Das Kar der Lechnerwände nordöstlich der Haberfeldkuppe ist ein abgeschiedener Winkel der Rax, der in der einschlägigen Literatur kaum Erwähnung findet.
Die Bezeichnung Lechnerwände ist in fast allen – auch älteren – Karten enthalten (nicht zu verwechseln mit den Lechnermauern),
doch sowohl bei Benesch als auch bei Benesch/Pruscha kommt der Name nicht vor.
Benesch spricht bei der Beschreibung des alten Verbindungsweges Klobentörl-Scheibwaldalm lediglich vom Ursprungskessel des Großen Kesselgrabens, Pruscha vom Haberfeldkar.
Pruscha erwähnt auch noch, dass in der Eiszeit ein Gletscher im Kar unter der Haberfeldkuppe entsprang und den Großen Kesselgraben ausgrub.
Routenbeschreibungen gibt es – abgesehen vom angesprochenen Weg, der die Schutthalde ganz unten berührt – keine. Der Fels ist zum Klettern wohl kaum geeignet.
Grund genug für einen Schrofenwappler, sich dieses Niemandsland einmal genauer anzuschauen.
Die Wandbildungen sind im linken (östlichen) Teil recht beachtlich; im westlichen Teil – abgetrennt durch eine steile Geröllschlucht – ist das Gelände gegliederter und weniger steil.
Der obere Rand des östlichen Teils wird von der Mündung eines Grabens tief eingeschnitten.
Bei näherer Betrachtung fällt im Mittelteil eine Bergstufe auf, die von rechts unten nach links oben zur Mündung des Grabens zieht.
Das sah nach einer relativ leichten Durchstiegsmöglichkeit aus (rote Linie). Eine Stelle am Beginn schien mir jedoch nicht ganz unproblematisch.
Rechts des aus der Schlucht herabziehenden Schuttstreifens, also im sanfteren Gelände, machte ich ebenfalls eine Anstiegsmöglichkeit aus,
die mir für den Fall des Scheiterns bei meinem ursprünglichen Vorhaben als Plan B dienen sollte:
Eine seichte, schräge, von Latschen gesäumte Rinne (blaue Linie). Dort hatte ich keine Bedenken durchzukommen.
Übersicht (das Foto habe ich zwei Wochen vorher vom Anstieg zum Kloben gemacht):
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Um Zeit und Höhenmeter zu sparen, fuhr ich mit der Seilbahn auf die Rax.
Von der Hofhalt sieht man schon die Haberfeldkuppe und den oberen Rand der Lechnerwände (mit dem Alternativausstieg) über dem Klobentörl:
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Auf dem Weg von der Gloggnitzer Hütte ins Kar
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Der Aufstieg über die Schutthalde beginnt. Ganz links entlang der Felsen geht’s ganz gut. Oben mittig mein Idealweg, rechts oben der Sekundärweg.
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Noch einmal größer. Es gilt, die grüne Abdachung in der linken Bildhälfte zu erreichen. Doch rechts schaut es von hier nicht so einfach aus…
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Unter dem Wandfuß quere ich nun die Schutthalde und steige noch so weit an, bis ich zwischen den zwei Latschenbuschen leicht zu dem Wiesenfleck hinaufkraxeln kann.
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Blick zurück
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Eine schwache Spur führt hinüber zu einem felsigen Eck. Hinten sieht man die grüne Bergstufe. Dazwischen liegt aber - im Foto nicht sichtbar - eine Rinne und steile bröselige Felsen.
Keine Chance, da hinüber zu kommen. Man kann aber auch hinter dem Eck über einen steilen, grasig-schottrigen Hang hinaufsteigen, um die Stelle eventuell oberhalb zu umgehen.
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Außer ein paar teils abgestorbenen Latschen gibt es nicht viel zum Anhalten. Nicht sehr vertrauenerweckend, aber immerhin. Dann sehe ich die Querung.
Ausgesetzt, brüchig, schottrig müsste man da hinüber. Die Schichtung des Gesteins ist auch alles andere als ideal. Leider habe ich hier kein Foto gemacht.
Ich denke daran, dass ich das alles auch wieder zurück müsste, falls ich oben vor dem Ausstieg in den Graben anstehen würde, und beschließe umzukehren.
Das ist mir zu heikel. Für dieses Terrain fehlt mir einfach die nötige Sicherheit bzw. Kaltblütigkeit…
Vorsichtig steige ich den Hang wieder hinunter. Auch hier auszurutschen wäre fatal, denn unterhalb ist es felsig und bis zur Schutthalde sind es gut 30m.
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Wieder am Wandfuß angekommen, gehe ich zuerst noch ein Stück das steile Schuttfeld hinauf, dann quere ich hinüber in die seichte Rinne. Hier ist es gut gestuft und nicht so steil.
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Mittendrin ein Blick zurück.
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Dieser Anstieg ist so, wie ich ihn erwartet hatte: problemlos.
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Beim Ausstieg
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Unten sieht man schon die Gloggnitzer Hütte, weiter oben die Jagdhütte
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Man muss jetzt noch ein Stück links am Hochflächenrand entlang ansteigen. Dabei wird es noch einmal kurz spannend: Hier quert man eine Platte, kann sich an den Latschen aber sehr gut festhalten.
Man kann allerdings auch oberhalb durch die Latschen ausweichen.
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Die Bezeichnung Lechnerwände ist in fast allen – auch älteren – Karten enthalten (nicht zu verwechseln mit den Lechnermauern),
doch sowohl bei Benesch als auch bei Benesch/Pruscha kommt der Name nicht vor.
Benesch spricht bei der Beschreibung des alten Verbindungsweges Klobentörl-Scheibwaldalm lediglich vom Ursprungskessel des Großen Kesselgrabens, Pruscha vom Haberfeldkar.
Pruscha erwähnt auch noch, dass in der Eiszeit ein Gletscher im Kar unter der Haberfeldkuppe entsprang und den Großen Kesselgraben ausgrub.
Routenbeschreibungen gibt es – abgesehen vom angesprochenen Weg, der die Schutthalde ganz unten berührt – keine. Der Fels ist zum Klettern wohl kaum geeignet.
Grund genug für einen Schrofenwappler, sich dieses Niemandsland einmal genauer anzuschauen.
Die Wandbildungen sind im linken (östlichen) Teil recht beachtlich; im westlichen Teil – abgetrennt durch eine steile Geröllschlucht – ist das Gelände gegliederter und weniger steil.
Der obere Rand des östlichen Teils wird von der Mündung eines Grabens tief eingeschnitten.
Bei näherer Betrachtung fällt im Mittelteil eine Bergstufe auf, die von rechts unten nach links oben zur Mündung des Grabens zieht.
Das sah nach einer relativ leichten Durchstiegsmöglichkeit aus (rote Linie). Eine Stelle am Beginn schien mir jedoch nicht ganz unproblematisch.
Rechts des aus der Schlucht herabziehenden Schuttstreifens, also im sanfteren Gelände, machte ich ebenfalls eine Anstiegsmöglichkeit aus,
die mir für den Fall des Scheiterns bei meinem ursprünglichen Vorhaben als Plan B dienen sollte:
Eine seichte, schräge, von Latschen gesäumte Rinne (blaue Linie). Dort hatte ich keine Bedenken durchzukommen.
Übersicht (das Foto habe ich zwei Wochen vorher vom Anstieg zum Kloben gemacht):
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Um Zeit und Höhenmeter zu sparen, fuhr ich mit der Seilbahn auf die Rax.
Von der Hofhalt sieht man schon die Haberfeldkuppe und den oberen Rand der Lechnerwände (mit dem Alternativausstieg) über dem Klobentörl:
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Auf dem Weg von der Gloggnitzer Hütte ins Kar
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Der Aufstieg über die Schutthalde beginnt. Ganz links entlang der Felsen geht’s ganz gut. Oben mittig mein Idealweg, rechts oben der Sekundärweg.
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Noch einmal größer. Es gilt, die grüne Abdachung in der linken Bildhälfte zu erreichen. Doch rechts schaut es von hier nicht so einfach aus…
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Unter dem Wandfuß quere ich nun die Schutthalde und steige noch so weit an, bis ich zwischen den zwei Latschenbuschen leicht zu dem Wiesenfleck hinaufkraxeln kann.
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Blick zurück
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Eine schwache Spur führt hinüber zu einem felsigen Eck. Hinten sieht man die grüne Bergstufe. Dazwischen liegt aber - im Foto nicht sichtbar - eine Rinne und steile bröselige Felsen.
Keine Chance, da hinüber zu kommen. Man kann aber auch hinter dem Eck über einen steilen, grasig-schottrigen Hang hinaufsteigen, um die Stelle eventuell oberhalb zu umgehen.
07.jpg
Außer ein paar teils abgestorbenen Latschen gibt es nicht viel zum Anhalten. Nicht sehr vertrauenerweckend, aber immerhin. Dann sehe ich die Querung.
Ausgesetzt, brüchig, schottrig müsste man da hinüber. Die Schichtung des Gesteins ist auch alles andere als ideal. Leider habe ich hier kein Foto gemacht.
Ich denke daran, dass ich das alles auch wieder zurück müsste, falls ich oben vor dem Ausstieg in den Graben anstehen würde, und beschließe umzukehren.
Das ist mir zu heikel. Für dieses Terrain fehlt mir einfach die nötige Sicherheit bzw. Kaltblütigkeit…
Vorsichtig steige ich den Hang wieder hinunter. Auch hier auszurutschen wäre fatal, denn unterhalb ist es felsig und bis zur Schutthalde sind es gut 30m.
08.jpg
Wieder am Wandfuß angekommen, gehe ich zuerst noch ein Stück das steile Schuttfeld hinauf, dann quere ich hinüber in die seichte Rinne. Hier ist es gut gestuft und nicht so steil.
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Mittendrin ein Blick zurück.
10.jpg
Dieser Anstieg ist so, wie ich ihn erwartet hatte: problemlos.
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Beim Ausstieg
12.jpg
Unten sieht man schon die Gloggnitzer Hütte, weiter oben die Jagdhütte
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Man muss jetzt noch ein Stück links am Hochflächenrand entlang ansteigen. Dabei wird es noch einmal kurz spannend: Hier quert man eine Platte, kann sich an den Latschen aber sehr gut festhalten.
Man kann allerdings auch oberhalb durch die Latschen ausweichen.
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