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beigl am Zentralalpenweg

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  • #31
    AW: beigl am Zentralalpenweg

    sehr schön.....viel Erfolg für die nächsten Etappen und besseres Wetter
    www.kfc-online.de

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    • #32
      AW: beigl am Zentralalpenweg

      So, weiter gings (mit Gtwo) ins zentralalpine Gebirge und diesmal sogar mit kleinen hochalpinen Vorgeschmäckern auf die Hohen Tauern. Eine knappe Tourenwoche trennt uns noch von diesen.

      Längere Textberichte, mehr Fotos und diverses Infomaterial unter http://zentralalpenweg.blogspot.com.

      1. Tag, Anreise und ca. 3 km: Donnersbachwald (976 m) - Mörsbachhütte (1.303 m)
      2. Tag, ca. 29 km: Mörsbachhütte (1.303 m) - Gstemmerscharte (1.996 m) - Mößna (1.023 m) - St. Nikolai im Sölktal (1.127 m) - Hohenseealm (1.543 m) - Schimpelscharte (2.273 m) - Rudolf-Schober-Hütte (1.667 m) - Etrachsee (1.374 m)
      3. Tag, ca. 21 km: Etrachsee (1.374 m) - Hubenbauerntörl (2.051 m) - Hinterkarscharte (2.274 m) - Rantentörl (2.166 m) - Breitlahnhütte (1.070 m)
      4. Tag, ca. 12 km: Breitlahnhütte (1.070 m) - Tratenscharte (2.408 m) - Wildlochscharte (2.488 m) - Preintaler Hütte (1.657 m)
      5. Tag, ca. 11 km: Preintaler Hütte (1.657 m) - Untere Klafferscharte (2.286 m) - Oberer Klaffersee (2.311 m) - Obere Klafferscharte (2.516 m) - Greifenberg (2.618 m) - Greifenbergsattel (2.449 m) - Gollinghütte (1.641 m)
      6. Tag: Abstieg und Abreise

      Status am 02er: 465 km und 23 Etappen in 20 Tagen zurückgelegt.


      Lassachalm (1.324m)


      Almrausch over and over


      Querung im Stummerkessel


      Letzte Höhenmeter zur Tratenscharte (2.408 m)


      Einstieg zum Hochwildstelle-Südgrat


      Ausblick vom Einstieg zum Hochwildstelle-Südostgrat


      Hochgolling und Gollingscharte vom Greifenberg
      Zuletzt geändert von beigl; 03.07.2015, 13:50.
      Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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      • #33
        AW: beigl am Zentralalpenweg

        Grüß euch, wieder ein kleiner Fortschritt am Zentralalpenweg von GTWO und mir, diesmal konten wir zum Saisonabschluss (auch letztes Wochenende, an dem die Hütten geöffnet hatten) die Schladminger Tauern abschließen. Eine wirklich tolle Gegend. Wetter war, wie wir es inzwischen gewohnt sind, durchwachsen. Obwohl wir nur bei postivem Wetterbericht überhaupt losfahren...

        Textberichte, mehr Fotos und diverses Infomaterial zum 02er unter http://zentralalpenweg.blogspot.com.

        2.10., Anreise nach Schladming und Aufstieg auf die Gollinghütte (1.641 m)
        3.10., ca. 18 km: Gollinghütte (1.641 m) - Gollingscharte (2.326 m) - Trockenbrotscharte (2.237 m) - Keinprechthütte (1.872 m) - Krukeckscharte (2.300 m) - Rotmandlspitze (2.453 m) - Ignaz-Mattis-Hütte (1.986 m)
        3.10., ca. 13 km: Ignaz-Mattis-Hütte (1.986 m) - Preuneggsattel (1.953 m) - Znachsattel (2.059 m) - Akarscharte (2.315 m) - Oberhüttensattel (1.866 m) - Seekarscharte (2.022 m) - Obertauern (1.738 m), von dort Abreise

        Status am 02er: 496 km in 22 Tagen zurückgelegt.


        Da hinten steht er, der Hochgolling, irgendwie der K2 der Steiermark und jetzt auch irgendwie mein persönlicher K2


        Gollingwinkel


        Gollingscharte (2.326 m) schon recht hochalpin


        Alter Höhenweg zwischen Gollingscharte und Trockenbrotscharte (geht da rechts versichert durch die Felsen)


        Landawierseehütte (war schon zu) und -seen vom Alten Höhenweg


        Keinprechthütte (1.872 m) vom Aufstieg zur Krukeckscharte


        Hochgolling von der Rotmandlspitze (2.453 m)


        Dachstein von der Rotmandlspitze (2.453 m)


        Am Giglachsee (Ignaz-Mattis-Hütte zum Gück noch offen)


        Von der Akarscharte (2.315 m) zu den Hohen Tauern
        Zuletzt geändert von beigl; 13.10.2015, 14:26.
        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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        • #34
          AW: beigl am Zentralalpenweg

          sehr schön

          fehlt euch also bis zum Radstädter Tauern nur noch das Stück Hohentauern - Breitlahn, wenn ich richtig mitgedacht habe
          www.kfc-online.de

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          • #35
            AW: beigl am Zentralalpenweg

            Nein, nur mehr Hohentauern - Donnersbachwald. Mit Biwak/Zelt, aber dafür war der Herbst leider nicht trocken genug. Juni wird das wohl. Jetzt mal langsam die Tourenschi ausmotten.
            Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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            • #36
              AW: beigl am Zentralalpenweg

              Ich hatte das Vergnügen, die Osthälfte des Zentralalpenwegs jetzt auch für die Sektion Weitwanderer auf alpenvereinaktiv einzupflegen. Mit GPS-Tracks, vielen eigenen Fotos und persönlichen Hinweisen, für die Nachwelt, quasi. Hoffe, das kann wer brauchen:
              http://out.ac/4BPrP
              Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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              • #37
                AW: beigl am Zentralalpenweg

                Hab jetzt ein bissl reingeschaut - Wahnsinn, wie viel Arbeit du dir da gemacht hast! Ganz toll!
                LG, Eli

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                • #38
                  AW: beigl am Zentralalpenweg

                  Die 300 Stunden Begehen der Westhälfte werden erst Arbeit.
                  Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                  • #39
                    AW: beigl am Zentralalpenweg

                    Da es jetzt wirklich schon durch die hohen Berge geht, ein etwas ausführlicherer Bericht vom Juli auf dem Zentralalpenweg. Diesmal bis zum Ankogel geschafft.
                    Alles auch wie gehabt auf http://zentralalpenweg.blogspot.com.

                    02./03.07.2016: Etappe 28 (Radstädter Tauern)


                    Zum Pleißlingkeil (2501 m)

                    Für den Gebirgsverein - bin Mitglied! - bin ich kürzlich ein Wochenende mit dem Wegeteam - Wege rund um die Südwiener Hütte markieren gewesen. Farbkübel, Maleroutfit, alle Tanz'. Das traf sich auch recht gut, brachen wir doch letztes Jahr den Zentralalpenweg in Obertauern, das nur einen Katzensprung von der Südwiener Hütte entfernt ist, ab. Der Plan war also, das Wochenende am Stützpunkt zu verbringen und am Montag weiter in Richtung Hohe Tauern zu ziehen.

                    Den eigentlichen 02er-Abschnitt Obertauern - Südwiener ging ich also nicht wie üblich, sondern eigentlich doppelt und dreifach, Wildseesteig und Hirschwandsteig, Markierungen nachmalen. Ok, die letzte Stunde Richtung Obertauern ließ ich inoffiziell aus, dafür gönnte ich mir am Sonntag, nach Abreise des restlichen Markierungsteams, einen Nebelaufstieg zum Großen Pleißlingkeil.


                    In der Höhe bei der Südwiener Hütte

                    Dieser höchste der Gipfel bei der Südwiener Hütte (2501 m) ist sicher ein ansprechendes Ausflugsziel; auch im Winter bei Schitourengehern beliebt. Nicht weit vom markierten Wanderweg geht es mit 2 leichten Kletterstellen auf den Gipfel, es war jetzt aber so gar nicht nach Aussicht.

                    Sonntag Nachmitttag kam dann der Gtwo, auf dass wir weiter in die Hohen Tauern gängen (?), und das Wetter versprach ausnahmsweise ganz anständig zu werden...

                    Eckdaten:
                    • Etappe 28 (8 km): Obertauern (1.738 m) - Südwiener Hütte (1.801 m)
                    • Nettogehzeit: wg. Markierungstätigkeit nicht so recht nachvollziehbar, vielleicht 2½ Std.?

                    04.07.2016: Etappe 29 (Radstädter Tauern)


                    Am Mosermandl (2680 m)

                    Am Montag ging es dann zur Sache, die erste "richtige" Etappe in den Radstädter Tauern führte uns von der Südwiener Hütte zur Franz-Fischer-Hütte. Und da diese Tour mit einer Gehzeit von 5½ Std. doch eher kurz gehalten wäre, bot sich bei entsprechendem Wetter an, doch eine Überschreitung des Mosermandls einzubauen.

                    Mit nur 31 Metern weniger als das gegenüberliegende, aber doch eher fade Weißeck, vermutlich der attraktivste Gipfel der Radstädter Tauern. Als erstes musste aber mal der Übergang von der Pleißlingalm in die Mosermandlgruppe erledigt werden.

                    Nach einem eher gemütlichen Spaziergang durch die Westflanke des Pleißlingkeils erreicht man das sogenannte Windsfeld - ein recht niederer und flacher Pass zwischen Flachauwinkel und Taurachtal, der aber wundersamerweise von Straßenerschließungen verschont blieb. Allerdings verstellen zahlreiche Hochspannungsleitungen die Sicht.


                    Hochspannung im Windsfeld


                    Auf der Taferlscharte (2.236 m)

                    Weiter über die markante Taferlscharte - hier wohnt möglicherweise Gott (siehe Bild), aber der wohnt ja eigentlich überall, hinein ins weite Kar bei der Kößlerhiasalm. Auch dieses ist von Technik nicht verschont geblieben, stehen doch hier die schon von weitem sichtbaren Lüftungstürme des unter uns im Berg befindlichen Tauerntunnels der Autobahn A10.


                    Kößlerhiasalm mit Lüftungsbauwerken


                    Blick zum Mosermandl

                    In ständigem auf und ab erreicht man schließlich das Jakoberkar, über dem das Mosermandl thront. In der gleichnamigen Jakoberalm kann man einkehren und übrigens auch nächtigen. Hier dann die Entscheidung: Wetter, obwohl etwas bewölkt, wird halten, auf zum Mosermandl.


                    Schotter und Schrofen zum Gipfel


                    Gleich geschafft

                    Ein mühsamer Aufstieg durch Schotter und Schrofen führt ab der Abzweigung vom Zentralalpenweg in etwa einer Stunde bis zum felsigen Gipfelaufbau. Ein paar leichte und großteils versicherte Kletterstellen später steht man am Gipfel und genießt die famose Aussicht, die nur nach Süden etwas durch das doch sehr präsente, leicht arschförmige Weißeck verstellt wird. Irgendwie kein sympathischer Gipfel, da lobe ich mir das elegante Mosermandl.


                    Überraschend viel Schnee auf der Rückseite im Gasthofkar


                    Überwältigender Ausblick vom Mosermandl (2680 m)

                    Für Feinspitze etwas ist dann die anschließende Überschreitung des Gipfels: nach einem kurzen Stück ausgesetzten Grates führt ein langer und steiler, glücklicherweise versicherter, Kamin durch die Nordflanke hinab ins schneebedeckte Gasthofkar. Nach Querung einiger (flacher) Schneefelder zur Windischscharte geht es hinab ins Zaunerkar, wo bizzare, hausgroße Blöcke zwischen den Kühen verteilt sind.


                    Und auf der Rückseite wieder runter


                    Blick aus dem Gasthofkar zurück zum Mosermandl

                    Die Tour sei unbedingt empfohlen, hochalpines Ambiente, attraktiver Gipfel, nicht zu schwierig. In schneereichen Jahren könnte es Anfang Juli aber noch zu früh für die Tour sein. Wenn möglich, würde ich allerdings die umgekehrte Überschreitungsrichtung wählen: Aufstieg durch den steilen Kamin in der Nordflanke und genussvolle Abfahrt durch die südlichen Schotterfelder Richtung Jakoberalm.


                    Bizzarre Türme...

                    ... und bizzarre Blöcke im Zaunerkar am Weg zur Franz-Fischer-Hütte

                    Die Franz-Fischer-Hütte schließlich ist eines sehr angenehme Überraschung: fast neu, sehr schönes, modernes aber doch traditionsbewusstes Holzhaus. Kuschelig klein, nicht überlaufen, angenehme Bewirtschaftung durch eine Partie aus Thüringen (original Thüringer Kartoffelsalat!). Morgen dann weiter zum Tappenkarsee, wo der erste Band des Zentralalpenwegführers endet! Nachtquartier wussten wir noch nicht genau.

                    Eckdaten:
                    • Etappe 29 (18 km exkl. Mosermandl): Südwiener Hütte (1.801 m) - Taferlscharte (2.236 m) - Kößlerhiasalm (1.840 m) - Jakoberalm (1.839 m) - Franz-Fischer-Hütte (2.018 m).
                    • Nettogehzeit: ca. 8½ Std. inkl. Mosermandl-Überschreitung
                    Zuletzt geändert von beigl; 28.07.2016, 07:41.
                    Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                    • #40
                      AW: beigl am Zentralalpenweg

                      05.07.2016: Etappen I-30, III-1 (Radstädter Tauern)


                      Beim Murtörl langsam ungemütlich (2.260 m)

                      Tag vier auf dieser heurigen Tour am Zentralalpenweg. Für uns völlig ungewohnt hatten wir bisher immer sehr anständiges und vor allem trockenes Wetter. Das sollte sich heute allerdings kurzzeitig ändern...

                      An dieser Stelle noch mal ein Lanzenbruch für die wunderbare Franz-Fischer-Hütte. Wirklich sehr sympatisch, aber der wirkliche Hammer ist die Dusche (Schnäppchen um 1 Euro - ggü. 4 Euro in den Schladminger Tauern...) mit Panoramablick. Das macht wirklich Spaß! Irgendwie schade, dass die Hütte aufgrund der peripheren Lage nicht so besonders gut besucht sein dürfte, aber dafür bleibt's auch intim... Auch das Frühstück war i.O. und so verließen wir am Morgen die gastliche Stätte in Richtung Tappenkarsee.


                      Dusche mit Panoramablick auf der FF-Hütte!


                      Über die weitläufigen Almen unter dem Wildkarkopf

                      Zuerst geht es ohne große Höhenunterschiede über Almflächen und vorbei an kleinen Seen zur Weißgrubenscharte (2.257 m). Ab hier allerdings - und hier sollte leise Kritik an der Wegführung des Zentralalpenwegs erlaubt sein - geht es ohne allzugroßen Mehrwert über 400 hm bergab, die unmittelbar im Anschluss wieder aufgestiegen werden müssen. Da 99% der Begeher ohnehin im Albertbiwak oder in der Sticklerhütte nächtigen werden, ist die zugegebenerweise toll gelegene (sich aber daher lt. Auskunft der Hüttenwirtin ohnehin nicht über Gästemangel beklagenden) Tappenkarseehütte gerade mal für ein Gabelfrühstück gut. Alternativ gäbe es auch einen Weg ohne maßgeblichen Höhenverlust über das Haseljoch. Allerdings: die Tappenkarseehütte ist das offizielle Ende des Bandes I des Wanderführers (Käfer/Käfer), das will man sich jetzt auch nicht entgehen lassen.


                      Abstieg von der Weißgrubenscharte (2.255 m) zum Tappenkarsee


                      Im Bereich der Wasserfallscharte (2.183 m)

                      Noch mal zum Mitschreiben: wir haben hier den ersten von 2 Bänden (Band I, es folgt Band III, Band II widmet sich der alternativen gletscherfernen Variante) des großartigen Führerwerks der Sektion Weitwanderer abgeschlossen! Halbzeit! Hallelujah!!

                      Ab dem Wurmkogel wird es dann ziemlich einsam und wildromantisch - man wird wohl kaum Wanderen begegnen. Außer ein paar Kühen und Pferden in der Ferne nur Berge, Almen, Aussicht. Allerdings zog es schön langsam zu. Nach dem sehr anstrengenden Aufstieg in die Nebelkarscharte (2..428 m) wirkte es schön langsam ungemütlich.


                      Im obersten Murtal

                      Beim Murtörl (2.260 m), einem breiten Pass zwischen Lungau und Pongau und zugleich das Ende der Radstädter Tauern, empfängt einen eine schier endlose Weite mit den fantastischen Hintergrund der Hohen Tauern. Der Weinschnabel - Gipfel der morgigen Etappe - blinzelt schon schneebedeckt herüber. Wir hatten uns gar nicht festgelegt, wo wir übernachten würden: Favorit war das unbewirtschaftete Albertbiwak, das vom Murtörl recht easy in einer guten Stunde erreicht werden könnte. Da aber bereits das erste Donnergrollen zu vernehmen war, einigten wir uns schließlich nicht ganz ohne Diskussion auf den Abstieg zur bewirtschaftetem Sticklerhütte (1.752 m), was uns allerdings einiges an Umweg und Extra-Höhenmetern bescherte. Kurz nach unserem Eintreffen ging dann aber ein Gewitter nieder, das sich gewaschen hatte...


                      Sticklerhütte (1.752 m)


                      Enter Nationalpark Hohe Tauern

                      Die Sticklerhütte as such ist wiederum sehr nett, wenn auch eher Hotel als Hütte. Wir wurden allerdings mangels Reservierung mit einer Schülergruppe im Lager einquartiert. Dafür gab's als Bergsteigeressen - aber hallo! - Schweinsbraten und auch sonst wurden wir sehr gut betreut an diesem Abend im allerobersten Murtal im allerobersten Lungau. Kann man lassen.

                      Eckdaten:
                      • Etappe 30 (Band I! - 7 km): Franz-Fischer-Hütte (2.018 m) - Weißgrubenscharte (2.257 m) - Tappenkarseehütte (1.820 m).
                      • Etappe 1 (Band III! - 14 km): Tappenkarseehütte (1.820 m) - Wasserfallscharte (2.183 m) - Nebelkarscharte (2.428 m) - Murtörl (2.260 m) - Sticklerhütte (1.752 m).
                      • Nettogehzeit: ca. 7 Std.
                      Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                      • #41
                        AW: beigl am Zentralalpenweg

                        06.07.2016: Etappe III-2 (Hafnergruppe)

                        Heute mussten wir erstmal büßen. Büßen dafür, dass wir gestern nicht mit unserer in der Tappenkarseehütte gekauften Jause (das Käsbrot wanderte eineinhalb Tage später in den Mist, das Speckbrot ging weg) den Weg zum verpflegungslosen Albertbiwak genommen hatten, sondern die bekochte Schweinsbraten-Sticklerhütte aufgesucht hatten.

                        Ca. 2 relativ überflüssige Stunden ging es von der Hütte mühsam durch Blockwerk 700 Höhenmeter hinauf zum Albertbiwak (2.428 m) und dann auf die knapp darüber befindliche Schmalzscharte (2.444 m). Vorbei am sehr netten Murursprung - die entspringt nämlich hier im Lungau, nix Steiermark. Eine gewaltige Karstquelle.


                        Am Murursprung (1.898 m)
                        Das Biwak ist übrigens ausgeprochen wohnlich, sechs breite Lager mit Daunendecken stehen zur Verfügung, eine gemütliche Sitzecke, Brauchwasser, ein halbautomatischer Abort, allerdings keine Kochgelegenheit. Das alles nur für 5 Euro die Nacht, absolut zu empfehlen, wenn man rechtzeitig kommt.


                        Alberbiwak (2.428 m) und Schmalzscharte (2.444 m)


                        Gruß aus der flachsten Gemeinde Österreichs beim Albertbiwak

                        Von der Schmalzscharte sieht man bei entsprechender Sicht den gesamten Weiterweg bis auf den Gipfel des Weinschnabels, und der hat es zumindest im ersten Stück in sich. So sehr in sich, dass Kollege Gtwo hier, obschon mit Pickel und Eisen ausgerüstet, den Rückzug antrat und ich die verbleibenden zweit Tage solo weiter zog. Die westliche Seite eines Kessels, in dem sich der Schwarzsee befindet, muss umrundet werden. Erst sehr sehr steil in grasigen, versicherten Kehren hinab, dann quert man zumindest Anfang Juli steile firngefüllte Rinnen - Pickel absolut empfohlen. Schließlich über eine senkrechte und ausgesetzte, aber ebenfalls versicherte Felsstufe hinauf in die Muritzenscharte (2.386 m).


                        Den Hang geht's entlang zur Muritzenscharte (2.386 m)


                        Ganzjährige Schneefelder am Aufstieg zum Weinschnabel

                        Sicherlich die bisher anspruchsvollste Passage am Hauptweg des 02ers. Ab der Muritzenscharte wird es etwas gemächlicher, über plattigen Fels und tw. offenbar ganzjährige Firnfelder geht es die Nordflanke des Weinschnabels bergan. Gegen Ende wird es noch einmal steiler, so dass der Pickel (ausnahmsweise Werbung: Petzl Glacier Literide - superleicht, günstig, perfekt verarbeitet in France, immer gerne dabei!) wieder gute Dienste leistete. Allerdings besteht nie ernsthafte Absturzgefahr. Auch die Hände werden nicht gebraucht, trotzdem durchaus schon hochalpin.


                        Rückblick zu den Schwarzseen


                        Hier die Spur entlang ging's

                        Auf dem Gipfel des Weinschnabels (2.754 m), der südseitig noch immer von meterhohen (!) Wächten eingefasst war, dann wieder ein grandioser Rundblick, einerseits tief runter zum Kölnbreinspeicher, andererseits zu den prägenden Gipfeln der Umgebung, dem Hafner (3.076 m), der Hochalmspitze (3.360 m) und dem Ankogel (3.252 m). Den Hafner hatte ich mir ursprünglich als kleinen Gipfelumweg vorgenommen, mangels Tälerbus zur Sticklerhütte (fährt erst ab 2. Juliwoche) und wegen der mäßigen Wettervorhersage hatte ich allerdings umdisponiert: ich würde dem Hauptweg des 02ers folgen und am nächsten Tag den Ankogel mitnehmen. So viel vorab: das war eine gute Entscheidung...


                        Am Gipfel des Weinschnabels (2.754 m)


                        Tiefblick vom Weinschnabel (2.754 m) auf den Kölnbreinspeicher (1.916 m)


                        Aussicht vom Weinschnabel (2.754 m)

                        So nett war es hier heroben, dass mir gar nicht bewusst war, dass von Nordwesten her ein Unwetter aufzog. Als das schon ziemlich nahe war, hieß es Beine in die Hand nehmen und runter vom Berg. Auch die Südflanke des Weinschnabels war allerdings komplett firnbedeckt, so dass keinerlei Markierungen zu sehen waren. In der Eile versuchte ich daher erst mal den Westgrat über grobes und wackeliges Blockwerk abzusteigen, was allerdings so viel Zeit in Anspruch nahm, dass ich doch wieder auf (relativ flachen) Firn umstieg und ins Blaue Richtung Marchkarscharte (2.384 m) zielte. Mittlerweile setzte Regen ein, vom Gewitter blieb ich aber glücklicherweise verschont. Ab der Marchkarscharte war auch die Wegfindung kein Thema mehr.


                        Osnabrücker Hütte (2.026 m) mit Großelendkopf und -kees


                        Fallbachtal- und fall

                        Nach einem sehr steilen Abstieg kam ich durchnässt am Kölnbreinspeicher (1.916 m) an und gönnte mir in der dortigen Jägersteighütte ein Bierchen. Übrigens war ich ganz plötzlich in Kärnten, ohne es zu merken... ein Kurzbesuch beim Denkmal für die beim Stau des Staudammes verunglückten 24 (ein Wahnsinn eigentlich!) Arbeiter machte ich mich auf den eineinhalbstündigen Asphalthatscher (zieht sich!) zur unfassbar geil mit Blick auf das Großelendkees gelegenen Osnabrücker (2.026 m) und ließ meine nassen Knochen auf der erschütternd schütter besuchten Hütte (außer mir vier Gäste) mit Ritschert und Kärntner Nudeln trösten. Was für ein lässiger Tag im Nationalpark Hohe Tauern!

                        Eckdaten:
                        - Etappe 2 (14 km): Sticklerhütte (1.752 m) - Murursprung (1.898 m) - Albert-Biwak (2.428 m) - Schmalzscharte (2.444 m) - Muritzenscharte (2.386 m) - Weinschnabel (2.754 m) - Marchkarscharte (2.384 m) - Kölnbreinspeicher (1.916 m) - Osnabrücker Hütte (2.026 m).
                        - Nettogehzeit: ca. 8 Std.
                        Etappeneinteilung, Kilometer- und Höhenangaben: Käfer & Käfer, 2011
                        Zuletzt geändert von beigl; 28.07.2016, 17:12.
                        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                        • #42
                          AW: beigl am Zentralalpenweg

                          07.07.2016: Etappe III-3 (Ankogelgruppe)

                          Am Morgen war noch nicht ganz sicher, ob dies der letzte oder vorletzte Tag der Tour sein würde, in letzterem Fall hätte ich noch eine Übernachtung im Hannoverhaus (2.720 m). angehängt. Nicht unbedingt deswegen ging ich früher los, sondern weil sich die letzten Tage immer wieder schon am frühen Nachmittag Gewitterzellen über den Tauern bildeten. Und da auf dem Ankogel wollte ich daher heute bis spätestens 12 Uhr sein.

                          Daher auf das Frühstück verzichtet und bereits kurz nach sechs von der gastlichen Osnabrücker Hütte los, vor dem Hintergrund des immer noch mächtigen Großelendkeeses. Auf den Weg zum großen Wasserfall (letztes Bild bei Etappe III-2), über den das Wasser aus dem Fallboden, hm, fällt. Dort mal ein paar Müsliriegel bevor es richtig bergauf geht.


                          Im Fallboden (2.334 m) - Wasser, wohin man schaut


                          Rückblick ins winterliche Plessnitzkar

                          Oben im Fallboden (2.334 m) angekommen kommt Wasser aus allen Richtungen, gar nicht so einfach trockenen Fußes über die zahlreichen Bäche zu kommen. Von Süden her fließen die eher schon traurigen Reste des Kälbersitzkeeses in den Fallboden hinein, ansonsten sind auch noch einige Firnfelder vorhanden. Besonders nach Überwinden der nächsten steileren Stufe, nach der man am Rand des Plessnitzsees steht. Hier wäre es fast noch ein bisschen winterlich, würde sich nicht ein wolkenloser, warmer Traumtag abzeichnen.


                          Erster Blick zum Hannoverhaus


                          Beginn des Ankogel-Abstechers am Zentralalpenweg

                          Vom Plessnitzsee dann weiter auf die Großelendscharte (2.674 m), von der aus man eigentlich relativ leicht weglos auf den Kleinen Ankogel kommen müsste. Kurz darüber nachgedacht, aber nachdem ich alleine unterwegs war, doch am markierten Zentralalpenweg verblieben und einiges an Höhenmetern verschenkt. Am sogenannten "Goslaer Weg" mussten noch einige, sogar recht steile, Schneefelder gequert werden, bis man bei der Abzweigung zum Ankogel-Normalweg ankam. Erste Blicke auf das Hannoverhaus.


                          Gipfelgrat vom Kleinen zum Großen Ankogel


                          Am Ankogel (3.252 m)

                          Von hier ging es steil bergan komplett über Firnfelder, die wohl die Reste des Lassacher Kees darstellen. Erst kurz vor dem Kleinen Ankogel wird es wieder felsig, der Weg ist markiert, allerdings die Wegfindung nicht immer ganz eindeutig. Das ändert sich dann mit dem Grat zwischen Kleinem und Gipfelaufbau des Großen Ankogel - der ist ziemlich klar (zum Glück auch ausreichend breit) und geht beiderseits ordentlich hinunter. Nach dem Grat wechselt man dann in die blockige Ostflanke, die Blöcke hier sind mit Vorsicht zu genießen, einige sehr wacklig. In Summe aber gut machbar (unversichert). Nach einer allerletzten Steilstufe dann kurz nach halb zwölf in time am 3.252 m hohen Gipfel, Kaiserwetter, ein prächtiges Panorama Richtung Großglockner öffnet sich.


                          Glockner vom Ankogel


                          Rückblick Richtung Hochalmspitze (3.360 m)

                          Besser konnte diese Tour nicht zu Ende gehen. Und diesmal hielt auch das Wetter, ich hätte noch den ganzen Nachmittag hier oben verbringen können... blieb aber noch der Abstieg zu Hannoverhaus. Zur Belohnung des Tages ging es wegen der noch recht frühen Stunde von dort mit der Seilbahn hinunter nach Mallnitz und mit der Bahn nach Salzburg. Danke für dieses Mal für die Aufmerksamkeit!

                          Eckdaten:
                          - Etappe 3 (14 km ohne Ankogel): Osnabrücker Hütte (2.026 m) - Fallboden (2.334 m) - Großelendscharte (2.674 m) - Kleinhapscharte (2.528 m) - (Großer Ankogel (3.252 m) -) Hannoverhaus (2.720 m).
                          - Nettogehzeit: ca. 8 Std (inkl. Ankogel-Besteigung).
                          Etappeneinteilung, Kilometer- und Höhenangaben: Käfer & Käfer, 2011
                          Zuletzt geändert von beigl; 27.07.2016, 21:10.
                          Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                          • #43
                            AW: beigl am Zentralalpenweg

                            Ach ja, der Zwischenstand: 542 km und 28.400 hm in 28 Tagen zurückgelegt, Höchster Punkt: Ankogel (3.252 m). Jetzt ganz sauber berechnet.
                            Zuletzt geändert von beigl; 28.07.2016, 23:53.
                            Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                            • #44
                              AW: beigl am Zentralalpenweg



                              (Hoffentlich kann ich mir im August wenigstens ein paar 02er Tage "abzwacken", Deine Aufnahmen machen Gusto)

                              LG, Günter
                              Meine Touren in Europa

                              Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                              (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                              • #45
                                AW: beigl am Zentralalpenweg

                                Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen


                                (Hoffentlich kann ich mir im August wenigstens ein paar 02er Tage "abzwacken", Deine Aufnahmen machen Gusto)

                                LG, Günter
                                Was fehlt dir jetzt noch?
                                Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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