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Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

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  • Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

    Gut fünf Jahre sind mittlerweile vergangen, seit ich mit Schneeschuhen von Osten auf dem Geißenberg war. Ich war damals von der eher wenig besuchten, ruhigen, aber stark gegliederten und dadurch abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft recht angetan. Dennoch verging beträchtliche Zeit, bis sich eine gute Gelegenheit ergab, die Region weiter zu erkunden.
    Für den 1. Mai passte heuer zunächst einmal der Wetterbericht (sonnig, leicht föhnig und sicher bis zum Abend trocken). Dann empfinde ich die voralpinen Lagen im Frühjahr zur Zeit der neuen Triebe als besonders reizvoll. Aufgrund des späten Kaltlufteinbruchs mit ergiebigen Schneefällen weniger als 10 Tage davor sollte die Route nicht zu hoch hinauf führen. Da bot sich der 1076m hohe Gromann als Fixpunkt an, den ich ohnehin schon länger einmal besuchen wollte.

    Die Mariazellerbahn ermöglicht im und um das Pielachtal zumindest das Schließen einer Runde bei Streckenwanderungen. So fahre ich zunächst von Frankenfels nach Puchenstuben. In zwei langen sehenswerten Schlingen steigt die Bahn da im Verlauf von vier Stationen um etwa 350 Höhenmeter an. Bei der Haltestelle Puchenstuben am Nordosthang etwas unter der Gemeinde lässt sich der späte Wintereinbruch noch nicht ganz verleugnen. Kein Wunder, lag doch hier nach dem 20. April in knapp über 800m Höhe mindestens ein Meter Neuschnee!
    01-HaltestellePuchenstuben-Himmelstreppe.jpg

    Es ist eher untypisch, dass meine gewählte Route gleich einmal mit einem steileren Abstieg beginnt. Der recht wenig begangene Weg hinunter ins Tal des Nattersbachs ist immerhin ein Abschnitt des Voralpen-Weitwanderwegs 04A. Und die erste große Lichtung bietet gleich einen typischen Überblick der abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft, die wesentlich auch durch viele Bauernhöfe geprägt ist. Im Vordergrund das Gehöft Buchberg, und der Hof über der Bildmitte heißt genau wie er liegt - nämlich Übergang.
    03-GehöftBuchberg-Übergang.jpg

    Das Gehöft Buchberg aus anderer Perspektive. Die Farben der Vegetation haben um diese Jahreszeit stets etwas sehr Erfrischendes!
    07-GehöftBuchberg.jpg

    Im Tal angekommen muss ich feststellen, dass die Holzbrücke über den Nattersbach eingestürzt ist. (Hier habe ich einen eigenen Hinweis darauf gepostet.)
    09-BrückeNattersbach.jpg

    Der noch recht kleine Nattersbach mit der Steinbrücke der Mariazellerbahn, deren Bergstrecke (zunächst) hinauf nach Winterbach genau hier beginnt.
    12-Nattersbach.jpg

    Auf der Ostseite des Tals folge ich weiter dem Voralpen-Weitwanderweg, der hier auf einer wenig befahrenen Asphaltstraße (der Zufahrt u.a. zum Gehöft Unterschönbichl über mir) wieder anzusteigen beginnt.
    13-GehöftUnterschönbichl.jpg

    Das farbenfrohe Frühjahr und Spuren des verspäteten Wintereinbruchs auf kleinem Raum gemeinsam.
    16-FrühlingundSpätwinter.jpg

    Weiter oben wechselt der Weitwanderweg auf ein älteres Sandsträsschen. Da ich mit dem Schweinberg einen zweiten Gipfel mit vierstelliger Höhe mitnehmen möchte, verlasse ich die markierte Route schon etwas unter dem Sattel und gehe auf einem Forstweg weiter, der die Südwestflanke des Schweinbergs zunächst nur wenig ansteigend quert. Größere Schläge ermöglichen freie Blicke in Richtung Westen; auch die erste Ötschersichtung des Tages ergibt sich hier. Viel schaut der Vaterberg über den Turmkogel und Florkogel vor ihm zunächst allerdings noch nicht drüber. Rechts auf dem Sattel die Gemeinde Puchenstuben, dahinter in etwas größerer Entfernung der Rainstock.
    19-BlickBrandmäuer-Puchenstuben.jpg

    Im Nordwesten sind die niedrigeren Teile der Türnitzer (sowie im Hintergrund der Ybbstaler) Alpen zu sehen; die wenigen Häuser rechts der Bildmitte gehören zu Winterbach. Die Höhen bleiben hier durchwegs dreistellig, aber wiederum ist das Bild sehr abwechslungsreich und zeigt große Gehöfte und ausgedehnte Weideflächen neben engen Gräben und teilweise durchaus steilen Waldflanken.
    21-BlickWinterbachKlausberg.jpg

    In einem langen Bogen leitet mich der Forstweg zum Nordwestrücken des Schweinbergs, wo er noch fast bis zur Gipfelkuppe hinauf führt und dabei steil ansteigt. Hier bietet sich der wohl beste Blick des Tages zum Gromann, meinem zweiten Gipfelziel. Auch er zeigt die typische Kombination aus Lichtungen und steilen Waldflanken.
    24-Gromann.jpg

    Nach Norden geht der Blick am Holzerberg vorbei bis zum hier bereits breiteren Tal des Nattersbachs bei Boding. Auffällig im Hintergrund der Frankenfelsberg mit seiner langen, fast baumfreien Südabdachung.
    25-Holzerberg-Frankenfelsberg.jpg

    Ein schmälerer, gelegentlich etwas verwachsener Weg führt schließlich ganz auf den Schweinberg hinauf, mit etwas Restschnee in der schattigen Nordwestflanke.
    27-SchlussanstiegSchweinberg.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 09.05.2017, 15:46.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

    Der höchste Punkt des Schweinbergs mit 1038m befindet sich auf einer flachen Kuppe zwischen Bäumen. Die paar Steine unten im Bild sollen ihn wohl kennzeichnen. Leider fehlen in der nahen Umgebung Materialien für einen etwas stattlicheren Steinmann...
    28-Schweinberg.jpg

    Nur einige Meter daneben beginnt jedoch weitläufiges, flaches Wiesengelände, das teilweise sogar an eine Parklandschaft erinnert. Interessanterweise teilt der Schweinberg diese Eigenheit mit seinem höheren südlichen Nachbarn, dem Geißenberg. Dessen auf dem Foto sichtbarer Nordrücken ist stärker ausgeprägt, aber sein Gipfelbereich wie der oberste Teil der Schneeries ließen für mich auch im Winter ebenfalls Assoziationen zu einer Parkanlage entstehen.
    31-Geißenberg.jpg

    Im Nordosten dominiert der behäbige Große Kegel mit seinen nördlichen Vorgipfeln das Bild. Links dahinter schaut die schlanke Pyramide des Türnitzer Högers drüber.
    32-BlickSüdosten-GroßerKegel.jpg

    Und einige Schritte weiter bietet sich auch ein sehr schöner Blick zum Ötscher! Gerade 12km ist sein Gipfel von meinem Standort entfernt. Und obwohl er auch hier nur teilweise über den Florkogel und Turmkogel davor drüber schaut, beeindruckt sein Anblick durch den noch recht frischen Schneezuwachs aktuell sogar ganz besonders!
    33-BlickTurmkogelÖtscher.jpg

    Überraschenderweise geht der Blick rechts an den Brandmäuern vorbei zu weiteren Gipfeln der Kalkhochalpen in größerer Entfernung. Die Stumpfmauer (links der Bildmitte) konnte ich dank ihres charakteristischen Aussehens sofort identifizieren. Für die Gipfel rechts hinter ihr benötigte ich das bewährte Deuschle-Programm zur Klärung: Es sind Großer und Kleiner Pyhrgas in etwa 75km Entfernung!
    35-ZoomStumpfmauerPyhrgas.jpg

    Über eher sanft geneigte Wiesen geht es genussvoll zum Sattel südlich des Schweinbergs hinunter. Im Osten wird nun auch der Blick zu den zwei nahezu gleich hohen Nachbarn Hohenstein (links) und Eisenstein frei.
    38-HohensteinEisenstein.jpg

    Am Schweinbergsattel (Name lt. Kompass-Karte sowie Freytag&Berndt) stoße ich wieder auf den markierten Weitwanderweg. Seit 1979 steht dort dieses schön gestaltete Kreuz.
    40-Schweinbergsattel-Kreuz.jpg

    Östlich des Schweinbergsattels verliere ich die Markierung für einige Minuten. Mehrere neue Forstwege erschweren dort die Orientierung etwas; dennoch war es vor allem meine Unaufmerksamkeit. Danach versuche ich bewusst, die 150m Höhenverlust bis zur oberen Seerotte zu vermeiden und weiter oben auf unmarkierten Wegen zum Verbindungsrücken zum Gromann hinüber zu queren. Auch dort warten jedoch Hindernisse, zunächst in Form eines durch Äste und Baumstämme komplett verlegten Weges. Da bietet der schöne Blick nach Osten über die Seerotte zum Eisenstein eine willkommene Ablenkung.
    44-Seerotte-Eisenstein.jpg

    Als ich endlich den flachen Verbindungsweg zum nächsten Gehöft erreiche, ist er durch einen Stacheldraht versperrt. So muss ich doch noch ein Stück absteigen, vermeide dabei aber immerhin zu viel Höhenverlust und Asphaltstrecken. Der kurze Gegenanstieg auf den Bergrücken hinauf ist dann gehörig steil - aber wieder versöhnt die schöne Landschaft mit Umwegen, deren Notwendigkeit nicht wirklich einleuchtet.
    46-Frühlingslandschaft-GroßerKegel.jpg

    Jetzt endlich habe ich den bewaldeten Südwestrücken zum Gromann erreicht, auf dem der Weg in Geländestufen wieder stärker ansteigt. Der gesamte Abschnitt über den Gromann ist nicht durchgehend markiert; der Weg wirkt aber gepflegt und ist stets gut erkennbar. Zudem finden sich öfters Kennzeichnungen als lokaler Wanderweg (eine ist auf dem Bild sichtbar), und an Gabelungen sind auch gelbe Orientierungspfeile angebracht.
    49-SüdwestrückenzumGromann.jpg

    Vor dem finalen Südanstieg zum Gromann, der auf dem Bild bereits sichtbar ist, quert der Weg nochmals eine große Lichtung...
    50-GromannvonSüden.jpg

    ,...die natürlich wieder reizvolle Ausblicke bietet. Geißenberg und Schweinberg sind mittlerweile doch schon ein Stück entfernt, und auch diese Szenerie wird vom Ötscher rechts hinten überwacht.
    54-BlickGeißenbergÖtscher.jpg

    Eine Aufnahme des Vaterbergs mit starkem Zoom muss einfach noch sein!
    Interessant, dass im Vordergrund auf dem Nordwestrücken zum Schweinberg sogar der Forstweg deutlich zu erkennen ist, über den ich angestiegen bin.
    53-ZoomTurmkogelÖtscher.jpg

    Ein letztes Mal steigt der Weg für zehn Minuten steil an, bis der Gipfelkamm des Gromanns allmählich verflacht. Ein schmaler Schlag bietet kurz einen schönen Durchblick u.a. zum Schneeberg und Gippel, und diese Gelegenheit nütze ich natürlich gleich für ein Foto.
    55-BlickSchneebergGippel.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.05.2017, 13:50.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

      Wenige Minuten später sehe, dass sich - für mich überraschend - weitere umfassende Ausblicke öffnen.
      Das Gipfelkreuz am Gromann in 1076m Höhe und die unmittelbar benachbarte Rastbank stehen gerade noch unter Baumkronen. Nach Osten und Süden müssen irgendwelche Winterstürme der letzten 10 Jahre aber große Schläge zur Folge gehabt haben. Dass sich - wie in einigen älteren Beschreibungen noch zu lesen - am Anstieg zum Gromann ganz hübsche Blicke bieten, der Gipfel aber komplett von Bäumen umstanden wäre, stimmt jedenfalls definitiv nicht mehr.
      58-Gromann-Gipfelkreuz.jpg

      Das große Gipfelbuch ist mittlerweile weitgehend vollgeschrieben, besteht aber bereits seit mehr als fünf Jahren. Überrannt ist der Gromann demnach nach wie vor nicht.
      Etwas verwirrend finde ich, dass die Titelseite noch eine weitere Variante für die Schreibweise des Namens ins Spiel bringt.
      60-Gromann-Gipfelbuch.jpg

      Ich denke, das kann man ein durchaus umfassendes Gipfelpanorama nennen!
      Am dominantesten ist der lange Höhenzug vom Schwarzenberg links bis zum Großen Kegel ganz rechts. Links davon Jochart und Türnitzer Höger, oben drüber schauen am markantesten Hochschneeberg und Gippel.
      62-Gromann-BlickOstenSüdosten.jpg

      Eine leichte Drehung nach links zeigt etliche namhafte niederösterreichische Voralpengipfel vereint. In der linken Bildhälfte wieder Hohenstein und Eisenstein, rechts Jochart und Türnitzer Höger. Links und rechts vom Eisenstein lugen auch Muckenkogel und Reisalpe noch vorbei bzw. drüber.
      63-BlickHohenstein-TürnitzerHöger.jpg

      Eine eigene Zoomaufnahme für den Voralpenberg mit der elegantesten Gestalt, den Türnitzer Höger (oder "Chinesenhut" laut fuzzy ).
      Davor der Sattel des Gscheids zwischen Schwarzenbach und Türnitz, und rechts die - ebenfalls gehörig steile - Nordflanke des Schwarzenbergs.
      65-ZoomTürnitzerHöger.jpg

      Und die zweite Zoomaufnahme gilt natürlich Niederösterreichs Höchstem in gut 40km Entfernung.
      Rechts der Obersberg sowie davor - weitgehend baumfrei - der Schoberberg nordöstlich des Großen Kegels.
      66-ZoomHochschneeberg.jpg

      Fast alle Aufstiegs-Höhenmeter des Tages habe ich hinter mich gebracht und der Platz ist zudem überraschend aussichtsreich. So lädt mich die Bank beim Gipfelkreuz sehr zur ersten längeren Rast des Tages ein.
      Vor dem Aufbruch fotografiere ich das Panorama noch einmal; diesmal reicht es rechts bis zum Ahornberg neben dem Tirolerkogel.
      67-BlickSchneeberg-GroßerKegel.jpg

      Nur wenige Minuten danach sehe ich im Norden mit der wunderschön gelegenen Eibeckalm bereits mein nächstes Etappenziel unter mir. Im Hintergrund wieder der langgestreckte Frankenfelsberg.
      69-BlickEibeckFrankenfelsberg.jpg

      Da habe ich den ersten, steilen und aufgrund von Schneeresten und Feuchtigkeit recht rutschigen Abstieg schon hinter mir und blicke über eine kleine Felsgruppe in Richtung Westnordwesten. Die Sandstraße rechts im Bild wird bis zur Eibeckalm führen; sie ist übrigens ganz offiziell auch für Mountainbikes zugelassen.
      72-BlickGsollHolzerberg-Schlagerboden.jpg

      Bereits von dieser Sandstraße ein Blick zurück zum Gromann. Wie meist macht diese Perspektive nicht wirklich deutlich, wie ausgeprägt steil gerade die Nordwestflanke des Berges wirklich ist.
      73-Gromann.jpg

      Und schon lasse ich es mir bei der gastlichen Jausenstation der Eibeckalm gut gehen!
      Es ist mittlerweile 16 Uhr, so ist sie nicht mehr überlaufen, nach wie vor aber gut besucht. Die Gäste bieten ein durchaus buntes Bild: ältere Einheimische, die mit dem Auto heraufgefahren sind; Wald- und Forstarbeiter, gar nicht so wenige Mountainbiker, außer mir dagegen kaum Wanderer. Und ein Miteinander dieser sehr unterschiedlichen Gruppen gelingt hier zumindest insoweit als alle sehr zufrieden dreinblicken.
      76-Eibeckalm.jpg

      Aber es wäre auch ungewöhnlich, an einem so schönen Ort dauerhaft mürrisch zu sein!
      Die Kronen dieser zwei hohen, alten Linden werfen am Nachmittag bereits Schatten auf einen Teil der Tischgruppen im Freien. Speziell im Hochsommer ganz sicher kein Nachteil, und heute dank angenehm milder Witterung auch kein Problem.
      78-alteLinden.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.05.2017, 09:22.
      Lg, Wolfgang


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      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

        Ein wenig baumle ich nach dem Radler und der Suppe noch mit der Seele, dann erst mache ich mich durch die von Frühlingsfarben geprägte Landschaft erneut auf den Weg. Längst habe ich entschieden, den Falkenstein oberhalb von Frankenfels nicht mehr heute aufzusuchen; so stehe ich unter keinerlei Zeitdruck.
        82-Frühlingslandschaft.jpg

        Ein Blick zurück zur Eibeckalm. Links einmal noch Geißenberg und Schweinberg, und abermals blickt rechts hinten der Ötscher drüber. Obwohl Schichtwolken in großen Höhen die Sonneneinstrahlung inzwischen dämpfen und die Kontraste schwächen, wird nochmals deutlich, wie schön die Eibeckalm gelegen ist.
        85-Eibeckalm-GeißenbergTurmkogel.jpg

        Bis zum Leonhard-Marterl führt der Weg noch ein paar Minuten durch Almgelände, dann ändert sich der Charakter erneut schlagartig: Ein schmaler Weg führt einige Minuten durch eine steile Waldflanke bergab. Bei sehr feuchtem Boden ist das Geländer sicher eine willkommene Hilfe, um gut Halt zu finden. Vor allem aber soll es wohl verhindern, dass der ganze Hang samt dem Weg sich in Bewegung setzt.
        87-steilerAbstieg.jpg

        Bald darauf wieder auf breitem flachem Weg auf das Gehöft Baumgarten direkt am Fuß des Sonnbergs zu. Ein weiterer ganz typischer Gipfel für die Region: dreistellige Höhe (952m), aber ausgeprägt steile Waldflanken.
        88-Sonnberg.jpg

        Da ist der schmale Redtenbachgraben schon gut zu erkennen, durch den ich mein Ziel Frankenfels erreichen werde. Die flachen Wiesen, die rechts oberhalb zum Falkenstein hinauf führen, sind besonders bemerkenswert, wenn man den Anblick des Berges von Frankenfels aus kennt.
        89-GehöftRedtenbach-Falkenstein.jpg

        Im engen Graben passiere ich die alte Redtenbachmühle...
        91-Redtenbachmühle.jpg

        ...und gehe schließlich genau auf die Pfarrkirche von Frankenfels zu. Wie viele Kirchen in der Region Pielachtal ist sie mittelalterlichen Ursprungs, wenngleich mit größeren barocken Ergänzungen.
        93-Frankenfels-Pfarrkirche.jpg

        Auf den letzten zehn Minuten meines Weges zum Bahnhof bietet sich wiederholt ein schöner Blick zum Falkenstein. Der Name Falkensteinmauer für seine nord- und nordwestseitigen Wände leuchtet sofort ein. Sie bieten das größte Klettergebiet des gesamten Pielachtals.
        95-Falkensteinmauer.jpg

        Mit allen Pausen war ich siebeneinhalb Stunden unterwegs, und rundum zufrieden kann ich die Heimfahrt nach Wien antreten.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.05.2017, 09:26.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

          Informationen zur Wanderung

          Knapp 17km Streckenlänge,
          gut 850hm im Aufstieg, gut 1200 im Abstieg.

          Sehr unterschiedlicher Wegcharakter entlang der Route

          * zwei Strecken auf wenig befahrenen Asphaltstraßen (Nattersbachtal-Oberschönbichl sowie am Schluss Gehöft Redtenbach-Frankenfels)
          * längere Abschnitte auf breiten Forstwegen oder Forststraßen
          * Abstieg Puchenstuben - Nattersbachtal teilweise steil und etwas locker markiert.
          Oben bei der Haltestelle habe ich keinen Hinweis auf die eingestürzte Brücke über den Nattersbach entdeckt.
          * Die Markierungen des Voralpen-Weitwanderwegs östlich des Schweinbergsattels sind teilweise nicht einfach zu finden.
          * Der gesamte Abschnitt über den Gromann ist nicht markiert, aber es gibt ausreichende Kennzeichnungen als lokaler Wanderweg sowie an Gabelungen eindeutige gelbe Pfeile. Zwei steile Abschnitte im Südwesten, einer nach Norden. Der nordseitige Abschnitt war bergab wegen Schneeresten bzw. sehr feuchtem Boden teilweise unangenehm rutschig. Da er wenig Sonne erhält, gehe ich davon aus, dass dies dort häufiger auftritt.

          Die zwei Passagen abseits aller markierten und gekennzeichneten Wege habe ich im folgenden Kartenausschnitt eingezeichnet.
          Route.jpg
          Kartenausschnitt aus KOMPASS DVD K4290 "Niederösterreich", Lizenznr. 18-0408-ILVB

          Schweinberg (blau eingezeichnet)
          * Anstieg über den westseitigen Forstweg lange Zeit flach, erst allmählich deutlicher bergauf. Nach der Kehre auf den Nordwestrücken noch gut 50 steile Anstiegsmeter. Der Weg ist ganz oben etwas verwachsen und schmäler, aber man kommt problemlos bis auf die Gipfelkuppe.
          * Abstieg über die südseitigen Wiesen einfach und genussvoll.
          In Summe m.E. daher ein sehr empfehlenswerter Abstecher.

          Verbindung zum Gromann (violett eingezeichnet)
          Meine Versuche, die 150m Höhenverlust bis zum Gehöft Untersee sowie weitere Asphaltstrecken zu vermeiden, brachten ein etwas durchwachsenes Gesamtresultat. Auf dem ersten Abschnitt durch geschlägerte Bäume verlegter Weg bzw. durch Arbeiten weitgehend zerstörter Waldboden. Und auf dem flachen Verbindungsweg sperrt dann ein Drahtzaun den Durchgang ab.
          Vielleicht ist es sinnvoller, erst etwas später als ich vom Weitwanderweg nach links zu queren. Die Strecke danach hat trotz mehrerer Ecken und 60hm steiler Gegensteigung letztlich gepasst, da ich noch größeren Höhenverlust und Straßenhatsch vermeiden konnte.


          Kleine Auswahl an Wegvarianten

          * Vom Schweinbergsattel ist der Geißenberg problemlos zu erreichen. Zeitaufwand allerdings etwas größer, und zudem wäre am 1. Mai am oberen Nordrücken heuer noch etwas zu viel Schnee gelegen.
          * Einbeziehen der Falkensteinmauer mit - nach Fotos zu schließen - sehr sehenswertem Tiefblick auf Frankenfels
          * Natürlich ist die Wanderung auch in Gegenrichtung möglich, z.B. wenn jemand generell lieber bergauf als bergab unterwegs ist. Dagegen hat aus meiner Sicht gesprochen, dass dann ganz am Schluss der steile Anstieg zur Haltestelle Puchenstuben wartet. Und der so einladende Rastplatz der Eibeckalm käme dann allzu früh, während er in meine Richtung ideal nach etwa drei Viertel der Strecke liegt.


          Erreichbarkeit der Region

          Dank der Mariazellerbahn ist auch die öffentliche Anbindung sehr gut.
          Zumindest um bei einer Streckenwanderung zum Ausgangspunkt zurück zu kehren, bietet sich die Bahnlinie perfekt an.
          (Etwas grotesk finde ich ja, dass die Homepage der ÖBB irrtümlich auch für den 1. Mai einen Schienenersatzverkehr zwischen Hofstätten-Grünau und Kirchberg/Pielach angekündigt hat. Er besteht zwar generell noch bis morgen, gilt aber neben den Wochenenden natürlich auch an Feiertagen nicht! )


          Persönliches Fazit

          In den gesamten Türnitzer Alpen finden sich ja nur wenige wirklich rege besuchte Gipfel wie der Tirolerkogel, die Bürgeralpe bei Mariazell oder (im Winter) das Hennesteck. Hingegen gibt es eine Vielzahl an wenig bis kaum aufgesuchten Bergen. Auch wenn sie durchwegs Mittelgebirgscharakter aufweisen, haben etliche von ihnen dennoch eine markante Form und bieten gute Ausblicke.
          Speziell im Bereich des oberen Pielachtals fällt die starke Gliederung der Landschaft auf, die ihr einen sehr abwechslungsreichen Charakter verleiht. Gipfel wie der Falkenstein über Frankenfels mit zwei extrem unterschiedlichen Gesichtern sind gar nicht so selten. Wenn man mehrere Stunden unterwegs ist, ergibt sich so ein vielfacher Wechsel der Szenerie. Und immer wieder blickt einmal der Ötscher über die ganze Region...

          Die fruchtbare Mittelgebirgsregion ist in beiden Übergangsjahreszeiten auf ihre Weise besonders reizvoll und farbenprächtig. Dass sie zudem etliche lohnende Ziele für Winterwanderungen - mit Schneeschuhen oder auch ohne sie - bietet, ist auch durch Berichte im Forum gut belegt.

          Die Region hat durch ihren ruhigen Charakter auf mich erholsam gewirkt. Dass man Verbindungsstrecken auf wenig begangenen Routen auch einmal erst suchen muss, nehme ich dafür gern in Kauf.

          Nach mehreren Winterbesuchen der Türnitzer Alpen war es sehr fein, wieder einmal im Frühjahr in ihnen unterwegs zu sein. Und wie üblich habe ich viel weniger das Gefühl, nun schon alles Sehenswerte zu kennen, sondern es entstanden im Gegenteil neue Ideen für zukünftige Wanderungen in der Region. Es ist sehr fein, dass man dabei offensichtlich nicht so schnell an ein Ende kommt.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.05.2017, 09:31.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

            Was Du immer für schöne Touren ausgräbst!

            Danke für Deine Eindrücke, michl fasan
            Zu seiner Milbe sagt der Milber:
            "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
            Damit ich, wenn im Haargewurl
            ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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            • #7
              AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

              Danke für den schönen Bericht aus einer wahrlich nicht überlaufenen Ecke Niederösterreichs.
              LG Rudolf
              _________________________________________
              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
              die wir nicht nutzen. (Seneca)

              Kommentar


              • #8
                AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                Servus Wolfgang,

                danke sehr für den wie gewohnt exzellenten Bericht!
                An den Gromann kann ich mich noch gut erinnern, allzu viele Menschen verschlägt es nicht dort hin.
                Deine gelungenen Aufnahmen zeigen auch gut die örtlichen, für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Schneeverhältnisse.

                LG, Günter
                http://brothersberge.blogspot.co.at

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                • #9
                  AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                  Schöne Wanderung!


                  Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                  Das Gipfelkreuz am Gromann in 1076m Höhe und die unmittelbar benachbarte Rastbank stehen gerade noch unter Baumkronen.
                  Nach Osten und Süden müssen irgendwelche Winterstürme der letzten 10 Jahre aber große Schläge zur Folge gehabt haben.
                  Dass sich - wie in einigen älteren Beschreibungen noch zu lesen - am Anstieg zum Gromann ganz hübsche Blicke bieten, der Gipfel aber komplett von Bäumen umstanden ist, stimmt jedenfalls definitiv nicht mehr.

                  [ATTACH]562308[/ATTACH]
                  Ich habe den Gipfel noch als ziemlich aussichtslos in Erinnerung (2014).

                  Dieses Foto mag zwar täuschen, weil die Vegetation damals im August naturgemäß üppiger war,

                  comp_DSCN3103.jpg


                  ...aber der Blick in die Gegenrichtung zeigt, dass es nach Süden kaum einen Ausblick gegeben haben kann.

                  comp_DSCN3105.jpg


                  LG maxrax
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                  • #10
                    AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                    Immer das Gleiche – bemerkenswerte Wanderung in bewährter Wolfgang-Qualität

                    lg
                    Norbert
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                    • #11
                      AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                      Ein toller Bericht von einer schönen, ausgiebigen Tour!
                      Und endlich wieder viel Grün!!

                      LG, Toni

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                      • #12
                        AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                        Nette Tour, über den Gromann gehe ich auch immer wieder gerne.
                        Unglaublich wie heuer die Natur auf Grund der Schneelage eingebremst ist.
                        Lg. helmut55

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                        • #13
                          AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                          Ich mag die Gegend sehr und kenne dort auch schon vieles aber auf den Gromann habe ich es immer noch nicht geschafft.
                          Danke für den ausführlichen Bericht und für's In-Erinnerung-Rufen.


                          L.G. Manfred

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                          • #14
                            AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                            Sehr schöne Voralpenwanderung! Dein Bericht, Wolfgang, ladet ja förmlich ein zu einem Besuch des Pielachtals, vor allem jetzt im Frühling.

                            Mir gefällt besonders auch die Routenführung. So sicher lohnender als "nur" von Frankenfels hinauf und wieder hinunter.

                            Vielen Dank & LG,

                            Peter

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                            • #15
                              AW: Schweinberg (1038m), Gromann (1076m) und Eibeck, Türnitzer Alpen / 01.05.2017

                              Lieber Wolfgang,

                              kenne die Gegend sehr gut auch vom Wandern im Sommer! Wie immer sehr stimmungsvolle Bilder und perfekte Beschreibung!
                              LGr. Pablito

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