Wegführung: Kaiserbrunn (8.45) - Kuhsteig - (ehemalige) Schloßalpe/Wassersteig (10.40) - Krummbachsattel (11.00) - Krummbachstein (11.45) - Knofeleben (12.30-13.30) - Lackabodengraben - Payerbach Bf. (15.53, uff)
Länge: 16,6 km
Höhenmeter (Aufstieg): 1200 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std
Viecher: ca. 9 Gemsen, 2 Eichhörnchen
Eine straffe Südwestströmung bringt warme Luft in den Alpenraum, keine gewöhnliche Föhnlage, bei der normalerweise im Süden die kältere Luft liegt. So hatte es mittags über der Poebene zweistellige Plusgrade, auch in Kärnten und in der Steiermark war es mit 3 bis 7 Grad kaum kühler als in Ober- und Niederösterreich, wo nur in Lagen über 900 m höhere Werte gemessen wurden. Teile des Waldviertels schrammten im dichten Nebel sogar knapp an einem Eistag vorbei. Ein Druckgefälle über ein Gebirge hinweg kann sowohl durch eine großräumige (synoptische) Druckdifferenz entstehen als auch durch Luftmassenunterschiede (in kälterer Luft ist der Druck höher als in wärmerer). In diesem Fall dominierte Föhn durch den synoptischen Gradienten. Wenn die Warmluftzufuhr typischerweise nördlich der Alpen stattfindet, unterstützen beide Mechanismen den Föhn.
Diese Konstellation hat mehrere Auswirkungen auf das (Berg-) Wetter: Durch die massive Warmluftzufuhr in der Höhe herrscht kompakte Schleierbewölkung. Diese kann - insbesondere wenn sie ins mittlere Niveau hinunterzureichen beginnt - bodennahen Nebel oder Hochnebel auflösen. Sie verhindert aber zugleich auch die tageszeitliche Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung, welche üblicherweise den Föhngradienten verstärkt bzw. für das Durchgreifen des Föhns im Tal sorgt. So erreichten die Spitzenböen am Klosterwappen am Nachmittag lediglich 120 km/h, was angesichts des hohen Mittelwinds relativ wenig ist. Auch auf anderen Bergstationen wurden kaum mehr als 80 km/h gemessen. Die dichte Bewölkung dämpft also die Durchmischung und kappt die Spitzenböen. Es geht aber noch mehr: Weil wärmere Luft auf die bodennahe Kaltluft aufgleitet, kann beim Durchzug eines Hebungsgebiets (wie es am späten Nachmittag von Südwesten her passierte) die Schichtbewölkung bis auf Stratusniveau absinken. Wir erreichten den Bahnhof Payerbach im einsetzenden leichten Regen, kurz darauf hüllte es die höchsten Gipfel von Rax und Schneeberg bereits ein, und das trotz zuvor auflebendem Südföhn. Auch hier fand zuvor eine massive Anfeuchtung der unteren Luftschichten statt: Um 6.00 MEZ wurde auf der Rax eine relative Luftfeuchte von 28 % gemessen, um 9.00 MEZ waren es bereits 60 %, danach wurden auch im Tal trotz Föhn über 55 % gemessen.
Zusammengefasst: Bei dieser Föhnlage ist es weniger windig, weniger sonnig und manchmal kommt nass von oben trotz warmem Wind. Föhn und Niederschlag gleichzeitig nennt man auch Dimmerföhn.
Mein Vorhaben war, sich die reservierte Gans auf der Knofeleben redlich zu verdienen, indem ich den Kuhsteig begehen wollte. Ich hatte mich zuvor intensiv schlau gemacht über dessen Verlauf, ein ehemals blau markierter Steig, über den die Kühe zur ehemaligen Schlossalpe im Graben unterhalb des Krummbachsattels hinaufgetrieben wurden. Wenn die Kühe dort hinaufkamen, konnte er nicht so schwer sein. Gesagt getan.
Bild 0: Track vom Kuhsteig
In den Krummbachgraben hinein, bei einem Niedersitz rechts abbiegen, wo ein gut sichtbares Steiglein nahezu immer im Grabengrund entlang führt. Der Wegverlauf ist entsprechend vorgegeben. Ein Helm ist kein Fehler, weil die zahlreichen Gemsen dort gerne Steine abtreten. Bei einer steilen Schuttrinne wird der Steig steiler, am besten links am Rand halten und in Serpentinen hinauf in einen Wald. Dort wird der Steig rasch wieder sichtbarer und führt in breiten Serpentinen hinauf. Oben wird der Steig flacher und ein nahezu ebener Waldboden, der Bretterboden, wird sichtbar. Dort rechts halten und an einer markanten Felswand (Höhenkote 1171m) vorbei wieder auf besser sichtbarem Steig immer parallel dem Hangverlauf folgen, bis man im Sauerampferdschungel hinaustritt und bald auf den Wassersteig stößt.
Wichtige Infos: Der Weg ist von Steinmännern abgesehen nicht markiert, gutes Orientierungsvermögen im weglosen Gelände und GPS sind Voraussetzung. Bei Schnee und Glätte ist von einer Begehung abzuraten (Lawinengefahr).
Bild 1: Ich starte im frostigen Kaiserbrunn, links die steil aufragenden Felswände des Hochgang (1217m).
Beim Hineingehen in den Graben sehe ich auch den Steinmann, der den Beginn des Brettschachersteigs markiert, den ich auch schon lange einmal gehen wollte.
Bild 2: Bereits im Miesleitengraben, links im Schottergelände turnen viele Gemsen herum.
Bild 3: Der Wegverlauf ist durch das Gelände vorgegeben.
Das Beste: Es ist absolut still, kein Verkehr, nichts zu hören.
Bild 4: Weiter in den Graben hinein, dann nicht links den Wald hinauf, sondern rechts dem Graben folgen.
Bild 5: Hier wurde es steil
Bild 6: Dort zum Glück nicht hinauf.
Bild 7: Sondern hinein in den Wald, mit Felswänden zur linken Hand.
Bild 8: Nach einigen Serpentinen ist der Bretterboden (1033m) mit uralten Fichten und mächtigem Wurzelwirk erreicht.
Bild 9: Erst im oberen Teil wird der Windwurf ärger, hier konnte man sich den Weg selbst aussuchen.
Bild 10: Rückblick
Bild 11: Bretterbodenmauer (1154m)
Bild 12: Einzelne Aussichtspunkte wären mit leichter Kraxelei noch besser erreichbar.
Weil ich alleine unterwegs bin, verzichte ich. Hier der Blick zur Rax.
Bild 13: Gegenüber die steilen Felswände unterhalb des Südlichen Grafensteigs, rechts ist der Saugraben zu erahnen.
Bild 14: Blick in den deutlich tieferen Krummbachgraben.
Länge: 16,6 km
Höhenmeter (Aufstieg): 1200 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std
Viecher: ca. 9 Gemsen, 2 Eichhörnchen
Eine straffe Südwestströmung bringt warme Luft in den Alpenraum, keine gewöhnliche Föhnlage, bei der normalerweise im Süden die kältere Luft liegt. So hatte es mittags über der Poebene zweistellige Plusgrade, auch in Kärnten und in der Steiermark war es mit 3 bis 7 Grad kaum kühler als in Ober- und Niederösterreich, wo nur in Lagen über 900 m höhere Werte gemessen wurden. Teile des Waldviertels schrammten im dichten Nebel sogar knapp an einem Eistag vorbei. Ein Druckgefälle über ein Gebirge hinweg kann sowohl durch eine großräumige (synoptische) Druckdifferenz entstehen als auch durch Luftmassenunterschiede (in kälterer Luft ist der Druck höher als in wärmerer). In diesem Fall dominierte Föhn durch den synoptischen Gradienten. Wenn die Warmluftzufuhr typischerweise nördlich der Alpen stattfindet, unterstützen beide Mechanismen den Föhn.
Diese Konstellation hat mehrere Auswirkungen auf das (Berg-) Wetter: Durch die massive Warmluftzufuhr in der Höhe herrscht kompakte Schleierbewölkung. Diese kann - insbesondere wenn sie ins mittlere Niveau hinunterzureichen beginnt - bodennahen Nebel oder Hochnebel auflösen. Sie verhindert aber zugleich auch die tageszeitliche Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung, welche üblicherweise den Föhngradienten verstärkt bzw. für das Durchgreifen des Föhns im Tal sorgt. So erreichten die Spitzenböen am Klosterwappen am Nachmittag lediglich 120 km/h, was angesichts des hohen Mittelwinds relativ wenig ist. Auch auf anderen Bergstationen wurden kaum mehr als 80 km/h gemessen. Die dichte Bewölkung dämpft also die Durchmischung und kappt die Spitzenböen. Es geht aber noch mehr: Weil wärmere Luft auf die bodennahe Kaltluft aufgleitet, kann beim Durchzug eines Hebungsgebiets (wie es am späten Nachmittag von Südwesten her passierte) die Schichtbewölkung bis auf Stratusniveau absinken. Wir erreichten den Bahnhof Payerbach im einsetzenden leichten Regen, kurz darauf hüllte es die höchsten Gipfel von Rax und Schneeberg bereits ein, und das trotz zuvor auflebendem Südföhn. Auch hier fand zuvor eine massive Anfeuchtung der unteren Luftschichten statt: Um 6.00 MEZ wurde auf der Rax eine relative Luftfeuchte von 28 % gemessen, um 9.00 MEZ waren es bereits 60 %, danach wurden auch im Tal trotz Föhn über 55 % gemessen.
Zusammengefasst: Bei dieser Föhnlage ist es weniger windig, weniger sonnig und manchmal kommt nass von oben trotz warmem Wind. Föhn und Niederschlag gleichzeitig nennt man auch Dimmerföhn.
Mein Vorhaben war, sich die reservierte Gans auf der Knofeleben redlich zu verdienen, indem ich den Kuhsteig begehen wollte. Ich hatte mich zuvor intensiv schlau gemacht über dessen Verlauf, ein ehemals blau markierter Steig, über den die Kühe zur ehemaligen Schlossalpe im Graben unterhalb des Krummbachsattels hinaufgetrieben wurden. Wenn die Kühe dort hinaufkamen, konnte er nicht so schwer sein. Gesagt getan.
Bild 0: Track vom Kuhsteig
In den Krummbachgraben hinein, bei einem Niedersitz rechts abbiegen, wo ein gut sichtbares Steiglein nahezu immer im Grabengrund entlang führt. Der Wegverlauf ist entsprechend vorgegeben. Ein Helm ist kein Fehler, weil die zahlreichen Gemsen dort gerne Steine abtreten. Bei einer steilen Schuttrinne wird der Steig steiler, am besten links am Rand halten und in Serpentinen hinauf in einen Wald. Dort wird der Steig rasch wieder sichtbarer und führt in breiten Serpentinen hinauf. Oben wird der Steig flacher und ein nahezu ebener Waldboden, der Bretterboden, wird sichtbar. Dort rechts halten und an einer markanten Felswand (Höhenkote 1171m) vorbei wieder auf besser sichtbarem Steig immer parallel dem Hangverlauf folgen, bis man im Sauerampferdschungel hinaustritt und bald auf den Wassersteig stößt.
Wichtige Infos: Der Weg ist von Steinmännern abgesehen nicht markiert, gutes Orientierungsvermögen im weglosen Gelände und GPS sind Voraussetzung. Bei Schnee und Glätte ist von einer Begehung abzuraten (Lawinengefahr).
Bild 1: Ich starte im frostigen Kaiserbrunn, links die steil aufragenden Felswände des Hochgang (1217m).
Beim Hineingehen in den Graben sehe ich auch den Steinmann, der den Beginn des Brettschachersteigs markiert, den ich auch schon lange einmal gehen wollte.
Bild 2: Bereits im Miesleitengraben, links im Schottergelände turnen viele Gemsen herum.
Bild 3: Der Wegverlauf ist durch das Gelände vorgegeben.
Das Beste: Es ist absolut still, kein Verkehr, nichts zu hören.
Bild 4: Weiter in den Graben hinein, dann nicht links den Wald hinauf, sondern rechts dem Graben folgen.
Bild 5: Hier wurde es steil
Bild 6: Dort zum Glück nicht hinauf.
Bild 7: Sondern hinein in den Wald, mit Felswänden zur linken Hand.
Bild 8: Nach einigen Serpentinen ist der Bretterboden (1033m) mit uralten Fichten und mächtigem Wurzelwirk erreicht.
Bild 9: Erst im oberen Teil wird der Windwurf ärger, hier konnte man sich den Weg selbst aussuchen.
Bild 10: Rückblick
Bild 11: Bretterbodenmauer (1154m)
Bild 12: Einzelne Aussichtspunkte wären mit leichter Kraxelei noch besser erreichbar.
Weil ich alleine unterwegs bin, verzichte ich. Hier der Blick zur Rax.
Bild 13: Gegenüber die steilen Felswände unterhalb des Südlichen Grafensteigs, rechts ist der Saugraben zu erahnen.
Bild 14: Blick in den deutlich tieferen Krummbachgraben.
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