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Der Schütlingeckersteig, eine Alternative zum Kaiserweg? Höllengebirge am 15.06.2024

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  • Der Schütlingeckersteig, eine Alternative zum Kaiserweg? Höllengebirge am 15.06.2024

    Ja, das Höllengebirge ... Quell unendlicher Abenteuer, wie Fleisch zu Lebzeiten zu sagen pflegte.

    Immer wieder entdeckt man etwas Neues. So zum Beispiel den

    Schütlingeckersteig.

    Man erinnere sich ein paar Jahre zurück: Im Winter 2022 habe ich den Gipfel im Schütlingecker mit Schneeschuhen erreicht - über den Trail 4. Zur besseren Visualisierung nochmal der dort bereitgestellte Kartenausschnitt aus dem "Sommerschi-Forum":

    KarteSchuetlingecker.jpg

    Beim Blick auf die Landkarte stellt man fest, dass durch die dort vorhandene Geländesignatur "Schütlingecker" ein Steig führen soll. Mein erster Gedanke dazu: "Der Steig ist sicherlich schon zugewachsen". Dann habe ich das Orthofoto von 2019 bemüht, und siehe da: Es gibt tatsächlich noch Fragmente des Steigs durch den Schütlingecker!

    Luftbild2019.png

    Bis zum P. 1609 (= Gipfel im Schütlingecker) ist noch eine Latschengasse am Höhenrücken, der das Hintere Edltal begrenzt, ersichtlich. Ab dann beginnt ein Felsgassenlabyrinth, durch welches man aber sicherlich sich mit etwas Mühe zur Ofenhöhe durchsuchen kann.

    Die Konsultation älterer Luftbilder brachte zu Tage, dass der Steig am Zuwachsen ist. Das ist insofern spannend, da mit dem brandaktuellen Luftbild von vermutlich Frühjahr 2023 der Steig deutlichst zu sehen ist!

    Luftbild2023.png

    Das musste unbedingt erkundet werden. Ich hab jede Woche auf die Webcam am Feuerkogel geschaut, wann endlich der Schnee weg ist, damit ich losstarten kann!

    Gesagt, getan. Am 15.06.2024 war es dann soweit. Der Wetterbericht sagt zumindest für den Vormittag noch perfektes Wetter voraus - erst im Laufe des späten Nachmittags blasen starke Winde Regenwolken aus Bayern nach Oberösterreich herein. Ideal!

    Wie üblich, stehe ich sehr rechtzeitig an der Talstation der Feuerkogelseilbahn. Mit exakt 30 Sekunden Verspätung fährt die erste Gondel los
    Und diesmal vergesse ich nicht, auch noch ein Foto über DIE Baustelle der Gegend zu machen!

    DSC03485.jpg

    Irgendwie gefällt mir die Fernsicht heute. Dachstein und Gosaukamm sind eh nichts Besonderes aber Schareck und Hocharn daneben schon.

    DSC03489.jpg

    Und in der anderen Richtung geht der Blick bis zum Hochschwab.

    DSC03491.jpg

    Schon stehe ich an der Abzweigung des Kaiserweges. 09:00.

    DSC03498.jpg

    Etwas unscheinbar, das heutige Betätigungsfeld.

    DSC03499.jpg
    DSC03502.jpg

    Der beste Wegweiser zur Abzweigung des "Schütlingecker-Steiges" ist die Kaiserweghalle. Jeder, der den Kaiserweg schon mal vom Helmeskogel zur Spitzalm begangen hat, kennt das Loch neben dem Weg (Fähnchen auf den Luftbildern am Beginn dieses Berichts). Kurz danach zweigt die Gasse ab.

    DSC03503.jpg

    Bei diesem Markierungspfeil gehts los. Flucht nach vorne. 09:10.

    DSC03506.jpg

    Erwartungsgemäß ist die Gasse breit und geräumig. Auch Trittspuren gibt es, und sporadische (teils verfallene) Steinmänner.

    DSC03516.jpg
    DSC03522.jpg

    Im Rückblick Helmeskogel und Elexenberg.

    DSC03518.jpg

    Saline samt Totem Gebirge, vom Kleinen Priel bis zum Schönberg.

    DSC03519.jpg

    Fortsetzung folgt!
    Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 18.06.2024, 18:40. Grund: Wort falsch geschrieben - ausgebessert
    My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

    Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
    Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
    Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

  • #2
    Der Weg ist noch weit.
    In Bildmitte der "Gipfel im Schütlingecker".

    DSC03523.jpg

    Zwischenzeitlich gehts auch mal über Felsplatten...

    DSC03525.jpg

    Und plötzlich ist der weitere Wegverlauf zum Gipfel im Schütlingecker gut einsehbar!

    DSC03531.jpg

    Zwischendurch auch mal wieder ein Blick zurück... mit unübersehbarer Latschengasse

    DSC03536.jpg

    Oder auch zur Seite, da gibts nämlich ein kleines Felsenfenster!

    DSC03537.jpg

    Kurz vor dem Gipfel im Schütlingecker gehts steil aufwärts

    DSC03538.jpg

    Unmittelbar unterhalb des Gipfels - die Ofenhöhe rückt nur langsam näher...

    DSC03547.jpg

    Gipfel im Schütlingecker. 1608 m. 09:30.
    Jetzt auch im Sommer - wer hätte das gedacht...

    DSC03550.jpg

    Es naht das Felsgassenlabyrinth. Bis jetzt wars noch recht "einfach" mit der Wegsuche - jetzt wirds heikel.

    DSC03560.jpg

    Auf der ersten Freifläche halte ich mich so extremst rechts wie möglich

    DSC03562.jpg

    Dann beginnt wieder mal eine Latschengasse - Luftbild sei dank.

    DSC03572.jpg

    Das Ziel ist zum Glück immer in Sichtweite.

    DSC03577.jpg

    Und der Große Höllkogel nun auch - zumindest kurz.

    DSC03578.jpg

    Tief unten Ebensee.

    DSC03583.jpg

    Fortsetzung folgt!
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    • #3
      Jetzt heißt es möglichst ohne Höhenverlust Richtung Ofenhöhe zu queren.
      Felsgassen in Fallrichtung werden nicht beachtet.

      DSC03586.jpg

      Schon eher solche Latschendurchschlüpfe!

      DSC03587.jpg

      Der Helmeskogel ist schon weit weg.

      DSC03594.jpg

      Stück für Stück rückt die Ofenhöhe näher.

      DSC03602.jpg

      Jetzt trennt mich nur mehr das Ofental von dieser.

      DSC03611.jpg

      10:10. Das ist es:

      DSC03614.jpg

      Bis hierher habe ich immer wieder Wegspuren gefunden. Geschnittene Latschengassen, Steinmänner, Trittspuren.
      Ich befürchte, dass meine folgende Wegwahl (talaufwärts) die Idealroute verlässt.

      DSC03623.jpg

      Dann verlasse ich das Ofental und halte mich nun extremst links .

      DSC03630.jpg

      Die Konsequenzen vom Verlassen der hypothetischen Idealroute merke ich sofort. Die Durchgänge zwischen den Freiflächen sind nicht mehr geschnitten und kleine Kraxeleien sind auch notwendig.

      DSC03635.jpg

      Das dort drüben ist der Grillkopf. Also nur mehr noch den Gegenhang dort drüben und ich habs geschafft.

      DSC03639.jpg

      Und unterhalb der Ofenhöhe versetzt mein Erscheinen ca. 25 Gämsen, darunter auch ein paar ganz kleine, in helle Aufruhr.

      DSC03642.jpg

      GESCHAFFT! Ich stehe zwischen Ofenhöhe und Grillkopf. Hier war ich 2021 schon mal.

      DSC03658.jpg

      Der Grillkopf wird gekübelt, aber die Ofenhöhe ist drin.

      DSC03655.jpg

      Ofenhöhe, 1594 m. 10:40.

      DSC03678.jpg
      DSC03680.jpg

      Fortsetzung folgt!
      Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 18.06.2024, 18:45. Grund: Konkretisierung einer Textpassage
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      • #4
        Die Durchsucherei war erfolgreich - der weitere Plan hätte vorgesehen, um 12:00 den Abstieg von der Spitzalm ins Tal anzutreten, um rechtzeitig den Zug um 14:05 in Steinkogel zu erreichen. Daher wäre eine lange Pause auf der Ofenhöhe möglich.

        Soweit die Theorie, denn in der Praxis wird das Wetter zunehmends ungemütlich - ich flüchte daher ziemlich überstürzt wieder von der Ofenhöhe.

        DSC03682.jpg
        DSC03685.jpg

        Ein Blick zum gegenüberliegenden Schrottkamm zeigt die Höhenlage der blitzartig eingetroffenen Wolkendecke.

        DSC03687.jpg

        Im Abstieg stolpere ich über diese Hülle für was-auch-immer im US-Design.
        Sollte irgendjemand diese Hülle vermissen, sie befindet sich derzeit in meinem Besitz und ich übergebe sie gerne dem Eigentümer.

        DSC03688.jpg

        11:00. Vordere Spitzalm. Ich lege eine kurze Pause ein.

        DSC03692.jpg
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        Im Abstieg erwische ich auch 3 Tropfen.

        DSC03696.jpg
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        11:45. Forststraße Winkelbachgraben.

        DSC03700.jpg

        12:20. Ich erreiche den in der Früh bei der RiverWave deponierten Roller.

        DSC03706.jpg

        Da ich nicht zwei Stunden warten möchte, rolle ich notgedrungen die ganze Strecke auf der alten Bundesstraße zurück zum Auto. Dieses erreiche ich kurz vor 13:00.


        Daten zur Tour: 18,22 Kilometer (davon 5 Kilometer am Roller); 330 Höhenmeter (davon 30 am Roller); Gesamtzeit 4:15 (davon 0:30 am Roller)
        Wildstatistik: ca. 26 Gämsen gesamt, eine davon alleine im Ofental.
        Einsamkeit: Bis zur Gasselhöhe mit den anderen Personen der ersten Gondel. Ab dort bis zur Spitzalm niemand, bei der Spitzalm 2 Personen, dann bis zur RiverWave nur 1 Mountainbiker. Summa summarum, mehr Wildtiere als Menschen.

        OTM-Karte-gesamt.png
        OTM-Karte.png





        Persönliches Fazit: Aufmerksamen Lesern ist es sicherlich aufgefallen, dass eine Namensänderung stattgefunden hat. Statt Schätlingecker jetzt Schütlingecker. Der Grund dafür liegt in einem Irrtum meinerseits. Wie ich den Kartenausschnitt aus dem Sommerschiforum zum ersten Mal gesehen habe, habe ich hier den Namen mit Umlaut-A gelesen - eigentlich ist es ein Umlaut-U, durch die Höhenlinie dahinter schlecht erkennbar Vielen Dank an dieser Stelle an saltimbokka !

        Wie auch immer, egal mit welchem Umlaut man den Steig liest, es handelt sich hierbei um eine sehr spannende Unternehmung. Wen Einsamkeit, Karstgelände und Wegsucherei anspricht, für denjenigen ist dies genau das Richtige.

        Ich möchte außerdem gleich noch darauf hinweisen, dass diese Route vor Ort natürlich keinen Namen besitzt. "Schütlingeckersteig" ist mein persönlicher subjektiver Vorschlag dafür.


        Die Überschrift dieses Berichtes trägt die Frage "Alternative zum Kaiserweg?" in sich. Das möchte ich nun beantworten.

        Persönlich finde ich, dass sich der Schütlingeckersteig in eine Liste von Steigen im Höllengebirge einreiht. Nämlich in die Liste der "unnötigen Steige; die sich zwar für kein Ziel wirklich als überaus praktisch erweisen, aber ohne die das Höllengebirge nicht das Höllengebirge wäre"
        Der Schütlingecker-Steig ist damit in guter Gesellschaft mit dem Steigsystem Franzental-Hochhirn, dem Grünalmkogelschüttsteig und den Schoberstein Südwandbändern. Sicherlich gäbs noch weitere.
        Und das meine ich genau so, wie ich es geschrieben habe. Einen wirklich praktischen Nutzen für Otto Extrembergsteiger hat der Steig nicht. Das einzige, was mir auf Anhieb einfällt: Der Kaiserweg spart sämtliche Gipfel aus - mit dem Schütlingeckersteig können zumindest der Gipfel im Schütlingecker, der Grillkopf und die Ofenhöhe "gut" (?) in die Tourenplanung integriert werden. Aber nur unter der Voraussetzung, dass man weiß, wo man langmuss - GPS-Routenvorgabe fürs GPS-Gerät unbedingt notwendig! Für diese Route gilt somit eher, der Weg ist das Ziel.
        Der Kaiserweg dürfte außerdem ca. um eine halbe Stunde schneller sein. Mit Wegsucherei am Schütlingeckersteig wird der Zeitvorteil für den Kaiserweg größer. Mehr Höhenmeter sinds auch.
        Eventuell kann ich mir vorstellen, dass der Steig von einem (Ebenseer) Höhlenverein zeitweise genutzt wird (Hochschneid Eishöhle?).

        Lange Rede kurze Antwort: In der Regel nein. Ja ausschließlich dann, wenn man bereit ist, einen Mehraufwand in Wegsuche und Tourvorbereitung zu investieren, in Kombination mit einer Besteigung der Ofenhöhe.


        Meine Ausrüstung speziell für diese Unternehmung: 2 GPS-Geräte (sollte eines schlappmachen) samt Routen-Track, 4 ausgedruckte Luftbilder mit eingezeichneter Route und eine Astschere (welche nicht zum Einsatz kam). Nachahmern kann ich nur empfehlen: Zeichnets euch anhand des Luftbildes eure GPS-Route vor und ladet diese auf euer GPS-Gerät - so habs ich gemacht und bin ohne große Verhauer und Schwierigkeiten durchgekommen.



        Die Rubrik
        "Alle Gipfel des Höllengebirges"
        ist diesmal nicht der Rede wert, da ich heute keinen neuen Gipfel erreicht habe. Ich stehe also unverändert auf der aufgerundeten 75-Prozent-Marke.




        Zu meiner Beschämung habe ich gerade eben festgestellt, dass ich beim Hinteren Kesselgupf meinen Leitspruch vergessen habe unten drunter zu schreiben. Daher hier ausnahmsweise mal doppelt:

        Im Höllengebirge wird einem nie langweilig! ...
        Im Höllengebirge wird einem nie langweilig! ...

        LG
        Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 18.06.2024, 18:52. Grund: Schlussgsatzl ausformuliert
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        Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
        Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
        Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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        • #5
          Freut mich dass du den Steig erkundet hast! Nach deinem letzten interessanten Bericht über das Schütlingeck war ich schon nahe daran es selbst zu tun, nachdem ich auch auf dem Luftbild gesehen habe, dass der Steig zum Teil sehr gut sichtbar ist. Vielleicht bau ich ihn mal in eine Tour ein.
          Danke auf jeden Fall für den Bericht.

          Kommentar


          • #6
            Schöner Bericht.
            Lg. helmut55

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            • #7
              Und wieder einen Teil des "Höllen-Puzzles" erledigt.
              Gratuliere!


              L.G. Manfred

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              • #8
                Grias di,

                Zitat von saltimbokka Beitrag anzeigen
                Freut mich dass du den Steig erkundet hast! Nach deinem letzten interessanten Bericht über das Schütlingeck war ich schon nahe daran es selbst zu tun, nachdem ich auch auf dem Luftbild gesehen habe, dass der Steig zum Teil sehr gut sichtbar ist. Vielleicht bau ich ihn mal in eine Tour ein.
                Danke auf jeden Fall für den Bericht.
                vielen Dank für deinen Kommentar!
                Ich habs mir fast schon gedacht, dass dir dieser Steig selbst aufgefallen sein könnte. Jedenfalls habe ich durchgefunden, dann schaffst du das "mit links"
                Freue mich schon auf deinen Bericht


                Grias di Helmut aus Enns,

                Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                Schöner Bericht.
                danke dir!


                Grias di Manfred aus Simmering,

                Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
                Und wieder einen Teil des "Höllen-Puzzles" erledigt.
                Gratuliere!
                danke schön!
                Fleisch hätte es folgendermaßen ausgedrückt: "wieder ein bissi mehr".


                LG und
                RIP Fleisch
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                Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
                Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
                Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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