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Eifelsteig 12. und 13. Etappe am 18. und 19. Mai 2023

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  • Eifelsteig 12. und 13. Etappe am 18. und 19. Mai 2023

    Hallo zusammen,

    ich weiß, die Tour ist schon etwas her und eigentlich wollte ich gar keinen Bericht schreiben, aber da ich die Hoffnung habe, dass es so langsam, aber sicher mit dem Eifelsteig an ein
    Ende kommen könnte, mache ich jetzt doch einen Bericht. Leider war auf dem zweiten Tagesabschnitt mein Handy fast leer, weil mein Ladegerät wohl einen Wackelkontakt (?) hatte, aber
    ein paar Eindrücke gibt es. Nach der letzten geposteten Tour beging ich im Oktober 2022 mit zwei Nachbarn die 5. Etappe (Gemünd-Kloster Steinfeld) und stand dann bei acht Etappen, also knapp über der Hälfte.

    Am Ende der 11. Etappe landet man in Manderscheid. Folglich startet die 12. Etappe dann dort. Da die Anfahrt mit dem PKW rund zwei Stunden dauert, hatte ich entschieden, bereits am Mittwoch, 17. Mai anzureisen und in Manderscheid zu übernachten. Als ich nach dem Arbeitstag zu meinem Quartier kam, war der Schlüssel hinterlegt. Da ich noch irgendwo etwas zum Abendessen organisieren musste, habe ich zweckmäßigerweise einfach am erstbesten Einfamilienhaus geklingelt..........natürlich nicht, um mich einzuladen, sondern nach einem Restaurant zu fragen. Es gab einen sehr schmackhaften Italiener.

    Am nächsten Morgen ging es los: Manderscheid - Kloster Himmerod, 18,2 km, 518Hm im Aufstieg.....naja, sicher gut machbar.

    MS1.jpg

    Nach dem Frühstück, bei dem mir die Wirtin - jetzt ist jemand da - noch einen kleinen Tipp zum Weg gibt, strebe ich in den Kurpark und erreiche dann die ersten Wegweiser.
    Nach dem Kurpark beginnt sich der Weg an den Westhang oberhalb der Lieser zu lehnen. Dem sogenannten Lieserpfad, den ich schon von der vorherigen Etappe kenne, werde ich auch heute
    folgen.


    MS2.jpg

    Nach wenigen Meter stehen wie auf Bestellung die beiden Manderscheider Burgen hintereinander und drängen sich für ein Bild auf: Niederburg und Oberburg


    MS3.jpg

    Der Lieserpfad leitet zunächst deutlich oberhalb der Lieser als Steig in südlicher Richtung. Es ist im Grunde harmlos. Die Versicherung ist wahrscheinlich für die allerschlechtesten Verhältnisse gedacht. An zwei Stellen finden sich Drahtseile.


    MS4.jpg

    Nach einer guten Stunde senkt sich der Weg auf diese Wiese und führt an die im Hintergrund sichtbare Brücke heran. Dort überschreitet man die Lieser erstmals und folgt nun auf der orografisch linken Seite ihrem Lauf. Tatsächlich schließt sich aber zunächst ein steiler Waldsteig an, dessen Hauptschwierigkeit in der Überkletterung eines umgefallenen Baumes besteht. Der schöne, klare Morgen ließ vor allem die Grüntöne hervortreten.

    MS5.jpg

    Rund 15 Minuten später stehe ich am Rande einer kleinen Aussichtsplattform mit einer Bank und schaue auf die knapp 100 Höhenmeter unterhalb liegende Wiese zurück.
    Zuletzt geändert von Marc74; 18.04.2024, 18:33.
    www.kfc-online.de

  • #2
    MS6.jpg

    Nach nur etwa 2km wechselt der Weg wieder auf die andere Seite der Lieser zurück. Die Biederburg Brücke war vom Hochwasser im Juli 2021 ebenfalls stark beschädigt worden und diese neue Brücke war erst knapp acht Monate alt, als ich sie im Mai 2023 überquerte.


    MS7.jpg

    Es war Zeit, sich von der Lieser zu verabschieden. Halbrechts hinter den Bäumen wartete der nächste Anstieg. Knapp 20km war ich dem Lauf der Lieser auf der 11. und 12. Etappe gefolgt. Aber ich wusste, dass schon bald das nächste Flüsschen warten würde. Nach dem besagten Anstieg kündigte ein Schild an, dass die Originalroute wegen Holzfällarbeiten aktuell gesperrt wäre und ein Umweg notwendig wäre. Ich glaubte zunächst, den Umweg zu begehen, allerdings waren verschiedene Motorengeräusche schon recht nahe. Andererseits war Christi Himmelfahrt. Wer sollte da wohl arbeiten? Da mein Track am Ende 19,4 km anzeigte, dürfte es wohl der Umweg gewesen sein.


    MS8.jpg

    Man umrundet dann eine Ortschaft namens Karl und geht durch ein längeres Wiesentälchen. Es öffnen sich dann die Blicke nach Süden bzw. Südosten. Hier liegt ein wenig entfernt das Örtchen Großlittgen, welches das Etappenziel Kloster Himmerod bereits ankündigt, das

    MS9.jpg


    ich auf dem nächsten Bild bereits erreicht habe. Ich habe eine Unterkunft in der Klosterherberge gebucht. Es gibt es nettes Restaurant, in dem man sich gut stärken konnte. Das Zimmer war spartanisch eingerichtet, aber zweckmäßig. Abends beim Essen traf ich drei Belgier, die ich morgens schon beim Frühstück in Manderscheid gesehen hatte. Ja, auch der Eifelsteig gleicht eher einem Dorf

    Als ich gegen 22 Uhr ins Bett schleiche, frage ich drei Bedienstete des Restaurants nach der Zeit fürs Frühstück. Das Frühstück gibt es aber gar nicht im Restaurant, sondern im Speisesaal des Gästehauses. Sie wissen es trotzdem: Frühstück nach der Andacht. Andacht ist um 8.15 Uhr......was ?
    Ich dachte, im Kloster steht man immer so früh auf. Auf meine weitere Erläuterung, dass ich es bis 14:50 Uhr in den kommenden Etappenort (Bruch, 20,5km) schaffen müsste, um dort den Bus zu bekommen, antwortet einer der Männer: "Ausgeschlossen."
    Zuletzt geändert von Marc74; 02.05.2024, 10:47.
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    • #3

      Kloster Himmerod - Bruch, 20,5km, 240 Höhenmeter im Aufstieg..........das mit dem Transport zurück nach Manderscheid wird sich schon irgendwie ausgehen

      Ich stehe um 7 Uhr auf, mache mich fertig und stelle fest, dass mein Handy über Nacht nicht richtig geladen hat. Da es zudem noch ständig nach einem Netz sucht, ist es schon unter 20% Akku. Bei allen Tricks und Ösen lässt es sich auch an diesem Morgen nicht zum Laden motivieren. Um 8.15 Uhr nehme ich an der Andacht teil. Diese wird von Bruder Stephan, dem letzen Mönch von Himmerod gehalten, der 89 Jahre alt ist, gerne googeln. Die knapp 30 Sitzplätze sind alle besetzt.
      Nach der Andacht stürmen alle zum Frühstück. Ich verdrücke schnell ein Brötchen und eine Scheibe Brot und gehe dann zum Büro, um zu bezahlen. Da ist nur keiner. Ich gehe zu Bruder Stephan, der verspricht, jemanden zum Kassieren zu schicken. Nach 10 Minuten taucht die reguläre Mitarbeiterin auf. Gentleman wie ich bin, lasse ich der Dame vor mir beim Bezahlen den Vortritt. Nur spinnt bei der das Kartenlesegerät. Sie bezahlt dann bar, aber ich habe nicht genug Bargeld dabei. Im dritten Versuch klappt es mit der Karte. Es ist fast 9.15 Uhr, als ich endlich losgehen kann.

      MS10.jpg

      Der erste Teil der Etappe gestaltet sich abwechslungsreich. Es geht über Felder und durch kleinere Wäldchen. Erneut kündigt sich ein schöner Tag an. Bilder kann ich nur ganz vereinzelt machen. Das Handy mache ich nur zwischendurch an, um die Uhrzeit und den Fortschritt auf der Strecke zu prüfen.


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      Nach der Lieser folgt die Salm. Auch dies ist ein Nebenfluss der Mosel. Ich folge dem Salmtal über einen Kilometer bis in den Ort Burg. Leider ist mir erst später aufgefallen, dass bei dem Bild das Flüsschen selbst irgendwo unter den Blättern nur zu vermuten ist.


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      Kurz vor Burg mache ich an dieser Bank eine kleine Pause. Es ist jetzt kurz nach 11 Uhr. Ich hatte mir vorgenommen, um etwa 12.30 Uhr in Landscheid zu sein. Landscheid ist der höchste Punkt des heutigen Tages, liegt aussichtsreich über dem Salmtal und dort könnte ich einschätzen, ob ich mich noch mehr sputen muss. Bis dahin spricht der Wegweiser von 4,2km.
      Kurz vor Burg befindet befindet sich die Ruine des Hotels Viktoria Burger Mühle. Es gammelt vor sich hin, dürfte in den 70er und 80er Jahre das Nonplusultra gewesen sein, ist aber in diesem abgelegenen Örtchen völlig am heutigen Bedarf vorbeigebaut. Als letzten Hinweis auf dieses Hotel findet man eine Postkarte, die man bei ebay kaufen kann.

      Um 11:50 Uhr unterquere ich vor Landscheid die A60, das einzige Mal auf 313km Eifelsteig, dass man auf eine Autobahn trifft. Den Ortseingang von Landscheid erreiche ich um 12:10 Uhr.


      MS13.jpg

      Bevor der Weg wieder in das Tal der Salm zu fallen beginnt, gönne ich mir zehn Minuten Pause auf einer Bank. Im Tal sieht man die Gemeinde Niederkail. Hinter dem gegenüberliegenden Wald befindet sich der Fliegerhorst Spangdahlem, auch bekannt als Bitburg Air Base, der immer noch von den Amerikanern betrieben wird. Eine gewaltige Anlage, bin ich zuletzt wieder einmal vorbeigefahren.

      Gegen 13 Uhr erreiche ich wieder die Salm. Der Weg schlängelt sich jetzt entspannt am Ufer entlang. Ich bin jetzt sicher, pünktlich zu meinem Bus zu kommen. Vor dem Etappeziel in Bruch geht es noch einmal ca. 30m hinauf. Meine Füße sind aufgrund des Tempos ziemlich mitgenommen. Als ich Bruch gegen 14:30 Uhr erreiche, bietet mir ein Herr an, mich nach Wittlich "oder auch Manderscheid" zu bringen. Ich brauche erst einmal eine Pause und lehne ab. Im Ort finde ich dann aber die Bushaltestelle nicht sofort. Kaum zu glauben, bei einem Ort mit 465 Einwohnern. Also läute ich wieder an einem der Häuser. Da ist zwar keiner, aber dann kommt ein freundlicher Mann und erklärt mir den Weg. Der Bus kommt dann auch pünktlich. Für genau 5 € kann ich mit Umsteigen in Wittlich bis nach Manderscheid lösen. In Manderscheid schleiche ich auf Socken zu meinem Auto.
      Zuletzt geändert von Marc74; 18.04.2024, 08:28.
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      • #4
        Fazit:

        Jetzt sind es zehn Etappen. Damit ist der Eifelsteig zu zwei Drittel begangen. Vom 8.-10. Mai 2024 will ich die 14. und 15. Etappe machen. Dann hätte ich auch die beiden am weitestens von meinem Wohnort entfernt liegenden Etappen bewältigt. Und wenn sich dann dieses Jahr vielleicht noch eine ausgeht, könnte ich kommendes Jahr fertig sein.

        Dass ich die 20,5km am zweiten Tag in gut fünf Stunden geschafft habe, erstaunt mich heute noch. Allerdings waren es auch wenige Höhenmeter im Aufstieg. Die Übernachtung im Kloster war im Nachhinein ein schönes Erlebnis, auch die Strecke war insgesamt ansprechend.
        www.kfc-online.de

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        • #5
          Es wird ja: Jetzt fehlen gar nicht mehr so viele Etappen, bis du den kompletten Eifelsteig begangen hast.

          Vielleicht habe ich es schon einmal geschrieben: Die engen, gewundenen Täler, die Burgen, der Wald und auch die Siedlungen auf der Hochfläche oder in flachen Mulden erinnern mich an das Waldviertel. Auch der entschleunigte Rhythmus würde dorthin passen. Knappe Zeitspielräume, um entscheidende Öffi-Verbindungen zu erreichen, stehen dazu natürlich in einer Spannung. Zumindest im Nachhinein liest sich das Ganze aber auch durchaus humorvoll...

          Gutes Gelingen für die nächsten Etappen!
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
            Die engen, gewundenen Täler, die Burgen, der Wald und auch die Siedlungen auf der Hochfläche oder in flachen Mulden erinnern mich an das Waldviertel.
            Das war auch mein erster Gedanke, viele Bilder würden z.B. in's Kamptal passen.

            Weitwandern in so einer schönen Gegend hilft sicher beim "Entschleunigen" (vorausgesetzt man muss nicht dringend einen Bus erreichen)

            Alles Gute auch von mir für die Fortsetzung.

            LG, Günter

            Meine Touren in Europa

            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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            • #7
              Eine wirklich nette Gegend, ähnlich wie bei uns.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Danke für eure Antworten

                Mit den Öffis scheint das so eine Sache zu sein.
                Die 14. Etappe beginnt in Bruch, wo die 13. Etappe endete. Das ist im Salmtal ca. 10km westlich von Wittlich.
                Nach allem, was im Internet zu finden ist, hat man die Buslinie wohl eingestellt.
                www.kfc-online.de

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                • #9
                  Eine liebliche Gegend. Könnte bei uns im Waldviertel sein.
                  Danke für die Inspiration!


                  L.G. Manfred

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