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Tragödie am Nanga Parbat

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  • Tragödie am Nanga Parbat

    Heute habe ich den Gipfelbericht von den Expeditionsteilnehmer des Alpinclub Sachsen bekommen und gelesen....unglaublich tragisch.
    http://www.alpinclub.com/np04_chronik.html
    Wolfi
    Liebe Grüße
    Wolfi

    Es gibt nichts schöneres als alleine zu klettern -
    und nichts schlimmeres, als alleine klettern zu müssen !

    http://www.w-hillmer.de

  • #2
    Fürchterlich

    Zitat von wolfi
    Heute habe ich den Gipfelbericht von den Expeditionsteilnehmer des Alpinclub Sachsen bekommen und gelesen....unglaublich tragisch.
    http://www.alpinclub.com/np04_chronik.html
    Wolfi
    Wie verarbeitet man solch ein Erlebnis ?
    Wie kann man damit leben ?
    Warum schrie er "nein" ?
    Ich möchte nie in solch eine Situation kommen...

    Mit betroffenem Gruß,

    Peter

    PS: Diskussion hier
    Zuletzt geändert von werdi; 08.07.2004, 13:29.
    (Dreieich in Hessen) - "Das Leben besteht aus Tagen, an die man sich erinnert." John Irving

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    • #3
      AW: Tragödie am Nanga Parbat

      Servus Peter,
      ja, es unglaublich tragisch. Vor ab denke ich, daß jeder einzelne in dieser Höhe für sich alleine verantwortlich ist. Nachts auf den Gipfel...? Diese Frage steht im Raum...aber viele Gipfelesteigungen im Himalaya sind nachts durchgeführt worden!! Ja, wenn man die Berichte liest, läuft einem der Schauer über den Rücken.Wahrscheinlich war Günter am Ende seiner Kräfte angelangt..? In dieser Höhe und nach diesen vielen Stunden hast du auch keinen klaren Verstand mehr.
      Es wird sehr schwer sein für die Kameraden alles zu verarbeiten. Es ist einfach tragisch, auch was Markus Walter erlebt hat. 50 Stunden ohne ausreichende Kleidung und Ausrüstung über 7000m. Unglaublich....
      Gruß
      Wolfi
      Liebe Grüße
      Wolfi

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      und nichts schlimmeres, als alleine klettern zu müssen !

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      • #4
        Viktor Frankl und RM haben (teilweise) recht :

        "In äußersten Krisen-Situationen nimmt der Lebenswille zu !"

        aber :
        Aufstieg (allein) zum Gipfel . . .
        die Schwierigkeiten multiplizierten sich . . .
        und ich dachte mir : "Auch gut. Das ist nun mein letzter Berg"

        Ich glaube, vielen von uns überfällt manchmal dieses "Wurtschigkeitsgefühl";
        der gefährliche Wunsch,
        an und auch etwas über die Grenze zu gehen.

        NIE KAMEN MIR ABER ÄHNLICHE GEDANKEN BEIM ABSTIEG !

        Ich wollte unbedingt wieder hinunter !

        Aber manch starkes - unfreiwilliges- "Final-Erlebnis" hatte ich :
        Am Brennkogel mußte ich einen Griff auslassen.
        Ich hatte leichtsinnig keine Handschuhe an.
        Mein (Mittel)Finger - eingehakt in einem Eisloch - erfror langsam.
        An den Füßen baumelten ohne Chance auf Halt die angefellten Tourenschier.

        Ein kurzes Gebet und ich ließ aus :
        Mein Pickel - hinten am Rucksack befestigt - bremste
        und verhinderte so den Total-Absturz.

        Wahrscheinlich gibt es (manchmal) Schutzengel !

        PS :
        Ich erinnere auch gern an den TOP-SATZ von RM :
        "Wenn Dir das Leben unerträglich oder leer vorkommt, dann . . ."
        Zuletzt geändert von Willy; 10.07.2004, 01:36.
        TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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        • #5
          AW: Tragödie am Nanga Parbat

          es kann schon sein, dass einem alles egal wird, wenn man total erschoepft ist und /oder wenn man den traum seines lebens wahr gemacht hat und keine ziele mehr vor sich sieht.
          so, iwe ich der presse entnommen habe, war es der traum des lebens auf diesem gipfel zu stehen. das ist ihm auch mit 64 jahren nocht gelungen. super leistung.
          vielleicht hat er keine ziele mehr vor sich gesehen?
          wenn dann noch die erschoepfung dazukommt und/ oder ein hirnoedem, wo man nicht mehr klar denken kann, dann ist diese verhalten erklaerbar.
          auch Habeler ist ja am hosenboden vom suedgipfel des Everest abgefahren. er hatte halt mehr glueck, dass es ihn nicht ueber die nordwand katapultiert hat.

          daxy
          Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

          asti, asti bandar ko bakaro!
          Langsam, langsam fang den Affen!
          Indisches Sprichwort

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          • #6
            Daxy besitzt schon die volle Lebensweisheit !

            Zitat von daxy
            vielleicht hat er keine ziele mehr vor sich gesehen?
            Der Organisator von Woodstock Graham Bill sagte :
            "Rock-Stars, die schon alles erreicht haben, geht es saumies,
            weil sie (oft) kein Ziel mehr sehen !

            Viel besser geht es denen, die noch nicht alles erreicht haben,
            denn sie besitzen immer noch die HOFFNUNG !"


            Und hierher passt nochmals diese geniale TV - Live ! - Antwort
            nach dem "Scheitern" am Nuptse East :
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Willy; 11.07.2004, 18:30.
            TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

            Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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            • #7
              AW: Tragödie am Nanga Parbat

              ziele sind wichtiger

              zustimmung

              daxy
              Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

              asti, asti bandar ko bakaro!
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              Indisches Sprichwort

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              • #8
                Tragödie am Nanga Parbat - Lust???

                Hallo!

                Ich habe jetzt eine Frage an alle, die Träumen, solche Höhen auch zu erklimmen (z.b. Willy, wie ich es so vermute,...)

                Traut man sich nach solchen Meldungen überhaupt noch als vernünftig denkender Mensch, sich in ein solch ein Abenteuer zu stürzen???

                Jetzt erbitte ich keine Antworten à la Autofahren ist viel gefährlicher,...

                Aber ehrlich gesagt, ich habe ÜBERHAUPT KEINE LUST mir soetwas jetzt anzu tun! Denn diese Bergsteiger waren alle perfekt vorbereitet, und doch ist irgendetwas mit ihnen passiert, dass es zu 2 Abstürzen kommt (einer leider tödlich)?
                Ist dieses Gefühl dort oben zu stehen dieses Risiko WIRKLICH wert?? Geht ihr nur für euch selber, oder dann um vor anderen sagen zu können 'Ich war oben'??

                Vielleicht hab ich da eine eigenartige Ansicht, da ich ja selbst auf Berge gehe, aber da vergeht mir jede Lust! Und das ist ja nicht das erste Unglück dieser Sorte gewesen!!

                Florian
                Meine Berg-, Schi- und Klettertouren auf:
                www.motivation-is-all.at/index.php5

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                • #9
                  AW: Tragödie am Nanga Parbat

                  Grüß Dich Florian,

                  so schlimm und tragisch diese Tragödie am Nanga Parbat auch war....verliere nicht den Mut weiterhin in die Berge zu gehen.
                  Trotz sämtlicher Sicherheitsmaßnahmen, Erfahrungen, bester Kondition, beste Ausrüstung usw. ist halt immer noch ein Restrisiko dabei, egal welche Touren gemacht werden.
                  Naturgewalten sind einfach nicht vorhersehbar.....wie Steinschlag, Lawinen, Wettersturz... usw.
                  Und trotzdem ziehen uns die Berge immer wieder an. Deine Ängste sind durchaus zu verstehen, aber es gibt auch für dich noch viele wunderbare Berggipfel, die du ersteigen kannst -auch ohne dabei an deine letzten körperlichen und physischen Grenzen zu gehen.
                  Lieben Gruß Wolfi
                  Liebe Grüße
                  Wolfi

                  Es gibt nichts schöneres als alleine zu klettern -
                  und nichts schlimmeres, als alleine klettern zu müssen !

                  http://www.w-hillmer.de

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                  • #10
                    AW: Tragödie am Nanga Parbat

                    @Florian:

                    Auch wenn Du es nicht gerne liest, aber ich fürchte mich vor dem Autofahren mehr als vor dem Bergsteigen.

                    Warum?

                    Beim Bergsteigen kann ich mich von gefährlichen Einflüssen fernhalten und das Restrisiko wesentlich minimieren z.B. keine Felskletterei, keine Gletschertour

                    Beim Autofahren muss ich mich auf die Strasse begeben und bin den anderen Autofahrern ausgeliefert (mich wundert eigentlich, dass nicht mehr passiert!!!).

                    Fazit: Mit Vernunft, solider Ausbildung und Training scheint mir das Risiko in den Bergen recht gering. Extremtouren schliesse ich da aus. Bei diesen muss jeder mit sich selber ausmachen, ob er das erhöhte Risiko in Kauf nimmt.

                    LG
                    Schelli
                    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                    • #11
                      AW: Tragödie am Nanga Parbat - Lust???

                      Zitat von Florian
                      Traut man sich nach solchen Meldungen
                      überhaupt noch als vernünftig denkender Mensch,
                      sich in ein solch ein Abenteuer zu stürzen ???
                      Die Antwort ist klar : "JA!"

                      Es sind im Sommer ! schon Leute auf dem Pinzgauer Höhenweg
                      ( Durchschnittshöhe 2100 m ) erforen !

                      Am stinknormalen Rundwanderweg um den Wilden Kaiser herum
                      wurde eine (Berg)Wanderin von einem Stein getroffen und war sofort tot.
                      Wer geht schon am Wandfuß vom Wilden Kaiser
                      oder auch "nur" von der HOHEN WAND mit einem Helm spazieren ?


                      Es gibt einen Gymnasial-Professor aus Baden,
                      der sich - er war allein - gerade noch irgendwie (= am Hintern)
                      vom HOHEN LINDKOGEL (847 m) ins Leben zurückgerettet hat.

                      Abermillionen solcher weiterer Beispiele gibt es !

                      Ich habe mir meine Füße zwei Mal in Österreich
                      und nicht beim Höhenbergsteigen erfroren.

                      Bevor ich wieder ausufere zitiere ich den großen ERICH KÄSTNER :

                      LEBEN IST IMMER LEBENSGEFÄHRLICH !
                      Zuletzt geändert von Willy; 12.07.2004, 19:02.
                      TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                      • #12
                        AW: "traut man sich noch als vern. Menschen....."

                        Hallo Florian,

                        Deine Fragen betreffend Risiko und Sinnhaftigkeit bei Touren in großen Höhen kann, so glaube ich nicht mal der beantworten, der sich selbst dort hingezogen fühlt.
                        Ich bin nie ein Höhenbergsteiger gewesen(mein einziger hoher Berg war der Vulkan Misti in Südperu 5822m, aber ich habe noch keinen 4000er erklommen).

                        Dafür habe ich einige extreme Solodurchquerungen in den chilenischen Anden(in Höhen um die 1500 bis 2500m) in absolut menschenleeren Gebieten durchgeführt, wo ich von vornherein gewußt habe, eine größere Verletzung á la Beinbruch kann tödlich enden - das klingt jetzt grausam oder extrem leichtsinnig oder schlicht weg dumm... - ich war in Gebieten unterweg, wo es keine Bergrettung gibt und handy nicht funktionieren. Ich glaube, das Menschen, die sich in so große Gefährlichkeiten begeben, wie Höhenbergsteiger trotz allem überzeugt sind, daß sie gut wieder heimkehren.

                        Für meine "wilden Touren" habe ich mich lange vorbereitet, speziell in Chile habe ich mich mit Wetter, Vulkanismus & Erdbeben, Gefahren durch Insekten und Tiere(immerhin leben noch eine Zahl an Pumas in den Bergen) und dem Tragen von an die 25kg Gepäck im z.T. sehr unwegsamen Gelände beschäftigt.
                        Z.B. habe ich nach der Besteigung des Vulkan Lonquimays diesen noch komplett an seiner Basis umrundet und dabei einen gewaltigen Lavastrom überquert - nur 8 Monate später ist genau an der Stelle, wo ich den Lavastrom überquert habe ein neuer Vulkan ausgebrochen der "Vulkan Navidad"!
                        Im Zuge meiner unzähligen Solotouren seit 1976 habe ich eine Art "Warnsystem" in mir entdeckt, daß mir schon mehrfach das Leben gerettet hat - Mapuche-Indianern in Chile habe mir auch einiges beigebracht.

                        Für mich ist es sehr wichtig Erfurcht vor der Natur und den Bergen und dem Wetter zu haben und dankbar für jeden Tag zu sein, den man gesund und heil in den Bergen verbringen konnte

                        Solotouren geben mir die Möglichkeit in mich hineinzuhören, sind kontemplativ und meditativ auch wenn sie mit großer Anstrengung und manchmal mit gr. Erschöpfung und Entbehrungen verbunden sind.

                        Beim Höhenbergsteigen ist sicher der Gipfel das unbedingt zu erreichende Ziel bzw. diesen über eine bestimmt Route zu erklimmen - für mich ist und war es eine Durchquerung einer von mir geplante Route zu schaffen...und zu schauen ob es sich so verwirklichen läßt, wie ich es zuvor geplant hatte.

                        Abschließend finde ich es immer sehr tragisch wenn gerade bei solchen extremen 8000er-Touren Menschen verunglücken, ob nun die Bergstieger sehr gut vorbereitet waren oder nicht(was wir als Außenstehende, trotz umfangreicher Expeditionsberichte nur sehr wage beurteilen können...)

                        LGr. Pablito
                        Zuletzt geändert von pablito; 12.07.2004, 22:11.
                        LGr. Pablito

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                        • #13
                          Alle acht Männer der österr. Heeres-Bergführer-Expedition geben auch auf

                          Grund : extreme Lawinengefahr (am Nanga Parbat )
                          TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                          Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                          • #14
                            AW: Tragödie am Nanga Parbat

                            Florian,
                            ich glaube jeder Bergsteiger hat sich in irgendeiner speziellen Situation schon mal gefragt: Was habe ich hier eigentlich verloren ? (Als ich einmal allein mit meinem Shunt am Pilot Mountain in North Carolina herumkletterte, schrie auch tatsächlich jemand von unten herauf: "Hey, what's your business up there?")
                            Ich glaube, auf diese Frage gibts soviele Antworten wie Bergsteiger.

                            Nimm dir z.B. Schelli: zuerst sagt er, man kann das Risiko minimieren, keine Gletschertour, keine Felskletterei .
                            Dann kauft er sich einen Eispickel (erwischt!). Dann geht er auf den Venediger.
                            Dann kauft er sich einen Helm und geht vielleicht an einem Forumsmittwoch klettern mit. Dann geht er die Dachsteinsüdwand. Bald drauf steht er am Matterhorn und nicht viel später auf der Guglia. Nach einiger Zeit ist er geschieden (außer er hat eine Lebenspartnerin, deren Vater Millionär ist und die den 9.Grad vorsteigt), steigt durch die Aconcagua Südwand, überlebt knapp und knüpft Freundschaften, um bei einer K2-Expedition mitzumachen.
                            Der typische Verlauf eines Bergsteigerlebens . Glaub mir Florian, auch du wirst so enden!
                            Und nachher wird dich ein Maturant fragen: Warum machst du das eigentlich ?
                            Was wäre DEINE Antwort ?
                            Zuletzt geändert von blackpanther; 13.07.2004, 00:14.
                            [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                            • #15
                              AW: Tragödie am Nanga Parbat

                              @ Herbert!!! SUPER GEKONTERT!!!! nur ich wüsste auch nicht, was ich da antworten sollte!

                              @ alle: Schwierige Thematik, aber scheinbar scheint die Vorbereitung soviel Freude zu bringen, dass man dann trotzdem geht! Und gute Vorbereitung minimiert ja das Risiko allemal!

                              Florian
                              Meine Berg-, Schi- und Klettertouren auf:
                              www.motivation-is-all.at/index.php5

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