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Gailtaler Höhenweg von Warmbad Villach bis zum Gailbergsattel mit festen Unterkünften!

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  • Gailtaler Höhenweg von Warmbad Villach bis zum Gailbergsattel mit festen Unterkünften!

    Da immer wieder, auch hier im Forum, das Gerücht verbreitet wird, es wäre nicht möglich, den Gailtaler Höhenweg mit ausschließlicher Benützung fester Unterkünfte zu begehen ohne dabei zwischendurch vollständig ins Tal absteigen zu müssen, möchte ich hier den Gegenbeweis antreten - zumindest für den östlichen Abschnitt von Warmbad Villach bis zum Gailbergsattel. (Weiter westlich mag diese Behauptung tatsächlich stimmen.) Wenn man es geschickt anlegt, muß man weder „wild“ biwakieren noch überlange Tagesetappen ertragen. Das gilt allerdings - wegen der unterschiedlichen Höhenmeter im Auf- und Abstieg - nur für eine Begehung von Ost nach West! Ich habe diese im Selbstversuch heuer bis Weißbriach verwirklicht. Allerdings war dazu eine ziemlich aufwändige (teils auch analoge) Vor-Recherche notwendig, deren Früchte (sowie die der Erkundungen vor Ort) ich Euch nachfolgend nicht vorenthalten möchte. Sämtliche Gehzeiten sind ohne Gewähr und stammen größtenteils von Wegweisern.


    1. Tag: Warmbad Villach - Hundsmarhof (Einkehr-Gaststätte, keine Nächtigung) - Aichingerhütte (Nächtigung möglich) - Dobratsch-Gipfelhaus (Nächtigung!): 5 h

    Dobratsch-Gipfelhaus: Schutzhütte des OEAV, Zweig Villach, Zimmer und Lager, ganzjährig bewirtschaftet, Pächter: Johannes Staudacher, tel. 0720/350340, info@gipfelhaus-dobratsch.at, www.gipfelhaus-dobratsch.at


    2. Tag: Dobratsch-Gipfelhaus - Windischgraben - Windische Höhe; dort zwei Einkehr-Gaststätten: Ghf. Enzian (rauchfrei) und Ghf. Zum Stefel (verraucht), in beiden konnte man früher nächtigen - Matschiedl, Naturgut Gailtal (Nächtigung!): 6 h

    Naturgut Gailtal: kleines Bio-Hotel/Restaurant, Komfortzimmer, Frühstück n. V. ab 7 Uhr möglich (regulär ab 8 Uhr), Hannes Millonig, tel. 04283/2295, info@naturgut-gailtal.at, www.naturgut-gailtal.at, nahes Ersatz-Quartier (falls ausgebucht): Pension Moser

    Anm. zum Abstecher Windische Höhe - Matschiedl: Man folgt entweder dem markierten Weg, der einen großen Umweg macht, in ca. 1 h hinab, oder man geht „wild“ direkt entlang der Stromschneise in nur 35 min. Somit reduziert sich die Tages-Gehzeit auf 5 h 35 min.


    3. Tag: Matschiedl, Naturgut Gailtal - Windische Höhe - Köstendorfer Alm (Quellbrunnen - unbedingt Wasser auffüllen!) - Graslitzen-Ostgipfel - Graslitzen-Westgipfel (Hauptgipfel) - Sattel zwischen Graslitzen und Plerscha - Sattel zwischen Graslitzen und Kok (Quellbrunnen!) - St. Stefaner Alm (Nächtigung!): 6 h 15 min (bzw. 5 h 45 min bei weglosem Direkt-Aufstieg zur Windischen Höhe)

    St. Stefaner Alm: bewartet von Anfang Juni bis Mitte September, Speisen/Getränke, Nächtigung in Lager mit 6 Betten (Decken und Bettwäsche vorhanden), Anmeldung erforderlich!, Dusche im Freien, Brunnen = Waschraum, Josef Cekon, tel. 0664/4094800 (mobil), josef.cekon@a1.net, https://almhalter.jimdo.com

    Anm. zum Abstecher Sattel zwischen Graslitzen und Plerscha - St. Stefaner Alm: bis zum Sattel zwischen Graslitzen und Kok markierter Steig, danach unmarkiert (aber leicht zu finden, am besten weglos direkt hinab gehen!), Gehzeit 35 min


    4. Tag: St. Stefaner Alm - Sattel zwischen Graslitzen und Kok - Sattel zwischen Graslitzen und Plerscha - Vellacher Sattel - Vellacher Egel - Spitzegel - Obervellacher Alm, Laudinzenhaus (Nächtigung!): 5 h

    Laudinzenhaus: bewartet von Anfang Juni bis Mitte September, Speisen/Getränke, Nächtigung in Zimmer mit 3 Betten (Decken und Bettwäsche vorhanden) oder in Lager mit mind. 5 Matratzen (Decken vorhanden), Anmeldung erforderlich!, Dusche und Waschraum, Lager = Winterraum (unversperrt), kein Wasser außerhalb der Bewirtschaftungszeit!, Mag. Hannes Berger, tel. 0650/6689162 (mobil) od. 04282/3532 (Tal)


    5. Tag: Obervellacher Alm, Laudinzenhaus - Radniger Alm (dzt. wegen Renovierung nur Einkehr-Gaststätte, ab Mitte September 2018 wieder Nächtigung im Notlager für 12-15 Personen möglich, Tal-Tel. 04282/4265) - Golz - Kohlröslhütte (Nächtigung möglich) - Jadersdorfer Ochsenalm (Einkehr-Gaststätte, keine Nächtigung) - Naggler Alm (Einkehr-Gaststätte, keine Nächtigung) - Bergstation der Weißensee-Bergbahn (4er-Sesselbahn): 4 h 50 min
    Talfahrt mit Sesselbahn (bis 17 Uhr möglich) nach Techendorf-Schattseite, dort Nächtigung in beliebigem Quartier

    Anm.: Bergbahn von Mitte Mai bis Anfang Oktober in Betrieb. Mai, Juni, September, Oktober: Montag Ruhetag! Auch bei ausgesprochenem Schlechtwetter kein Fahrbetrieb. Bei Nächtigung in einem „Partnerbetrieb“ ist die Benützung der Sesselbahn gratis.


    6. Tag: Bergfahrt mit Sesselbahn (ab 9 Uhr möglich)
    Bergstation der Weißensee-Bergbahn - Mittagsnock - Weißbriach (Nächtigung in beliebigem Quartier möglich, Einkehr-Gasthöfe, Einkaufsmöglichkeit!) - Weißbriacher Hütte (Nächtigung!): 4 h 15 min

    Weißbriacher Hütte: Selbstversorger-Hütte des OEAV, Sektion Hermagor, nur mit AV-Schlüssel zugänglich! (auch in Raiffeisenbank Weißbriach Mo.-Fr. 9-12 Uhr bei Klaus Mosser erhältlich), Matratzenlager mit Decken (15 Plätze), Quellbrunnen


    7. Tag: Weißbriacher Hütte - Sattelnock - Törl - Reißkofel - Reißkofelbiwak (Nächtigung!): 5 h

    Reißkofelbiwak: Selbstversorger-Biwak des OEAV, Sektion Obergailtal-Lesachtal, unversperrt, Matratzenlager mit Decken (nur 3 Plätze!), Warnung: Die nahe Johannesquelle ist oft ausgetrocknet!


    8. Tag: Reißkofelbiwak - Jaukensattel - Ranzkofel - Jaukenalm (nur Einkehr-Gaststätte, während der Almsaison, heute keine Nächtigung mehr!, tel. 0676/7701904 [mobil]) - Jukbichl - Gailbergsattel, Ghf. Gailberghöhe: 7 h

    Ghf. Gailberghöhe: Hotel/Restaurant, ganzjährig geöffnet, Komfortzimmer, Fam. Buzzi, tel. 04715/368, info@gailberg.at, www.gailberg.at


    Beschilderung und Markierung sind ausgezeichnet. Abgesehen von einigen kurzen vielbegangenen Abschnitten, die von Tagesausflüglern frequentiert werden, kann man am Gailtaler Höhenweg noch wahre Bergeinsamkeit genießen. Beispiel: Der Halter von der St. Stefaner Alm versicherte mir glaubhaft, daß ich in den drei Jahren seiner Tätigkeit sein erster(!) Nächtigungsgast gewesen bin...
    Martin Fürnkranz
    geprüfter VAVÖ-Wanderführer
    Moosburger Straße 10
    A-9210 Pörtschach am Wörthersee
    mobile telephone: 0664 4317477
    electronic mail: martin.fuernkranz@yahoo.de
    website: http://www.steiner-alpen.bplaced.net

  • #2
    Danke für die Infos mit den Nächtigungsmöglichkeiten! Auch die Begehung von Ost nach West und die kürzeren Etappenzeiten ohne jedesmal hinunter zu müssen, eröffnen interessante Möglichkeiten!
    LG Artis

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    • #3
      Der "Sattel zwischen Graslitzen und Plerscha", der auf keiner Karte namentlich verzeichnet ist, hat übrigens doch einen Namen: Förolacher Sattel! Der namenlose Gipfel mit der Höhenkote 1965 m lt. ÖK ist der Plerscha (nur auf Kompass-Karte namentlich vermerkt). Dessen südseitige Querung ist einer der Schlüselabschnitte des Galtaler Höhenweges: längere Stellen I und ausgesetzt - normale Wanderer steigen hier definitiv aus. Aber zumindest ist dieser Wegteil jetzt auch perfekt markiert (was er früher nicht war). Die Einheimischen unterscheiden übrigens zwischen dem Vorderen Vellacher Egel (2078 m), dem Mittleren Vellacher Egel (2088 m) und dem Westlichen Vellacher Egel oder Großem Vellacher Egel (2108 m).
      Zuletzt geändert von Secret Mountaineer; 25.08.2018, 15:29.
      Martin Fürnkranz
      geprüfter VAVÖ-Wanderführer
      Moosburger Straße 10
      A-9210 Pörtschach am Wörthersee
      mobile telephone: 0664 4317477
      electronic mail: martin.fuernkranz@yahoo.de
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