man auch günstiger gleich linkshaltend zum Spalt.
    comp_DSCF1597.jpg


    Bei der Querung so halb auf allen Vieren habe ich versucht mich mit einer dickeren Reepschnur und einer Bandschlinge (Prusik) zu sichern , ich habe lieber keinen Test gemacht, aber für´s Gemüt war´s nicht schlecht.
    comp_DSCF1599.jpg


    Nach dem Felseneck über Steilschotter, und dann endgültig auf den Block
    comp_DSCF1600.jpg


    Blick zurück, man kommt von links unter der Bildmitte
    comp_DSCF1602.jpg


    der Graben bleibt vorerst steil und schotterig
    comp_DSCF1603.jpg


    der unteren Teil des Grabens
    comp_DSCF1604.jpg


    Man steigt weiter unter imposanten Wänden an
    comp_DSCF1607.jpg


    bis der Graben (links) etwas flacher, grüner, aber auch dunkler wird.
    comp_DSCF1609.jpg

    comp_DSCF1612.jpg


    Fortsetzung

  • #2
    AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

    Fast plötzlich erweitert sich der Graben, das Gelände wird freundlicher.
    comp_DSCF1614.jpg


    Hier bin ich nach links auf einen felsigen Rücken hinaufgestiegen um einen Überblick zu gewinnen und vielleicht in den Staudengraben hineinzusehen (leider nein).
    comp_DSCF1615.jpg


    Der Wachthüttelgraben zieht von rechts unten nach links und wendet sich dann nach rechts zum bewaldeten Wachthüttelkamm.
    comp_DSCF1618.jpg

    comp_DSCF1620.jpg


    Teilweise sind Steigspuren zu sehen, also doch öfter begangen?
    comp_DSCF1621.jpg


    im Rückblick der felsige Rücken
    comp_DSCF1623.jpg


    Dann endet der Graben im immer dichter werdenden Wald,
    comp_DSCF1624.jpg


    durch den man sich mühsam in südwestl. Richtung ansteigend kämpft. Bei ca. 1300hm habe ich den Wanderweg erreicht, dem ich bis zum Ottohaus gefolgt bin.
    Nach Kaffee und Kuchen (mittlerweile war es stark bewölkt und windig kühl) bin ich Richtung Klobentörl marschiert.
    comp_DSCF1625.jpg


    Erst bei der Gloggnitzer Hütte ist´s wieder ein bißchen heller geworden.
    comp_DSCF1627.jpg


    Beim Abstieg durch den Kesselgraben ist mir noch der Kleine in der Bildmitte aufgefallen: Er krümmt sich aber gibt nicht auf
    comp_DSCF1629.jpg




    Jeder Rax-Tag ist für mich schön. Aber der Wachthüttelgraben fällt eher unter die Kategorie: o.k., gemacht, Hakerl drunter.
    Vielleicht könnte man sich die mühsame Walddurchquerung und den uninteressanten oberen Wachthüttelkamm sparen, wenn man zum oberen Teil des Staudengrabens oder Jägerriegels wechselt. Diese Gegend kenne ich noch nicht.
    Aber auch der Rest ist nicht schöner als z.B. das Wolfstal.
    Und als Abstiegsalternative zum Wachthüttelkamm ist mir die (einzige) Kletterstelle zu schwierig.

    LG, Toni

    Kommentar


    • #3
      AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

      Danke für den bestens bebilderten Bericht, sollte ich mir doch auch einmal anschauen.
      Bei der Kletterstelle scheint's ja auch noch Seilreste zu geben (Bild 1602)

      lg
      Norbert
      Meine Touren in Europa
      ... in Italien
      Meine Touren in Südamerika
      Blumen und anderes

      Kommentar


      • #4
        AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

        Hallo Ihr Beiden!

        Tolle Unternehmung, Toni.

        Norbert: Die Drahtseilschlinge ist eine Abseilschlinge. Oberhalb des großen Blocks geht es rechts (im Aufstiegssinn) zum bekannten Reifweg.

        Lg, michl
        Zu seiner Milbe sagt der Milber:
        "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
        Damit ich, wenn im Haargewurl
        ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

        Kommentar


        • #5
          AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

          Dieser eindrucksvolle Blick hinein in den Wachthüttelgraben

          w1 f.jpg

          erfolgte vom - ich nennen ihn - Obersten Wachthüttelturm :

          w2 f.jpg

          Schon beim ersten dortigen Besuch - mein Hauptziel ist damals natürlich der "normale" Wachthüttelturm gewesen - war mir klar :

          Diese Gegend ist gefährlich :

          w3 f.jpg

          Ich durfte übrigens einmal
          - mit Martin von der Kornbrandmauer kommend -
          über diese Schlüsselstelle des Wachthüttelgrabens abgeseilt werden :

          w2a f.jpgw2b f.jpg

          PS :

          Bekanntllich will ich mich nicht nur durch irgendwelche Schluchten hinauf- oder hinunterwühlen. Ich brauche immer ein Gipfelziel !
          Natürlich gibt es - notgedrungen wie ausnahmsweise - auch beabsichtigte Inspektions-Touren wie diese hier :
          http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-(-11-4-2012-)

          Doch vermisse ich bei Deiner Tour schmerzlich solch tolle Wachthüttelgraben-Seitenblicke :

          w4 f.jpg

          Der rechte Turm
          - vom Wachthüttelgrabe zu schwierig ist er von hinten ( also von Osten ) leicht zugänglich ! -
          wird sogar von Thomas Behm erwähnt :

          w5 f.jpg

          Und wenn jemand mit mir dort hinaufgehen würde, lasse ich alles sofort liegen und stehen !

          Zuletzt geändert von Willy; 22.05.2012, 22:01.
          TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

          Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

          Kommentar


          • #6
            AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

            Servus Toni,

            das gefällt mir wieder (nach den grauslichen Preinerwand-Rinnen), das ist so ganz nach meinem Geschmack. Genau das Richtige für Schluchtenruachler.
            Erinnert mich ein bißchen an die Klobenwandschlucht. Wie ich dich kenne, wirst du die ja sicher auch bald in Angriff nehmen.
            Du wirst mir sowieso langsam unheimlich. Vor dir ist ja gar nix mehr sicher...

            Danke für den Bericht und die Anregung. Man kommt ja nimmer nach...

            LG maxrax


            PS: Wir könnten einmal den direkten Jägerriegel probieren (mit Seil natürlich). Und den WaHü-Graben dann im Abstieg. Oder was anderes...

            Kommentar


            • #7
              AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

              Danke für eure netten Antworten!

              @ Norbert: Auch der von mir erwähnte "Haken" am Block, an dem ich mich gesichert habe, ist in Wirklichkeit so eine Drahtseilschlinge. Schaut Alles ein bisserl rustikal aus ..

              @ Willy: Danke für deine informativen Fotos vom Graben, interessant! Da sieht man eher die Steilheit.
              Die Gedenktafel ist mir auch aufgefallen; mein Namensvetter ist nicht alt geworden ..
              Mit den Türmen hab´ ich´s nicht so, die haben einen kleinen Nachteil: MAN MUSS WIEDER RUNTER!!! Und ich will noch keine Gedenktafel

              @ Maxrax: Naugeehhh! "Grausliche Preinerwand-Rinnen" .. so schön.
              Ich komme auch nicht nach, bin zu oft im Forum ..
              Der Jägerriegel interessiert mich sehr! Direkt ist mit Zacken überklettern?

              LG, Toni

              Kommentar


              • #8
                AW: Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

                Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                Mit den Türmen hab´ ich´s nicht so, die haben einen kleinen Nachteil: MAN MUSS WIEDER RUNTER!!!
                Wenn das Seil lang genug ist, kein Problem!

                Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                Der Jägerriegel interessiert mich sehr! Direkt ist mit Zacken überklettern?
                Ja genau. So wie Rudolf und kokos.
                Norbert und ich sind ja in die Flanke ausgewichen.

                Kommentar


                • #9
                  Ich wärme diesen alten Thread noch einmal auf, denn ich habe eine Frage zum oberen Wachthüttelgraben:
                  Wo kommt man bei der Steilstufe auf ca. 1100-1150m am besten durch bzw. wie findet man dort hinunter?

                  Ich wollte heute nach dem Preintaler durch den Wachthüttelgraben absteigen (und hatte sogar ein Seil für den unteren Abbruch mit, der wäre also kein Problem gewesen).
                  Ich bin vom Wachthüttelkammsteig auf ca. 1180m (dort, wo es relativ flach ist) nach Osten in den Wald gequert und habe eine Möglichkeit gesucht, hinunterzukommen. Keine Chance.

                  Erstens sind die Bäume und Äste so dicht, dass man sich mühsam durchkämpfen muss und nicht weit sieht, zweitens wird es plötzlich sehr steil und es gibt überall Felswandln bzw. Abbrüche. Sehr unübersichtlich das Ganze.
                  Ich bin vom markierten Weg ca. 400m weit, zwischendurch immer wieder nach einem Abstieg suchend, nach Osten gegangen, also eh relativ weit, und dort hab ich dann an einer Stelle in den Graben hinuntergesehen. Eine steile rutschige Grasrinne führte hinab, unten war aber ein kleiner Abbruch zu erkennen. Ich hätte mich am Seil hinunterlassen können, da ich aber nicht wusste, wie es dann unten weitergeht und ich ohnehin schon ziemlich abgekämpft war, hab ich darauf verzichtet.

                  Toni, du scheinst ja ohne gröbere Schwierigkeiten durchgekommen zu sein (vom verfilzten Wald einmal abgesehen). Bist du noch weiter östlich aufgestiegen? Nachdem du auch am orogr. rechten felsigen Kamm warst, läge das nahe.
                  Peter (P.B.) ist ja auch einmal (2011) von der Jagdhütte auf 1315m in den Graben abgestiegen, offensichtlich ohne Probleme. Die hatte er dann beim Wiederaufstieg, als er versuchte, in einer der südwestlichen (orogr. linken) Rinnen durchzukommen. Nachzulesen im Raxkenner-Thread, Seite 36, Posting #528: klick

                  Auf eine Wegspur bin ich auch gestoßen, die führte aber horizontal in W-O-Richtung. Und Reste einer Seilbahn (Rolle und Drahtseil) hab ich auch gesehen, vermutlich noch aus der Zeit nach dem großen Windbruch in den 1970ern. [Gerade auf einer älteren Karte gesehen: dort war der Endpunkt der Seilbahn, die vom untersten Wolfstal quer über den Staudengraben hinaufführte]. Sowas findet man in der Gegend ja öfter (oben am Kamm unterhalb der Jagdhütte z.B.). Ob das früher einmal ein schöner Hochwald war? Da hätte man sich leichter zurechtgefunden...
                  Zuletzt geändert von maxrax; 19.09.2018, 12:14.

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich kann dir leider keine besseren Tipps geben als im Bericht. Ich glaube, dass ich durch den sehr dichten Wald nicht viele Höhenmeter gemacht habe, aber doch einige Zeit durch gebraucht habe.
                    Leider habe ich den HM-Wert beim Ausstieg aus dem Graben (Ende der Linie) nicht beachtet, der wäre interessant.
                    Neidig bin ich dir deine alten Karten und dein Wissen um historische Gegebenheiten ….

                    comp_InkedDSCF1618_LI.jpg

                    Kommentar


                    • #11
                      Interessant, von unten schaut das so einfach und frei aus. An der Stelle, wo du in den Wald gekommen bist, war ich nicht, da hätte ich ja runtergehen können.
                      Das Blöde ist, dass man von oben nicht sieht, wo ein einfacher Abstieg möglich wäre, weil es so verwachsen ist. Überall, wo ich es versucht habe, war es zu steil und unübersichtlich.
                      Wild irgendwo ins Ungewisse runterkraxeln wollte ich nicht, denn das Risiko, das wieder hinauf zu müssen, war mir zu groß.

                      Naja, wird wohl ein ungelöstes Rätsel bleiben. Den ganzen Graben hinaufzuruacheln werd ich mir vermutlich nicht antun, und noch einmal von oben zu suchen so bald auch nicht. Ich war gestern genug zerkratzt.
                      Aber so toll dürfte der WaHüGraben als Abstieg eh nicht sein...


                      Hier hab ich eingezeichnet, wo ich ca. war:

                      WaHüGr.jpg


                      Und hier die Seilbahnreste:

                      WaHüGr_1.jpg

                      Kommentar


                      • #12
                        Deine Karte mit den eingezeichneten Abstiegsversuchen passt ja gut mit meinem Foto zusammen. Eigentlich wird man im Aufstieg förmlich zu dem kleinen Scharterl als logischem Ausstieg gedrängt. Rundherum schaut´s lange nicht so günstig aus, und diese Stelle aus dem Wald heraus im Abstieg zu finden ist sicher nicht einfach.
                        Aber ich bin deiner Meinung: Ich habe den WG auch nicht als besonders lohnend empfunden, eventuell als Abstiegsalternative, aber da muss man halt für ein paar Meter ein Seil mitschleppen (außer man ist sehr mutig).

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                          Ich habe den WG auch nicht als besonders lohnend empfunden, eventuell als Abstiegsalternative, aber da muss man halt für ein paar Meter ein Seil mitschleppen (außer man ist sehr mutig).
                          Seil hätt ich ja eh mitgehabt. Nur wollte ich es da oben nicht schon auspacken, weil ich nicht wusste, ob ein Stück weiter unten nicht vielleicht noch eine Stelle kommt, an der es mir nichts nützt. Und in dem Gelände wieder raufruacheln - nein danke. Die Frage ist aber, ob sich der Graben überhaupt als Abstieg eignet (Totholz, Grünzeug, Geröllkonsistenz...)

                          Kommentar


                          • #14
                            Tolle Forschungsarbeit, was ihr da so betreibt. Das mit der Seilbahn finde ich interessant. Gebe Toni recht, Maxrax findet immer interessante historische Gustostückerl und weiss recht viel dazu. Würde mich auch interessieren, wann die Seilbahn ca. noch in Betrieb war und wozu...(Holzbringung vermutlich). Jedenfalls ist sie auch in meiner digitalen Kompasskarte (Österreich 3D) eingezeichnet...

                            Vis a vis beim Wasserleitungsweg sind mir auch alte Seilbahnreste aufgefallen.

                            LG Chris
                            Zuletzt geändert von chfrey; 19.09.2018, 21:17.

                            Kommentar


                            • #15
                              Ja, die wurde nach dem großen Windbruch von 1976 zum Holzabtransport gebaut. Wie lange sie in Betrieb war, weiß ich nicht, aber nach dem Zustand der Reste zu schließen existiert sie schon lange nicht mehr. Dass sie in manchen Karten immer noch eingezeichnet ist, spricht nicht gerade für deren Aktualität

                              Kommentar

                              Lädt...