Liebe Freunde des selten begangenen Weges!
Den Engleitnersteig hatte ich schon im Jahre 2004 begangen, noch vor meiner Forumszeit und vor meiner digitalen Bilderzeit. Ich hatte nur ein paar mäßige Dias. Zwischenzeitlich hatte ich ein Gespräch mit dem alten Karl Engleitner geführt, der den Steig sichtlich von eigenen Begehungen her kannte. Die user kleeblatt und csf125 hatten den Steig ebenfalls kürzlich erfolgreich gesucht und darüber auch Berichte im Forum verfasst. Grund genug, den alten Jagdsteig neuerlich zu begehen. Wobei man freilich einwerfen könnte, ein so gut dokumentierter Durchstieg sei eigentlich ja gar nicht mehr selten begangen.
In der Tat gibt es einige Steinmandeln und eine teilweise gut erkennbare Wegspur, die den Steig momentan für Erfahrene auffindbar machen. Aber das wußte ich bei meinem Start in Hinternasswald noch nicht. Im Jahr 2004 gab es keinen einzigen Steinmann und nur eine wirklich dürftige Spur.
Ich ging also in Hinternasswald weg und wollte eben die kleine Brücke zum modernen Jagdsteig begehen, die etwa vom Kraftwerk über die Nass führt. Da plötzlich - stürmte einer vorbei!!
h bei brücke.jpg
Ausgetretene Schuhe, abgetragenes Berggewand, a oida Huat, wer war denn das?? Das war doch nicht etwa? Das konnte doch nicht sein? Ich rief: "Engleitner?", aber er stürmte weiter. Ich folgte dem guten Jagdsteig in Kehren aufwärts, erreichte den ebenfalls guten Quersteig, der links zur Übeltalquelle hinabführt und folgte ihm in dieser Richtung wenige 100 Meter, denn dort wußte ich die Abzweigung des Engleitnersteiges bergwärts leiten. Dort war ich 2004 angestiegen und csf vor wenigen Tagen ebenfalls. Sein Track deckt sich mit meiner damaligen Wegführung sehr genau. Bald war ich an der Abzweigung angelangt, von Engleitner selbst keine Spur.
abzweigung.jpg
Ich stieg im unübersichtlichen Wald an und plötzlich sah ich ihn - meinen Vorgeher! Er strichelte eben an einem Felsen herum, die Zeichnung erinnerte entfernt an eine Rune nein das war ein Pfeil!
markierungsstrich1.jpg
Engleitner murmelte: " Na ja, wo doch jetzt so viele Berichte über diesen alten Huebmerschen Jagdsteig erscheinen, werden doch sicher viele Leute nach Nasswald kommen und meinen Steig suchen. Wo kommen die denn da hin, wenn ich ihnen nicht ein paar kleine Hinweise gebe?"
"Na ja" dachte ich, "sollen sie halt die Beschreibungen lesen!". Ich sagte aber nichts, denn ich brauchte meine Luft zum Überholen dieses berggewohnten Genossen, der ganz so aussah, als hätte er am Vortag ohne Weiteres eine große Überschreitung ausgeführt. Er kam mir rasch nach.
engleitner1.jpg
Außer Atem wartete ich. Der alte Filzhut wohl aus Huebmers Zeiten verbarg sein Gesicht. Endlich hob er kurz den Kopf, um nach Weg und mir auszuschauen.
engleitner2.jpg
"Aber das gibts doch nicht!" rief ich überrascht aus. "Maxrax, welche Freude!" Wie konnte ich den Freund nur für den alten Engleitner halten? "Ich dachte, Du ruhst Dich heute von Deiner tollen Überschreitung aus!" Ich bewunderte die Kondition meines Berggefährten. Gemeinsam stiegen wir weiter. Wir kamen an einer kleinen Höhle vorbei, die romantisch, aber unbedeutend ist.
kleine höhle.jpg
Danach kamen wir zur ersten Felsstufe. Eine recht schöne Stelle.
erste felsstufe.jpg
Maxrax machte ein wenig später einen weiteren winzigen Pfeil an die einsamen Felsen. Hier geht es rechts aufwärts.
markierungsstrich2.jpg
Wir stiegen unter einer sperrenden Wandstufe nach rechts an, ein etwas locker aufliegender, gefallener Baumriese war zu überwinden.
vor dem heiklen band.jpg
Dann führt ein heikles Band nach links zurück. Von dort ist der Baumriese weggebrochen. Das Band bringt zu einer kleinen Scharte.
heikle scharte.jpg
Hier musste ich ein wenig warten, Engleitner wurde vom Wind der Hut vom Kopf gerissen, er musste über 100 Meter absteigen, um des Hutes wieder habhaft zu werden. Aber was tut man nicht alles für so ein schönes Stück!
Mitten am Band wurde im Stumpf des Baumriesen dann noch ein Stein platziert.
steinmannbau.jpg
Bald danach erreichten wir die erste von mehreren Felskanzeln mit freiem Blick. Sehr schöne Aussicht. Mein Minifernrohr kam zum Einsatz.
erste kanzel.jpg
Und wieder nahm uns der urwaldähnliche Wald gefangen. Der Totholzanteil ist beträchtlich. Aber auch das Totholz lebt.
urwald.jpg
Es folgte die zweite Aussichtskanzel. Die ist mit einem Steinmann verziert, der von früheren Begehungen stammt. Ist der von Dir, Norbert?
zweite kanzel.jpg
Besonders schön ist von hier der Blick zur Vogelkirchen
vogelkirchen.jpg
und nach Hinternasswald. Den seht Ihr in der Antwort.
Lg, michl fasan
Den Engleitnersteig hatte ich schon im Jahre 2004 begangen, noch vor meiner Forumszeit und vor meiner digitalen Bilderzeit. Ich hatte nur ein paar mäßige Dias. Zwischenzeitlich hatte ich ein Gespräch mit dem alten Karl Engleitner geführt, der den Steig sichtlich von eigenen Begehungen her kannte. Die user kleeblatt und csf125 hatten den Steig ebenfalls kürzlich erfolgreich gesucht und darüber auch Berichte im Forum verfasst. Grund genug, den alten Jagdsteig neuerlich zu begehen. Wobei man freilich einwerfen könnte, ein so gut dokumentierter Durchstieg sei eigentlich ja gar nicht mehr selten begangen.
In der Tat gibt es einige Steinmandeln und eine teilweise gut erkennbare Wegspur, die den Steig momentan für Erfahrene auffindbar machen. Aber das wußte ich bei meinem Start in Hinternasswald noch nicht. Im Jahr 2004 gab es keinen einzigen Steinmann und nur eine wirklich dürftige Spur.
Ich ging also in Hinternasswald weg und wollte eben die kleine Brücke zum modernen Jagdsteig begehen, die etwa vom Kraftwerk über die Nass führt. Da plötzlich - stürmte einer vorbei!!
h bei brücke.jpg
Ausgetretene Schuhe, abgetragenes Berggewand, a oida Huat, wer war denn das?? Das war doch nicht etwa? Das konnte doch nicht sein? Ich rief: "Engleitner?", aber er stürmte weiter. Ich folgte dem guten Jagdsteig in Kehren aufwärts, erreichte den ebenfalls guten Quersteig, der links zur Übeltalquelle hinabführt und folgte ihm in dieser Richtung wenige 100 Meter, denn dort wußte ich die Abzweigung des Engleitnersteiges bergwärts leiten. Dort war ich 2004 angestiegen und csf vor wenigen Tagen ebenfalls. Sein Track deckt sich mit meiner damaligen Wegführung sehr genau. Bald war ich an der Abzweigung angelangt, von Engleitner selbst keine Spur.
abzweigung.jpg
Ich stieg im unübersichtlichen Wald an und plötzlich sah ich ihn - meinen Vorgeher! Er strichelte eben an einem Felsen herum, die Zeichnung erinnerte entfernt an eine Rune nein das war ein Pfeil!
markierungsstrich1.jpg
Engleitner murmelte: " Na ja, wo doch jetzt so viele Berichte über diesen alten Huebmerschen Jagdsteig erscheinen, werden doch sicher viele Leute nach Nasswald kommen und meinen Steig suchen. Wo kommen die denn da hin, wenn ich ihnen nicht ein paar kleine Hinweise gebe?"
"Na ja" dachte ich, "sollen sie halt die Beschreibungen lesen!". Ich sagte aber nichts, denn ich brauchte meine Luft zum Überholen dieses berggewohnten Genossen, der ganz so aussah, als hätte er am Vortag ohne Weiteres eine große Überschreitung ausgeführt. Er kam mir rasch nach.
engleitner1.jpg
Außer Atem wartete ich. Der alte Filzhut wohl aus Huebmers Zeiten verbarg sein Gesicht. Endlich hob er kurz den Kopf, um nach Weg und mir auszuschauen.
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"Aber das gibts doch nicht!" rief ich überrascht aus. "Maxrax, welche Freude!" Wie konnte ich den Freund nur für den alten Engleitner halten? "Ich dachte, Du ruhst Dich heute von Deiner tollen Überschreitung aus!" Ich bewunderte die Kondition meines Berggefährten. Gemeinsam stiegen wir weiter. Wir kamen an einer kleinen Höhle vorbei, die romantisch, aber unbedeutend ist.
kleine höhle.jpg
Danach kamen wir zur ersten Felsstufe. Eine recht schöne Stelle.
erste felsstufe.jpg
Maxrax machte ein wenig später einen weiteren winzigen Pfeil an die einsamen Felsen. Hier geht es rechts aufwärts.
markierungsstrich2.jpg
Wir stiegen unter einer sperrenden Wandstufe nach rechts an, ein etwas locker aufliegender, gefallener Baumriese war zu überwinden.
vor dem heiklen band.jpg
Dann führt ein heikles Band nach links zurück. Von dort ist der Baumriese weggebrochen. Das Band bringt zu einer kleinen Scharte.
heikle scharte.jpg
Hier musste ich ein wenig warten, Engleitner wurde vom Wind der Hut vom Kopf gerissen, er musste über 100 Meter absteigen, um des Hutes wieder habhaft zu werden. Aber was tut man nicht alles für so ein schönes Stück!
Mitten am Band wurde im Stumpf des Baumriesen dann noch ein Stein platziert.
steinmannbau.jpg
Bald danach erreichten wir die erste von mehreren Felskanzeln mit freiem Blick. Sehr schöne Aussicht. Mein Minifernrohr kam zum Einsatz.
erste kanzel.jpg
Und wieder nahm uns der urwaldähnliche Wald gefangen. Der Totholzanteil ist beträchtlich. Aber auch das Totholz lebt.
urwald.jpg
Es folgte die zweite Aussichtskanzel. Die ist mit einem Steinmann verziert, der von früheren Begehungen stammt. Ist der von Dir, Norbert?
zweite kanzel.jpg
Besonders schön ist von hier der Blick zur Vogelkirchen
vogelkirchen.jpg
und nach Hinternasswald. Den seht Ihr in der Antwort.
Lg, michl fasan
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