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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Haute Route Pyrenäen vom 13.07 - 22.08.2022

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  • Haute Route Pyrenäen vom 13.07 - 22.08.2022

    Einführung:
    Der folgende Bericht gibt nur einen kleinen Einblick in die Haute Route Pyrenäen, wie wir sie erlebt haben. Details würden den Rahmen des Forums sprengen. Die Haute Route Pyrenäen oder auch HRP genannt, führt von dem französischem Atlantikort Hendaya einmal längs entlang am Hauptkamm der Pyrenäen nach Banyuls-sur-Mer am Mittelmeer.

    Unbenannt.jpg
    Wir haben unsere Route mit einem Tracker aufgezeichnet. Auf unserer Homepage kann man in die Karte reinzoomen und Details der Wegfindung erkennen. Der Link zu unserer homepage mit einem wesentlich ausführlicheren Bericht und vielen Bilder:
    https://www.segeln-und-klettern.de/f...n%C3%A4en-hrp/


    Prolog:
    Wir sind dieses Jahr im April mit unserem Segelboot Noe von Glückstadt bei Hamburg gestartet. Nach 5 Jahren im Norden Europas soll es dieses Mal in den Süden gehen. Wir wollen an die Nordküste Spaniens mit seiner tollen gebirgigen Landschaft, und hier vor allem zum Klettern zu den Picos de Europa – so der grobe Plan. Allerdings kommt das bei uns ja meist anders und nicht wie geplant sondern spontan.
    Alles ging glatt bis in die Brittanie: Tulpenblüte in Holland, Crêpes und Cidre in der Normandie und der Brittanie, schönes Segeln der Küste entlang mit vielen freundlichen Leuten und jeder Menge Spaß. In der Brittanie bleiben wir dann eine Woche in Pen Hir hängen, da der Fels dort mehr her gibt als wir dachten. Tolle Klettergärten gibt es und viele MSL Routen für unsere Kragenweite bis 6a+ - und das direkt über dem Meer (wäre vielleicht sogar einen eigenen Bericht Wert…).

    Entgegen den Plänen der meisten Segler, wollen wir die Biskaya ausfahren und nicht diagonal nach La Coruna in Spanien rüber segeln. Also weiter an der Küste entlang über La Rochelle bis zur französisch-spanischen Grenze in Hondarribia bzw. Hendaya, genau im Knick der Biskaya.
    Wir befinden uns hier am westlichen Ende der Pyrenäen. Direkt am Meer gehen die ersten Hügel hoch, und in der Ferne locken höhere Berge. Also mal sehen, was wir hier unternehmen können, auf dem Boot sitzen reicht jetzt.

    Der spanische GR11, der französische GR 10 und die Haute Route Pyrenäen liest meine Frau Christine aus dem Internet vor, auch waymarked.trails zeigt diese Durchquerungen der Pyrenäen. Hm, naja – warum nicht, ist ja erst Mitte Juli und die beste Jahreszeit für solch eine Wanderung und Zeit haben wir auch. Wenn wir gehen, dann aber die Haute Route, wir sind ja schließlich Bergsteiger. GRs können wir noch später mal machen, ist sicher was für ungeübte Wanderer (da haben wir uns aber gewaltig getäuscht, und waren froh, dass wir manchmal auf den GR10 und 11 ausweichen konnten).

    Ausrüstung wie Zelt, Schlafsack, Wanderstöcke und Kocher sind auf dem Boot, Trailrunner und eine faltbare Isoliermatte erstehen wir im örtlichen Sportgeschäft. Einen Satz Kleidung zum Anziehen, einen Satz als Reserve und Essen für ein paar Tage in den Rucksack. Ach ja und eine HRP App für 15Euro gibt’s auch fürs Handy und los geht’s! Äh, und das Boot?
    Wir erfahren am Morgen kurz vor unserem Start, wo wir mal eben unser Boot für zwei Monate hier in Hondarribia parken wollen, dass ein Gesetz im Baskenland das Parken von ausländischen Booten in den Marinas für mehr als einen Monat pro Jahr verbietet. Aber 30 km westlich gibt es eine private Marina, da gilt das Gesetz nicht. Anrufen und Anschreiben – ja, geht, kommt vorbei. Die fertig gepackten Rucksäcke wieder zurück ins Boot, raus aus dem Hafen und 20 Meilen bei Windstille mit dem Segelboot Richtung Westen unter Motor nach Zumaia.
    Auf dem Weg nach Zumaia haben wir noch einen Defekt am Boot und müssen am Morgen erst noch in die Werft, die fertigen Rucksäcke liegen aber schon mal auf dem Steg, und repariert wird auch erst wenn wir zurück sind. Das Boot wird fest am Schwimmsteg verzurrt und der nette Bootsnachbar aus England verspricht ein Auge auf unser Boot zu werfen – er bleibt auch länger hier im Hafen.



    Und los gehts:

    Wir nehmen den 10 Uhr Zug von Zumaia nach Hendaya, Essen am Bahnhof noch etwas zu Mittag, suchen die erste Weg Markierung des GR10 und marschieren los.

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    In den ersten Hügeln der Pyrenäen

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    Unten im Tal bildet sich Nachts oft Nebel, der sich tagsüber meist auflöst

    Irgendwie haben wir im Trubel der letzten 48 Stunden den Blick auf die Wetterkarte vergessen. Die Vorhersage: wolkenlos, bis zu 42Grad (kein Schreibfehler), wenig bis kein Wind, und das die nächsten 7 Tage - mindestens. Ist das gut oder schlecht? Naja, kann man eh nichts machen. Wir füllen bei der ersten Gelegenheit mal alle sechs Wasserflaschen auf.


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    Karstige Landschaft auf dem Weg zum Col d'Anaye

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    Das Wetter bleibt traumhaft - die Berge werden langsam höher

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    Etwas Morgenkühle, bevor die Hitze wieder startet

    Nach dem ersten Gipfel, der so um 400m hoch ist, kommt dann die erste Warnung: ein Mann steht neben seinem Hund, der Hund hat einen Hitzschlag. Wasser hat er keines mehr. Wir geben ihm von uns eine Flasche, mehr können wir nicht tun. Er will warten bis es Nacht wird und etwas kälter wird. Wir marschieren weiter.
    Jede Stunde machen wir erschöpft Pause und suchen Schatten. Die Hitze liegt wie Blei über den Hügeln und unsere ungeübten Bootsfüße wollen auch noch nicht so recht. Das Schweißband um den Kopf und mein T-Shirt sind patschnass geschwitzt - die Wasserflaschen sind bald leer. Gemäß meiner erstandenen HRP App kommt bald ein Lagerplatz zum Zelten, mit Wasser!! Den Lagerplatz finden wir, den Wasserhahn dazu auch - puh.
    Die nächsten Tage starten wir schon im Dunklen um 6:00, um bis mittags möglichst weit zu kommen. Ab 14:00 kann man eigentlich nicht mehr wandern so heiß ist es. Der HRP wechselt munter vom GR10 auf den GR 11 und wieder zurück, oft sucht er einen eigenen Pfad, meist über die Berge, nicht drumherum.

    Inzwischen haben wir auch erfahren, dass es einen englischen Führer für den HRP gibt, und: Glück für uns, auch als e-book. Da es meist tagelang keinen Handyempfang hat, müssen wir mit dem download warten bis zum nächsten Ort. So lesen wir dann im ebook, dass der Weg 44 Etappen hat und dementsprechend viele Tage dauert. Der Zielort ist in Banyuls-Sur-Mer am Mittelmeer, wo auch der GR10 endet.


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    Pic du Midi de Ossau vom Coldes Moines

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    Viele Bergseen säumen den Weg - und die werden bei der Hitze echt warm

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    Passage de Orteig mit Seilversicherung

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    Lac de Arius

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    Pass Port du Lavedan - ein fast wegloser Tag und am Pass leichte Kletterstellen

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    Sonnenaufgang an der Haute Route Pyrenäen

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    Ein typischer Ort für ein Nachtlager: Kühe, oft auch Schafe und Pferde, Wasser, Wiese und ringsherum Berge

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    Valle d'Ossau


    Fortsetzung folgt:
    Zuletzt geändert von Tomaselli; 08.10.2022, 01:15.
    Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

  • #2
    Fortsetzung 1:

    Wir navigieren mit dem Handy offline mit mapy.cz, wo der Trail mit all seinen Varianten schon fest enthalten ist. Unterwegs treffen wir einige wenige Wanderer. Der HRP kann in beide Richtungen begangen werden. Der Austausch mit den wenigen anderen Wanderern macht uns langsam mit dem Trail und seinen Herausforderungen bekannt. Erst als wir den Camino für ein paar hundert Meter kreuzen, wird es etwas voller.

    Am 7. Tag dann geht es endlich auf den Ohry, der erste Berg über 2000m – tolle Aussicht, angenehme Temperaturen und Sturm. Die Bemerkung im Führer, dass der ausgesetzte lange Grat bei Wind gemieden werden soll, lesen wir aber erst danach. Bis kurz vor dem Ende der Wanderung bleibt der Weg jetzt meist über 1500m. Wir gehen den gesamten Trail bis auf wenige Tage in kurzer Hose und T-Shirt. Nur in den dunklen Morgenstunden und Nachts sind eine dünne Daunenjacke und eine lange Hose durchaus angenehm.
    Nach etwa 10 Tagen kommen wir so langsam ins Hochgebirge der Pyrenäen. Die Berge werden schroff, die Waldgrenze ist weit unten, ab und an liegt Altschnee. Viele Bergseen zieren den Pfad und laden zum Campieren ein. Die wenigen Gletscher, die wir sehen schnaufen auch unter der Hitzewelle und produzieren viel Wasser für unzählige Wasserfälle. Wie in den Alpen sind deren Tage auch gezählt.


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    Das übliche guten Morgen Wetter: Nebel im Tal, Sonne am Berg

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    ..und noch ein zweites Bild, weil das mit dem Nebel immer so schön war

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    Die Berge um den Touristenort Garvanie

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    Am Pass Horquette d'Heas weit über Garvenie

    Wir gehen täglich im Schnitt 20km und 1300Hm rauf und runter. Der Weg ist in einigen Abschnitten schlecht markiert, dann sieht man nur ab und an ein Steinmännchen. Oft führen dann Tierpfade in die Irre. Zum Glück ist das Wetter schön, und wir finden uns ganz gut zurecht. Bei Nebel oder schlechtem Wetter wird die Orientierung aber wesentlich anspruchsvoller. Der HRP wechselt immer wieder die Grenzen von Spanien, Frankreich und Andorra. Manchmal erfahren wir erst an der nächsten Hütte, in welchem Land wir uns befinden. Da alle Länder in der EU bzw. Teil des Schengenraums sind, gibt es beim Übergang in das andere Land keine Probleme und Kontrollen.


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    Unter dem Pic Blanc

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    Eine typische nicht bewirtschaftete Berghütte der Pyrenäen

    Die meisten Hütten stehen offen. Drei bewirtschaftete Hütten waren allerdings wegen Totalumbau geschlossen. In den bewirtschafteten Hütten bekommt man immer was zum Essen und zum Trinken. Gekocht wird allerdings nur Mittags und Abends. Sandwich, Schokolade und Kuchen gibt’s aber eigentlich immer. Wir haben bis auf eine Nacht in einer Hütte und drei Nächte in einer Unterkunft im Tal, immer in unserem Zelt geschlafen. Zelten für eine Nacht nennt man in den Pyrenäen Biwakieren und wird von 19 Uhr bis 9 Uhr geduldet (in einigen Gebieten von Sonnenaufgang bis -Untergang).


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    Die bewirtschaftete Hütte Refugi de la Restanca

    Das Handy kann fast in jeder Hütte geladen werden, zur Sicherheit haben wir ein Powerpack zum Laden mitgenommen. Mobilfunkempfang geht oft tagelang nicht, auch auf vielen Hütten ist kein Empfang. Alle Karten sollten deshalb auf dem Handy offline zur Verfügung stehen.


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    Die typische Landschaft der Pyrenäen: Seen, Almen, schroffe Berge und nur einige wenige Wanderer

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    Salardu - ursprünglich ein Bergdorf, heute ein Skiressort - wir bleiben zwei Tage um mal etwas auszuruhen und aufzutanken

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    Angeblich brauchen die Aasgeier nur knapp einen Tag, bis von einem toten Tier nur noch die Knochen übrig sind. Weiter oben finden wir dann Skelette von etwa zehn Kühen.

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    Ein riesiger einsamer Zeltplatz nur für uns

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    An dieser Kreuzung entscheidet man sich, ob man über den Pic Calit 2921m geht (im Bild hinten), oder vorbei - wir mussten da nicht darüber nachdenken

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    Der brüchige und steile Aufstieg zum Pic Calit

    Fortsetzung 2 folgt
    Zuletzt geändert von Tomaselli; 08.10.2022, 01:27.
    Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

    Kommentar


    • #3
      Fortsetzung 2:

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      Ein abendliches Gewitter mit starkem Hagel und Abkühlung lässt uns diesen Morgen das erste Mal die langen Hosen anziehen

      Da der Empfang von Mobilfunksignalen auf dem HRP oft tagelang nicht geht, haben wir für die Alarmierung in einem Notfall ein satellitengestützes Spot3 mitgenommen. Gekocht haben wir mit Gas, Kartuschen dazu muss man Kaufen, wenn sie im Laden erhältlich sind. Das Einkaufen von Proviant ist auf dem Weg sehr gut möglich. Wir sind da allerdings nicht sehr anspruchsvoll, Haferflocken mit Geschmack am Morgen und Couscous mit Fisch am Abend, zwischendurch Müsliriegel und Schokolade. Wer mehr braucht und mehr Abwechslung will, muss den Trail verlassen und in einen größeren Ort Trampen. Für etwa 4 Tage sollte man Essen dabei haben.

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      Jetzt geht es langsam auf die Zielgerade: am langen Kamm des Collada de Roques Blances

      untitled (32 of 36).jpgDie Gipfelzacken des Pic du Canigou 2748m vor Sonnenaufgang

      untitled (33 of 36).jpgAuf den letzten Meter zum Gipfel des Pic du Canigou 2784m muss man nochmal etwas klettern

      untitled (34 of 36).jpgAm Gipfel des Pic du Canigou 2784m sieht man bei guter Sicht das erste Mal das Mittelmeer - hohe Berge kommen nicht mehr

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      Das Mittelmeer kommt in Sicht -von nun an geht es nur noch bergab

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      Die ersten Weinreben kurz vor Banyuls-sur-Mer


      Fazit:
      Insgesamt war der Trail anspruchsvoller als wir uns das dachten: einige Kletterstellen im 1. Und 2. Grad, ausgesetzte Grate, in der Orientierung an einigen Passagen schwierig und stellenweise ist der HRP weglos und nicht markiert.
      Nach 39Tagen sind wir dann gemeinsam mit einigen anderen Wanderern am Ziel in Banyuls-Sur-Mer angekommen. Danke für die netten Gespräche und die aufmunternde Wegbegleitung an Christoph, Hugh, Lena, Anna, Moritz, Rudi, Babsi….Übrigens für die sportlichen unter Euch: der Rekord steht bei 12 Tagen!


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      Am Ziel in Banyuls-Sur-Mer, Da es für den HRP kein Bild gibt, nehmen wir einfach das Ziel des GR10 - da waren wir ja auch ab und an drauf

      Am Abend in Bayuls-Suir-Mer dann das Kontrastprogramm: Feuerwerk, Liveband und Tischreservierung in allen Lokalen. So sehr wir uns während der Wanderung auf unser Ziel gefreut haben – die Einsamkeit in der Natur hat uns dann doch besser gefallen. Am nächsten Tag geht es zurück zum Boot und auf zu neuen Abenteuern.

      Die Bilder sind wie immer von meiner Frau Christine. Ich durfte das ganze etwas kommentieren. Mehr Details und Bilder vom HRP unter:
      https://www.segeln-und-klettern.de/f...n%C3%A4en-hrp/

      Ende

      Liebe Grüsse aus Bilbao, Thomas
      Zuletzt geändert von Tomaselli; 08.10.2022, 21:57.
      Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

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      • #4
        Ein begeisternder Bericht über eine bewundernswerte Leistung. Vielen Dank dafür und herzliche Gratulation!

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        • #5
          Super, irgedwann mal wenn die Kinder groß sind

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          • #6
            Wiedermal ein unglaublich tolles Unterfangen!
            Ein paar Worte/Bilder zu euren Klettertagen in der Bretagne würden mich ebenfalls sehr interessieren!
            carpe diem!
            www.instagram.com/bildervondraussen/

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            • #7
              Sehr schön! Ich werde mir, wenn ich etwas mehr Zeit habe als jetzt, auf jeden Fall den längeren Bericht auf eurer Homepage anschauen.
              "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

              https://www.instagram.com/grandcapucin38/

              Kommentar


              • #8
                Ich wusste, wieso ich mir extra Zeit für diesen Bericht genommen habe.

                Ein Traum Herzliche Gratulation.

                Die Hitze in den Berge war ja auch bei uns heuer öfters ein Thema, das muss dort unten ja echt schlimm gewesen sein.

                Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                Sehr schön! Ich werde mir, wenn ich etwas mehr Zeit habe als jetzt, auf jeden Fall den längeren Bericht auf eurer Homepage anschauen.
                Das muss ich ebenfalls auch machen.

                LG, Günter
                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

                Kommentar


                • #9
                  So schöne Bilder, eine totale Augenweide.
                  Lg. helmut55

                  Kommentar


                  • #10
                    Ein wunderbarer Bericht, super Bilder aus einer mir unbekannten Gegend! Besten Dank fürs einstellen!
                    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

                    Kommentar


                    • #11
                      Vielen Dank für Euer Lob. Das Lob über die Bilder habe ich an meine Frau Christine gleich weitergegeben.
                      Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                        Sehr schön! Ich werde mir [...] auf jeden Fall den längeren Bericht auf eurer Homepage anschauen.
                        Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                        Ich wusste, wieso ich mir extra Zeit für diesen Bericht genommen habe.
                        Ein Traum Herzliche Gratulation.
                        Die Hitze in den Berge war ja auch bei uns heuer öfters ein Thema, das muss dort unten ja echt schlimm gewesen sein.
                        Ich kann mich da nur mehr anschließen, möchte es aber noch ausdrücklich tun.

                        Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tour durch die Pyrenäen in ihrer gesamten Länge!
                        Wie viel Anstrengung sie euch - in diesem Sommer mit fast durchwegs extremer Hitze in Südwesteuropa - gekostet hat, kann ich mir wahrscheinlich nicht zur Gänze vorstellen.

                        Aber die Gebirgslandschaft in all ihrer Vielfalt sieht großartig aus.
                        Und die Fotos machen definitiv Lust auf viel mehr!



                        Lg, Wolfgang


                        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                        der sowohl für den Einzelnen
                        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                        (David Steindl-Rast)

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                        • #13
                          Wow super! (gerade erst angeschaut, bin halt selbst viel unterwegs). Eine Route ganz nach meinem Geschmack. Und die Hitze? Bei diesem Wasserreichtum wohl zu ertragen...
                          Wahrscheinlich würde ich allerdings - bedingt durch einige Badeaufenthalte - etwas länger brauchen...

                          LG

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                          • #14
                            Nochmals Danke fürs Lob.

                            Ich kenn das, ich bin auch relativ selten im Forum, da ich auch meist unterwegs bin. Jetzt schüttets allerdings seit Tagen in Bilbao, da habe ich kaum Lust aus dem Boot raus zu gehen.
                            Kann ich mir gut vorstellen, dass Dir das gefällt: einsam, schrofig, manchmal unwegsam und ein großer Hauch von Abenteuer ist da geboten. Das mit dem Wasser auf der Wanderung war einige Male schon etwas knapp, da einige Quellen versiegt waren bzw. durch die Weidetiere stark verunreinigt waren, oder wir sie einfach nicht gefunden haben. Aus den Seen haben wir auch kaum getrunken, da viele Schafe Kühe und Pferde ringsrum waren und auch im Wasser standen. Baden waren wir allerdings öfters, meist in der Mittagshitze, obwohl wir eigentlich zwei totale Warmduscher sind. Die Bergseen waren durch die wochenlange Hitze sogar für uns angenehm warm.
                            Übrigens: zum Klettern gibts da auch jede Menge Wände
                            Zuletzt geändert von Tomaselli; 19.11.2022, 20:20.
                            Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

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