Bei fast durchgehend so labilem Wetter wie heuer im Sommer 2014 ist ein Bedenken und Beachten der Gewitterprognosen zumeist ein wesentlicher Gesichtspunkt der Tourenplanung.
Allzulang lag es schon zurück, dass ich zuletzt im landschaftlich so tollen nordwestlichen Teil der Raxalpe unterwegs war. (Genau genommen war es noch im vergangenen Jahrtausend, nämlich 1999.) In Hinternasswald zu starten und den Steig über das Zahme Gamseck zu gehen, war daher schon länger wieder eine Wunschtour. Einmal hatte ich in diesem Sommer bereits umdisponiert; am Samstag, den 9. August wollte ich sie nun doch versuchen, obwohl die Prognosen erneut nur bis Mittag stabiles Wetter ankündigten.
Einen möglichen Titel für meinen Bericht hat mountainrescue bereits für seine schöne Tour auf die Rettlkirchspitze gewählt. "Das Gewitter hat mich nicht erwischt" wäre (in der Einzahl) auch bei mir ein Resumee des Tages; "abseits der Gewitter" trifft es allerdings ebenfalls gut.
Nicht ganz so zeitig wie es der Plan war starte ich in Hinternasswald. Noch ist es wolkenlos - und im Talboden zudem recht angenehm kühl.
001-Hinternasswald-Grenzriegel.jpg
Das Gamseck mit den Kahlmäuern hinter dem ehemaligen Wirtshaus Binder: eine Perspektive, die bei nahezu jedem Licht und Wetter sehr gefällt.
005-ehemBinderwirt-Kahlmäuer.jpg
Nach einem angenehm schattigen Anstieg zum Nasskamm der Blick zur Schneealpe, nach wie vor ohne Wolken.
008-Naßkamm-BlickSchneealpe.jpg
Weiter geht es nur sanft steigend zur (privaten) Gamseckerhütte.
011-Gamseckerhütte.jpg
Ein steilerer Anstieg bringt mich schließlich auf den Gupfsattel. Den vorwitzigen Grabnergupf möchte ich heute auf jeden Fall mitnehmen, da ich noch nie auf ihm stand. Die angegebenen 30 Minuten auf der gelben Tafel im Sattel mögen nicht abschrecken: Tatsächlich braucht man für den - allerdings sehr steilen - Anstieg weniger als 10 Minuten. Und er lohnt sich, wie dieser Blick zum Gamseck beweist. Durch den rechten Teil der Wand führt das Zahme Gamseck - seit inzwischen fast 140 Jahren!
017-Gamseck.jpg
Das Gipfelkreuz des Grabnergupfs steht knapp unterhalb des höchsten Punktes am Steilabbruch ins Altenbergtal. Schöner Blick ins Steirische mit dem oberen Mürztal.
018-Grabnergupf-Gipfelkreuz.jpg
Ganz nahe am Abbruch: Tiefblick nach Altenberg und zu einem Teil des Schneealpenstocks, der sich gleich jenseits des Tales erhebt.
019-BlickAltenbergSchneealpe.jpg
Und der Blick hinüber zum Plateau der Schneealpe mit Schauerwand und Amaißbichl. Die Quellwolken machen zwar noch einen ungefährlichen Eindruck, haben sich in der letzten halben Stunde allerdings doch sehr rasch entwickelt.
021-BlickSchneealpe.jpg
Ohne lange Pause zurück in den Gupfsattel und auf zum Zahmen Gamseck. Bald schon bietet sich dieser schöne Rückblick zum Grabnergupf und dem Amaißbichl dahinter. Der Anstieg zum Gupf verläuft über die steile Rasenflanke links der Felsrippe.
025-Grabnergupf-Amaißbichl.jpg
Mit einem kurzen drahtseilversicherten Abstieg und der Querung dieses Schuttfeldes beginnt nun der alpine Abschnitt des Zahmen Gamsecks. Über dem Gamseck (und wohl auch der Heukuppe) hat sich mittlerweile eine größere, ortsfeste Quellwolke etabliert, sodass der weitere Anstieg fast zur Gänze im Schatten erfolgt.
026-ZahmesGamseck-Schutthaldenquerung.jpg
Ganz typisch für das Zahme Gamseck: Eigentlich ist es weniger ein Klettersteig im engeren Sinn als ein seilgesicherter alpiner Anstiegsweg. Der Felsen ist gut gestuft und bietet viele Tritte. Bei Trockenheit und bergauf kein schlechtes Übungsgelände dafür, wie man es ohne Zuhilfenahme des Seiles bewältigt. (Was ich abschnittsweise versuche, aber nicht durchgehend tue.)
028-Drahtseilsicherung.jpg
Bedrohlich wirkt die Rax-Quellwolke noch nicht, aber sie hat eine stattliche Größe erreicht und ist auch einigermaßen dunkel.
030-ZahmesGamseck.jpg
Die steilste Felstufe des Steigs wird durch diese beiden - offensichtlich schon viele Jahre alten - Leitern entschärft.
032-SteilstufeLeitern.jpg
Blick in die Gegenrichtung. Die im Detail stark gegliederte Felsflanke bietet stets einen interessanten Anblick. Und wie die Steige aus den frühesten Jahren des Alpinismus durch solches Gelände überraschend einfache Routen gefunden haben, fasziniert auch heute ungebrochen.
034-RückblickLeiternSteig.jpg
Allzulang lag es schon zurück, dass ich zuletzt im landschaftlich so tollen nordwestlichen Teil der Raxalpe unterwegs war. (Genau genommen war es noch im vergangenen Jahrtausend, nämlich 1999.) In Hinternasswald zu starten und den Steig über das Zahme Gamseck zu gehen, war daher schon länger wieder eine Wunschtour. Einmal hatte ich in diesem Sommer bereits umdisponiert; am Samstag, den 9. August wollte ich sie nun doch versuchen, obwohl die Prognosen erneut nur bis Mittag stabiles Wetter ankündigten.
Einen möglichen Titel für meinen Bericht hat mountainrescue bereits für seine schöne Tour auf die Rettlkirchspitze gewählt. "Das Gewitter hat mich nicht erwischt" wäre (in der Einzahl) auch bei mir ein Resumee des Tages; "abseits der Gewitter" trifft es allerdings ebenfalls gut.
Nicht ganz so zeitig wie es der Plan war starte ich in Hinternasswald. Noch ist es wolkenlos - und im Talboden zudem recht angenehm kühl.
001-Hinternasswald-Grenzriegel.jpg
Das Gamseck mit den Kahlmäuern hinter dem ehemaligen Wirtshaus Binder: eine Perspektive, die bei nahezu jedem Licht und Wetter sehr gefällt.
005-ehemBinderwirt-Kahlmäuer.jpg
Nach einem angenehm schattigen Anstieg zum Nasskamm der Blick zur Schneealpe, nach wie vor ohne Wolken.
008-Naßkamm-BlickSchneealpe.jpg
Weiter geht es nur sanft steigend zur (privaten) Gamseckerhütte.
011-Gamseckerhütte.jpg
Ein steilerer Anstieg bringt mich schließlich auf den Gupfsattel. Den vorwitzigen Grabnergupf möchte ich heute auf jeden Fall mitnehmen, da ich noch nie auf ihm stand. Die angegebenen 30 Minuten auf der gelben Tafel im Sattel mögen nicht abschrecken: Tatsächlich braucht man für den - allerdings sehr steilen - Anstieg weniger als 10 Minuten. Und er lohnt sich, wie dieser Blick zum Gamseck beweist. Durch den rechten Teil der Wand führt das Zahme Gamseck - seit inzwischen fast 140 Jahren!
017-Gamseck.jpg
Das Gipfelkreuz des Grabnergupfs steht knapp unterhalb des höchsten Punktes am Steilabbruch ins Altenbergtal. Schöner Blick ins Steirische mit dem oberen Mürztal.
018-Grabnergupf-Gipfelkreuz.jpg
Ganz nahe am Abbruch: Tiefblick nach Altenberg und zu einem Teil des Schneealpenstocks, der sich gleich jenseits des Tales erhebt.
019-BlickAltenbergSchneealpe.jpg
Und der Blick hinüber zum Plateau der Schneealpe mit Schauerwand und Amaißbichl. Die Quellwolken machen zwar noch einen ungefährlichen Eindruck, haben sich in der letzten halben Stunde allerdings doch sehr rasch entwickelt.
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Ohne lange Pause zurück in den Gupfsattel und auf zum Zahmen Gamseck. Bald schon bietet sich dieser schöne Rückblick zum Grabnergupf und dem Amaißbichl dahinter. Der Anstieg zum Gupf verläuft über die steile Rasenflanke links der Felsrippe.
025-Grabnergupf-Amaißbichl.jpg
Mit einem kurzen drahtseilversicherten Abstieg und der Querung dieses Schuttfeldes beginnt nun der alpine Abschnitt des Zahmen Gamsecks. Über dem Gamseck (und wohl auch der Heukuppe) hat sich mittlerweile eine größere, ortsfeste Quellwolke etabliert, sodass der weitere Anstieg fast zur Gänze im Schatten erfolgt.
026-ZahmesGamseck-Schutthaldenquerung.jpg
Ganz typisch für das Zahme Gamseck: Eigentlich ist es weniger ein Klettersteig im engeren Sinn als ein seilgesicherter alpiner Anstiegsweg. Der Felsen ist gut gestuft und bietet viele Tritte. Bei Trockenheit und bergauf kein schlechtes Übungsgelände dafür, wie man es ohne Zuhilfenahme des Seiles bewältigt. (Was ich abschnittsweise versuche, aber nicht durchgehend tue.)
028-Drahtseilsicherung.jpg
Bedrohlich wirkt die Rax-Quellwolke noch nicht, aber sie hat eine stattliche Größe erreicht und ist auch einigermaßen dunkel.
030-ZahmesGamseck.jpg
Die steilste Felstufe des Steigs wird durch diese beiden - offensichtlich schon viele Jahre alten - Leitern entschärft.
032-SteilstufeLeitern.jpg
Blick in die Gegenrichtung. Die im Detail stark gegliederte Felsflanke bietet stets einen interessanten Anblick. Und wie die Steige aus den frühesten Jahren des Alpinismus durch solches Gelände überraschend einfache Routen gefunden haben, fasziniert auch heute ungebrochen.
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