Vor vielen Jahren habe ich zufällig einen Steig entdeckt, der den Rehboden mit dem Nasskamm verbindet.
Eigentlich war ich damals auf der Suche nach dem Zustieg zum Zerbenriegelsteig.
Am Ende der Forststraße östlich des Gamseckgrabens fiel mir eine Wegspur auf, die jenseits des Grabens weiterführte.
Ich verfolgte sie und gelangte auf den Nasskamm. Seitdem bin ich diesen Weg nicht mehr gegangen.
Irgendwann stieß ich im Benesch-Pruscha im Kapitel „Aufstiege von Kapellen / Über den Naßkamm“ auf eine interessante Textpassage:
Zu den nördlicher [als der Danielsteig] gelegenen Kahlmäuersteigen endlich gelangt man von Kapellen aus am besten mittels vollständiger Überschreitung des Naßkammes bis zum Binder hinab auf dem rot bez., uralten Saumwege, denn der vom Verfasser einst vorgeschlagene und damals mit weißen Farbstrichen ausgesteckte, gleichmäßig sanft abfallende Pfad vom Naßkammsattel längs der Naßkammhänge bis zum Eingange in die Bärenlochklamm ist noch nicht gebaut. Er würde 200 m Höhenverlust ersparen und sämtliche Kahlmäuersteige, die Zikafahnleralpe und das Habsburghaus der Eisenbahn näher bringen. Von Kapellen auf den Naßkamm, rot bez. und nicht zu fehlen, sind es nur 2 ½ gegen 5 Std. von Hirschwang.
Nun würde heutzutage wohl niemand mehr auf die Idee kommen, von Kapellen aus auf den Nasskamm zu gehen (von Hirschwang aus schon gar nicht ), und die Eisenbahnstrecke nach Neuberg gibt es (leider) ohnehin längst nicht mehr.
Doch das Verhältnis der Zustiegslängen von steirischer bzw. niederösterreichischer Seite (Ausgangspunkt Altenbergertal bzw. Hinternasswald) fällt immer noch zugunsten der Steiermark aus, wenn auch in weit geringerem Ausmaß.
Grund genug, den von mir damals begangenen Weg wieder einmal zu suchen und zu testen, ob er mit dem von Pruscha seinerzeit projektierten Steig vergleichbar wäre.
Immerhin würde er, wenngleich mit 150m Höhenverlust, einen Zustieg von steirischer Seite zum Zerbenriegel- bzw. Danielsteig darstellen und (vermutlich zwar ohne wesentliche Zeitersparnis) auch um 2 km kürzer sein.
Der Vorteil des höheren Ausgangspunktes (981m gegenüber 712m) wird durch den Zwischenabstieg leider auf rund 100m reduziert.
Soweit die Theorie. Zuerst musste der Weg überhaupt gefunden werden. Und zwar von unten, vom Reißtal aus, da ich mir da bessere Chancen auf Erfolg ausrechnete.
Ein Tag wie der gestrige Samstag schien mir für so ein Unternehmen gerade richtig. Für ein Waldwegerl braucht man kein schönes Wetter.
Und falls die für den Nachmittag angesagte Wetterbesserung wirklich eintreffen würde, könnte man ja immer noch das Wilde Gamseck anhängen.
Musitoni erklärte sich bereit, bei dem Unternehmen mitzumachen. Wir verabredeten uns für 9h in HiNaWa.
Als in der Früh der Wecker läutete, schüttete es. Wir verschoben den Start auf 10h. Goldrichtig, wie sich später herausstellte.
Bei der Anfahrt geriet ich in einen tierischen Stau.
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Von Nasswald (das seinem Namen heute alle Ehre machte) wurde gerade eine Schafherde Richtung Hinternasswald getrieben.
Eine Zeit lang musste ich hinterhertuckern, dann konnte ich sie überholen.
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Beim Treffpunkt angekommen, hatte es gerade zu regnen aufgehört. Frohen Mutes marschierten wir ins Reißtal hinein.
Diesem verlockenden Angebot bei der Talstation der Materialseilbahn widerstanden wir und bogen weiter oben am Rehboden rechts Richtung Gamseckgraben ab.
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Am Ende der Forststraße, dort wo sie zum dritten Mal an den Gamseckgraben stößt und der Zustieg zu den Kahlmäuersteigen abzweigt, suchten wir eine geeignete Abstiegsmöglichkeit in das Wildbachbett.
Ganz links ging es am besten, da am niedrigsten. Gegenüber kann man, wenn man es weiß, schon eine schwache Steigspur erkennen, die die Böschung schräg hinauf und dann rechts in den Wald führt.
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Hier das Ganze schon im Rückblick.
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Der Pfad führt fast eben in den schütteren Wald. Bald stießen wir auf einen gelben Pfeil.
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Durch diese Blöcke geht es durch, dann steigt der Weg langsam an.
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Wir querten einen Schlag, wo die Spur nicht immer gut zu sehen war. Dann führt der Steig im Zickzack einen Rücken hinauf (das dürfte der Simonriegel sein), wobei er immer teils im Wald, teils auf dem Schlag verläuft. Auf dem Waldboden ist er naturgemäß besser zu sehen.
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Weiter oben wieder eine Markierung auf einem Baum (vermutlich für den Abstieg gedacht).
Hier sieht man schön den Schlag im Rückblick.
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Im weiteren Verlauf folgen noch ein paar gelbe Pfeile; manchmal ist die Richtung, in die sie zeigen, aber nicht ganz schlüssig.
Schließlich geht der Steig in eine lange Hangquerung über, wobei er teilweise auch wieder leicht bergab führt und man ein paar Felsriegel und steile Rinnen überquert.
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Knapp bevor wir den Nasskamm erreichten, verlor sich die Wegspur völlig. Wir kamen etwa 400m östlich der Wegkreuzung am Sattel und etwas höher als dieser heraus, etwa dort, wo der Gamsecksteig anzusteigen beginnt und sich langsam in die rechte Flanke wendet (kurz davor endet die Forststraße auf den Nasskamm; Holzstoß).
Als Anhaltspunkt könnte auch ein alter knorriger Baum dienen, den man aber vom markierten Weg aus noch nicht sieht, sondern erst, wenn man in den Hang hineinquert.
Leicht zu finden ist der Wegbeginn vom Nasskamm aus also nicht. In älteren Karten ist er aber noch eingezeichnet.
Um den von Pruscha vorgeschlagenen Steig dürfte es sich jedoch nicht handeln, denn von „gleichmäßig sanft abfallend“ kann keine Rede sein.
Ob er sich im oben angeführten Sinn überhaupt lohnt, sei dahingestellt. Aber immerhin stellt er eine Variante dar.
Doch nun wieder zurück zu unserer Tour. Während unseres Aufstiegs hatte uns der Nebel eingeholt.
Obwohl die Aussicht auf interessante Einblicke in die Kahlmäuer gering war, entschlossen wir uns, den Grenzkamm entlang über die Rauhe Wand zum Einstieg des Wilden Gamsecks zu gehen, da Toni den noch nicht kannte.
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Es war sehr rutschig und die steileren Passagen nicht ganz angenehm, aber Toni gefiel es trotzdem.
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Der obere Teil ist schöner zu gehen. Bald tauchten auch schon größere Felsformationen aus dem Nebel auf.
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Mystische Nebelstimmung
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Plötzlich riss es ein wenig auf, und wir konnten den Gamseckturm vor uns sehen.
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Eigentlich war ich damals auf der Suche nach dem Zustieg zum Zerbenriegelsteig.
Am Ende der Forststraße östlich des Gamseckgrabens fiel mir eine Wegspur auf, die jenseits des Grabens weiterführte.
Ich verfolgte sie und gelangte auf den Nasskamm. Seitdem bin ich diesen Weg nicht mehr gegangen.
Irgendwann stieß ich im Benesch-Pruscha im Kapitel „Aufstiege von Kapellen / Über den Naßkamm“ auf eine interessante Textpassage:
Zu den nördlicher [als der Danielsteig] gelegenen Kahlmäuersteigen endlich gelangt man von Kapellen aus am besten mittels vollständiger Überschreitung des Naßkammes bis zum Binder hinab auf dem rot bez., uralten Saumwege, denn der vom Verfasser einst vorgeschlagene und damals mit weißen Farbstrichen ausgesteckte, gleichmäßig sanft abfallende Pfad vom Naßkammsattel längs der Naßkammhänge bis zum Eingange in die Bärenlochklamm ist noch nicht gebaut. Er würde 200 m Höhenverlust ersparen und sämtliche Kahlmäuersteige, die Zikafahnleralpe und das Habsburghaus der Eisenbahn näher bringen. Von Kapellen auf den Naßkamm, rot bez. und nicht zu fehlen, sind es nur 2 ½ gegen 5 Std. von Hirschwang.
Nun würde heutzutage wohl niemand mehr auf die Idee kommen, von Kapellen aus auf den Nasskamm zu gehen (von Hirschwang aus schon gar nicht ), und die Eisenbahnstrecke nach Neuberg gibt es (leider) ohnehin längst nicht mehr.
Doch das Verhältnis der Zustiegslängen von steirischer bzw. niederösterreichischer Seite (Ausgangspunkt Altenbergertal bzw. Hinternasswald) fällt immer noch zugunsten der Steiermark aus, wenn auch in weit geringerem Ausmaß.
Grund genug, den von mir damals begangenen Weg wieder einmal zu suchen und zu testen, ob er mit dem von Pruscha seinerzeit projektierten Steig vergleichbar wäre.
Immerhin würde er, wenngleich mit 150m Höhenverlust, einen Zustieg von steirischer Seite zum Zerbenriegel- bzw. Danielsteig darstellen und (vermutlich zwar ohne wesentliche Zeitersparnis) auch um 2 km kürzer sein.
Der Vorteil des höheren Ausgangspunktes (981m gegenüber 712m) wird durch den Zwischenabstieg leider auf rund 100m reduziert.
Soweit die Theorie. Zuerst musste der Weg überhaupt gefunden werden. Und zwar von unten, vom Reißtal aus, da ich mir da bessere Chancen auf Erfolg ausrechnete.
Ein Tag wie der gestrige Samstag schien mir für so ein Unternehmen gerade richtig. Für ein Waldwegerl braucht man kein schönes Wetter.
Und falls die für den Nachmittag angesagte Wetterbesserung wirklich eintreffen würde, könnte man ja immer noch das Wilde Gamseck anhängen.
Musitoni erklärte sich bereit, bei dem Unternehmen mitzumachen. Wir verabredeten uns für 9h in HiNaWa.
Als in der Früh der Wecker läutete, schüttete es. Wir verschoben den Start auf 10h. Goldrichtig, wie sich später herausstellte.
Bei der Anfahrt geriet ich in einen tierischen Stau.
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Von Nasswald (das seinem Namen heute alle Ehre machte) wurde gerade eine Schafherde Richtung Hinternasswald getrieben.
Eine Zeit lang musste ich hinterhertuckern, dann konnte ich sie überholen.
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Beim Treffpunkt angekommen, hatte es gerade zu regnen aufgehört. Frohen Mutes marschierten wir ins Reißtal hinein.
Diesem verlockenden Angebot bei der Talstation der Materialseilbahn widerstanden wir und bogen weiter oben am Rehboden rechts Richtung Gamseckgraben ab.
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Am Ende der Forststraße, dort wo sie zum dritten Mal an den Gamseckgraben stößt und der Zustieg zu den Kahlmäuersteigen abzweigt, suchten wir eine geeignete Abstiegsmöglichkeit in das Wildbachbett.
Ganz links ging es am besten, da am niedrigsten. Gegenüber kann man, wenn man es weiß, schon eine schwache Steigspur erkennen, die die Böschung schräg hinauf und dann rechts in den Wald führt.
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Hier das Ganze schon im Rückblick.
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Der Pfad führt fast eben in den schütteren Wald. Bald stießen wir auf einen gelben Pfeil.
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Durch diese Blöcke geht es durch, dann steigt der Weg langsam an.
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Wir querten einen Schlag, wo die Spur nicht immer gut zu sehen war. Dann führt der Steig im Zickzack einen Rücken hinauf (das dürfte der Simonriegel sein), wobei er immer teils im Wald, teils auf dem Schlag verläuft. Auf dem Waldboden ist er naturgemäß besser zu sehen.
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Weiter oben wieder eine Markierung auf einem Baum (vermutlich für den Abstieg gedacht).
Hier sieht man schön den Schlag im Rückblick.
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Im weiteren Verlauf folgen noch ein paar gelbe Pfeile; manchmal ist die Richtung, in die sie zeigen, aber nicht ganz schlüssig.
Schließlich geht der Steig in eine lange Hangquerung über, wobei er teilweise auch wieder leicht bergab führt und man ein paar Felsriegel und steile Rinnen überquert.
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Knapp bevor wir den Nasskamm erreichten, verlor sich die Wegspur völlig. Wir kamen etwa 400m östlich der Wegkreuzung am Sattel und etwas höher als dieser heraus, etwa dort, wo der Gamsecksteig anzusteigen beginnt und sich langsam in die rechte Flanke wendet (kurz davor endet die Forststraße auf den Nasskamm; Holzstoß).
Als Anhaltspunkt könnte auch ein alter knorriger Baum dienen, den man aber vom markierten Weg aus noch nicht sieht, sondern erst, wenn man in den Hang hineinquert.
Leicht zu finden ist der Wegbeginn vom Nasskamm aus also nicht. In älteren Karten ist er aber noch eingezeichnet.
Um den von Pruscha vorgeschlagenen Steig dürfte es sich jedoch nicht handeln, denn von „gleichmäßig sanft abfallend“ kann keine Rede sein.
Ob er sich im oben angeführten Sinn überhaupt lohnt, sei dahingestellt. Aber immerhin stellt er eine Variante dar.
Doch nun wieder zurück zu unserer Tour. Während unseres Aufstiegs hatte uns der Nebel eingeholt.
Obwohl die Aussicht auf interessante Einblicke in die Kahlmäuer gering war, entschlossen wir uns, den Grenzkamm entlang über die Rauhe Wand zum Einstieg des Wilden Gamsecks zu gehen, da Toni den noch nicht kannte.
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Es war sehr rutschig und die steileren Passagen nicht ganz angenehm, aber Toni gefiel es trotzdem.
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Der obere Teil ist schöner zu gehen. Bald tauchten auch schon größere Felsformationen aus dem Nebel auf.
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Mystische Nebelstimmung
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Plötzlich riss es ein wenig auf, und wir konnten den Gamseckturm vor uns sehen.
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