Pakistan weckt nicht erst seit dem magischen Datum 9/11 negative Assozationen. Auch die dramatische Zuspitzung der sicherheits- wie auch gesellschaftspolitischen Situation der letzten Tage seit Benazir Bhuttos Mord am 27.12.2007 garantiert zumindest mittelfristig dauerhaft negative Schlagzeilen in den internationalen Medien.
Die negativen Seiten des Landes sind unbestritten vorhanden, jedoch darf man die pakistanische Zivilgesellschaft nicht jener eines Afghanistans oder Iraks gleichsetzen. Diese andere Seite des faszinierenden Landes am Indus, seine Leute und nicht zuletzt die grandiose Landschaft sollen Thema dieser auf mehrere Teile angelegten Reportage sein.
Seit Juli 2006 habe ich diese Land mehrmals beruflich wie auch privat bereisen dürfen, alleine 2007 waren es 7 teils mehrwöchige Aufenthalte. Wie krass daher der Gegensatz zwischen dem, was bei uns in den Medien berichtet wird und der Realität im Land selbst.
Die Reportage beginnt im kulturellen Zentrum Pakistans, der 12 Millionen-Metropole Lahore knapp an der pakistanisch-indischen Grenze. Lahore ist Hauptstadt der Provinz Punjab und verfügt über ein reiches kulturgeschichtliches Erbe. Dieses wurde über lange Zeit von den Mogulen beherrscht, deren Bauten auch heute noch das traditionelle Stadtbild prägen. Exemplarisch dafür die Badshahi-Moschee, mit einem Fassungsvermögen von mehr als 100.000 Personen ein der größten Moscheen der Welt.
Badshahi-Moschee bei Nacht
101_lahore.jpg
Badshahi-Moschee Eingangsbereich
102_lahore.jpg
Badshahi-Moschee Innenraum
103_lahore.jpg
Von Lahore sind es lediglich 30km zur indischen Grenze, ein Abstecher der durchaus lohnend ist. Während rund um Österreich mittlerweile die Grenzkontrollen mehr oder weniger Geschichte sind, vollzieht sich an einem der einzigen offiziellen Landübergänge zwischen den Atommächten Pakistan und Indien jeden Abend bei Sonnenuntergang ein neues Spektakel: die Grenzschließung. Beiderseits des Grenzzaunes sind ähnlich wie in einem Stadion Tribünen für mehrere Tausend Zuschauer errichtet, die ihre jeweiligen Grenzgarden bei der Fahnenzeremonie lautstark unterstützen. Wer als (blonder) Europäer diesem Theater beiwohnt, bekommt dabei vom pakistanischen Zeremonienmeister einen Platz auf der Ehrentribüne zugewiesen.
Volle Tribünen hinter mir...
104_lahore.jpg
... und Kostümparaden vor mir.
105_lahore.jpg
Von Lahore geht es über eine neue, dreispurige Autobahn in die rund 500km entfernten Twin-Städte Rawalpindi bzw. Islamabad. Letztere wurde erst in den späten 60er Jahren von der damaligen Militärregierung gegründet, daher unterscheiden sich auch Baustil und der strikte Schachbrettgrundriss von allen anderen pakistanischen Großstädten.
Neben den großen Regierungsgebäuden dominiert eine der größten Moscheen der Welt die nächtliche Stadtansicht:
Nächte Ansicht der Faisal-Moschee
101_islamabad.jpg
Neben dem eher westlich geprägten Eindruck gibt es in Islamabad jedoch nicht viel zu sehen. Viel eher dient sie aus Ausgangspunkt für die Fahrten in die wohl landschaftlich beeundruckendsten Gebirgsgegenden der Erde, denn Islamabad liegt direkt an den letzten südlichen Ausläufern des Himalaya.
Das dieser Boden bereits eine über mehrere Jahrtausende zurückreichende Geschichte besitzt, wird unter anderem bei der Besichtung einer der unzähligen ehemaligen buddhistischen Klosteranlagen deutlich.
Buddhas Füße in der Anlage von Dharmarajika
102_islamabad.jpg
Im Gegensatz zum Nachbarland Afghanistan werden diese Zeugnisse der buddhistischen Religion jedoch nicht zerstört, sondern sind Zielpunkt unzähliger Schulklassen und Studenten.
Touristen sind wir auf der bislang durchgeführten Route so gut wie keinen begegnet, auch Geschäftsreise aus westlichen Ländern sind äußerst selten anzutreffen. Man merkt jedoch im Alltag die Nähe und auch zunehmende Dominanz Chinas.
103_islamabad.jpg
Der landschaftlich unbestritten wohl beeindruckendere Teil der Route beginnt beim Bahnhof Havelian, etwa 2 Fahrstunden nordwestlich von Islamabad. Diese kleine Städtchen ist nicht nur Ausgangspunkt der Reise auf dem Karakorum-Highway, sondern ist auch Anfangspunkt der Planungen für eine Eisenbahnverbindung nach China.
Endbahnhof Havelian - wie lange noch?
havelian.jpg
Wir werden in den nächsten Teilen dem Industal flussaufwärts folgen, dem Nanga Parbat die Ehre erweisen, mehrere 7000er des Karakorum passieren, unzählige unbestiegene Bergriesen bestaunen und uns das Grenzgebiet im Dreilängereck Pakistan / Afghanistan / China etwas detaillierter ansehen.
Pakistan - das gefährlichste Land der Welt
titelte die deutsche Wochenzeitung Die Zeit in einer ihrer Ausgaben im November 2007. Auch wenn dies eine bewußte Übertreibung der damaligen innenpolitischen Lage war so zeigt es, dass dieses gemessen an der Bevölkerungsanzahl 6. größte Land der Welt in erster Linie mit Atomwaffen, Al Kaida, Osama bin Laden, Militärdikatur, Selbstmordattentätern, Terrornetzwerken etc. in Verbindung gebracht wird.Die negativen Seiten des Landes sind unbestritten vorhanden, jedoch darf man die pakistanische Zivilgesellschaft nicht jener eines Afghanistans oder Iraks gleichsetzen. Diese andere Seite des faszinierenden Landes am Indus, seine Leute und nicht zuletzt die grandiose Landschaft sollen Thema dieser auf mehrere Teile angelegten Reportage sein.
Seit Juli 2006 habe ich diese Land mehrmals beruflich wie auch privat bereisen dürfen, alleine 2007 waren es 7 teils mehrwöchige Aufenthalte. Wie krass daher der Gegensatz zwischen dem, was bei uns in den Medien berichtet wird und der Realität im Land selbst.
Die Reportage beginnt im kulturellen Zentrum Pakistans, der 12 Millionen-Metropole Lahore knapp an der pakistanisch-indischen Grenze. Lahore ist Hauptstadt der Provinz Punjab und verfügt über ein reiches kulturgeschichtliches Erbe. Dieses wurde über lange Zeit von den Mogulen beherrscht, deren Bauten auch heute noch das traditionelle Stadtbild prägen. Exemplarisch dafür die Badshahi-Moschee, mit einem Fassungsvermögen von mehr als 100.000 Personen ein der größten Moscheen der Welt.
Badshahi-Moschee bei Nacht
101_lahore.jpg
Badshahi-Moschee Eingangsbereich
102_lahore.jpg
Badshahi-Moschee Innenraum
103_lahore.jpg
Von Lahore sind es lediglich 30km zur indischen Grenze, ein Abstecher der durchaus lohnend ist. Während rund um Österreich mittlerweile die Grenzkontrollen mehr oder weniger Geschichte sind, vollzieht sich an einem der einzigen offiziellen Landübergänge zwischen den Atommächten Pakistan und Indien jeden Abend bei Sonnenuntergang ein neues Spektakel: die Grenzschließung. Beiderseits des Grenzzaunes sind ähnlich wie in einem Stadion Tribünen für mehrere Tausend Zuschauer errichtet, die ihre jeweiligen Grenzgarden bei der Fahnenzeremonie lautstark unterstützen. Wer als (blonder) Europäer diesem Theater beiwohnt, bekommt dabei vom pakistanischen Zeremonienmeister einen Platz auf der Ehrentribüne zugewiesen.
Volle Tribünen hinter mir...
104_lahore.jpg
... und Kostümparaden vor mir.
105_lahore.jpg
Von Lahore geht es über eine neue, dreispurige Autobahn in die rund 500km entfernten Twin-Städte Rawalpindi bzw. Islamabad. Letztere wurde erst in den späten 60er Jahren von der damaligen Militärregierung gegründet, daher unterscheiden sich auch Baustil und der strikte Schachbrettgrundriss von allen anderen pakistanischen Großstädten.
Neben den großen Regierungsgebäuden dominiert eine der größten Moscheen der Welt die nächtliche Stadtansicht:
Nächte Ansicht der Faisal-Moschee
101_islamabad.jpg
Neben dem eher westlich geprägten Eindruck gibt es in Islamabad jedoch nicht viel zu sehen. Viel eher dient sie aus Ausgangspunkt für die Fahrten in die wohl landschaftlich beeundruckendsten Gebirgsgegenden der Erde, denn Islamabad liegt direkt an den letzten südlichen Ausläufern des Himalaya.
Das dieser Boden bereits eine über mehrere Jahrtausende zurückreichende Geschichte besitzt, wird unter anderem bei der Besichtung einer der unzähligen ehemaligen buddhistischen Klosteranlagen deutlich.
Buddhas Füße in der Anlage von Dharmarajika
102_islamabad.jpg
Im Gegensatz zum Nachbarland Afghanistan werden diese Zeugnisse der buddhistischen Religion jedoch nicht zerstört, sondern sind Zielpunkt unzähliger Schulklassen und Studenten.
Touristen sind wir auf der bislang durchgeführten Route so gut wie keinen begegnet, auch Geschäftsreise aus westlichen Ländern sind äußerst selten anzutreffen. Man merkt jedoch im Alltag die Nähe und auch zunehmende Dominanz Chinas.
103_islamabad.jpg
Der landschaftlich unbestritten wohl beeindruckendere Teil der Route beginnt beim Bahnhof Havelian, etwa 2 Fahrstunden nordwestlich von Islamabad. Diese kleine Städtchen ist nicht nur Ausgangspunkt der Reise auf dem Karakorum-Highway, sondern ist auch Anfangspunkt der Planungen für eine Eisenbahnverbindung nach China.
Endbahnhof Havelian - wie lange noch?
havelian.jpg
Wir werden in den nächsten Teilen dem Industal flussaufwärts folgen, dem Nanga Parbat die Ehre erweisen, mehrere 7000er des Karakorum passieren, unzählige unbestiegene Bergriesen bestaunen und uns das Grenzgebiet im Dreilängereck Pakistan / Afghanistan / China etwas detaillierter ansehen.
Kommentar