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Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

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  • Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

    Schon einige Tage davor wurden wir Bewohner Ostösterreichs von den Wetterprognosen darauf vorbereitet, dass mit dem letzten Juliwochenende 2017 eine hochsommerliche Phase, vermutlich mit ausgeprägter Hitze, beginnen würde. Samstag, der 29. Juli sollte aber noch mit angenehm kühlen Morgentemperaturen aufwarten und zumindest ganz im Osten der Alpen definitiv gewitterfrei bleiben.

    Mein Plan für den Tag beansprucht keinen besonderen Einfallsreichtum. Aber warum nicht die Gelegenheit wieder einmal für eine lange Schneebergtour nützen? Von den "Einserrouten" auf der Nordostseite lockte mich vor allem der Obere Herminensteig. Mehr als 20 Jahre liegt es zurück, dass ich ihn gegangen war, und viel war von den Erinnerungen mittlerweile nicht mehr präsent.
    Da mir die Felsvariante des Unteren Herminensteigs für einen Alleingang ein wenig zu schwer ist und ich auch keine besondere Lust auf den Schneidergraben verspürte, beschloss ich, am Vormittag noch einen Teil des Nördlichen Grafensteigs zu gehen, von dem mir einzelne Abschnitte ohnehin noch fehlten.

    Auf eine genauere Beschreibung der vielen bekannten und auch im Forum schon mehrfach vorgestellten Route verzichte ich bei diesem Bericht. Ich lasse lieber weitgehend Bilder sprechen. Der Tag erwies sich nämlich als sehr gut zum Fotografieren geeignet, und ich kehrte - selbst ein wenig überrascht - mit deutlich über 100 Fotos vom Schneeberg zurück.

    Ich starte etwas nach 8 Uhr im Schneebergdörfl. Wie stets sind die ersten Anblicke der Breiten Ries und des Kaisersteins noch mit der Sonne im Rücken gleich zum Start eine Freude.
    001-Bruckerhof-BreiteRies.jpg

    Nach dem Schwabenhof folge ich nicht gleich der gelb markierten Route Richtung Bürklehütte, sondern gehe noch auf dem Sandsträsschen im Schrattental weiter - auch hier vor allem wegen der prachtvollen Schneebergblicke. Am Beginn des Schneidergrabens ist der gelb markierte Weg dann nach einer Rechtskehre der Forststraße in wenigen Minuten erreicht.
    004-Schrattental-BreiteRies.jpg

    Über die Amaißleiten im Südosten schauen sowohl meine spätere Route über den Herminengrat (links) als auch der Novembergrat (rechts der Bildmitte) etwas drüber.
    005-Schrattental-Amaißleiten.jpg

    Am weiteren Anstieg schätze ich, dass er fast komplett im Wald und mit Ausnahme der letzten 10 Minuten vor Erreichen des Nördlichen Grafensteigs nicht allzu steil verläuft. Knapp eine Stunde später stehe ich bei einem Durchblick zum Novembergrat und zur Krummen Ries schon deutlich höher.
    009-KrummeRies-Novembergrat.jpg

    Ich stoße dann zwischen der Bürklehütte und der Breiten Ries auf den Nördlichen Grafensteig. Die Latschen am Rand der riesigen Schutthalde bieten gemeinsam mit den Felstürmchen unter dem Nandlgrat einen sehenswerten Anblick.
    014-BreiteRies-Nandlgrat.jpg

    Eine absolut alpine Szenerie in nicht einmal ganz 1300m Höhe!
    017-BreiteRies-NördlicherGrafensteig.jpg

    Bei der Querung der Breiten Ries werden einem ihre gewaltigen Ausmaße bei einem Blick nach oben so richtig bewusst. Ausgerechnet diesen Abschnitt des Nördlichen Grafensteigs gehe ich heute zum ersten Mal!
    021-BreiteRies.jpg

    Die Ausläufer der Breiten Ries bilden auch einen ungewöhnlichen Vordergrund für den Blick ins Puchberger Becken und zur Hohen Wand.
    022-BreiteRies-PuchbergerBecken.jpg

    Nach einem kurzen Anstieg im Wald und einer steilen Flankenquerung nähere ich mich gut eine Viertelstunde später bereits der Krummen Ries. Sie erreicht nicht die Dimensionen der Breiten Ries; ansonsten sind die Eindrücke jedoch durchaus ähnlich.
    024-KrummeRies.jpg

    Wieder bieten sich die Ausläufer des langen Schuttfelds als Vordergrund für einen Talblick an. Im Hintergrund sind diesmal Mamauwiese, Schober und Öhler sowie der weitere Kamm der Dürren Wand zu sehen.
    030-KrummeRies-BlickDürreWand.jpg

    Durch das Felsgelände in der rechten Bildhälfte verläuft mit dem Bürklesteig einer der beliebtesten Kletteranstiege von der Puchberger Seite auf das Schneebergplateau. Maximale Schwierigkeit: 3(+)
    032-Bürklegrat.jpg

    Die seitliche Perspektive bietet auch einen eher ungewöhnlichen Blick auf die steilen Schuttrinnen, die vom Nandlgrat und dem Festenkogel zur Breiten Ries hinunter führen.
    034-RoteSchütt-BreiteRies.jpg

    Der Obere Schneidergraben, die vermutlich übelste "Schotterritschn" auf der Puchberger Seite des Schneebergs. Sieht vom Grafensteig aus gar nicht so wild aus - aber ich fürchte, der Eindruck täuscht...
    038-ObererSchneidergraben.jpg

    Leicht ansteigend erreicht der Nördliche Grafensteig danach einen komplett baumfreien Abschnitt mit Geröll und Felstürmchen. Hier beginnt der sogenannte "Oktobergrat", eine Variante zum ersten Teil des Oberen Herminensteigs.
    041-Felsturm.jpg

    Über Ausläufer des Felsgrats hinweg bietet sich ein schöner Tiefblick nach Losenheim.
    042-Felsgrat-BlickLosenheim.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 11.08.2017, 18:18.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

    Aber auch der Blick zur Breiten Ries und dem Kaiserstein darüber weiß von hier aus sehr zu gefallen.
    image_552040.jpg

    Der rot markierte Obere Herminensteig führt nach der Abzweigung vom Grafensteig noch einige Minuten durch Wald, bevor dann rasch die Latschen dominieren. Ein erster markanter Felsturm; im Hintergrund fallen vor allem die Mamauwiese sowie (etwas rechts der Bildmitte) der Unterberg auf.
    047-Felsnadel-BlickUnterbergMamauwiese.jpg

    Ein Blick nach oben fast vom gleichen Platz aus. Das Gelände ist hier völlig ungefährlich, der Anstieg über steiles Geröll zwischen den Latschenfeldern aber durchaus anstrengend.
    050-ObererHerminensteig.jpg

    Fast der gesamte Verlauf des Steigs bietet schöne Tiefblicke ins Schneebergdörfl und das ganze Puchberger Becken.
    053-TiefblickSchneebergdörflPuchberg.jpg

    Die Latschen werden weniger, die Felsen allmählich mehr. Die beiden vor mir folgen übrigens nicht den Markierungen, die weiter links verlaufen, sondern queren zum Oktobergrat hinüber. Man kann auf dieser Verbindungsroute, die unschwierig aussieht, Spuren folgen.
    056-ObererHerminensteig.jpg

    Natürlich bin ich heute nicht allein auf dem Oberen Herminensteig unterwegs, aber die Route ist zugleich keineswegs überrannt.
    057-ObererHerminensteig-BlickSchneebergdörfl.jpg

    Auch die "Seitenblicke" speziell nach Nordwesten haben ihren Reiz, blickt man hier doch über den Oberen Schneidergraben zum Kaiserstein (und ahnt auch bereits das Dach der Fischerhütte).
    060-Schneidergraben-Kaiserstein.jpg

    Steiles und zunehmend felsdurchsetztes, dabei aber nie ausgesetztes Gelände führt dann zu einem aussichtsreichen Felskopf in etwas unter 1700m Höhe hinauf. Hier bietet sich bereits ein guter Überblick des weiteren Gratverlaufs bis zum Plateaurand.
    062-ObererHerminensteig-BlickSchlüsselstelle.jpg

    Vor allem lässt sich von hier aus auch jene Passage am besten ablichten, die am ehesten so etwas wie die "technische Schlüsselstelle" des Steigs darstellt: ein steiler Riss, der einige Meter diagonal nach rechts oben verläuft. Die Alleingängerin hat mich kurz davor in recht sportlichem Tempo überholt, erreicht die Stelle, stutzt dann länger, legt ihren Rucksack ab und erkundet zunächst, ob die Steilstufe weiter rechts besser zu überwinden wäre (was aber nicht der Fall ist). Dann ist sie recht schnell drüber.
    Konkreten Anschauungsunterricht für das Bezwingen bietet mir dann wenig später eine junge Ungarin. (Ihr Partner/Freund eignet sich wegen seiner Körpergröße von ca. 1,95m dafür weniger. Er streckt sich ein wenig und erreicht so einen Griff, der für unsereins deutlich außer Reichweite bleibt... )
    062A-DetailblickSchlüsselstelle.jpg

    So sieht die Stelle aus, wenn man unmittelbar darunter steht.
    Wie immer man es angeht, ein ausgeprägter Grätschschritt nach rechts oben steht an. Wenn man dafür einen guten Griff findet, war's das eigentlich schon.
    064-Schlüsselstellevonunten.jpg

    Über weitere Felszacken ein erneuter schöner Tiefblick zur Dürren Wand (sowie bis zum Wienerwald im Hintergrund).
    067-Felszacken-BlickLosenheim-DürreWand.jpg

    Genau über den Grat geht der Blick ins Schneebergdörfl hinunter, mittlerweile bereits mehr als 1000m tiefer gelegen.
    068-Herminengrat-Schneebergdörfl.jpg

    Diese Umgehung eines Felszackens weist die einzige seilversicherte Passage des Steigs auf. Weit könnte man zwar gar nicht abstürzen, aber da ein paar Meter eher trittarm sind, bietet das Seil eine (den allermeisten) willkommene Erleichterung.
    071-Seilsicherung.jpg

    Mit dieser Engstelle ist fast schon das Ende des eigentlichen Felsabschnitts erreicht. Sie ist mehr witzig als schwierig. Wer nicht zu korpulent ist, sollte zumindest seitlich ohne Rucksack gut durchkommen. Die Alternative besteht darin, einen bis eineinhalb Meter weiter oben mit Grätschschritten zu gehen - was etliche schon aufgrund des lohnenden Fotomotivs auch tatsächlich tun.
    073-Felsspalt.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.04.2018, 23:18.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

      Wer möchte, könnte hier auf einem kurzen Steig direkt zum Berghaus Hochschneeberg hinüber queren. Ansonsten geht es, wenn nun auch viel moderater, noch etwa 80 Höhenmeter bis zum Gipfel des Waxriegels in 1888m Höhe weiter.
      078-HotelHochschneeberg-HstBaumgartner-Gahns.jpg

      Jetzt hat sich die Szenerie komplett verändert, wie der Blick über das grüne, latschenbedeckte Plateau zum Hochschneeberg mit Klosterwappen und Kaiserstein zeigt.
      080-KlosterwappenKaiserstein.jpg

      Und schon ist das Kreuz auf dem flachen Gipfel des Waxriegels knapp vor mir zu sehen. (Wie viel sich dort an einem schönen Samstag in den Sommerferien tun würde, war zu erwarten, zumal die Bergstation der Zahnradbahn sich ja nur 15 Minuten unterhalb befindet. Ein zweites Foto mit so wenigen Menschen im Gipfelbereich gelang mir danach nicht mehr...)
      081-Waxriegel.jpg

      Stille und Einsamkeit darf man sich hier an schönen Wochenenden tagsüber also nicht erwarten, aber die flachen Felsen um das Gipfelkreuz bieten ein lohnendes Rundumpanorama. Ich starte nochmals mit dem Paradeblick zu Klosterwappen und Fischerhütte, diesmal auch mit dem Damböckhaus im Vordergrund.
      084-Damböckhaus-Hochschneeberg.jpg

      Puchberg am Schneeberg und die Hohe Wand dahinter. Wenn man nicht selbst gerade erst in der felsigen Steilflanke hinter der flachen Gipfelkuppe unterwegs gewesen wäre, käme man von diesem Standort kaum auf die Idee, dass es sie gibt.
      088-PuchbergerBecken-HoheWand-WienerBecken.jpg

      Etwas weiter rechts geht der Blick über die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche, den baumfreien Rücken des Hohen Hengstes und die Felsen des Gösing bis zum Südlichen Wiener Becken sowie - ganz blass - sogar dem Neusiedlersee.
      089-HoherHengst-Gösing-Steinfeld.jpg

      Vom Krummbachstein über Feichtaberg und Mittagstein sowie Sonnwendstein und Hirschenkogel bis zum Hochwechsel und Stuhleck stehen in Richtung Süden besonders viele - durchaus unterschiedliche - Gipfel hintereinander.
      090-Krummbachstein-SemmeringStuhleck.jpg

      Zoom- Aufnahmen:
      Mag der Waxriegel auch gut besucht sein, der Weg zur Fischerhütte und der Kaiserstein böten heute allemal noch eine deutliche Steigerung.
      092-ZoomFischerhütteKaiserstein.jpg

      Gut 12 Kilometer weiter nördlich sowie fast 1200m tiefer ist die Wallfahrtskirche Mariahilfberg über Gutenstein bestens zu sehen.
      094-ZoomMariahilfberg.jpg

      Eine gewisse Dunstschicht über dem Wiener Becken ist fast unvermeidlich, aber für einen Hochsommertag ist die Sicht keineswegs schlecht, und so ist das Stadtzentrum Wiens links über dem Hohen Lindkogel durchaus noch auszumachen. Knapp über der Bildmitte der Anninger.
      095-ZoomDürreWand-WienerwaldWien.jpg

      Ein interessantes Detail im Südosten: die Halterhütte auf der riesigen Bodenwiese auf dem Gahnsplateau, etwas mehr als fünf Kilometer in der Luftlinie entfernt.
      097-ZoomHalterhütteBodenwiese.jpg

      Die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche.
      098-ZoomElisabethkirche.jpg

      Der felsige Gipfel des Krummbachsteins sowie links davon die Alpenfreundehütte.
      099-Alpenfreundehütte-Krummbachstein.jpg

      Die weitesten Ausblicke bieten sich etwa in Richtung Westsüdwesten. Hier ist über der Mitterbergschneid auf der Schneealpe der zentrale Hochschwab zu sehen: Zagelkogel und Hauptgipfel in der Mitte, der Karlhochkogel links, der Ringkamp rechts. Distanz etwas über 50 Kilometer.
      102-ZoomMitterbergschneid-Hochschwab.jpg

      Noch wesentlich weiter geht das Panorama knapp rechts davon. Im Zentrum die Donnerwand im Schneealpenstock, links dahinter die Riegerin im Nördlichen Hochschwab. Am Horizont Gesäusegipfel: links die Hochtorgruppe, rechts Tamischbachturm und Großer Buchstein; Distanzen durchwegs etwas über 90 Kilometer. Eine für den Hochsommer sehr anständige Fernsicht! Die Wetterprognosen wollten einzelne Gewitter für die Obersteiermark nicht komplett ausschließen, aber diesbezüglich tut sich bis nun - etwas vor 13.30 Uhr - erfreulicherweise gar nichts.
      Bei idealen Bedingungen wäre übrigens etwas rechts der Bildmitte, zwischen Hochtürnach und Tamischbachturm, ein Teil des Dachsteinmassivs zu sehen. Bilde ich mir nur ein, dort ganz blass Konturen zu erkennen, oder sind es doch nur Wolken? Ganz sicher werde ich mir nicht, aber es könnte zumindest so sein.
      103-ZoomDonnerwandRiegerin-Gesäuse.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 04.08.2017, 06:39.
      Lg, Wolfgang


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      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

        Es wird Zeit, mit dem Abstieg zu beginnen. Bereits nach wenigen Minuten bieten diese hübschen kleinen Alpennelken einen erneuten Grund für einen Fotostop.
        104-Alpennelken.jpg

        Ich schaue auch noch kurz in die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche.
        106-Elisabethkirche.jpg

        Der Blick über Puchberg zur Dürren und Hohen Wand, der Vorderen und Hohen Mandling sowie Hohem Lindkogel und Anninger ist auch von hier aus nochmals sehenswert.
        109-BlickPuchberg-HoheWand-WienerBecken.jpg

        Ein ausgeprägter Tiefblick zur Haltestelle Baumgartner der Zahnradbahn, ziemlich genau 400 Höhenmeter unter meinem Standort.
        110-HaltestelleBaumgartner.jpg

        Ein typischer Ausblick im Verlauf des nun folgenden Abstiegs genau dorthin, mit dem dominanten Hohen Hengst.
        113-HoherHengst-Gösing-Steinfeld.jpg

        Bei der Haltestelle gönne ich mir noch einen Radler und eine Suppe. Wie erhofft ist sie, sofern nicht gerade ein Salamander hält, gar nicht so überlaufen.
        117-HstBaumgartner-Salamander.jpg

        So gestärkt, kann mich nicht einmal der Gedanke an den noch ausstehenden Abstieg durch das Mieseltal wirklich schrecken.
        Bevor es hinunter geht, fährt genau zum richtigen Zeitpunkt unter der Adolf-Kögler-Hütte ein weiterer Salamander vorbei, diesmal bergauf.
        120-AdolfKöglerHütte-Salamander.jpg

        Im Steilstück des Mieseltals bin ich dankbar, es hinter mich zu bringen. Der flache Schlussabschnitt ins Schneebergdörfl zurück bietet, wie stets am Nachmittag, noch ein paar reizvolle Gegenlichtperspektiven zum Schneeberg. Einige Stunden davor war ich noch auf dem Herminengrat genau in der Bildmitte unterwegs.
        121-Herminengrat.jpg

        Breite Ries und Kaiserstein haben ebenfalls auch ihren Reiz, wenn das Sonnenlicht komplett anders als in der Früh einfällt. Eine Gebirgsflanke, die ganz unterschiedliche Gesichter zeigen kann und dabei doch immer auf Anhieb erkennbar bleibt.
        122-BreiteRies-Kaiserstein.jpg

        Ein paar Minuten nach 17 Uhr bin ich sehr zufrieden beim Ausgangspunkt zurück.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 04.08.2017, 06:41.
        Lg, Wolfgang


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        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

          Informationen zur Route

          Etwas über 14km Länge,
          knapp 1300 Höhenmeter (davon gut 100m Gegensteigungen im Verlauf des Nördlichen Grafensteigs).

          Ein Anstieg über den Unteren Herminensteig oder den Schneidergraben brächte daher 100 Höhenmeter weniger Steigung, eine deutlich kürzere Strecke sowie je nach Tempo ein bis eineinhalb Stunden weniger Gehzeit.

          Ich bin froh, dass ich mich im Anstieg für die Kombination mit dem Nördlichen Grafensteig entschieden habe. Bei sicherem Wetter und nicht zu hohen Temperaturen lassen einem lange Sommertage dafür ja jede Menge Zeit.

          Es war höchst an der Zeit, den zentralen Abschnitt des Nördlichen Grafensteigs einmal in einem Zug zu gehen, vor allem mit den Querungen der Breiten und der Krummen Ries. Die Ausblicke hinauf wie hinunter, abwechslungsreiches Gelände und manche ungewöhnliche Perspektive zum Hochschneeberg lohnen sehr und waren mir ein paar Gegensteigungen sowie wurzelige oder steinige Passagen allemal wert.

          Den Oberen Herminensteig habe ich (erneut) als einen sehr anregenden Anstieg von der Puchberger Seite erleben können. Er weist deutlich mehr einfache Felspassagen auf als der Nandlgrat; dem Novembergrat ist er von den Schwierigkeiten wie vom Charakter her nach meinen Erinnerungen recht ähnlich.
          Ein großer Bonus: viele schöne Tiefblicke über den Grat ins Puchberger Becken.
          Der untere Teil auf dem Geröll zwischen den Latschen ist etwas mühsam. Da mag der "Oktobergrat" eine lohnende Alternative sein, zumal er laut seriösen Beschreibungen dennoch nicht schwieriger als die markierte Route ist. So bleibt mir auch noch etwas Neues zu erkunden.
          Die Abschitte im einfachen Felsgelände sind wiederholt steil, aber eigentlich nie ausgesetzt. Dies gilt auch für den diagonalen Riss, der im Aufstieg unmittelbar davor einen geräumigen Rast- und Warteplatz bietet, wo man niemandem im Weg steht. Der enge Durchschlupf am oberen Ende des Steigs ist dann vor allem witzig.


          Persönliches Fazit

          Wenn man sich an einen Schneeberganstieg kaum mehr erinnern kann, ist es höchste Zeit, ihn wieder zu gehen.

          Ich freue mich, wie gut die Bedingungen des Tages für die Tour gepasst haben. Auf dem Waxriegel oder gar direkt bei der Bergstation der Zahnradbahn wäre mir für einen längeren Aufenthalt zu viel los gewesen; ansonsten haben sich auch sehr zahlreiche Besucher letztlich doch ganz gut verteilt.

          Fein, dass der Schneebergstock eine solche Vielfalt an Routen bietet,
          und dass er von Wien aus so rasch zu erreichen ist!
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 04.08.2017, 15:43.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

            Herzliche Gratulation zur Bezwingung des oberen Herminensteigs! Ich bin bei meiner Begehung vor (fast auf den Tag genau) 10 Jahren an der bewussten Stelle zunächst gescheitert. Zum Glück kam damals ein Pärchen nach, der Mann hat mir drüber geholfen. Seither gehe ich solche Steige nicht mehr allein.
            Wunderbare Bilder präsentierst du uns wieder einmal - eine Augenweide zum Anschauen.
            LG, Eli

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            • #7
              AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

              Danke für den ausführlichen Bericht und die vielen tollen Bilder einer mir sehr vertrauten Gegend.
              LG
              der 31.12.

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              • #8
                AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                Da war ja mächtig was los da oben.
                Da ziehe ich doch eher die Wochentage vor.
                Pflichtgemäß musste ich den Herminensteig auch schon mal gehen, wo es doch eine Hermine bei den Freunden gibt.
                Lg. helmut55

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                • #9
                  AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                  Es macht Freude, so wohlbekannte Gebiete am Hochschneeberg in solch schönen Fotos wieder zu sehen

                  lg
                  Norbert
                  Meine Touren in Europa
                  ... in Italien
                  Meine Touren in Südamerika
                  Blumen und anderes

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                    Servus Wolfgang,

                    auch die bekannten Berge, die man glaubt so gut zu kennen, haben immer wieder neue Facetten zu bieten.
                    Jedenfalls eine ansprechende Runde und die Vielfalt der Bilder begeistert!

                    LG, Günter
                    http://brothersberge.blogspot.co.at

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                      Herzliche Gratulation zu diesem Schneeberg-Klassiker!

                      Sehr vertraut, und doch immer wieder schön. Vor allem dann, wenn eine Tour so sorgsam und ansprechend präsentiert wird, wie Du es immer tust.

                      Vielen Dank & LG,

                      Peter

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                        Immer wieder schön anzusehen und eine tolle Runde!

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                          Vielen Dank für all eure Antworten!

                          Mehrere von euch haben es noch einmal verdeutlicht:
                          Es macht Freude, eine gut vertraute Region wieder zu sehen und eine schon bekannte Route erneut zu gehen.
                          Farben und Stimmung der Berglandschaft sind nicht genau so wie beim letzten Mal, und mein Blick ist es noch weniger. Genau deshalb warten stets neue Facetten darauf, gesehen zu werden.

                          @Eli:
                          Im ungünstigsten Fall hätte auch ich darauf gehofft, dass mir an einem Feriensamstag mit Schönwetter jemand bei der Schlüsselstelle helfen könnte.
                          Dass es nicht notwendig war, ist mir natürlich viel lieber...

                          Als Bonusbild noch ein Talblick über den oberen Teil des Grats. Ziemlich genau in der Bildmitte die kurze seilversicherte Querung.
                          072-Herminengrat-BlickPuchberg.jpg
                          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.04.2018, 23:24.
                          Lg, Wolfgang


                          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                          der sowohl für den Einzelnen
                          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                          (David Steindl-Rast)

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                          • #14
                            AW: Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                            Das war ja eine Traumtour.
                            Herrliche Bilder, eins schöner als das andere.
                            Sehr detailreich beschrieben, optimal zum nachwandern.
                            lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                            Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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                            • #15
                              Nördlicher Grafensteig - Oberer Herminensteig - Waxriegel (1888m), Schneeberg / 29.07.2017

                              Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                              Der untere Teil auf dem Geröll zwischen den Latschen ist etwas mühsam. Da mag der "Oktobergrat" eine lohnende Alternative sein, zumal er laut seriösen Beschreibungen dennoch nicht schwieriger als die markierte Route ist.
                              Den Oktobergrat kann ich dir wirklich wärmstens empfehlen. Ich bin ihn heute nach etlichen Jahren wieder einmal gegangen.
                              Kein Vergleich zum parallelen Stück des eigentlichen Herminensteigs: Abwechslungsreicher, weniger Schotter, weniger Latschen, mehr Aussicht.
                              Er ist zur Zeit gut markiert, die alten roten Punkte wurden aufgefrischt, zusätzlich gibt es blaue Striche. Der Weg ist aber ohnehin kaum zu verfehlen. Die häßlichen überdimensionalen weiß-blau-roten Markierungen gibt es zum Glück nicht mehr.
                              Einige kurze Direktvarianten sind grün bezeichnet. Ich hab sie heute ausprobiert, sie sind vielleicht eine Spur anspruchsvoller, aber keinesfalls schwieriger als II. Eher I+. So macht das Ganze noch mehr Spaß.
                              Natürlich kann man sich auch im oberen Teil je nach Gusto eigene Varianten suchen, es gibt da ein paar nette Möglichkeiten.

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