Wegen Schlechtwetter, nicht allzu einladender Bedingungen oder aber Zeitmangel war ich im November 2013 relativ wenig unterwegs. Der letzte Tag des Monats bot die Gelegenheit, die Bilanz noch etwas aufzubessern - zumindest in der zweiten Tageshälfte, nach dem Abzug eines Tiefdruckgebiets.
Die letzte Novemberwoche hatte vor allem den Nordalpen bis in die voralpinen Regionen Niederösterreichs einigen Schnee gebracht; insofern war auch eine Schneeschuhwanderung bereits im Bereich des Möglichen.
Ich entschied mich aber doch für eine frühwinterliche Wanderung. Auf der Suche nach einem Ziel, das von Wien relativ schnell erreichbar ist und (hoffentlich) noch nicht zu viel Schnee aufweisen sollte, erinnerte ich mich an den Gahns in der Rax-Schneeberg-Gruppe: Die diversen Anstiege von Payerbach, die Eng und die Bodenwiese sind mir wohl vertraut; auf der Nordseite bin ich immerhin einmal in den Rohrbachgraben abgestiegen. Der östliche Teil des Plateaus war mir hingegen nach wie vor unbekannt - und genau das wollte ich am Nachmittag des 30. November ändern.
So fahre ich nach Gloggnitz und registriere erfreut, dass sich über dem Wiener Becken bereits größere Sonnenfenster öffnen. Von Gloggnitz führt der enge Stuppachgraben dann hinauf nach Prigglitz. Nur 200 Meter über der Schwarza gelegen, bietet der ruhige kleine Ort doch ein ganz anderes Bild als die industriell geprägten großen Siedlungen im Tal. Ich parke gleich neben der Kirche und werfe zu Beginn einen Blick in das noch erkennbar mittelalterlich geprägte Gebäude; der kleine Ortsfriedhof umgibt es.
01-Prigglitz-PfarrkircheFriedhof.jpg
Der vom Ort nach Westen (bis zur Waldburgangerhütte) führende Weg steigt von Beginn an deutlich an. So bietet sich nach etwa einer halben Stunde bereits dieser Tiefblick. Hinter dem Weißjacklberg das südliche Wiener Becken sowie Rosaliengebirge und ein Teil der Buckligen Welt. Die Höhenzone um Prigglitz liegt heute genau im Übergangsbereich zwischen Spätherbst und Frühwinter: Die Lärchen sind noch verfärbt, die sonnigen Wiesen aper, im Schatten halten sich jedoch bereits Spuren der ersten Schneefälle. Eine durchaus reizvolle Kombination.
06-Weißjacklberg-Rosaliengebirge.jpg
Ich nähere mich der 1000-Meter-Marke; in dieser Höhe hält sich bereits eine fast geschlossene, wenn auch dünne Schneedecke. Meine Entscheidung, die Schneeschuhe gar nicht mitzunehmen, scheint erfreulicherweise zu passen.
09-BlickOsten.jpg
Nach Osten geht der Blick über Wimpassing im Schwarzatal und die nördlichen Ausläufer der Buckligen Welt bis zum Rosaliengebirge. Über Schneeberg, Rax und Hochwechsel hängen noch größere Wolken, aber die Lücken werden größer, und vor allem kommen sie näher.
11-ZoomWimpassing-BuckligeWelt.jpg
Der folgende Durchblick zum Preiner Gscheid und zur (westlichen) Rax bestätigt dies. Perspektiven zur Rax bieten sich natürlich bevorzugt vom westlichen Teil des Gahns; einmal aber öffnen sie sich auch auf meinem Anstieg.
12-BlickPreinerGscheid-Rax.jpg
Zoom zum Waxriegel und dem oberen Karlgraben. Ein nettes Detail: Die Nebelbänke verhüllen nicht nur die Heukuppe, sondern auch das große Karl-Ludwig-Haus zur Gänze, während das kleine Raxkircherl links über dem Plateaurand gut zu erkennen ist.
13-ZoomRaxalpe.jpg
Immer wieder ein Blickfang im Südwesten gegenüber meiner Aufstiegsroute: der Sonnwendstein über der Wallfahrtskirche Maria Schutz (in der linken Bildhälfte). Auch hier bestätigt sich der frühwinterliche Gesamteindruck, ohne dass wirklich schon viel Schnee gefallen wäre.
14-ZoomSonnwendstein.jpg
So ähnlich führt der Weg, teilweise deutlich steigend, bis in eine Höhe von etwa 1150 Metern.
17-Weg.jpg
Dieses Sichtfenster bietet rechts neben dem Sonnwendstein auch dem Stuhleck Platz, dessen Gipfel mittlerweile fast bereits wolkenfrei ist.
19-BlickSonnwendsteinStuhleck.jpg
Mindestens genau so reizvoll sind im schönen Lichteinfall und wegen der Kontraste zwischen weiß und grün die Talblicke. Nicht einmal die Großbaustelle wegen des Nordportals des Semmering-Basistunnels (direkt unter Gloggnitz) vermag diese Perspektive zu stören.
20-TiefblickGloggnitz.jpg
Für mein Empfinden harmonieren Natur und Technik bei diesem Blick über den Silbersberg zu einer Brücke der Semmering-Schnellstraße recht gut.
22-Silbersberg-Semmeringschnellstraße.jpg
Bei der Tobelwiese (laut Kompass interessanterweise "Doppelwiesen") erreiche ich in gut 1150m Höhe den Rand des Gahns-Plateaus. Überraschenderweise enden die Spuren hier, und so folgt der winterlichste Abschnitt meiner Runde. Der Weg steigt im Nadelwald allerdings nur mehr mäßig an. Und stimmungsvoll ist es hier ohnehin; die Schneehöhe beträgt etwa 20 Zentimeter.
23-verschneiterWeg.jpg
Die letzte Novemberwoche hatte vor allem den Nordalpen bis in die voralpinen Regionen Niederösterreichs einigen Schnee gebracht; insofern war auch eine Schneeschuhwanderung bereits im Bereich des Möglichen.
Ich entschied mich aber doch für eine frühwinterliche Wanderung. Auf der Suche nach einem Ziel, das von Wien relativ schnell erreichbar ist und (hoffentlich) noch nicht zu viel Schnee aufweisen sollte, erinnerte ich mich an den Gahns in der Rax-Schneeberg-Gruppe: Die diversen Anstiege von Payerbach, die Eng und die Bodenwiese sind mir wohl vertraut; auf der Nordseite bin ich immerhin einmal in den Rohrbachgraben abgestiegen. Der östliche Teil des Plateaus war mir hingegen nach wie vor unbekannt - und genau das wollte ich am Nachmittag des 30. November ändern.
So fahre ich nach Gloggnitz und registriere erfreut, dass sich über dem Wiener Becken bereits größere Sonnenfenster öffnen. Von Gloggnitz führt der enge Stuppachgraben dann hinauf nach Prigglitz. Nur 200 Meter über der Schwarza gelegen, bietet der ruhige kleine Ort doch ein ganz anderes Bild als die industriell geprägten großen Siedlungen im Tal. Ich parke gleich neben der Kirche und werfe zu Beginn einen Blick in das noch erkennbar mittelalterlich geprägte Gebäude; der kleine Ortsfriedhof umgibt es.
01-Prigglitz-PfarrkircheFriedhof.jpg
Der vom Ort nach Westen (bis zur Waldburgangerhütte) führende Weg steigt von Beginn an deutlich an. So bietet sich nach etwa einer halben Stunde bereits dieser Tiefblick. Hinter dem Weißjacklberg das südliche Wiener Becken sowie Rosaliengebirge und ein Teil der Buckligen Welt. Die Höhenzone um Prigglitz liegt heute genau im Übergangsbereich zwischen Spätherbst und Frühwinter: Die Lärchen sind noch verfärbt, die sonnigen Wiesen aper, im Schatten halten sich jedoch bereits Spuren der ersten Schneefälle. Eine durchaus reizvolle Kombination.
06-Weißjacklberg-Rosaliengebirge.jpg
Ich nähere mich der 1000-Meter-Marke; in dieser Höhe hält sich bereits eine fast geschlossene, wenn auch dünne Schneedecke. Meine Entscheidung, die Schneeschuhe gar nicht mitzunehmen, scheint erfreulicherweise zu passen.
09-BlickOsten.jpg
Nach Osten geht der Blick über Wimpassing im Schwarzatal und die nördlichen Ausläufer der Buckligen Welt bis zum Rosaliengebirge. Über Schneeberg, Rax und Hochwechsel hängen noch größere Wolken, aber die Lücken werden größer, und vor allem kommen sie näher.
11-ZoomWimpassing-BuckligeWelt.jpg
Der folgende Durchblick zum Preiner Gscheid und zur (westlichen) Rax bestätigt dies. Perspektiven zur Rax bieten sich natürlich bevorzugt vom westlichen Teil des Gahns; einmal aber öffnen sie sich auch auf meinem Anstieg.
12-BlickPreinerGscheid-Rax.jpg
Zoom zum Waxriegel und dem oberen Karlgraben. Ein nettes Detail: Die Nebelbänke verhüllen nicht nur die Heukuppe, sondern auch das große Karl-Ludwig-Haus zur Gänze, während das kleine Raxkircherl links über dem Plateaurand gut zu erkennen ist.
13-ZoomRaxalpe.jpg
Immer wieder ein Blickfang im Südwesten gegenüber meiner Aufstiegsroute: der Sonnwendstein über der Wallfahrtskirche Maria Schutz (in der linken Bildhälfte). Auch hier bestätigt sich der frühwinterliche Gesamteindruck, ohne dass wirklich schon viel Schnee gefallen wäre.
14-ZoomSonnwendstein.jpg
So ähnlich führt der Weg, teilweise deutlich steigend, bis in eine Höhe von etwa 1150 Metern.
17-Weg.jpg
Dieses Sichtfenster bietet rechts neben dem Sonnwendstein auch dem Stuhleck Platz, dessen Gipfel mittlerweile fast bereits wolkenfrei ist.
19-BlickSonnwendsteinStuhleck.jpg
Mindestens genau so reizvoll sind im schönen Lichteinfall und wegen der Kontraste zwischen weiß und grün die Talblicke. Nicht einmal die Großbaustelle wegen des Nordportals des Semmering-Basistunnels (direkt unter Gloggnitz) vermag diese Perspektive zu stören.
20-TiefblickGloggnitz.jpg
Für mein Empfinden harmonieren Natur und Technik bei diesem Blick über den Silbersberg zu einer Brücke der Semmering-Schnellstraße recht gut.
22-Silbersberg-Semmeringschnellstraße.jpg
Bei der Tobelwiese (laut Kompass interessanterweise "Doppelwiesen") erreiche ich in gut 1150m Höhe den Rand des Gahns-Plateaus. Überraschenderweise enden die Spuren hier, und so folgt der winterlichste Abschnitt meiner Runde. Der Weg steigt im Nadelwald allerdings nur mehr mäßig an. Und stimmungsvoll ist es hier ohnehin; die Schneehöhe beträgt etwa 20 Zentimeter.
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