Um etliche Stunden in der Natur unterwegs sein zu können, hoffte ich heuer am Samstag, den 2. Mai auf die versprochene Wetterbesserung im Lauf des Tages. Ein gewisser Haken blieb dabei allerdings, dass sie eigentlich nur für das Flachland und vor allem für den Südosten Österreichs angekündigt war. So kam mir die Idee zu einer längeren Wanderung in der südlichen Buckligen Welt. Mit der - bereits komplett im Burgenland gelegenen - "Willersdorfer Schlucht" und dem Dreiländereck Niederösterreich-Burgenland-Steiermark gibt es dort Ziele, die ich länger schon kennen lernen wollte. Vielleicht würden ja die Sonnenfenster für ein paar schöne Frühlingseindrücke dieser "Buckel-Landschaft" in den östlichen Ausläufern der Alpen reichen?
Als der Regen in Wien im Lauf des Vormittags abgeklungen ist und die Satellitenbilder erste Auflockerungen über dem Südosten Österreichs zeigen, mache ich mich auf den Weg. Die Willersdorfer Schlucht wird am häufigsten sicher von der gleichnamigen Ortschaft im Süden begangen, die zur Gemeinde Oberschützen gehört. Wegen der landschaftlichen Schönheit fahre ich zunächst aber über Krumbach zur fast 800m hoch gelegenen Gemeinde Hochneukirchen westlich des Hutwischs. Und gegen 12.30 Uhr erlebe ich diesen Höhenrücken als deutliche Wetterscheide: Während am Wechsel und nördlich davon noch Regenwolken hängen, sieht es über dem Südburgenland und der Oststeiermark bereits erfreulich sonnig aus. So beschließe ich, die Region doch vom höchsten Punkt der geplanten Route aus zu erwandern. Die bereits sehr langen Tage sollten mir noch genügend Zeit für mehr als 20 Kilometer Strecke und eine Rückkehr vor Einbruch der Dunkelheit lassen.
Mein erster Blick gilt der weithin sichtbaren Wehrkirche von Hochneukirchen. Sie geht natürlich auf das Mittelalter zurück, bekam aber später einen barocken Turmaufbau und erst in den letzten 30 Jahren einen stilistisch gut dazu passenden neuen Kirchenraum.
02-HochneukirchenWehrkirche.jpg
In wenigen Minuten bin ich am südwestlichen Ortsende angelangt, und meine Hoffnungen auf schöne Frühjahrsbilder erfüllen sich gleich ein erstes Mal:
In frischen Farben und fast zur Gänze in der Sonne liegen die nach Süden zu allmählich auslaufenden Höhenrücken und Kuppen vor mir. Im Hintergrund der Masenberg in der Oststeiermark.
04-BlickMasenberg.jpg
Eine leichte Drehung nach rechts zeigt hinter dem Kagerriegel Teile des Wechselstocks, an dem die Wolken hängen. Dort oben wäre es heute gewiss ungemütlicher unterwegs zu sein.
05-Kagerriegel-Wechsel.jpg
Ganz untypisch beginnt meine Wanderung nun mit einem steileren Abstieg, bei dem wiederholt Bäume und Baumgruppen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
08-Baumreihe.jpg
Schon habe ich den oberen Teil des Schwarzgrabens gut 150 Höhenmeter unter der Siedlung erreicht, dessen Anblick heute bei Sonnenschein nicht wirklich mit seinem Namen übereinstimmt.
10-Schwarzgraben.jpg
Bei blühenden Frühlingswiesen lohnen natürlich auch die Details einen aufmerksamen Blick. Hier habe ich einen Kriechenden Günsel oder Kriech-Günsel (Ajuga reptans) vor die Kamera bekommen.
(Vielen Dank an Leopold/pauli501 und Harald/dokta, die mir übereinstimmend den genauen Namen nannten, noch während ich am Bericht schrieb. Mein eigener Tipp wäre wieder einmal daneben gelegen...)
11-Knabenkraut.jpg
Typisch für die Region sind einzelne mehr oder weniger komplett erhaltene alte Gebäude in den Tälern und Gräben; oft waren es Mühlen an den Bächen.
14-ImSchwarzgraben.jpg
Da blicke ich über den Schwarzgraben bereits zurück zu den Häusern am Rand von Hochneukirchen. Auf den Wiesen ist vor allem gelb als Farbe reichlich vertreten. Einige Sträucher und Bäume sind noch in Blüte, generell aber überwiegen viele Schattierungen heller, freundlicher Grüntöne.
15-RückblickHochneukirchen.jpg
In Sichtweite der kleinen Siedlung Grametschlag ziehen gerade wieder dunklere Wolken über mich, was dem ansprechenden Charakter dieser Landschaft aber keinen Abbruch tut.
17-WolkenstimmungGrametschlag.jpg
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich unmittelbar an blühenden Obstbäumen vorüber komme. Dieser Baum wird wohl einmal Äpfel tragen.
20-Obstbaumblüte.jpg
Auch nach Grametschlag führt mein Weg zunächst weiter durch Wiesen sanft bergab, und das allgegenwärtige Gelb ist eine wirkliche Labsal für die Seele des Wanderers. Im Hintergrund des ersten Bildes könnte weit im Südosten ein Regenschauer zu sehen sein, aber er hält guten Abstand zu mir. (Einige Schauer, eventuell auch punktuelle Gewitter waren gerade für den Südosten Österreichs prognostiziert.)
22-FrühlingslandschaftbeiGrametschlag.jpg
24-LonelyTree.jpg
Vor einem kurzen etwas steileren Abstieg sehe ich hier Richtung Süden bereits zur Willersdorfer Schlucht. Eine Schlucht oder gar Klamm im alpinen Sinn darf man sich unter ihr nicht vorstellen: Die Einheimischen benutzen gern den sachlich viel zutreffenderen Namen "Willersdorfer Au". Es handelt sich um das Tal des Willersbaches, das über etliche Kilometer relativ deutlich zwischen vielen Kuppen eingesenkt ist. In der durchschnittlich 20 bis 50 Meter breiten Talsohle verläuft im Großteil der Strecke ein Wiesenstreifen. Abseits aller Autostraßen ist diese Landschaft erfreulich ruhig und naturbelassen geblieben, und im Jahr 2006 wurde hier ein Naturlehrpfad angelegt.
25-WillersdorferSchlucht.jpg
Als der Regen in Wien im Lauf des Vormittags abgeklungen ist und die Satellitenbilder erste Auflockerungen über dem Südosten Österreichs zeigen, mache ich mich auf den Weg. Die Willersdorfer Schlucht wird am häufigsten sicher von der gleichnamigen Ortschaft im Süden begangen, die zur Gemeinde Oberschützen gehört. Wegen der landschaftlichen Schönheit fahre ich zunächst aber über Krumbach zur fast 800m hoch gelegenen Gemeinde Hochneukirchen westlich des Hutwischs. Und gegen 12.30 Uhr erlebe ich diesen Höhenrücken als deutliche Wetterscheide: Während am Wechsel und nördlich davon noch Regenwolken hängen, sieht es über dem Südburgenland und der Oststeiermark bereits erfreulich sonnig aus. So beschließe ich, die Region doch vom höchsten Punkt der geplanten Route aus zu erwandern. Die bereits sehr langen Tage sollten mir noch genügend Zeit für mehr als 20 Kilometer Strecke und eine Rückkehr vor Einbruch der Dunkelheit lassen.
Mein erster Blick gilt der weithin sichtbaren Wehrkirche von Hochneukirchen. Sie geht natürlich auf das Mittelalter zurück, bekam aber später einen barocken Turmaufbau und erst in den letzten 30 Jahren einen stilistisch gut dazu passenden neuen Kirchenraum.
02-HochneukirchenWehrkirche.jpg
In wenigen Minuten bin ich am südwestlichen Ortsende angelangt, und meine Hoffnungen auf schöne Frühjahrsbilder erfüllen sich gleich ein erstes Mal:
In frischen Farben und fast zur Gänze in der Sonne liegen die nach Süden zu allmählich auslaufenden Höhenrücken und Kuppen vor mir. Im Hintergrund der Masenberg in der Oststeiermark.
04-BlickMasenberg.jpg
Eine leichte Drehung nach rechts zeigt hinter dem Kagerriegel Teile des Wechselstocks, an dem die Wolken hängen. Dort oben wäre es heute gewiss ungemütlicher unterwegs zu sein.
05-Kagerriegel-Wechsel.jpg
Ganz untypisch beginnt meine Wanderung nun mit einem steileren Abstieg, bei dem wiederholt Bäume und Baumgruppen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
08-Baumreihe.jpg
Schon habe ich den oberen Teil des Schwarzgrabens gut 150 Höhenmeter unter der Siedlung erreicht, dessen Anblick heute bei Sonnenschein nicht wirklich mit seinem Namen übereinstimmt.
10-Schwarzgraben.jpg
Bei blühenden Frühlingswiesen lohnen natürlich auch die Details einen aufmerksamen Blick. Hier habe ich einen Kriechenden Günsel oder Kriech-Günsel (Ajuga reptans) vor die Kamera bekommen.
(Vielen Dank an Leopold/pauli501 und Harald/dokta, die mir übereinstimmend den genauen Namen nannten, noch während ich am Bericht schrieb. Mein eigener Tipp wäre wieder einmal daneben gelegen...)
11-Knabenkraut.jpg
Typisch für die Region sind einzelne mehr oder weniger komplett erhaltene alte Gebäude in den Tälern und Gräben; oft waren es Mühlen an den Bächen.
14-ImSchwarzgraben.jpg
Da blicke ich über den Schwarzgraben bereits zurück zu den Häusern am Rand von Hochneukirchen. Auf den Wiesen ist vor allem gelb als Farbe reichlich vertreten. Einige Sträucher und Bäume sind noch in Blüte, generell aber überwiegen viele Schattierungen heller, freundlicher Grüntöne.
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In Sichtweite der kleinen Siedlung Grametschlag ziehen gerade wieder dunklere Wolken über mich, was dem ansprechenden Charakter dieser Landschaft aber keinen Abbruch tut.
17-WolkenstimmungGrametschlag.jpg
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich unmittelbar an blühenden Obstbäumen vorüber komme. Dieser Baum wird wohl einmal Äpfel tragen.
20-Obstbaumblüte.jpg
Auch nach Grametschlag führt mein Weg zunächst weiter durch Wiesen sanft bergab, und das allgegenwärtige Gelb ist eine wirkliche Labsal für die Seele des Wanderers. Im Hintergrund des ersten Bildes könnte weit im Südosten ein Regenschauer zu sehen sein, aber er hält guten Abstand zu mir. (Einige Schauer, eventuell auch punktuelle Gewitter waren gerade für den Südosten Österreichs prognostiziert.)
22-FrühlingslandschaftbeiGrametschlag.jpg
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Vor einem kurzen etwas steileren Abstieg sehe ich hier Richtung Süden bereits zur Willersdorfer Schlucht. Eine Schlucht oder gar Klamm im alpinen Sinn darf man sich unter ihr nicht vorstellen: Die Einheimischen benutzen gern den sachlich viel zutreffenderen Namen "Willersdorfer Au". Es handelt sich um das Tal des Willersbaches, das über etliche Kilometer relativ deutlich zwischen vielen Kuppen eingesenkt ist. In der durchschnittlich 20 bis 50 Meter breiten Talsohle verläuft im Großteil der Strecke ein Wiesenstreifen. Abseits aller Autostraßen ist diese Landschaft erfreulich ruhig und naturbelassen geblieben, und im Jahr 2006 wurde hier ein Naturlehrpfad angelegt.
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