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Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

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  • Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

    Zwischen Reißtalklamm und Kaisersteig zieht ein bewaldetes Band nach oben und mich hat interessiert, ob man dort das Scheibwald-Plateau erreichen könnte. Außerdem sind in alten und neuen Karten diverse Steige unterhalb der Scheibwaldmauer eingezeichnet.

    Noch vor der Binderwiese zweigt über eine breite Brücke eine Forststraße ab.
    Mein Plan war auf den linken Rücken und dann zu den Felsen aufzusteigen, ganz oben ist das bewaldete Band zu sehen.

    comp_DSCF3246.jpg

    Dieser Straße bin ich gefolgt, bis sich nach einer Haarnadel der Schwellgraben öffnet. Der ist etwas mühsam, aber doch ganz gut zu gehen.

    comp_DSCF3248.jpg

    Wo die ersten großen Blöcke im Graben liegen, bin ich links auf "meinen" Riegel gestiegen und habe bald eine höherliegende Forststraße erreicht.

    comp_DSCF3252.jpg

    In der BEV-Karte ist ein Steig eingezeichnet, der ansteigend von dieser Forststraße abzweigt, allerdings weiter nördlich.
    Der Beginn war leicht zu finden, dann muss man beachten, dass der Weg in weit ausladendem Zickzack hinaufführt.

    comp_DSCF3260.jpg

    Blick zum Sonnleitstein

    comp_DSCF3270.jpg

    Am Wandfuß angelangt, jetzt geht´s nach Süden weiter.

    comp_DSCF3271.jpg

    Die Spuren sind teilweise deutlich zu erkennen.

    Dann teilt sich der Weg: Eine Variante bleibt ansteigend an der Felswand (in der alten Karte eingezeichnet), die andere führt horizontal weiter (wie in der BEV-Karte).
    Ich bin erst dem unteren Steig gefolgt, der meistens gut zu erkennen ist, nur in grasigen Passagen ist Aufmerksamkeit nötig.
    Der gelbe Pfeil am Baum zeigt vermutlich eine Abstiegsmöglichkeit an.

    comp_DSCF3273.jpg

    Bei einer schönen Terrasse mit Blick zur Schneealm ...

    comp_DSCF3278.jpg

    ... habe ich einen Anstieg versucht, allerdings ohne Erfolg.

    comp_DSCF3280.jpg comp_DSCF3291.jpg

    Fortsetzung

  • #2
    AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

    Weiter geht´s ... an der Wand entlang, bis endlich der steile Waldhang weiter nach oben zieht.
    Aber bei einer kleinen Kanzel war´s endgültig vorbei.

    comp_DSCF3297.jpg

    Dort drüben reicht der Wald weiter hinauf ...

    comp_DSCF3296.jpg

    Zu queren war da nicht möglich, und einen weiteren Versuch in dem sehr steilen Gelände wollte ich mir nicht mehr antun.
    Neues Ziel: der Kaisersteig beim Steiger.
    Wieder 150hm abwärts zum unteren Jagdsteig, ufff!
    Bei dem Wandl oberhalb der Bildmitte dürfte ich bei ca. 1400hm gewesen sein.

    comp_DSCF3299.jpg

    Der Weg ist weiter gut erkennbar ...

    comp_DSCF3300.jpg comp_DSCF3305.jpg

    ... quert ein Schuttfeld ...

    comp_DSCF3301.jpg

    ... und endet schließlich bei einem Ansitz mit Blick zum Gamseck.

    comp_DSCF3307.jpg

    Auf der alten Karte ist eine direkte Verbindung vom Steiger zum Rehboden eingetragen. Also bin ich ansteigend bis zum nächsten ausgeprägten Rücken weitermarschiert und habe dort Spuren gefunden.

    comp_DSCF3308.jpg

    Oberhalb liegt viel Totholz, der Weg ist nicht mehr zu erkennen. Doch die Felsen sind schon nahe.

    comp_DSCF3310.jpg

    Nach einer kurzen Querung nach rechts habe ich den Kaisersteig schon bei der versicherten Passage erreicht. Unter der Markierung ist das Seil zu erkennen.

    comp_DSCF3311.jpg

    Nach einer gemütlichen Wanderung über das Scheibwald-Plateau bin ich über den Jokel-Steig abgestiegen und habe auf 1120hm auch die Abzweigung des Wandfußsteiges gefunden.

    Ob das sinnvoll ist, dort einen Durchstieg zu suchen?
    Schon die letzten Meter unter den Felsen sind in äußerst steilem, erdig-schottrigen Waldgelände zu absolvieren, die Steine stecken locker im Boden, und ein Abstieg ist sehr unangenehm. Ausgeprägte Leidensfähigkeit ist also Voraussetzung!
    Die Direttissima vom Steiger abwärts wäre allerdings einen Versuch wert. Und ein paar neue Steigerl habe ich auch kennengelernt.

    LG, Toni

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    • #3
      AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

      Interessante Exkursion - ein neues Forschungsgebiet
      Ich könnte mir dort durchaus alte Holzfällersteige à la Engleitner vorstellen, aber ob solche noch existieren und auffindbar sind

      lg
      Norbert
      Meine Touren in Europa
      ... in Italien
      Meine Touren in Südamerika
      Blumen und anderes

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      • #4
        Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

        Schau schau, der Toni wildert in Michls Revier
        Viele mögliche Durchstiege gibt es dort nicht, auch wenn es von unten danach ausschaut. Michl hat da ja schon einige Forschungsarbeit geleistet.

        Ich bin übrigens gestern mit kokos wieder einmal den Engleitnersteig gegangen, der kann ruhig ein paar Begehungen mehr vertragen, damit er nicht ganz in Vergessenheit gerät.

        LG maxrax

        Kommentar


        • #5
          AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

          Spannende Sache und die Freude ist ja immer groß, wenn man die Steigerl findet. Schade ist ja dann wenn man sie irgendwo wieder verliert wo es grasig wird. Aber immerhin bist ja bis hinauf gekommen. Glaub ich muß auch mal wieder auf die Rax, nachdem ich jetzt tagelang auf der Messe nur Leute aber keine Berge gesehen hab.

          Kommentar


          • #6
            AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

            Hallo Toni,

            super Explorationstour und wunderbar dokumentiert!

            LG, Günter
            http://brothersberge.blogspot.co.at

            Kommentar


            • #7
              AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

              Hallo Toni!

              Dort kannst Du ruhig wildern! Die Durchstiege durch die Scheibwaldmauer sind allesamt schwierig und mit Totholz verblockt. Ich kenn da inzwischen doch ein paar von denen. Ich habe das mal mit den Angaben im Pruschaführer und in der alten Raxkarte verglichen, aber kaum eine erkennbare Übereinstimmung festgestellt.
              Die Flurnamen bei Pruscha beziehen sich offensichtlich auf die Steige, die die Hubmerschen Holzknechte bei der Abstockung des Hanges begangen haben. Es handelt sich nicht um Durchstiege durch die Scheibwaldmauer selber. Da gibt es viel weniger Möglichkeiten, die aber allesamt gefährlich sind.
              Vielleicht machen wir mal einen Lokalaugenschein?

              Lg, michl fasan
              Zu seiner Milbe sagt der Milber:
              "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
              Damit ich, wenn im Haargewurl
              ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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              • #8
                AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                Hallo Toni,
                Jö, ein Spezialbeitrag, Skizzen / Kartenauschnitte wären da informativ, aber vielleicht ist das eh als Rätselrally gedacht. Also ich versuchs mal:

                Auf der Suche nach dem von Dir beschriebenen "Schwellgraben" bin ich auf einem Foto einer Karte fündig geworden, die beim Habsburghaus hängt.

                karte habsburghaus_.jpg

                Laut aktuellen (leider nicht sehr detailreichen) Karten gibt es von der oberen Forststr. 2 Steige zum "Wandfusssteig" der unter der Wand quert.
                Wenn ich richtig deute, bist du den nördlicheren der beiden hochführenden Jagdsteige aufgestiegen.
                Wie ich soeben bemerke: der "querende Wandfussteig" scheint laut "Habsburghaus-Karte" einmal bei der Übertalquelle gestartet zu sein - na Bitte - wieder was zum Recherchieren.


                Letztes jahr ist mir, wie ich mal zur Abwechslung die obere Forststrasse nach Süden geschlendert bin,
                der südlichere der beiden Jagdsteige aufgefallen und bin diesem gefolgt.

                x__.jpg


                Auf den letzten Hoehenmetern zum querenden Jagdsteig habe ich allerdings die Steigspuren verloren.
                Auf "Deinem" Steig hattest Du anscheinend keine Probleme.
                Der querende "Wandfuss-Jagdsteig" war für mich Richtung Kaisersteig nicht sehr lange sichtbar, anfangs sehr ausgeprägt, bald aber hatte ich im Wald den Eindruck der löst sich in unzählige Wildfährten auf.
                Möglicherweise war ich aber zu hoch, weil bei Dir klingt das nicht so schlecht, wenn Du schreibst " der Weg ist weiter gut erkennbar", obwohl bevor Du den Kaisersteig erreichen konntest, hattest Du den Steig ja auch verloren.

                lg

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                • #9
                  Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                  Zitat von kokos Beitrag anzeigen
                  Der "querende Wandfussteig" scheint laut "Habsburghaus-Karte" einmal bei der Übeltalquelle gestartet zu sein - na Bitte - wieder was zum Recherchieren.
                  Die Scheibwaldmauer-Traverse oder -Promenade quasi...
                  Na das wär was, die vollständig aufzufinden.
                  Hat eigentlich schon jemand einmal vom Peter Jokl Steig aus nach rechts oder links gesucht?

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                  • #10
                    AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                    Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                    ........Na das wär was, die vollständig aufzufinden.
                    Hat eigentlich schon jemand einmal vom Peter Jokl Steig aus nach rechts oder links gesucht?
                    Na wenn es allgemeiner Konsens ist, dass es den Engleitnersteig (noch) gibt, dann hab' ich keine Zweifel, dass es diesen Steig auch noch gibt. Dort raufgehen, wo man den Steigverlauf vermuten darf, ein paar Steinmännchen platzieren und schon ist er wieder da, der Steig.
                    Du wirst Dich doch nicht der Einfachheit halber dieser latschenfernen Aufgabenstellung zuwenden wollen, wo doch in der Unterlatschenarchäologie durch Luftbildunterstützung und Satellitennavigation große Fortschritte zu erwarten sind .

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                    • #11
                      AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                      Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                      Die Scheibwaldmauer-Traverse oder -Promenade quasi...
                      Na das wär was, die vollständig aufzufinden.
                      Hat eigentlich schon jemand einmal vom Peter Jokl Steig aus nach rechts oder links gesucht?
                      Ja - und ja!

                      Der Jagdsteig unter der Scheibwaldmauer ist bei Benesch beschrieben, in den 80er Jahren bin ich ihn gegangen. Er ist schon damals nur mehr teilweise vorhanden gewesen und durch den damals neuen Forststraßenbau unterhalb stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor allem im nördlichen Teil war der Steig praktisch nicht mehr vorhanden, ein Wildgatter behinderte die Tour noch dazu.

                      Die Wände links und rechts vom Peter Joklsteig sind die vorher angesprochenen gefährlichen Gebiete. Links, also nördlich existiert die "Gratzengfährte", auch so ein Flurname. Ich bin da nach drei Versuchen durchgekommen, ein brüchiger verholzter Zweier. Rechts, also südlich gibt es das "Peternband", ein in die Felswand eingelagertes, wohl 50 m breites und 500 m langes Waldband, das bei der Erosionsstelle am Peternpfad beginnt und über die eigentliche Peternstelle wieder den Wandfuss erreicht. Sehr einsam und schön, leicht zu begehen. Dann kommt die "Zentralverschneidung", wie ich das nenne, ein wilder gefährlicher Durchstieg durch die eigentliche Wand.
                      Noch weiter südlich findet man eine riesige steile Halbhöhle am Wandfuss, rechts davon gibt es auch einen Durchstieg. And so on...

                      Bilder:

                      P1130168a.jpg

                      Der obere Teil der Zentralverschneidung und

                      P1130177a.jpg

                      ihre Schlüsselstelle, zumindest klettertechnisch.

                      Das absturzbereite Totholz unterhalb ist allerdings gefährlicher.

                      Lg, michl fasan
                      Zuletzt geändert von michi57; 29.05.2016, 22:59.
                      Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                      "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                      Damit ich, wenn im Haargewurl
                      ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                        Zitat von michi57 Beitrag anzeigen
                        Der Jagdsteig unter der Scheibwaldmauer ist bei Benesch beschrieben, in den 80er Jahren bin ich ihn gegangen. Er ist schon damals nur mehr teilweise vorhanden gewesen und durch den damals neuen Forststraßenbau unterhalb stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor allem im nördlichen Teil war der Steig praktisch nicht mehr vorhanden, ein Wildgatter behinderte die Tour noch dazu.
                        Dass der Weg dort schwer bis gar nicht mehr aufzufinden sein wird, kann ich mir gut vorstellen. Aber man könnte versuchen, auf den zahlreichen Wildfährten durchzukommen.

                        Zitat von michi57 Beitrag anzeigen
                        Dann kommt die "Zentralverschneidung", wie ich das nenne, ein wilder gefährlicher Durchstieg durch die eigentliche Wand.
                        Genau, die hast du mir damals von oben gezeigt. Wenn man an der Abbruchkante entlanggeht, sieht man auch (besser als von unten), dass es da kaum leichte Durchstiegsmöglichkeiten gibt.

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                        • #13
                          AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                          Danke für euer Interesse an dieser "seltsamen" Tour!

                          @ Norbert: Wie Michi meint, dürfte es dort kaum so einfache Durchstiege wie den Engleitner geben. Einzig dieses Waldband, das ich dann aber verfehlt habe, schaut für mich gangbar aus. Das habe ich mir jedesmal angeschaut, wenn ich durch das Reißtal hinausgegangen bin. Allerdings habe ich die Steilheit unterschätzt.

                          @Maxrax: Im Aufstieg rechts vom Jokel ist ein querender Steig gut zu sehen, auf 1120hm bei einer Serpentine geradeaus.
                          comp_DSCF3314.jpg

                          @Michi: Mir steht leider kein Pruscha zur Verfügung und in einem alten Beitrag hast du eher den Teil nördlich des Jokel beschrieben.
                          Ist "mein" Waldband vielleicht das Peternband? Jenes hat nicht so schlecht ausgesehen. Denn ich habe 1400hm erreicht, und dieses Band südlich davonreicht eben noch weiter hinauf, viel kann da nicht gefehlt haben. Aber natürlich genügen auch 5 unüberwindbare Meter.
                          Ich würde mich über eine Gemeinschafts-Forschungstour sehr freuen, aber der K.B.Steig fehlt uns ja auch noch, oder gibt´s schon Neues?

                          @Kokos: Ich hab`s nicht so mit dem Computer, deshalb: Danke, dass du mir das Einzeichnen abgenommen hast! Stimmt alles ganz genau. Du dürftest nur den horizontalen Jagdsteig früher verloren haben als ich, oder bist du noch beim Ansitz vorbeigekommen?
                          Ich habe meine Weisheit auch von der Karte im Habsburghaus, und mein Höhenmesser hat mir gute Dienste geleistet.

                          LG, Toni

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                            Zitat von kokos Beitrag anzeigen
                            Du wirst Dich doch nicht der Einfachheit halber dieser latschenfernen Aufgabenstellung zuwenden wollen, wo doch in der Unterlatschenarchäologie durch Luftbildunterstützung und Satellitennavigation große Fortschritte zu erwarten sind .
                            Wenn's nur so wäre...

                            Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                            Ich würde mich über eine Gemeinschafts-Forschungstour sehr freuen, aber der K.B.Steig fehlt uns ja auch noch, oder gibt´s schon Neues?
                            Stimmt, der gehört ja auch noch erforscht. Ich kenn ja noch nicht einmal die Miss Piggy.

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                            • #15
                              AW: Rax, Scheibwaldmauer, 26.5.2016

                              Jungs, bitte weitermachen und -forschen.

                              Es macht so ungemein Spaß via euren Berichten den alten Steigen zu folgen!

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