Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Rax, Wachthüttelgraben 21.5.2012

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #16
    Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
    Ja, die wurde nach dem großen Windbruch von 1976 zum Holzabtransport gebaut. Wie lange sie in Betrieb war, weiß ich nicht, aber nach dem Zustand der Reste zu schließen existiert sie schon lange nicht mehr. Dass sie in manchen Karten immer noch eingezeichnet ist, spricht nicht gerade für deren Aktualität
    Das müssen wir gleich dem Mountainrabbit melden, der soll sie aus den Kompasskarten eliminieren, oder ist er nur für Kartenmaterial vom BEV zuständig.

    Danke für die genaue Datierung 1976 war ich gerade in der 2. Volksschule da ging mein Wanderrevier nur bis zur Kreuzeichenwiese.

    Bin letztens den Gsollhirnsteig runter (Knieschnackler vom Feinsten) da ist mir auch ein grosser Windbruch aufgefallen, das ist aber nicht der aus 1976, oder?

    LG Chris

    Kommentar


    • #17
      Zitat von chfrey Beitrag anzeigen

      Bin letztens den Gsollhirnsteig runter (Knieschnackler vom Feinsten) da ist mir auch ein grosser Windbruch aufgefallen, das ist aber nicht der aus 1976, oder?

      LG Chris
      Ich glaube das war der Kyrill, 18.1.2007
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

      Kommentar


      • #18
        @Chris: Günter ist meines Wissens nur für BEV zuständig.

        Kommentar


        • #19
          Ich kann da leider aus der Erinnerung wenig beitragen, ausser, daß ich wesentlich weiter oben reingequert bin (beim Jh.) und dort alles sehr offen war. Bin aber wegen Willy eine rechtsschleife über die Kornbrandmäuer gegangen und hab somit eventuell den dicht bewachsenen Steilbereich verpasst. Generell ist der Graben ein netter Abstieg, allerdings ist das Geröll bei weitem nicht so abfahrtsfreundlich wie am Großofen (also am besten Winter+Schi ). Allzu viel störendes Torholz hab ich nicht in Erinnerung. Seil braucht man definitiv nur bei der Steilstufe unterm Reifweg-Einstieg.
          carpe diem!
          www.instagram.com/bildervondraussen/

          Kommentar


          • #20
            Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
            ...... Würde mich auch interessieren, wann die Seilbahn ca. noch in Betrieb war und wozu...(Holzbringung vermutlich). Jedenfalls ist sie auch in meiner digitalen Kompasskarte (Österreich 3D) eingezeichnet...

            Vis a vis beim Wasserleitungsweg sind mir auch alte Seilbahnreste aufgefallen.

            LG Chris
            Habe grad aus Neugier die Kompasskarte in Apemap geladen, da ist die Seilbahn wohl schon gelöscht worden...gibt offenbar verschiedene Versionen von Kompass?

            kompass materiaseilbahn wachth.jpg

            Kommentar


            • #21
              Ah da schau her - meine Kompass Österreich 3D (auf DVD) ist jetzt doch auch schon 9 Jahre alt - da ist sie noch drinnen - das müsst ihr mir jetzt glauben, denn ich hab sie zu Hause.

              Danke bluehouse, dann ist ja alles gut.

              LG Chris

              Kommentar


              • #22
                Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                Ich glaube das war der Kyrill, 18.1.2007
                danke Rudolf

                Kommentar


                • #23
                  Was den großen Sturm 1976 betrifft, den Maxrax beschreibt - könnte das vielleicht eine Folge des Capella Orkans gewesen sein. Ich war da jedenfalls noch im Alter und hab da nicht viel bemerkt...

                  Kommentar


                  • #24
                    Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                    Was den großen Sturm 1976 betrifft, den Maxrax beschreibt - könnte das vielleicht eine Folge des Capella Orkans gewesen sein. Ich war da jedenfalls noch im Alter und hab da nicht viel bemerkt...
                    An den Wirbelsturm von 1976 kann ich mich noch gut erinnern. Der hat den schönen Hochwald im großen Höllental komplett umgelegt, hat das Weichtalhaus wie durch ein Wunder verschont, aber den Wachthüttelgraben, die orografisch rechten Hänge über der Schwarza sowie den Staudengraben vollständig abgeholzt. Die Spuren sind selbst heute noch zu erkennen, obwohl dort, wo genug Erde geblieben ist, schon wieder alles nachwächst.
                    Es hat Jahre gedauert, bis sie das ganze Holz herausgeholt haben. Zu diesem Zweck wurden die Seilbahnen eingerichtet, über deren Reste man immer noch stolpert. Eine davon ist in meiner AMap-Ausgabe eingezeichnet. Am Hochgang habe ich auch alte Seile gefunden.

                    seilbahn.jpg
                    LG Rudolf
                    _________________________________________
                    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                    die wir nicht nutzen. (Seneca)

                    Kommentar


                    • #25
                      @Gamsi: Danke für deine Antwort. Von Osten, also von den Kornbrandmäuern, kommt man sicher leichter hinein. Ich frag mich nur, wie Peter auf Anhieb die richtige Stelle gefunden hat. Vielleicht hatte er einfach den richtigen Riecher...

                      @Rudolf: An den schönen Hochwald im Großen Höllental kann ich mich noch gut erinnern. In den frühen 70er-Jahren war ich da öfters mit meinem Vater unterwegs.
                      Die Seilbahn (eh dieselbe wie in meinem Kartenausschnitt) hab ich nie in Betrieb gesehen, damals hat mich diese Gegend weniger interessiert.
                      Zuletzt geändert von maxrax; 20.09.2018, 17:13.

                      Kommentar


                      • #26
                        danke Rudolf und maxrax für eure ausführlichen Kommentare (obwohl nur am Rande zum Thread gehörig) Rudolf jetzt weiss ich auch, was ich da, am Hochgang für Seilbahnreste gesehen habe - habe mich schon oft gefragt, wozu die gut war und vor allem aus welcher Zeit sie stammt. Der Sturm muss damals sehr heftig gewesen sein - in Wien war dabei nicht viel zu bemerken, vielleicht auch weil ich damals noch lieber mit meiner Carrera Autobahn gespielt habe, statt auf der Rax herumzustreifen...

                        LG Chris

                        Kommentar


                        • #27
                          Die nächsten Sturmschäden kündigen sich an:

                          Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                          Die Sturmböen von kommender Nacht haben schon gewisses Schadenspotential in sich, aber der Orkan vom Sonntag auf Montag birgt die Gefahr ernsthafter Sturmschäden vor allem entlang der Voralpen von Salzburg ostwärts über den Alpenostrand einschließlich Wien, Hochschwabregion, Eisenerzer Alpen bis in die südliche Steiermark. Die Bäume sind großteils noch belaubt, ein so markanter Sturm um diese Jahreszeit ist sehr ungewöhnlich, vgl. die Schäden durch Orkan XAVIER am 6. Oktober 2017 in Hamburg und Berlin. Im Osten bleibt es am Montag bis zum Abend stürmisch, sodass weitere Bäume umfallen können. Verkehrswege inneralpin können verlegt werden. Ich empfehle einmal vorsichtig, von Sonntag auf Montag keine Hütten- oder Biwakübernachtungen zu planen
                          Man kann nur hoffen, dass es doch nicht so arg wird...

                          Kommentar


                          • #28
                            Eine aufschlussreiche und lebendige Schilderung des Sturmes vom Jänner 1976 und seiner Folgen ist in Karl Lukans Buch "Schneeberg und Rax" aus dem Jahre 1978 nachzulesen. Weil das doch den einen oder anderen interessiert, aber nicht jeder das Buch besitzt, hab ich mir die Mühe gemacht, den Text abzutippen:


                            Den Jahresbeginn 1976 feierten viele Kletterer im Weichtalhaus. Am Nachmittag des Neujahrstages fiel allen auf, dass ein ganz eigenartiges Licht über der Landschaft lag. Man ging aber dann zeitig schlafen, weil man ja in der Nacht zuvor das Neue Jahr gefeiert hatte…
                            Was es wohl bringen mag?
                            So gegen drei Uhr Früh weckte die Hüttenwirtin Rottensteiner ihren Mann: „Du… hörst du den Sturm?“
                            Der aus dem Schlaf geweckte Wirt Rottensteiner knurrte verbittert: „Na und? Weil einmal ein bisserl der Wind bläst – deswegen weckst du mich auf?“
                            „Schau! Sogar unser kleines Hüttenbäumchen hat der Wind umgeblasen!“ sagte Herr Rottensteiner dann erstaunt am Morgen des 2. Jänner 1976, nachdem er vor die Hütte getreten war. Dann schaute er zum gegenüberliegenden Waldhang. Dort gab es keinen Wald mehr, nur einen wüsten Haufen vom Sturmwind gefällter Bäume!
                            Auch das Telefon war unterbrochen. Zwei Bergsteiger wollten nach Kaiserbrunn, um von dort aus zu telefonieren. Bald nach dem Weichtalhaus begann für sie auf der Höllentalstraße die Kletterei: Hunderte Bäume lagen kreuz und quer über die Straße. Und mit den ausgerissenen und gefällten Bäumen waren auch gewaltige Erd- und Steinmassen auf die Straße gefallen.
                            Kurz vor Kaiserbrunn lichtet sich das Höllental etwas. Dort trafen die zwei Bergsteiger zwei Förster aus Kaiserbrunn, die mit einer kleinen Handsäge – ritzeratze – an einem dünnen Bäumchen sägten, das quer über der Straße lag.
                            „Was macht ihr da?“ fragten sie etwas erstaunt.
                            „Die Straße wieder für den Verkehr freimachen!“ war die naive Antwort.
                            Kein Mensch konnte sich am Morgen dieses 2. Jänner schon eine Vorstellung davon machen, was dieser alpine Hurrikan in Wirklichkeit alles angerichtet hatte!
                            Aber die älteren Bewohner der Gegend dachten an das „eigenartige Licht“ am Abend des Neujahrstages und erinnerten sich an die Sage von der Wilden Jagd, die sie in ihrer Schulzeit gelesen hatten und die mit den Sätzen beginnt: „Geh nicht aus dem Hause, wenn nach Sonnenuntergang Rax und Schneeberg blaugrün leuchten. Geh nicht aus der Stube, wenn in einer solchen Nacht die Kuh brüllt und wenn der Hofhund winselt oder die Ziegen und Hennen lärmen, geh nicht! Bleib still in der Stube, schließ Türen und Fenster und lösch geschwind das Feuer im Herde, denn der Sturmgott Wodan ist los, den sie den Wilden Jäger nennen.“
                            Die Bestandsaufnahme der vielen vom Sturm gefällten Wälder zeigte ein katastrophales Bild. Und um aus dem von höherer Gewalt gebrochenen Holz noch einigermaßen einen Nutzen zu ziehen, waren Sofortmaßnahmen geboten. Bald verwandelte sich das Höllental in so etwas ähnliches wie eine Goldgräbersiedlung im Wilden Westen Amerikas. Es kamen Holzknechte aus ganz Österreich, um dort mit „Holzmachen“ schnell Geld zu verdienen. Es kamen Seilbahnexperten und Spezial-Holztransporteure. Es kamen auch Gastarbeiter aus Jugoslawien und aus der Türkei. (Ein seltsamer Anblick vor dem Weichtalhaus: Ein Moslem kniet am Boden und verrichtet seine Morgenandacht!)
                            Im Juli 1976 arbeitete ein Holzbringertrupp aus Tirol vollkommen abgeschnitten von der Umwelt zwei Wochen lang hoch oben am Wachthüttelkamm (nahe vom Ausstieg des Teufelsbadstubensteiges) am Ausbau einer Seilbahn, welche die dort kreuz- und querliegenden Holzmassen ins Tal schaffen sollte.
                            Zu dieser Zeit stöhnte ganz Europa unter einer Hitzewelle. Der brennende Durst der in einer primitiven Rindenhütte hausenden Männer war unbeschreiblich; was an Mineralwasser vom weit entfernten Ottohaus herbeigeschafft werden konnte, war immer zu wenig. Als die Seilbahn betriebsfähig geworden war und als allererstes einige Kanister Trinkwasser auf den Berg brachte, fielen sich dort die Männer jubelnd in die Arme.
                            Natürlich gab es bei dieser Holzbringung auf Akkord auch einige Tote und Verletzte. Die Holzarbeiter von 1976 empfanden das jedoch als ganz selbstverständlich: „Ein Holzarbeiter hat schon immer gefährlich gelebt. Warum sollt‘ das heute anders sein?“
                            Unfaßbar blieb diese Naturkatastrophe weiterhin. Eine von Naturschutzgedanken erfasste Dame wollte über dieses „Ausrotten des Waldbestandes im Höllental“ sogar „an die Zeitung schreiben“. Und einige Holländer ließen es sich im Sommer 1976 absolut nicht klarmachen, dass der Weg über den Wachthüttelkamm unbegehbar geworden sei, weil dort oft meterhoch die entwurzelten Bäume quer über dem Weg lagen. Sie hatten die neueste Landkarte in der Hand – und darin war dieser Weg eingezeichnet. Außerdem hatten sie noch den neuesten Raxführer, in dem zu lesen stand, dass der Wachthüttelkamm einer der leichtesten und ein für jeden trittsicheren Bergsteiger empfehlenswerter Raxanstieg sei! Sie konnten es, wollten es nicht begreifen, dass sich in den Bergen in einer Nacht alles völlig verändern kann…
                            Wüst gewütet hat der Hurrikan auch im Großen Höllental, wo er nicht nur Hunderte der in den Wänden wachsenden Bäumen in die Tiefe geschleudert, sondern auch fast den ganzen Hochwald im Talgrund abrasiert hatte. Jetzt führt eine breite Straße bis in den hintersten Grund des kahlen Tales mit den bleichen Wänden links und rechts.
                            Über Nacht – im wahrsten Sinne des Wortes – hat die Naturgewalt ein vollkommen anderes, neues Landschaftsbild geschaffen, und geblieben sind nur die sentimentalen Erinnerungen an das Höllental von einst, wie es noch Fritz Benesch beschrieben hat: „Dichter Tannenwald bedeckt auf die ganze Länge den sanft ansteigenden Grund. Immer blinken bloß Umrisse der Mauern und kleine Fleckchen des Himmels durch die Baumkronen, und vergebens suchen wir einen Überblick zu gewinnen. Düster und schwermütig wirkt die stille Großartigkeit des weltabgeschiedenen Tales. Felstrümmer liegen im Dickicht mit vermodernden Stämmen und dickes Moos spinnt in üppigen Strähnen an den alten Bäumen hinauf. Ernst und feierlich ist es da unten an sonnigen Tagen, düster, dämonisch wird es, wenn trübe Wolkenschleier den Himmel verhängen. Der Waldschatten wird zur Dämmerung, das Halbdunkel zur Nacht, durch die Stille dringt der klagende Regenruf des Spechtes, sonst kaum ein Laut, als das Klappern eines fallenden Steines und das Rauschen des Abendwindes in den Wipfeln der Eschen.“

                            Kommentar


                            • #29
                              Danke maxrax fürs Abtippen der interessanten Schilderung bei Lukan!

                              Kommentar


                              • #30
                                Zitat von Alpenjo Beitrag anzeigen
                                Danke maxrax fürs Abtippen der interessanten Schilderung bei Lukan!
                                Ebenfalls!

                                Kommentar

                                Lädt...