Hallo,
bitte stellt euch mal folgendes Szenario vor:
Ihr seid ein klettertechnisch ziemlich unerfahrener Bergsteiger Anfang 40 und habt einen 8000er, einen 7000er, sieben 6000er und ein gutes Dutzend 5000er bestiegen, aber alles eher unschwierige Berge. Ihr seid ganz gut höhentauglich aber sehr trainingsfaul.
Ihr habt etwa ein Dutzend Bücher über den Everest (inklusive Hornbein, Messner, Venables, Krakauer und Kodas) in eurem Buchregal, besitzt die Discovery-DVDs von der Brice-Tour und kennt den Berg theoretisch schon ziemlich gut. Ihr habt ihn bei einem Trekkingurlaub vor zehn Jahren zum ersten Mal live vom Nepal-Basecamp aus gesehen, wart euch damals aber sehr sicher, dass ihr da oben nichts verloren habt und auch nicht herausfinden wollt, ob das wirklich so ist. Außerdem würdet ihr niemals durch den Khumbu-Eisbruch gehen wollen.
Ihr verabscheut generell Besteigungen mit Flaschensauerstoff und seid gerne eigenverantwortlich in den Bergen unterwegs. Ihr habt im Frühjahr 2010 ein Zeitfenster, das euch einen Besteigungsversuch ermöglichen würde, seid aber finanziell eher mager ausgestattet, so dass ihr maximal ein Logistikpaket bis zum Tibet-ABC bezahlen könntet, z.B. mit Asian Trekking, wo es derzeit knapp 9000 Dollar kostet. Eine Tour a la "Russell Brice" kommt also aus mehreren Gründen nicht in Frage.
Ihr schätzt, dass eure Kondition/Konstitution wahrscheinlich nur bis 8400m reicht und habt großen Respekt/Schiss vor dem Second Step (auch wegen der zu erwartenden Stauungen). Mit anderen Worten, ihr seid euch ziemlich sicher, dass es bis zum Gipfel wohl nicht reicht. Ihr vergleicht die Tour zum Everest mit den Olympischen Spielen und fragt euch, ob ihr tatsächlich damit zufrieden sein könntet, teilgenommen und alles gegeben zu haben. Eure bisherige Gipfelfixiertheit spricht eher dagegen.
Ihr habt mit Ruhm und Ehre wenig am Hut und habt eigentlich keine Lust, auf Sponsorensuche zu gehen, am Berg dauernd irgendwelche Internet-Blogs zu füttern und hinterher auf Vortragsreise zu gehen und ein Buch zu schreiben, auch wenn das offenbar zwangsläufig so sein muss, auch wenn man gar nicht bzw. mit Flaschensauerstoff auf dem Gipfel war.
Mehrere Menschen, die euch ganz gut kennen, hegen praktisch keinerlei Zweifel daran, dass ihr die Besteigung versuchen werdet. Allerdings weiß keiner von denen, wie es ist, wochenlang Schnee und Geröll zu leben.
Also die Frage an euch lautet: WÜRDET IHR ES VERSUCHEN?
LG
Klaas
PS: Falls die Admins meinen, dass dieses Posting eher in die Plauderecke gehört, dann bitte dorthin verschieben.
bitte stellt euch mal folgendes Szenario vor:
Ihr seid ein klettertechnisch ziemlich unerfahrener Bergsteiger Anfang 40 und habt einen 8000er, einen 7000er, sieben 6000er und ein gutes Dutzend 5000er bestiegen, aber alles eher unschwierige Berge. Ihr seid ganz gut höhentauglich aber sehr trainingsfaul.
Ihr habt etwa ein Dutzend Bücher über den Everest (inklusive Hornbein, Messner, Venables, Krakauer und Kodas) in eurem Buchregal, besitzt die Discovery-DVDs von der Brice-Tour und kennt den Berg theoretisch schon ziemlich gut. Ihr habt ihn bei einem Trekkingurlaub vor zehn Jahren zum ersten Mal live vom Nepal-Basecamp aus gesehen, wart euch damals aber sehr sicher, dass ihr da oben nichts verloren habt und auch nicht herausfinden wollt, ob das wirklich so ist. Außerdem würdet ihr niemals durch den Khumbu-Eisbruch gehen wollen.
Ihr verabscheut generell Besteigungen mit Flaschensauerstoff und seid gerne eigenverantwortlich in den Bergen unterwegs. Ihr habt im Frühjahr 2010 ein Zeitfenster, das euch einen Besteigungsversuch ermöglichen würde, seid aber finanziell eher mager ausgestattet, so dass ihr maximal ein Logistikpaket bis zum Tibet-ABC bezahlen könntet, z.B. mit Asian Trekking, wo es derzeit knapp 9000 Dollar kostet. Eine Tour a la "Russell Brice" kommt also aus mehreren Gründen nicht in Frage.
Ihr schätzt, dass eure Kondition/Konstitution wahrscheinlich nur bis 8400m reicht und habt großen Respekt/Schiss vor dem Second Step (auch wegen der zu erwartenden Stauungen). Mit anderen Worten, ihr seid euch ziemlich sicher, dass es bis zum Gipfel wohl nicht reicht. Ihr vergleicht die Tour zum Everest mit den Olympischen Spielen und fragt euch, ob ihr tatsächlich damit zufrieden sein könntet, teilgenommen und alles gegeben zu haben. Eure bisherige Gipfelfixiertheit spricht eher dagegen.
Ihr habt mit Ruhm und Ehre wenig am Hut und habt eigentlich keine Lust, auf Sponsorensuche zu gehen, am Berg dauernd irgendwelche Internet-Blogs zu füttern und hinterher auf Vortragsreise zu gehen und ein Buch zu schreiben, auch wenn das offenbar zwangsläufig so sein muss, auch wenn man gar nicht bzw. mit Flaschensauerstoff auf dem Gipfel war.
Mehrere Menschen, die euch ganz gut kennen, hegen praktisch keinerlei Zweifel daran, dass ihr die Besteigung versuchen werdet. Allerdings weiß keiner von denen, wie es ist, wochenlang Schnee und Geröll zu leben.
Also die Frage an euch lautet: WÜRDET IHR ES VERSUCHEN?
LG
Klaas
PS: Falls die Admins meinen, dass dieses Posting eher in die Plauderecke gehört, dann bitte dorthin verschieben.
Kommentar