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Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

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  • #16
    AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

    Hallo Willy,
    die Passage mit "guter Bergsteiger" hört sich natürlich prima an, aber wenn dem wirklich so wäre, hätte ich wohl wenigstens schon einen IIIer geklettert und mir würde nicht ab 40° Steigung unbehaglich zumute. Ich sehe mich eher im Bereich "fortgeschrittener Anfänger". Zum Glück ist der Cho Oyu ja technisch recht einfach.
    Die Akklimatisationsfähigkeit scheint mir tatsächlich eine sehr individuelle Sache zu sein und wahrscheinlich habe ich zumindest in dieser Hinsicht ganz gute Karten. Im Januar 2006 stand ich ohne Vorakklimatisation nach 10 Tagen ab Mendoza auf dem Aconcagua und habe mir zwei Stunden lang das Panorama (und das bunte Treiben der Gruppen) angesehen. Ich denke, dass es mitentscheidend ist, immer nur sein eigenes Tempo zu gehen, was ja am Kili auch möglich sein sollte.
    Ansonsten hätte ich on-topic noch ein paar Anmerkungen:
    1. Gruppendynamik: Am Mt. Kenia traf ich auf eine fünfköpfige belgische Gruppe, die vorher beschlossen hatte: "Wenn einer von uns höhenkrank wird, dann kehren wir alle um." Und es wurde jemand höhenkrank und natürlich wollte er nicht schuld an der Umkehr der ganzen Gruppe sein und hat nichts gesagt. Als ich die Gruppe traf, wurde er fast bewusstlos herunter getragen...
    Eine etwas leichteren Fall konnte ich an der Kibo Hut beobachten:

    600soroche.jpg

    Für sehr viele Kili-Aspiranten stellen schon die Horombo-Hütten auf 3700m einen Höhenrekord dar. Wir (3xSpanien, 1xEngland und ich) haben trotz der Höhenanpassung am Mt. Kenia auch noch zwei Nächte in Horombo verbracht und sind für einen Tag zur Mawenzi-Hütte (4600m) aufgestiegen.
    2. Verpflegung: Man sollte bei "Vollpension-Touren" aufpassen, was einem vorgesetzt wird. Am Gipfeltag des Huayna Potosi in Bolivien bestand das Gruppenfrühstück tatsächlich aus Broten mit Ölsardinen. Da habe ich lieber nur reichlich gezuckerten Tee "gefrühstückt".
    3. Führertempo: Manche Führer (unserer auch) schlagen ein ziemlich hohes Tempo an, damit man womöglich schnell erschöpft ist, nicht auf den Gipfel kommt und er dann schneller wieder zuhause ist. Wir mussten unseren Führer mehrfach ermahnen, nicht so schnell zu rennen. Allerdings waren wir alle schon mal oberhalb der 5000m-Marke gewesen. Leute mit weniger Höhenerfahrung lassen sich wahrschweinlich leichter auf ein Renntempo ein, weil ihnen der Vergleich fehlt. Wie heißt es so schön: "Wer schneller geht als a Ochs, der is a Ochs!" Die Führer kennen übrigens auch das deutsche Wort "langsam" - wohl das Wort, das sie am häufigsten hören...

    Die Meru-Besteigung halte ich jedenfalls für sehr sinnvoll. Neben der Höhenanpassung kann man auch schon mal Witterung in Sachen Kili aufnehmen - und natürlich später vom Kili-Gipfel zufrieden zurück zum Meru blicken...

    LG, Klaas
    Zuletzt geändert von peakbagger; 16.06.2007, 23:10.
    Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

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    • #17
      AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

      Zitat von peakbagger

      Am Mt. Kenia traf ich auf eine fünfköpfige belgische Gruppe, die vorher beschlossen hatte:

      "Wenn einer von uns höhenkrank wird, dann kehren wir alle um."
      Das ist - ich sage es bewußt so grad heraus - leider sehr oft ein "Ultimatum", das vor allem Bergführer stellen !
      ( Und ein typisches Szenario z. B. für den Elbrus. )

      Zitat von peakbagger

      Manche Führer (unserer auch) schlagen ein ziemlich hohes Tempo an,
      damit man womöglich schnell erschöpft ist, nicht auf den Gipfel kommt und er dann schneller wieder zuhause ist.
      Das ist natürlich eine Sauerei, von der ich zwar bisher noch nie gehört habe.
      Die ich mir aber, nach allem, was ich bisher (Unglaubliches) erlebt habe, (sehr) gut vorstellen kann.

      Ein konträres Beispiel erlebte ich jedoch beim Gipfel-Aufstieg zum Kili :

      Unser Führer Everest (so hieß der Mann wirklich) startete am Gipfeltag so extrem langsam,
      daß ich fürchtete, mit diesem Schnecken-Tempo würden wir nie hinaufkommen.

      Aber das Gegenteil war der Fall : Wir überholten Gruppe um Gruppe, obwohl wir eine Stunde später ( als die anderen ) starteten.
      Zuletzt geändert von Willy; 16.06.2007, 23:37.
      TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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      • #18
        AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

        Zitat von Willy
        Das ist - ich sage es bewußt so grad heraus - leider sehr oft ein "Ultimatum", das vor allem Bergführer stellen !
        ( Und ein typisches Szenario z. B. für den Elbrus. )



        Das ist natürlich eine Sauerei, von der ich zwar bisher noch nie gehört habe.
        Die ich mir aber, nach allem, was ich bisher (Unglaubliches) erlebt habe, (sehr) gut vorstellen kann.


        habe ich selbst erlebt - nur es hat nichts genutzt, da ich mich nicht hetzen habe lassen und dann ist er halt auch langsamer gegangen

        Ein konträres Beispiel erlebte ich jedoch beim Gipfel-Aufstieg zum Kili :

        Unser Führer Everest (so hieß der Mann wirklich) startete am Gipfeltag so extrem langsam,
        daß ich fürchtete, mit diesem Schnecken-Tempo würden wir nie hinaufkommen.

        Aber das Gegenteil war der Fall : Wir überholten Gruppe um Gruppe, obwohl wir eine Stunde später ( als die anderen ) starteten.

        was soll der stumpfsinn? wenn einer hoehenkrank wird, warum sollen alle umdrehen? meist gehen sowieso mehrere begeliter mit, da soll halt einer umdrehen.
        Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

        asti, asti bandar ko bakaro!
        Langsam, langsam fang den Affen!
        Indisches Sprichwort

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        • #19
          AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

          Zitat von daxy

          was soll der stumpfsinn?

          wenn einer hoehenkrank wird, warum sollen alle umdrehen?

          meist gehen sowieso mehrere begleiter mit, da soll halt einer umdrehen.
          2002 und 2003 am Elbrus gab es nur einen Bergführer.

          Und in beiden Jahren lautete das von ihm ausgerufene Ultimatum :

          "Wenn jemand höhenkrank bzw. zu schwach für einen Weiteraufstieg wird, drehen alle um !"

          Am Kili war - zumindest 2000 - die Situation wesentlich besser :

          Damals wurden zu Langsame oder zu Schwache an andere "dahintümpelnden" Gruppen "weitergereicht"
          und fast alle (irgendwie) wenigstens zum Gilmans Point hochgehievt.

          Unserem unerfahrendesten "Expeditions"-Teilnehmer
          - er war zuvor noch nie wenigstens auf 3000 Meter -
          wurde sogar der - viel zu schwere - Rücksack abgenommen und bis zum Kraterrand und zur Kibo-Hütte zurück getragen.

          Nochmals zu Deinen - ich weiß schon : rhetorisch gemeinten - Fragen :

          Zitat von daxy

          was soll der stumpfsinn?

          wenn einer hoehenkrank wird, warum sollen alle umdrehen?
          Und was ist, wenn sich jemand verletzt ? ? ?

          In dieser Hinsicht könntest und solltest Du uns (endlich) ganz genau

          Deine Geschichte vom Everest

          erzählen !

          B i t t e !
          Zuletzt geändert von Willy; 17.06.2007, 21:58.
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          Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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          • #20
            AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

            6500 m ABC - in meiner lunge brodelt es - lungenoedem...
            nach einnahme von Nefidipin abstieg am naechsten tag - alleine blutspuckender weise.

            ein tibeter hat dann spaeter meinen rucksack getragen, da ich langsam ging, meinte er mich, wie die yaks, mit pfeifen antreiben zu koennen -- fehlversuch - nach einem tag im BC wieder alleine aufstieg ins ABC

            die bergkameraden waren nicht vorhanden

            lehrbuch:
            bei lungenoedem liegender abtransport mit sauerstoffgabe und kameradenhilfe

            that's life

            am Kili braucht man sowieso keinen fuehrer, da geht man halt den trampelpfad empor - der fuehrer koennte ohne weiteres umdrehen - aber
            er moechte entweder selbst auf den gipfel,
            oder wenn es ein einheimischer ist, erwartet er sich mehr trinkgeld, wenn er auf den gipfel mitgeht
            Zuletzt geändert von daxy; 17.06.2007, 23:09.
            Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

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            • #21
              AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

              am besten ist es vorher auf einen Berg zw. 4 und 5000m zu gehen. Mt. Kenia od. mt. Meru. Das Besteigen eines 3000er in Österreich hat nur geringe Wirkung. Einerseits ist die Anpassung an die Höhe gering, da man ja in der Höhe nur ganz wenige Stunden ist ( wennst von der Stüdlhütte 2800m auf den Glockner 3800m gehst bist bequemen 10 Stunden wieder auf der stüdlhütte zurück - da müßt man auf der Adlersruhe schlafen) und wennst dann erst nach einer oder gar 2 Wochen am Kili gehst ist sowieso die Höhenanpassung wieder weg. Bei einigen funktionier der kurze, schnelle und direkte Anstieg auf die Höhe recht gut, bei den meisten jedoch nicht. und wenn man so eine Reise tut, dann will man ja möglichst mit Sicherheit hinaufkommen und nicht nur eine 50% Chance haben. Wie ich am Kili oben war erzählten die Leute, dass einer der schon einen 8000m gemacht hat vor Kurzem beim raschen Anstieg scheiterte.

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              • #22
                AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

                würde dir einfach dazu raten, unmittelbar vorher einen etwas höheren Berg in der Umgebung des Kili´s zu besteigen:

                Mein Tipp: Mt. Meru

                Dieser bietet sich hervorragend an, ist leicht zu erreichen und auch einfach zu besteigen. Als wir dort waren, sind viiiiiel weniger Leute am Meru gewesen als am Kili. Von daher ist es mindestens ein gleich schöner Berg...

                Infos dazu findest du hier: http://www.tourenwelt.at/detail.php?tourId=100


                und gleich noch ein Bild vom Mt. Meru zum "glustig" werden:

                Blick vom Rhino Point über den Sekundär-Krater zum Gipfel des Mt. Meru

                Tourenwelt.at - Blog
                Toureninfos posten und jeden Monat tolle Preise gewinnen!

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                • #23
                  AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

                  Ich bin kein "Bergsteiger" und habe nicht die Moeglichkeit vorher auf ein paar 3000er zu steigen. Wenn es fuer mich zur Wahl stehen wuerde, wuerde ich vor dem Kili auf jeden Fall auch den Mount Meru machen.
                  Am Kili reizt mich nur, dass es "der Kili" ist und das Ziel Hochzukommen, aber dafuer ist mir jetzt im Juli meine Zeit in Tanzania etwas knapp.
                  Zuletzt geändert von Axel B.; 28.06.2007, 17:49.

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                  • #24
                    AW: Erfahrungen mit der Höhe am Kilimanjaro

                    Da ich mich 18.07. bis 01.08.07 in Tanzania in der Kili-Gegend aufhalte, werde ich mir das Natur-Erlebnis "Mount Meru" goennen (Siehe meinen Mount-Meru-Thread). Danach geht es weiter nach Sueden in den Krueger-Park und nach KwaZulu-Natal in die Drakensberge.

                    Ich bin kein "Bergsteiger". Am Kili reizt mich nur, dass es "der Kili" ist und das Ziel Hochzukommen, aber dafuer ist mir diesmal meine Zeit in Tanzania etwas knapp. Wenn es fuer mich zur Wahl stehen wuerde, wuerde ich vor dem Kili auf jeden Fall auch den Mount Meru machen.

                    Der Mount Meru ist fuer mich deutlich reizvoller, weil er wohl mehr Afrika ist und er ist keinesfalls so "ueberlaufen" wie der Kili.
                    Ich freue mich, dass Ihr das teilweise auch so seht.

                    Was soll ich noch ergaenzend sagen, fuer einen Berg sollte man sich Zeit nehmen und nicht rauf hetzen - nein, eigentlich gilt das "Zeit nehmen" fuer alle schoenen Dinge im Leben.

                    Oh Asti, Dein Panorama-Foto mit Blick vom Rhino Point ist ja super!
                    Zuletzt geändert von Axel B.; 28.06.2007, 23:21.

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