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Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

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  • Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

    Heute bin ich eine kleine aber dafür umso feinere Runde gegangen.

    Der Hochgang SW-Grat erfordert Kletterei im 2. Grad.
    In Reidingers Führer ist er auch so bewertet. Interessanterweise wurde dieser leichte Anstieg in Behms Bibel aufgenommen, mit einem kleinen Topo. Dort gibt es eine Stelle 2+, aber darüber kann man streiten.
    Viel begangen ist der Anstieg trotzdem nicht. Wer derartiges liebt, hat meistens auch keinen Behm zu Hause liegen.

    Aber seht selbst:

    In der Nacht muss es geregnet haben. Alles ist noch sehr nass.
    Von Kaiserbrunn aus ist der Grat im Profil zu sehen. Der Steilaufschwung wird umgangen.

    100_4089.JPG

    Gleich nach der Hochstegbrücke beginnt ein Jagdsteig. Auch wenn der Anfang sehr verwachsen ist, sind die großen Tritte hinauf über die Böschung eindeutig erkennbar. Dann gibt es kein Verlaufen mehr.

    100_4090.JPG

    Der Steig ist in sehr gutem Zustand. Wen wundert's, führt er doch zu einem Ansitz.

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    Genau gegenüber auf der Raxseite zieht der Jägerriegel hoch.

    100_4092.JPG

    Sobald ich den Kessel unter der Hochgang W-Wand erreiche, wende ich mich dem Grat zu, der eigentlich schon von weiter unten heraufkommt. (Vermutlich unlohnend)

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    Der erste Gratabsatz ist bald erreicht.

    100_4095.JPG

    Zunächst geht es ganz leicht weiter. Obwohl der Wetterbericht Badewetter mit bis zu 29° vorhergesagt hat, bläst ein kalter Wind immer wieder recht dunkle Wolken über den Schneeberg herüber. (Seltsam, dass die auf den Bildern nicht zu erkennen sind, außer dass sie mir das Sonnenlicht in die Kamera reflektieren.)

    100_4094.JPG

    Das ist die Aussicht talauswärts.

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    Da drüben wartet die "Schlüsselstelle" (2+)
    Ich finde, so schwer ist die Stelle nicht. Am Ende des Bandes müssen die Blöcke überklettert werden. Die sehen aber so aus, als würden sie jeden Moment hinunterfallen. Man tut also gut daran, sie weder als Griff noch als Tritt zu benutzen. Es gibt darüber aber genug feste, wenn auch deutlich kleinere Griffe.

    100_4097.JPG

    Zunächst geht es über eine Art Reitgrat und aus der Scharte danach erfolgt ein Spreizschritt hinüber auf das Rasenband.

    100_4098.JPG

    Über diese ausgesetzte etwas abdrängende Rampe wird ein Gendarm umklettert.

    100_4099.JPG

    Rückblick zum Gendarm.

    100_4100.JPG

    Es folgen noch weitere hübsche Gratabschnitte, ehe man zur Buchhöhle gelangt.
    Hier gab es ein Steigbuch aus dem Jahre 1965. Leider wurde das noch nicht volle Buch 2014 durch ein neues ersetzt. Ich bin dort nämlich vor mehr als 45 Jahren schon einmal mit meiner damaligen Freundin gewesen. Den Eintrag hätte ich gerne gesucht. Damals wollten wir den direkten Ausstieg gehen (4+). In der Seillänge gab es aber nur einen einzigen wackligen Haken. Ich habe damals umgedreht.

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    Nach der Umgehung des Steilaufschwungs durch eine erdige Rinne geht es wieder hinauf auf den Grat.

    100_4102.JPG

    Aussichtsreich aber leicht geht es weiter hinauf. Drüben auf der Raxseite die Kornbrandmäuer.

    100_4103.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---
    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

    Dort oben wartet der Gipfel. Na ja, ist schon noch ein schönes Stück bis dort hinauf.

    100_4104.JPG

    Beeindruckende Tiefblicke.

    100_4105.JPG

    Statt durch den steilen Wald und das Schrofengelände hoch zu steigen verfolge ich eine gute Wegspur nach links.

    100_4106.JPG

    Die führt zu einem prächtigen Platz mit Aussicht auf die Stadelwand. Von dort könnte man weiter queren und den Stadelwandsattel erreichen.

    100_4108.JPG

    Der rechte Teil der Stadelwand

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    Blick hinab zum Stadelwandsattel.

    100_4109.JPG

    Von dort führt ein gut gangbares Weglein über Schutt und Felsen, sogar mit gelegentlichen Steinmännern, hinauf zum Hochganggipfel.

    100_4110.JPG

    Ich steige vom Gipfel nahezu direkt in Richtung Stadelwandsattel ab und quere in das Wasserofenloch, wo ich auf den Prettschachersteig stoße.

    100_4111.JPG

    Die bekannte Aussicht zum Wasserofen mit dem charakteristischen Ausstiegsband.

    100_4112.JPG

    Der Blick hinab nach Kaiserbrunn ...

    100_4113.JPG

    ... und zum Hochganggipfel mit der "Platte".

    100_4114.JPG

    Ich nehme den am besten ausgetretenen Weg hinunter und komme zum neuen Brettschacherkreuz.
    ???
    Ja wo ist es denn?

    100_4116.JPG

    Den Nagel haben sie vergessen!

    100_4115.JPG

    Ich finde auch noch den Baum, an dem das alte Kreuz stand.

    100_4117.JPG

    Das legt den Schluss nahe, dass das alte Kreuz nicht zufällig verschwunden ist, sondern bewusst entfernt wurde.
    Kreuze sind am Prettschachen wohl neuerdings unerwünscht.
    Beschäftigt die Gemeinde Wien islam(ist)ische Waldarbeiter

    --- Fortsetzung folgt ---
    LG Rudolf
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    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
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    • #3
      AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

      Heute möchte ich den Prettschachersteig so absteigen, wie ihn Benesch beschrieben hat.

      Dort wo der Steig in die felsige, schotterige Zone kommt, gehe ich jetzt nicht weiter nach links hinüber, sondern steige direkt in Richtung des Abbruches ab. Ich muss das Band erreichen, das an der Abbruchkante nach links herum führt.

      100_4118.JPG

      Ab dieser Stelle ist der Pfad nicht mehr zu verfehlen.

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      Es geht in von der Natur vorgegebenen Serpentinen durch die Steilwand.

      100_4120.JPG

      Schließlich nähert man sich der "schwersten Stelle" (cit. Benesch)

      100_4121.JPG

      Je näher man kommt, desto freundlicher sieht die Stelle aus.

      100_4122.JPG

      Und da schaue ich bereits zurück.

      100_4123.JPG

      An der Felswand sieht man noch die Reste einer grünen Markierung.
      Von da könnte man sehr schnell nach unten gelangen, wenn man über die rote Schutthalde abfährt.
      Ich möchte aber auch den unteren Teil des Wegs inspizieren. Der führt, immer noch gut ausgetreten, weit nach rechts (talauswärts) bis zu einer weißen Schutthalde, wo er sich dann in mehrere Gamsfährten auflöst.

      100_4124.JPG

      Gerade absteigend durch mit groben Blöcken durchsetzten Wald, kommt man an genau der Stelle auf die Forststraße, wo derzeit ein großer Block mitten auf der Straße liegt, ein noch größerer auf der Seite und ein Felsen am Böschungsrand.

      100_4125.JPG

      Blickt man von der Straße aus der Kehre zurück hinauf, sieht man genau die Wand, durch welche der alte Weg durchführt.

      100_4126.JPG
      Zuletzt geändert von Rudolf_48; 20.07.2016, 16:15.
      LG Rudolf
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      • #4
        AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

        Netter Anstieg, könnte ich mir auch einmal vornehmen.

        Ich war letztens auch am Hochgang, aber nur vom Sattel aus.

        Der alte Brettschachersteig schaut interessant aus; jetzt verstehe ich erst, dass er in der alten Literatur als ausgesetzt beschrieben wird.
        Bis jetzt hab ich mich immer gefragt, wo das sein soll...

        Das mit dem Kreuz finde ich arg. Anscheinend gibts dort wirklich jemanden, der ein Problem mit christlichen Symbolen hat...

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        • #5
          AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

          No arg, diese Kreuzfladerei!

          Insbesondere wenn ich bedenke, dass dort ja schon seit alter Zeit eines aufgestellt war. Also entspricht das Aufstellen eines neuen Kreuzes ja keiner Änderung des schon lang eingeführten Zustandes.
          Aber unabhängig davon - tolle Runde, Rudolf! Den Hochganggrat kenn ich zwar, aber das ist schon sehr lange her. Meine Begehung muss in den 70er oder 80er Jahren gewesen sein.

          Danke für Deinen schönen Bericht, michl fasan
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

            Interessante Tour hast Du da wieder ins Forum gestellt!

            Das mit dem Kreuz ist wirklich ärgerlich und läßt sich leider nicht klären vermute ich. Finde wenns eh schon ewig dort ein Kreuz gab, und es auch in den Karten eingezeichnet ist, sollte es auch dort stehen.

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            • #7
              AW: Hochgang SW-Grat und alter Prettschachersteig (19.7.2016)

              Hallo,

              weil ganz am Anfang Bezug auf die Beschreibung im Reidinger (und auch praktisch gleichlautend in den Schirmer-Büchern) genommen wird:

              wir haben irgendwann in den Neunzingern mit der Reidinger-Beschreibung versucht den Einstieg zu finden- aussichtslos.

              Mit der Behm-Beschreibung mit dazugehöriger Topo hat es dann geklappt.

              Liebe Grüße
              Andreas



              __________

              Edit:

              Liebe Userinnen und User,

              dem Vorschlag von Rudolf sowie einem Antwortposting folgend habe ich alle Beiträge, die sich (fast) ausschließlich der Diskussion um das Brettschacherkreuz widmen, in einen eigenen thread im "Aktuellen" verschoben. Daher sind sie nun hier zu lesen.

              Mit herzlichen Grüßen,
              Wolfgang A. (als Moderator)
              Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 24.07.2016, 18:48. Grund: Edit zum Teilen des threads hinzugefügt

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