Handlesberg (1370m): Überschreitung Gschaiderwirt - Schwarzau / 12.07.2014 und 24.09.2016

[michi57]

AW: Handlesberg (1370m): Überschreitung Gschaiderwirt - Schwarzau / 12.07.2014

Schöne Tour!

Ja, da werden Erinnerungen wach.

Lg, michl fasan

[P.B.]

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Vielen Dank, Wolfgang und Günter, für diese schönen Impressionen und für die genaue Beschreibung!

Den Zustieg vom Gschaiderwirt kenne ich noch nicht, die Bodingmauer schaut da doch sehr reizvoll aus. Ich muss mir einmal anschauen, wie ich Eure Tour so anpassen kann, dass sie möglichst gut in das Zeitfenster zwischen Busankunft und Busabfahrt passt. Wobei die Verbindungen an Wochenenden (von Ende April bis Ende Oktober), wie Ihr bereits oben erwähnt habt, sicher die günstigeren sind, weil dann mehr Zeit zum Wandern oder auch nur zum Seele-baumeln-lassen bleibt.

LG,

Peter

[Wolfgang A.]

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Herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten und all die lobenden Sätze!

Einige von euch haben es nochmals angesprochen: Die wenig frequentierten Routen in den Voralpen haben ihren ganz eigenen Reiz - nicht zuletzt durch die Ruhe, die man dort erleben kann. Und die Überschreitung des Handlesbergs ist zudem auch so abwechslungsreich, dass die verwachsenen Wegabschnitte und die Zaunüberstiege dem gegenüber nicht ins Gewicht fallen.

Mit den Bedingungen hatten wir an diesem Samstag tatsächlich viel Glück, wie mir verstärkt noch einmal bewusst geworden ist. Bei einer ganz unsicheren Prognose wären wir vielleicht im Weinviertel unterwegs gewesen, für das die relativ wenigstens Schauer und Gewitter angekündigt waren - und genau dort (wie auch im Waldviertel) am Nachmittag kräftig nass geworden...

Der Blick vom Falkenstein zum kompletten Schneebergstock: Kuhschneeberg und Hochschneeberg.
Ein Platz, an dem sich die Aussicht wirklich voll genießen lässt.
69-BlickHochschneeberg.jpg

[Rudolf_48]

AW: Handlesberg (1370m): Überschreitung Gschaiderwirt - Schwarzau / 12.07.2014

Hallo beide!

Eure Tour hat bei mir wieder die Erinnerung an meine Runde in Gegenrichtung geweckt.
Wer vergleichen möchte, klickt hier.

[schutzengerl]

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Hallo Wolfgang, danke für die tollen Fotos. Da sind wieder sehr gelungen Bilder dabei! Kennst du diesen gepunkteten Falter?
Bei dem Bericht steigt schon wieder die Vorfreude auf diese schönen Gegend ...

[Wolfgang A.]

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Hallo beide!

Eure Tour hat bei mir wieder die Erinnerung an meine Runde in Gegenrichtung geweckt.
Wer vergleichen möchte, klickt hier.

Hallo Rudolf,

dein Bericht aus dem Jahr 2011 war eine wesentliche Anregung für unsere Wanderung, da wir uns so sehr konkrete Vorstellungen machen konnten, was uns auf der für uns noch unbekannter Nordseite des Handlesbergs erwarten würde.

Hallo Wolfgang, danke für die tollen Fotos. Da sind wieder sehr gelungen Bilder dabei! Kennst du diesen gepunkteten Falter?
Bei dem Bericht steigt schon wieder die Vorfreude auf diese schönen Gegend ...

Hallo schutzengerl,

vielen herzlichen Dank!
Im Augenblick muss ich bei dem gepunkteten Falter leider passen, werde aber noch versuchen, mich kundig zu machen.

[mountainrabbit]

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Im Augenblick muss ich bei dem gepunkteten Falter leider passen, werde aber noch versuchen, mich kundig zu machen.

Bei diesem Nachtfalter sollte es sich um ein Widderchen handeln. Ich bin absolut kein Spezialist auf diesem Gebiet, die größte Ähnlichkeit mit Vergleichsbildern im Netz besteht für mich beim Hornklee-Widderchen.

Gruß, Günter

[Wolfgang A.]

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Gut zwei Jahre liegt meine gemeinsame Wanderung mit Günter mittlerweile zurück.
Am vergangenen Samstag, den 24.09.2016, war ich mit Klaus auf genau derselben Route erneut unterwegs. Wir haben zunächst auch die Rundwanderung von Schwarzau über die Vois und die Bleibüchse zum Gipfel sowie über den Falkenstein zurück erwogen, uns dann aber v.a. wegen des Straßenhatschers in der Vois doch wieder für den mir bereits bekannten Weg entschieden. Mit Unterstützung durch den Linienbus Schwarzau - ehem. Gschaiderwirt bietet er m.E. die beste Möglichkeit, den Handlesberg samt einigen seiner Trabanten zu überschreiten.

Angesichts der völlig identischen Route nütze ich unseren thread von 2014, um einige aktuelle Bilder dazu zu stellen.

Ein wenig macht sich der Herbst doch schon bemerkbar: Knapp nach neun Uhr beträgt die Temperatur in Schwarzau nur vier Grad. Die paar (lockeren) Nebelschwaden unterhalb des Falkensteins bieten dafür gleich ein erstes lohnendes Motiv.
01-Falkenstein-Nebelbänke.jpg

Schon am Weg in die Pax setzt sich die Sonne durch. Beim Vorbeigehen werden wir dort aufmerksam, vermutlich sogar erwartungsvoll beäugt. So oft haben diese Rinder sicher nicht die Gelegenheit dazu...
03-Rinder.jpg

Unverändert weist die gesamte Route gezählte sechs Wildzaunüberstiege auf; Nummer drei wartet beim Erreichen der Bodingschneide.
06-ÜberstiegWildzaun.jpg

Der unmarkierte kurze Abstecher auf die Bodingmauer lockt erneut, wobei wir diesmal den Vorteil trockenen Bodens genießen. Diese Felsnadel neben einer einzeln stehenden Föhre am Südanstieg zum Kamm ist mir noch gut in Erinnerung.
08-BodingmauerFelsnadel.jpg

Über die fast senkrechte Felswand der Bodingmauer nach Westen bieten sich reizvolle Ausblicke. Hinter dem Tal des Paxbaches, durch das wir gekommen sind, ragen u.a. der Türnitzer Höger sowie nahe dem linken Bildrand sogar bereits der Ötscher auf.
11-Bodingmauer-Paxbach-TürnitzerHöger.jpg

Von dem teilweise gehörig steilen Kamm zum Kleinen Wildföhrenstein bietet sich dann ein hübscher Rückblick zur Bodingmauer vor dem Unterberg rechts hinten.
14-Bodingmauer-Unterberg.jpg

Auf dem Kleinen Wildföhrenstein legen wir eine erste kürzere Rast ein, diesmal auch mit Blick zum Hochschneeberg. Über dem Plateau haben sich zwar größere Quellwolken gebildet, aber unliebsame Überraschungen wie erst gut 10 Tage davor bleiben den Besuchern des Wiener Parade-Hausbergs diesmal doch erspart.
18-Hochschneeberg.jpg

Nach einem weiteren Steilaufschwung verläuft der Weg am letzten Stück zum Gipfel dann wesentlich flacher und zum Teil über ausgedehnte Wiesen.
21-Handlesberg-Gipfelplateau.jpg

Und oben auf dem Gipfel in 1370m Höhe, mit dem hübschen kleinen Kreuz und freiem Blick Richtung Westen.
22-Handlesberg-Gipfelkreuz.jpg

Ganz den Prognosen entsprechend ist es sonnig, warm und zudem nahezu windstill, was natürlich sehr zu einer längeren Gipfelrast einlädt. Über die benachbarte Freudentaler Mauer geht der Blick u.a. zu Gippel und Göller, Ötscher und (blass) Dürrenstein. Der große Schlag auf der Südflanke der Freudentaler Mauer beginnt allmählich wieder zu verwachsen. Dafür verläuft nördlich unter der Felswand eine neue Forststraße, und die Holzarbeiten sind bis zum Gipfel herauf absolut nicht zu überhören.
25-FreudentalerMauer-ObersbergÖtscher.jpg

Ein Zoom zum Ötscher. Er ist heute bestens zu sehen, und sein Anblick ist - aus welcher Richtung auch immer - jedes Mal erneut schön.
27-ZoomÖtscher.jpg

[Wolfgang A.]

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Fast eine Stunde verbringen wir auf dem Gipfel, dann geht es zunächst Richtung Freudentaler Mauer und anschließend über deren Südhang hinab. Kuhschneeberg und Hochschneeberg stehen dabei mehrfach genau vor uns.
29-Kuhschneeberg-Hochschneeberg.jpg

Die Forststraße unter dem Atzberg führt uns dann ganz nahe an den letzten Gipfel des Tages, den Falkenstein, heran. Wenige Minuten danach stehen wir bereits bei dem schönen hölzernen Gipfelkreuz. Im Hintergrund der Türnitzer Höger.
32-FalkensteinGipfelkreuz-TürnitzerHöger.jpg

Tiefblick nach Schwarzau mit Höllental und Raxalpe im Hintergrund. Jedes Mal, wenn ich hier bin, genieße ich dieses Panorama von Neuem.
34-BlickSchwarzauRaxalpe.jpg

Die Felswand unterhalb des Falkensteins zieht sich noch ein Stück Richtung Norden und bietet den perfekten Vordergrund für diesen Blick über das obere Schwarzatal u.a. zum Türnitzer Höger und zur Traisener Hinteralm.
35-BlickSchwarzatal-TürnitzerHöger.jpg

Fast genau 400 Meter stehen wir über Schwarzau.
36-TiefblickSchwarzau.jpg

Zoom zur Pfarrkirche (barockisiert mit mittelalterlichem Mauerkern), die auf einem kleinen Hügel etwas über der Straße steht.
38-ZoomPfarrkircheSchwarzau.jpg

Und natürlich darf auch der Zoom über den Kuhschneeberg zum Hochschneeberg nicht fehlen, mit den hellen Felsen des Schauersteins etwas über der Bildmitte. Je später der Nachmittag, desto plastischer wird diese Ansicht dank der Richtung Westen wandernden Sonne.
39-ZoomKuhschneebergHochschneeberg.jpg

Bereits im abschließenden Abstieg nach Schwarzau. Vor zwei Jahren nützten Günter und ich einen Überhang der etwa in halber Höhe verlaufenden Felsrippe, um uns vor einem Regenschauer unterzustellen. Heute wirkt genau dieser Platz mit der kleinen Marienkapelle im Nachmittagslicht besonders stimmungsvoll.
42-Marienkapelle.jpg

Wenige Minuten vor dem Ortszentrum von Schwarzau überqueren wir die Schwarza und blicken noch einmal zum Falkenstein zurück.
45-Schwarza-Falkenstein.jpg

[Wolfgang A.]

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Ein paar aktuelle Infos

Der Bus von Schwarzau Richtung Rohr fährt - in Abstimmung mit dem Eisenbahnfahrplan - mittlerweile ein wenig früher (an Samstagen um 9.17 Uhr). Wir kamen diesmal in den Genuss einer Privatfahrt.

Die Bodingmauer war bei trockenen Bedingungen diesmal angenehmer zu besteigen, so habe ich mich auch bis zu ihrem höchsten Punkt getraut. Um mir ein Stück der steilen Rasenflankenquerung zu ersparen, bin ich mehr ganz oben auf dem Kamm geblieben. Bis auf eine Felsstufe, die im Abstieg ein wenig Überlegung gefordert hat, geht dies meines Erachtens entspannter als in der Flanke. Über fast den gesamten Kamm laufen Reste eines alten Zaunes. Manchmal sind die Seile zum Anhalten oder Ausbalancieren ganz praktisch, anderswo bekommt man sie ständig zwischen die Beine. Beides hält sich in Summe nahezu die Waage.

Der alte, recht steile Karrenweg über den Südhang der Freudentaler Mauer scheint allmählich wieder zuzuwachsen und ist dadurch nicht mehr so steinig. Er war im Abstieg diesmal um einiges angenehmer zu gehen als ich ihn in Erinnerung hatte.

Die ersten paar Minuten von der Sandstraße zum Falkenstein waren auch in einem besonders trockenen Herbstmonat wieder feucht. Im wohltuenden Unterschied zum Hochsommer waren allerdings nur mehr kümmerliche Reste der Brennnesseln entlang des Weges vorhanden...
Der Gipfel des Falkensteins ist allerdings ein so schöner Platz, dass er mir jederzeit ein wenig Mühsal wert wäre.

Der Klettergarten, an dem man im Abstieg vom Falkenstein vorbei kommt, darf nur von 1. Jänner bis 30. April benützt werden; so steht es auch in offiziellen Beschreibungen (z.B. hier).
An eine ähnliche Hinweistafel wie diese (ganz knapp oberhalb von Schwarzau) kann ich mich jedoch von früheren Besuchen nicht erinnern.
44-HinweistafelKlettergarten.jpg
Ich weiß über keine aktuellen Details Bescheid. Aber durch die Tafel wie auch mehrere Schilder auf den untersten Wegkehren, die Abzweigungen nach Norden jeweils als Privatgrund mit strengem Betretungsverbot kennzeichnen, gewinne ich (leider) nicht den Eindruck einer sachlichen, ruhigen Gesprächsbasis zwischen Vertretern unterschiedlicher Interessen.


Das Gesamtresumee fällt genau wie vor zwei Jahren aus:
Es handelt sich um eine durchaus abwechslungsreiche voralpine Wanderung, die mit dem Abstecher zum höchsten Punkt der Bodingmauer vier Gipfel berührt.
Wenn in der Nähe nicht gerade Sägen im Einsatz sind, zeichnet sich die Tour unverändert durch viel Ruhe aus. Vom Gschaiderwirt bis zum Handlesberg haben wir diesmal gar niemanden getroffen. Auf dem Gipfel waren wir mit maximal drei weiteren Personen zugleich, und ein einzelner Wanderer kam uns im Abstieg noch entgegen.
Auf dem Handlesberg ist nach wie vor das Gipfelbuch aus dem Jahr 1999 in Gebrauch. Die Neueintragungen seit meinem letzten Besuch sind überschaubar; aber wiederum waren forumsbekannte Namen darunter.

Wer wenig begangene bis tendenziell einsame Wege in den Voralpen liebt, wird einen Tag in der Region um den Handlesberg sicher genießen können.