Für das Ende der zweiten Juliwoche hatten Günter und ich wieder eine gemeinsame (Berg-)Wanderung vereinbart. Dabei zeichnete sich immer mehr ab, dass in einer Phase mit generell sehr labilem und entsprechend schwer kalkulierbarem Wetter der Samstag die besten Bedingungen bieten würde. Längere Touren über der Baumgrenze schieden aus, aber die Voralpen lockten uns doch sehr.
Zunächst unabhängig voneinander fiel uns beiden der 1370m hohe Handlesberg als Ziel ein. Dieser südwestlichste Berg der Gutensteiner Alpen ist einer der höchsten in seiner Gruppe und doch recht selten besucht. Unsere früheren Eindrücke von ihm beschränkten sich auf eine Schitour von der Vois aus Anfang 2005 (bei Günter) sowie den Anstieg von Schwarzau an einem völlig schneefreien Tag im Dezember 2006 (bei mir).
So waren wir ebenso an sommerlichen Impressionen des Handlesbergs interessiert wie an seiner uns beiden noch unbekannten Nordseite.
Für eine Überschreitung bietet sich an Samstagen eine gute Möglichkeit, die Runde zu schließen: der Bus, der um 9.42 Uhr von Schwarzau Richtung Rohr im Gebirge fährt. So nützen wir ihn, um gleich zu Beginn etwa fünf Kilometer in Richtung Norden bis zum ehemaligen Gschaiderwirt zu fahren - wie fast zu erwarten war, als einzige Fahrgäste.
Anmerkung: Der Bericht ist mit Bildern von uns beiden illustriert. Den Text verfasse ich allein, da Günter bereits in den Vorbereitungen für einen Auslandsurlaub steckt.
Knapp vor 10 Uhr beginnt unsere Wanderung, die uns in östliche Richtung zunächst zu einigen Jagdhäusern in der Pax führt. Das Wetter hält sich vorläufig ganz an die Prognosen: relativ tiefe Restbewölkung, die allmählich etwas stärker aufzulockern beginnt.
03-JagdhüttePaxbach.jpg
Einige Kilometer lang verläuft unsere Route entlang des Paxbaches fast in gleicher Höhe. Vor uns in der Bildmitte unser Tagesziel, der Handlesberg. Rechts sein etwas niedrigerer, aber stärker felsiger Nachbar, die Freudentaler Mauer.
DSC_8145.jpg
Foto Günter
Das gemütliche Wandern im Tal wird nur durch die erste von insgesamt sechs Wildzaunüberquerungen des Tages kurz unterbrochen. Nach den nächtlichen Regenfällen sind die Holzsprossen noch feucht und sehr glitschig, daher gilt es bei diesem ersten Überstieg gleich am meisten achtzugeben.
06-Wildzaunüberstieg1.jpg
Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen hübsch gelegenen Wildfütterungsplatz (Flurname "Alm" in den Karten); ab hier beginnt die Forststraße nun deutlicher zu steigen.
07-WildfütterungAlm.jpg
Wie schon in älteren Berichten erwähnt, ist der direkte markierte Anstieg zur Bodingschneide im unteren Teil nur mehr in Spuren erkennbar, im oberen Teil gar nicht mehr existent. Es ist daher anzuraten, die Forststraßenkehren auszugehen, zumal etwa auf halber Höhe die nächste Zaunüberquerung wartet. Allmählich kommen wir den markanten westseitigen Felsen der Bodingmauer immer näher.
DSC_8151.jpg
Foto Günter
Nach dem nächsten Zaunüberstieg bei der Bodingschneide entscheiden wir, weglos zur Bodingmauer aufzusteigen. Ihre Ostseite wirkt viel weniger felsig, und wir kommen über einen Steilhang recht problemlos hinauf. Der letzte Übergang zum höchsten Punkt auf einem ausgesetzten und noch etwas feuchten Steilgrashang ist mir dann aber zu heikel, und zudem bieten die Felsen jetzt bereits einen guten Vordergrund für den Blick nach Norden. Die Wetterlage wirkt relativ freundlich, auch wenn Traisener Hinteralm und Reisalpe sich noch in den niedrigen Restwolken verstecken.
12-Bodingmauer-BlickNordwesten.jpg
Das hübscheste Detailmotiv wartet beim südseitigen Abstieg: eine schlanke Felsnadel und eine einzelne Föhre in trauter Zweisamkeit.
16-Felsnadel-Lonelytree.jpg
Zurück auf dem markierten Weg führt die Route unmittelbar neben dem Wildzaun teilweise steil auf dem Kamm in Richtung Süden empor.
DSC_8159.jpg
Foto Günter
Auch wenn der Weg abschnittsweise recht verwachsen ist und manche Markierung sich knapp hinter dem Wildzaun befindet, sollte man sich davon nicht verunsichern lassen (und vielleicht gar versuchen, den Zaun "wild" zu überqueren ).
17-Wildzaun-Markierungen.jpg
Im Rückblick ist nochmals schön die Bodingmauer zu sehen; der lange Rücken des Unterbergs bildet den Hintergrund.
18-Bodingmauer-Unterberg.jpg
Auf dem Kleinen Wildföhrenstein in 1161m Höhe treffen wir auf den Anstieg aus der Vois. Der schmale Pfad führt auf dem ausgeprägten Kamm nun in etwas Auf und Ab weiter, nach wie vor in Nachbarschaft des Wildzauns.
22-KammbeimKleinenWildföhrenstein.jpg
Handlesberg und Freudentaler Mauer sind inzwischen halbrechts vor uns zu sehen.
24-Handlesberg-FreudentalerMauer.jpg
Im Bereich des Großen Wildföhrensteins bildet der Kamm einige markante Felszacken. Der schmale markierte Pfad umgeht sie unterhalb, dieser Abschnitt ist teilweise etwas ausgesetzt.
27-Felstürme.jpg
Als Felskletterer begutachtet Günter diesen Felsturm direkt am Weg natürlich und kommt exakt zur selben Einschätzung wie Rudolf, der die Route vor gut drei Jahren im Abstieg ging: Schwierigkeit etwa 3+, und mit einer Abseilmöglichkeit würde es ihn durchaus reizen, den Riss hinauf auf den Turm zu probieren.
28-FelsturmKamin.jpg
Zunächst unabhängig voneinander fiel uns beiden der 1370m hohe Handlesberg als Ziel ein. Dieser südwestlichste Berg der Gutensteiner Alpen ist einer der höchsten in seiner Gruppe und doch recht selten besucht. Unsere früheren Eindrücke von ihm beschränkten sich auf eine Schitour von der Vois aus Anfang 2005 (bei Günter) sowie den Anstieg von Schwarzau an einem völlig schneefreien Tag im Dezember 2006 (bei mir).
So waren wir ebenso an sommerlichen Impressionen des Handlesbergs interessiert wie an seiner uns beiden noch unbekannten Nordseite.
Für eine Überschreitung bietet sich an Samstagen eine gute Möglichkeit, die Runde zu schließen: der Bus, der um 9.42 Uhr von Schwarzau Richtung Rohr im Gebirge fährt. So nützen wir ihn, um gleich zu Beginn etwa fünf Kilometer in Richtung Norden bis zum ehemaligen Gschaiderwirt zu fahren - wie fast zu erwarten war, als einzige Fahrgäste.
Anmerkung: Der Bericht ist mit Bildern von uns beiden illustriert. Den Text verfasse ich allein, da Günter bereits in den Vorbereitungen für einen Auslandsurlaub steckt.
Knapp vor 10 Uhr beginnt unsere Wanderung, die uns in östliche Richtung zunächst zu einigen Jagdhäusern in der Pax führt. Das Wetter hält sich vorläufig ganz an die Prognosen: relativ tiefe Restbewölkung, die allmählich etwas stärker aufzulockern beginnt.
03-JagdhüttePaxbach.jpg
Einige Kilometer lang verläuft unsere Route entlang des Paxbaches fast in gleicher Höhe. Vor uns in der Bildmitte unser Tagesziel, der Handlesberg. Rechts sein etwas niedrigerer, aber stärker felsiger Nachbar, die Freudentaler Mauer.
DSC_8145.jpg
Foto Günter
Das gemütliche Wandern im Tal wird nur durch die erste von insgesamt sechs Wildzaunüberquerungen des Tages kurz unterbrochen. Nach den nächtlichen Regenfällen sind die Holzsprossen noch feucht und sehr glitschig, daher gilt es bei diesem ersten Überstieg gleich am meisten achtzugeben.
06-Wildzaunüberstieg1.jpg
Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen hübsch gelegenen Wildfütterungsplatz (Flurname "Alm" in den Karten); ab hier beginnt die Forststraße nun deutlicher zu steigen.
07-WildfütterungAlm.jpg
Wie schon in älteren Berichten erwähnt, ist der direkte markierte Anstieg zur Bodingschneide im unteren Teil nur mehr in Spuren erkennbar, im oberen Teil gar nicht mehr existent. Es ist daher anzuraten, die Forststraßenkehren auszugehen, zumal etwa auf halber Höhe die nächste Zaunüberquerung wartet. Allmählich kommen wir den markanten westseitigen Felsen der Bodingmauer immer näher.
DSC_8151.jpg
Foto Günter
Nach dem nächsten Zaunüberstieg bei der Bodingschneide entscheiden wir, weglos zur Bodingmauer aufzusteigen. Ihre Ostseite wirkt viel weniger felsig, und wir kommen über einen Steilhang recht problemlos hinauf. Der letzte Übergang zum höchsten Punkt auf einem ausgesetzten und noch etwas feuchten Steilgrashang ist mir dann aber zu heikel, und zudem bieten die Felsen jetzt bereits einen guten Vordergrund für den Blick nach Norden. Die Wetterlage wirkt relativ freundlich, auch wenn Traisener Hinteralm und Reisalpe sich noch in den niedrigen Restwolken verstecken.
12-Bodingmauer-BlickNordwesten.jpg
Das hübscheste Detailmotiv wartet beim südseitigen Abstieg: eine schlanke Felsnadel und eine einzelne Föhre in trauter Zweisamkeit.
16-Felsnadel-Lonelytree.jpg
Zurück auf dem markierten Weg führt die Route unmittelbar neben dem Wildzaun teilweise steil auf dem Kamm in Richtung Süden empor.
DSC_8159.jpg
Foto Günter
Auch wenn der Weg abschnittsweise recht verwachsen ist und manche Markierung sich knapp hinter dem Wildzaun befindet, sollte man sich davon nicht verunsichern lassen (und vielleicht gar versuchen, den Zaun "wild" zu überqueren ).
17-Wildzaun-Markierungen.jpg
Im Rückblick ist nochmals schön die Bodingmauer zu sehen; der lange Rücken des Unterbergs bildet den Hintergrund.
18-Bodingmauer-Unterberg.jpg
Auf dem Kleinen Wildföhrenstein in 1161m Höhe treffen wir auf den Anstieg aus der Vois. Der schmale Pfad führt auf dem ausgeprägten Kamm nun in etwas Auf und Ab weiter, nach wie vor in Nachbarschaft des Wildzauns.
22-KammbeimKleinenWildföhrenstein.jpg
Handlesberg und Freudentaler Mauer sind inzwischen halbrechts vor uns zu sehen.
24-Handlesberg-FreudentalerMauer.jpg
Im Bereich des Großen Wildföhrensteins bildet der Kamm einige markante Felszacken. Der schmale markierte Pfad umgeht sie unterhalb, dieser Abschnitt ist teilweise etwas ausgesetzt.
27-Felstürme.jpg
Als Felskletterer begutachtet Günter diesen Felsturm direkt am Weg natürlich und kommt exakt zur selben Einschätzung wie Rudolf, der die Route vor gut drei Jahren im Abstieg ging: Schwierigkeit etwa 3+, und mit einer Abseilmöglichkeit würde es ihn durchaus reizen, den Riss hinauf auf den Turm zu probieren.
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