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Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

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  • Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

    Ich mache einen neuen Thread auf, weil ich viele Bilder herzeigen möchte.

    Der Beitrag von guenter1 hat mich daran erinnert, dass dieses Tal ja auch noch auf meiner ToDo-Liste steht. Dank der ausführlichen und übereinstimmenden Beschreibungen von Benesch, Pruscha und mehreren Berichten im Forum, habe auch ego ipso, der Verkofferspezialist, mich getraut, den Anstieg zu wagen.

    Ich betrete, etwas früher als für mich üblich, das sensible Terrain über die Forststraße völlig legal mit leichtem Gepäck (20t Beschränkung). Feuer machen und Zelten habe ich ohnehin nicht vor.

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    Gleich nach der ersten Kehre ergibt sich ein prächtiger Blick auf die Vogelkirchen, die sich gerade von den letzten Morgennebeln befreit. Ein beinahe herbstlicher Anblick.

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    Bei diesem Forstschuppen, nicht zu verfehlen, verlasse ich die Forststraße und kämpfe mich durch schulterhohe Disteln zu einer Wiese mit hüfthohem Gras durch. Gestern muss es hier ordentlich gewittert haben, dann alles ist noch triefnass. Nach dem Abstieg über die Wiese bin ich es auch, selbst die kurze Hose, die ich in weiser Voraussicht angezogen habe.

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    Ein paar Schritte im weiten Talgrund noch, aber dann stehe ich vor dem düsteren Tor, das den Zugang zu den weiteren Übeln vermittelt.

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    So übel ist es im Talgrund nicht. Der Bewuchs ist niedrig und oft sind sogar Steigspuren zu erkennen. Bei der Ausmündung des unteren Großen Übeltals bin ich schon wieder getrocknet. Die laut Benesch "enge, kaum passierbare Schlucht" ist schon mit Schiern befahren worden. Das könnte mich als kühnen Bigfootfahrer auch reizen.

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    Zunächst geht es aber recht flach in das Kleine Übeltal hinein. Erst ganz hinten im Talschluss wird es steiler und schottrig.

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    Das ist die erste Kletterstelle, das 2m-Wandel. Trotz vom Steinschlag und Wasser stark geglätteter Felsen gibt es doch zwei gute Griffe an entscheidender Stelle.

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    Das ist zur Abwechslung einmal ein Blick zurück über den Abbruch auf das Schuttfeld am Ende des Talschlusses.

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    Unmittelbar danach folgt die zweite Kletterstelle, ein kurzer Kamin. So einfach ist der gar nicht, mit zwei Stöcken an den Händen. An der linken Wand befinden sich zwei ausgemeißelte viereckige Löcher. Es sieht so aus, als hätte es da früher einmal zwei Pfosten gegeben, die den Einstieg in den Kamin erleichtern. Im Kamin selbst wurden ferner in der überhängenden linken Wand Tritte geschlagen, damit man an der Außenseite mit viel Luft zwischen den Beinen spreizen kann. Das ist meiner Meinung nach die schwierigste (und eigentlich einzige) Kletterstelle. Nachher kommt nichts mehr, bei dem man die Hände wirklich braucht.

    100_3093.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---
    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 27.07.2014, 06:46.
    LG Rudolf
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    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

    Nach einer weiteren steilen Schuttpassage, bei der man aber dem losen Schutt wie fast am gesamten Anstieg ausweichen kann, erreicht man dort, wo es scheinbar nicht mehr weiter geht, diese Höhle.

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    Über diese Rampe (Gehgelände!) geht es jetzt rechts hinauf.

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    Der Blick zurück zeigt, dass es sich dabei um keine Kletterstelle handelt.

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    Am Ende der Rampe werde ich bereits erwartet.

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    Anschließend geht es über steile aber feste Schrofen gerade hinauf bis zur nächsten sperrenden Wand. Dort nach links hinüber ginge es zurück in das kleine Übeltal. Das würde ich nicht unbedingt ohne Seil gehen wollen. Es sieht zwar nicht schwer aus, aber ist wirklich alles fest?

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    Mein Weg führt jetzt waagrecht nach rechts hinüber, auf einem richtigen Trampelpfad. Sind da inzwischen schon so viele Leute gegangen?

    100_3099.JPG

    Bald erreiche ich die vorspringende Kanzel, die sich, wie in allen Beschreibungen erwähnt, als prächtiger Aussichtspunkt erweist.
    Auch ich mache daher Bilder vom Großen Sonnleitstein,

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    von der Poidlschneid, hinter der der Schüttersteig verläuft, und dem Obersberg im Hintergrund,

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    und von der Felsszenerie des Kleinen Übeltals.

    100_3102.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---
    LG Rudolf
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    • #3
      AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

      Um in das Große Übeltal zu gelangen, heißt es wieder absteigen, und zwar da hinunter. Der Blick geht nicht Talauswärts!

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      Dieses Band, hier im Rückblick, gestattet einen Abstieg auf gut ausgetretener Wegspur, die manchmal knapp am Abbruchrand vorbeiführt.

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      Und wieder erhalte ich Besuch. Der fühlt sich im feuchten, kühlen Talgrund sichtlich wohl.

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      Weiter geht es jetzt durch das Große Übeltal. Der Talgrund ist zunächst flach und verläuft an einer Stelle sogar leicht bergab.

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      Letztlich geht es aber doch hinauf, immer steiler, je höher ich komme. Bei einer nach links abzweigenden steilen Schlucht entdecke ich in ihrer orographisch rechten Flanke einen hübschen Schwibbogen.

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      Bei diesem Steinmann endet der Aufstieg abermals bei einer hohen steilen Wand.

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      Während sich der Originalausstieg von Benesch nach rechts wendet, öffnet sich nach links unvermittelt die steile Geröllschlucht des Wassergrabens. Heute gab es tatsächlich feuchte und moosige Stellen, die die Überkletterung der sperrenden Blöcke ein wenig interessanter machten.

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      Wer hat hier mitten im Wassergraben eine gelbe Markierung angebracht? Oder hätte es ein Smiley werden sollen?

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      Der enge Graben geht in einen äußerst steilen Schutt- und Schrofenhang über, der aber gut zu gehen ist, wenn man die richtige Linie erwischt. (Gröbere Blöcke in einer seichten Rinne rutschen nicht!)
      Dieser ehemalige Baum muss sich beim Wachsen ständig im Kreis gedreht haben.

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      --- Fortsetzung folgt ---
      LG Rudolf
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      • #4
        AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

        Geschafft! Ich stehe auf dem orographisch rechten Begrenzungsgrat, wenige Meter unter der Hochfläche. Da bin ich gerade heraufgekommen. (Sieht schön steil aus.)

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        Dort drüben bei der Lichtung kommt der Ausstieg von Benesch hinauf.

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        Irgendwo da drüben, so genau weiß ich das nicht.

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        Ein wenig Dschungel, ein wenig Forststraße, auf der mich ein Gipfeltreffler einholt, und ich bin bei der Schütterhütte. Genug Zeit um meinen Proviant aufzuessen, denn außer gemütlich über den Schüttersteig abzusteigen und noch ein paar Fotos zu machen habe ich heute nichts mehr vor.

        100_3117.JPG

        Die Vogelkirchen aus einer anderen Perspektive.

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        Hinternaßwald, Großer Sonnleitstein, Grenzkamm zur Steiermark und dahinter die Gipfel der Schneealpe.

        100_3119.JPG

        Der berühmte Blick in die Übeltäler vom Schüttersteig aus.
        Dort gibt es

        100_3120.JPG

        Gewaltige Felswände...

        100_3122.JPG

        und wahnsinnig steile Rinnen.

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        Wer sich da wohl hinauf traut?
        LG Rudolf
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        • #5
          AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

          Das Große Übeltal ... immer wieder schön!
          Ich muß es mir doch auch einmal im Sommer bei besseren Lichtverhältnissen anschauen, und eventuell sogar einmal im Winter.
          Und vielleicht doch einmal auch den Originalausstieg zum Beginn vom Engleitner Steig
          Auf das Kleine aber werde ich vor allem nach dem Bericht von Michl eher verzichten

          lg
          Norbert
          Meine Touren in Europa
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          Blumen und anderes

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          • #6
            AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

            Ein schöner Bericht vom Übeltal, ich bin´s voriges Jahr zum ersten Mal gegangen.
            Den "Verkofferspezialist" musst du dir aber zumindest mit mir teilen, du hast immerhin problemlos durchgefunden.
            Ich habe damals übersehen, dass man nach der Rampe erst ansteigen muss um ins Gr.Übeltal queren zu können. Ich bin dort einige Höhenmeter abgestiegen und habe einen Weg ins G.Ü. gesucht, da gibt´s aber nur steile Felswände. Und als Krönung habe ich die Schlucht mit dem Felsentor (Schwibbogen) für den Wassergraben gehalten und bin darin raufgeklettert bis es zu schwierig wurde. Naja, ned gscheit.
            Der Benesch-Ausstieg würde mich auch einmal interessieren ....

            LG, Toni

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            • #7
              AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

              Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
              Ein schöner Bericht vom Übeltal, ich bin´s voriges Jahr zum ersten Mal gegangen.
              Den "Verkofferspezialist" musst du dir aber zumindest mit mir teilen, du hast immerhin problemlos durchgefunden.
              LG, Toni
              Aber Du hast den Weg dann trotz kleinen Nebenbesuchen von anderen Felsen doch auch gefunden, oder?

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              • #8
                AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                Nur für alle die hier mitlesen: das Übeltal ist sicher keine einfache Tour. Speziell der Wassergraben im oberen Abschnitt und die gesamte Tour bei Regen. Eine gewisse Erfahrung ist unbedingt notwendig.

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                • #9
                  AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                  Und es ist obwohl eigentlich kurz durchaus anstrengend. Der angedachte Weiterweg zum Habsburghaus hat mich am Donnerstag jedenfalls nicht mehr gefreut.
                  Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                  • #10
                    AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                    Wer hat hier mitten im Wassergraben eine gelbe Markierung angebracht?
                    War das der einzige gelbe Punkt, der dir aufgefallen ist? Vor etlichen Jahren war der gesamte Wegverlauf durchgehend mit solchen Markierungen versehen (die haben damals ziemlich frisch ausgeschaut).
                    Bei meiner letzten Begehung vor einem Jahr hab ich aber auch noch da und dort blasse Punkte vorgefunden.

                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                    Schütterhütte...
                    Aha, die bekommt ein neues Dach. Deswegen ist letztens ein LKW dort raufgefahren...


                    Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                    Und vielleicht doch einmal auch den Originalausstieg zum Beginn vom Engleitner Steig...
                    Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                    Der Benesch-Ausstieg würde mich auch einmal interessieren...
                    Schaut ihn euch nur an. Viel Spaß dabei!
                    Ich hab mir jedenfalls geschworen, das nächste Mal geh ich wieder den Wassergraben.

                    LG maxrax

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                    • #11
                      AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                      Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                      War das der einzige gelbe Punkt, der dir aufgefallen ist? Vor etlichen Jahren war der gesamte Wegverlauf durchgehend mit solchen Markierungen versehen (die haben damals ziemlich frisch ausgeschaut).
                      Bei meiner letzten Begehung vor einem Jahr hab ich aber auch noch da und dort blasse Punkte vorgefunden.
                      Nein, es gibt schon noch haufenweise gelbe Punkte, aber sehr blass und kaum zu sehen. Der erste ist mir kurz nach der Einmündung der ersten Schotterschlucht von rechts aufgefallen aufgefallen.
                      Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                      • #12
                        AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Schaut ihn euch nur an. Viel Spaß dabei!
                        Was sagst du dessen Wintereignung - der Wasserkargraben lässt sich vermutlich schwer mit Schi abfahren, das Übeltal wird aber doch unregelmässig befahren - also vermutlich über diesen Weg?
                        carpe diem!
                        www.instagram.com/bildervondraussen/

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                        • #13
                          AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                          ...Der angedachte Weiterweg zum Habsburghaus hat mich am Donnerstag jedenfalls nicht mehr gefreut.
                          Schade, weil zB der Pfad zur ehemaligen Breitensteiner Alm und dann weiter zu den Hütten bei der weißen Wand und weiter zum Habsburghaus würde da gut dazu passen weil das auch eher einsam ist und das hat mir extrem getaugt wie ich zum ersten Mal da durchgefudnen habe im Anschluß an das Übeltal.
                          Zuletzt geändert von kokos; 27.07.2014, 21:53.

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                          • #14
                            AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                            Was sagst du dessen Wintereignung - der Wasserkargraben lässt sich vermutlich schwer mit Schi abfahren, das Übeltal wird aber doch unregelmässig befahren - also vermutlich über diesen Weg?
                            Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner weil ich so was nicht fahre, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei geeigneten Schneeverhältnissen geht.

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Großes Übeltal, reloaded (24.7.2014)

                              Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                              Was sagst du dessen Wintereignung - der Wasserkargraben lässt sich vermutlich schwer mit Schi abfahren, das Übeltal wird aber doch unregelmäßg befahren - also vermutlich über diesen Weg?
                              Zunächst darf einmal keine Lawinengefahr herrschen, wegen dem oberen Hang vom Wassergraben.
                              Der untere Wassergraben ist zwar sehr eng, aber wohl nur im Sommer. Die ersten Lawinen der Saison werden die enge Stelle wohl zuschütten, so wie es ja auch im unteren Großen Übeltal sein muss, damit man dort fahren kann.
                              Wie sehr sich der Beneschausstieg zur Einfahrt eignet, kann ich nicht sagen.

                              Vielleicht meldet sich jemand, der es schon gefahren ist.
                              LG Rudolf
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                              die wir nicht nutzen. (Seneca)

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