Nach seiner erfolgreichen Radtour und darauffolgende Everest-Besteigung:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...hlight=winkler
gelingt es Geri Winkler und dem ganzen Team den Cho Oyu 8201m zu erreichen...
Soeben habe ich seinen Bericht erhalten mit herrlichen Bildern:
CHO OYU – GÖTTIN DES TÜRKIS
die Besteigung des sechsthöchsten Berges der Erde (8201m)
"Unaufhörlich prasselt der Regen auf die Scheiben des Busses. Nur undeutlich können wir die Scheinwerfer anderer Fahrzeuge wahrnehmen. Alles bewegt sich im Schritttempo. Wochenlang haben die Bauern unter der Trockenheit gelitten, nun holt der Monsun alles nach, was er im Frühsommer versäumt hat. Überall gehen Muren ab und gestalten die Fahrt zum nächtlichen Abenteuer. Wir aber sind zufrieden. Nach Tagen aufreibenden Wartens sind wir endlich in Bewegung. Wie langsam auch immer, wir bewegen uns endlich zu auf die Grenze unserer Träume – morgen wollen wir in Tibet sein.
Das Warten in Kathmandu war zermürbend gewesen. Jeden Tag erhofften wir uns die Genehmigung für die Einreise nach Tibet, dann wieder nichts. Gestern, nach fast einer Woche kam endlich das OK aus der chinesischen Botschaft und unser großes Ziel, die Besteigung des Cho Oyu ist wieder in greifbare Nähe gerückt.
Welch angenehme Überraschung am nächsten Morgen - ein Grenzübertritt, der problemloser nicht sein könnte. Den Tag verbringen wir im Städtchen Zhangmu. Überall wehen die tibetischen Gebetsfahnen im Wind, doch sonst ist alles chinesisch in diesem Ort an Nepals Grenze. Zwischen unzähligen Läden, Waren- und Freudenhäusern windet sich, einer Anaconda gleich, die Straße hoch hinauf in die Berge. Seit wenigen Wochen ist es fertig gestellt, das nagelneue Asphaltband, das Zhangmu mit Tibets Hauptstadt Lhasa verbindet.
Nur fünf Stunden dauert die Fahrt vom 2000 Meter hoch gelegenen Zhangmu bis ins Basislager des Cho Oyu auf 4900 Metern Höhe. Fünf Stunden – aber nicht für uns! Einen derartigen Höhenanstieg würden unsere Körper nicht verkraften. Wir werden sechs Tage für diese Strecke benötigen und uns schrittweise an immer größere Höhen anpassen.
Noch am selben Abend verlassen wir Zhangmu und fahren weiter nach Nyalam, das bereits auf 3800 Metern liegt. Dort bleiben wir erstmal zwei Nächte und nützen den Ruhetag, um kleinere Berge in der Umgebung zu besteigen.
Die Straße steigt steil an zum 5100 Meter hohen Thong Pass. Dort beginnt Tibet so richtig. Aus den Monsunwolken ragt der Gipfel der Shisha Pangma in den Himmel, der erste Achttausender, den wir zu Gesicht bekommen. Und hier beginnen auch die unendlich weiten Hochtäler Tibets, die Farbenspiele von Grün, Gelb, Ocker bis Rot und Dörfer, die ganz und gar tibetisch sind, mit ihren weißgetünchten Mauern und dem Yakdung auf den Dächern, der noch immer in allen Haushalten als Heiz- und Kochmaterial dient.
das Dorf Milarepa
01-Dorf Milarepa in Tibet_Größenveränderung.jpg
im Dorf Tingri
02-Im Dorf Tingri_Größenveränderung.jpg
bei tibetischen Nomaden
03-Bei tibetischen Nomaden.jpg
Mädchen aus Tingri
04-Mädchen aus Tingri.jpg
Yaks transportieren unser Gepäck ins Basislager
05-Yaks transportieren unser Gepäck ins Basislager_Größenveränderung.jpg
In einem dieser Dörfer, in Tingri, bleiben wir wieder zwei Nächte, um uns an die zunehmende Höhe anzupassen. Das Leben hier ist um vieles reger und moderner geworden seit meinen letzten Aufenthalten in Tibet. Die Stromleitungen und der Asphalt haben vieles verändert. Überall sieht man Landwirtschaftsmaschinen und die Menschen bearbeiten in großen Gruppen ihre Felder. Riesige Anlagen mit Glashäusern zieren zwar nicht das Landschaftsbild, doch das Angebot auf den Märkten ist um vieles reicher als noch vor wenigen Jahren.
Am 8. September erreichen wir von Tingri aus auf einer Schotterstraße das Chinesische Basislager in 4900 Metern Höhe. Eine kleine Zeltstadt gipfelhungriger Bergsteiger aus aller Welt inmitten eines weiten Gletschertales, dahinter erhebt sich stolz die Göttin des Türkis, der Cho Oyu, mit 8201 Metern der sechsthöchste Berg der Welt. Einige größere Zelte beherbergen Polizisten und die chinesischen Verbindungsoffiziere, die für jede Expedition verpflichtend sind, die aber nichts weiter tun, als in diesem Chinesischen Basislager auf das Ende der Expedition zu warten. Nur wenn Bergsteiger Probleme haben, müssen diese Offiziere aktiv werden und für deren sicheren Weitertransport sorgen. Wir bleiben vorerst noch einige Nächte hier, um uns durch leichte Wanderungen an den immer knapper werdenden Sauerstoff zu gewöhnen.
Die Chinesen nennen diesen Ort Basislager, doch für ein wirkliches Basislager ist es zu weit vom Berg entfernt. Vor uns liegen noch zwei Tage Aufstieg ins Advanced Basecamp auf 5700 Metern Höhe, das dann wirklich Ausgangspunkt für unsere Besteigung werden soll. Die Wanderung dorthin führt hinein in eine faszinierende Gletscherlandschaft, überragt von formschönen Eisgiganten, Sechs- und Siebentausender, deren Namen nicht einmal den Einheimischen bekannt sind. Unser Blick jedoch wird gebannt von dem EINEN Berg, der hier alles überragt, von der Göttin des Türkis."
Blick vom Basislager auf den Cho Oyu
06-Blick vom Basislager auf den Cho Oyu.jpg
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...hlight=winkler
gelingt es Geri Winkler und dem ganzen Team den Cho Oyu 8201m zu erreichen...
Soeben habe ich seinen Bericht erhalten mit herrlichen Bildern:
CHO OYU – GÖTTIN DES TÜRKIS
die Besteigung des sechsthöchsten Berges der Erde (8201m)
"Unaufhörlich prasselt der Regen auf die Scheiben des Busses. Nur undeutlich können wir die Scheinwerfer anderer Fahrzeuge wahrnehmen. Alles bewegt sich im Schritttempo. Wochenlang haben die Bauern unter der Trockenheit gelitten, nun holt der Monsun alles nach, was er im Frühsommer versäumt hat. Überall gehen Muren ab und gestalten die Fahrt zum nächtlichen Abenteuer. Wir aber sind zufrieden. Nach Tagen aufreibenden Wartens sind wir endlich in Bewegung. Wie langsam auch immer, wir bewegen uns endlich zu auf die Grenze unserer Träume – morgen wollen wir in Tibet sein.
Das Warten in Kathmandu war zermürbend gewesen. Jeden Tag erhofften wir uns die Genehmigung für die Einreise nach Tibet, dann wieder nichts. Gestern, nach fast einer Woche kam endlich das OK aus der chinesischen Botschaft und unser großes Ziel, die Besteigung des Cho Oyu ist wieder in greifbare Nähe gerückt.
Welch angenehme Überraschung am nächsten Morgen - ein Grenzübertritt, der problemloser nicht sein könnte. Den Tag verbringen wir im Städtchen Zhangmu. Überall wehen die tibetischen Gebetsfahnen im Wind, doch sonst ist alles chinesisch in diesem Ort an Nepals Grenze. Zwischen unzähligen Läden, Waren- und Freudenhäusern windet sich, einer Anaconda gleich, die Straße hoch hinauf in die Berge. Seit wenigen Wochen ist es fertig gestellt, das nagelneue Asphaltband, das Zhangmu mit Tibets Hauptstadt Lhasa verbindet.
Nur fünf Stunden dauert die Fahrt vom 2000 Meter hoch gelegenen Zhangmu bis ins Basislager des Cho Oyu auf 4900 Metern Höhe. Fünf Stunden – aber nicht für uns! Einen derartigen Höhenanstieg würden unsere Körper nicht verkraften. Wir werden sechs Tage für diese Strecke benötigen und uns schrittweise an immer größere Höhen anpassen.
Noch am selben Abend verlassen wir Zhangmu und fahren weiter nach Nyalam, das bereits auf 3800 Metern liegt. Dort bleiben wir erstmal zwei Nächte und nützen den Ruhetag, um kleinere Berge in der Umgebung zu besteigen.
Die Straße steigt steil an zum 5100 Meter hohen Thong Pass. Dort beginnt Tibet so richtig. Aus den Monsunwolken ragt der Gipfel der Shisha Pangma in den Himmel, der erste Achttausender, den wir zu Gesicht bekommen. Und hier beginnen auch die unendlich weiten Hochtäler Tibets, die Farbenspiele von Grün, Gelb, Ocker bis Rot und Dörfer, die ganz und gar tibetisch sind, mit ihren weißgetünchten Mauern und dem Yakdung auf den Dächern, der noch immer in allen Haushalten als Heiz- und Kochmaterial dient.
das Dorf Milarepa
01-Dorf Milarepa in Tibet_Größenveränderung.jpg
im Dorf Tingri
02-Im Dorf Tingri_Größenveränderung.jpg
bei tibetischen Nomaden
03-Bei tibetischen Nomaden.jpg
Mädchen aus Tingri
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Yaks transportieren unser Gepäck ins Basislager
05-Yaks transportieren unser Gepäck ins Basislager_Größenveränderung.jpg
In einem dieser Dörfer, in Tingri, bleiben wir wieder zwei Nächte, um uns an die zunehmende Höhe anzupassen. Das Leben hier ist um vieles reger und moderner geworden seit meinen letzten Aufenthalten in Tibet. Die Stromleitungen und der Asphalt haben vieles verändert. Überall sieht man Landwirtschaftsmaschinen und die Menschen bearbeiten in großen Gruppen ihre Felder. Riesige Anlagen mit Glashäusern zieren zwar nicht das Landschaftsbild, doch das Angebot auf den Märkten ist um vieles reicher als noch vor wenigen Jahren.
Am 8. September erreichen wir von Tingri aus auf einer Schotterstraße das Chinesische Basislager in 4900 Metern Höhe. Eine kleine Zeltstadt gipfelhungriger Bergsteiger aus aller Welt inmitten eines weiten Gletschertales, dahinter erhebt sich stolz die Göttin des Türkis, der Cho Oyu, mit 8201 Metern der sechsthöchste Berg der Welt. Einige größere Zelte beherbergen Polizisten und die chinesischen Verbindungsoffiziere, die für jede Expedition verpflichtend sind, die aber nichts weiter tun, als in diesem Chinesischen Basislager auf das Ende der Expedition zu warten. Nur wenn Bergsteiger Probleme haben, müssen diese Offiziere aktiv werden und für deren sicheren Weitertransport sorgen. Wir bleiben vorerst noch einige Nächte hier, um uns durch leichte Wanderungen an den immer knapper werdenden Sauerstoff zu gewöhnen.
Die Chinesen nennen diesen Ort Basislager, doch für ein wirkliches Basislager ist es zu weit vom Berg entfernt. Vor uns liegen noch zwei Tage Aufstieg ins Advanced Basecamp auf 5700 Metern Höhe, das dann wirklich Ausgangspunkt für unsere Besteigung werden soll. Die Wanderung dorthin führt hinein in eine faszinierende Gletscherlandschaft, überragt von formschönen Eisgiganten, Sechs- und Siebentausender, deren Namen nicht einmal den Einheimischen bekannt sind. Unser Blick jedoch wird gebannt von dem EINEN Berg, der hier alles überragt, von der Göttin des Türkis."
Blick vom Basislager auf den Cho Oyu
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