Ich will doch kurz berichten, wie es mir bzw. unserer elfköpfigen Gruppe diesen Herbst am Kamet ergangen ist. Er ist mit 7756 m der dritthöchste Berg Indiens und liegt auf der indisch-tibetischen Grenze.
Die Expedition (Kobler & Partner) fand vom 11. Sept. bis 18. Okt. 2009 statt. Sie führte in militärisches Sperrgebiet, wo man ein spezielles Visum benötigt; es kostete Fr. 212.- anstatt Fr. 80.-. Die Grenznähe hat auch zur Folge, dass Indien ca. zwei Monate im Voraus wissen will, wer kommt, und zwar nicht nur die "Westler" betreffend, sondern auch die Begleitmannschaft und die Träger. Man kann dann nicht auf die Schnelle noch weitere Träger organisieren!
Spannende Anreise mit Fahrzeugen ab Delhi via Rishikesh (heilige Stadt) nach Gamsali. Von dort zu Fuss, bzw. wir konnten noch bis zum letzten Dorf Niti fahren, was aber nicht immer möglich ist. Dann in drei angenehmen und nicht langen Etappen zum Vasudharasee ca. 4700 m. Bis dort trugen ca. 50 Maultiere unser Material. Nachher erlebten wir ein massives Trägerproblem: Die lokale Agentur hatte nur etwa 20 Männer organisiert und uns gesagt, diese würden die sehr lange Etappe zum Basislager auf ca. 5300 m in einem Tag gehen. Das war überhaupt nicht der Fall, wie wir benötigten auch sie ein Zwischenlager. Unendliche Verspätung des Gepäcks, tagelang hatten wir kein Esszelt, es war frustrierend. Grossartige Landschaft, aber Schnee ab etwa 4900 m, also das Basislager voll im Schnee, womit wir nicht gerechnet hatten. Und es war frischer, ganz weisser Schnee, was zusammen mit der gnadenlosen Sonne tagsüber eine fast unerträgliche Strahlung ergab.
Dann gute Akklimatisation mit zwei Hochlagern, wobei die Etappe zwischen Lager 1 (ca. 6000 m) und 2 (ca. 6600 m) sehr interessant bzw. alpinistisch etwas fordernd ist (lange, kombinierte Querung in ausgesetztem Gelände, wurde mit Fixseilen versehen und war deshalb gut zu gehen). Beide Lagerplätze waren herrlich gelegen und boten viel Platz. Uebrigens ist man an diesem Berg alleine, Indien gestattet offenbar pro Gipfel, Route und Saison nur eine einzige Expedition.
Kamet_Lager_1.jpg
Als alles bestens vorbereitet und wir alle gut akklimatisiert waren, begann es am 2. Oktober zu schneien und hörte tagelang nicht auf. Das bedeutete das Ende unserer Expedition. Wir mussten auf gutes Wetter warten und dann war es zu spät für einen Gipfelversuch; vielleicht hätten einige starke Personen einen Expressversuch (mit viel Spurarbeit!) unternehmen können, aber die Wetterprognose sagte starken Wind in der Höhe voraus. Somit stiegen wir wieder in tiefere Gefilde, warteten immer wieder auf das Gepäck, weil 20 Träger im tiefen Schnee keine Wunder bewirken können und weil am See unten erst mal nur fünf Maultiere auftauchten... Indische Bürokratie, die uns unverständlich ist.
Wir erlebten: einige Facetten von Indien, einige kleine Einblicke in hinduistische Religiosität, herrliche Landschaftsbilder, Einsamkeit, Kameradschaft.
Die Expedition (Kobler & Partner) fand vom 11. Sept. bis 18. Okt. 2009 statt. Sie führte in militärisches Sperrgebiet, wo man ein spezielles Visum benötigt; es kostete Fr. 212.- anstatt Fr. 80.-. Die Grenznähe hat auch zur Folge, dass Indien ca. zwei Monate im Voraus wissen will, wer kommt, und zwar nicht nur die "Westler" betreffend, sondern auch die Begleitmannschaft und die Träger. Man kann dann nicht auf die Schnelle noch weitere Träger organisieren!
Spannende Anreise mit Fahrzeugen ab Delhi via Rishikesh (heilige Stadt) nach Gamsali. Von dort zu Fuss, bzw. wir konnten noch bis zum letzten Dorf Niti fahren, was aber nicht immer möglich ist. Dann in drei angenehmen und nicht langen Etappen zum Vasudharasee ca. 4700 m. Bis dort trugen ca. 50 Maultiere unser Material. Nachher erlebten wir ein massives Trägerproblem: Die lokale Agentur hatte nur etwa 20 Männer organisiert und uns gesagt, diese würden die sehr lange Etappe zum Basislager auf ca. 5300 m in einem Tag gehen. Das war überhaupt nicht der Fall, wie wir benötigten auch sie ein Zwischenlager. Unendliche Verspätung des Gepäcks, tagelang hatten wir kein Esszelt, es war frustrierend. Grossartige Landschaft, aber Schnee ab etwa 4900 m, also das Basislager voll im Schnee, womit wir nicht gerechnet hatten. Und es war frischer, ganz weisser Schnee, was zusammen mit der gnadenlosen Sonne tagsüber eine fast unerträgliche Strahlung ergab.
Dann gute Akklimatisation mit zwei Hochlagern, wobei die Etappe zwischen Lager 1 (ca. 6000 m) und 2 (ca. 6600 m) sehr interessant bzw. alpinistisch etwas fordernd ist (lange, kombinierte Querung in ausgesetztem Gelände, wurde mit Fixseilen versehen und war deshalb gut zu gehen). Beide Lagerplätze waren herrlich gelegen und boten viel Platz. Uebrigens ist man an diesem Berg alleine, Indien gestattet offenbar pro Gipfel, Route und Saison nur eine einzige Expedition.
Kamet_Lager_1.jpg
Als alles bestens vorbereitet und wir alle gut akklimatisiert waren, begann es am 2. Oktober zu schneien und hörte tagelang nicht auf. Das bedeutete das Ende unserer Expedition. Wir mussten auf gutes Wetter warten und dann war es zu spät für einen Gipfelversuch; vielleicht hätten einige starke Personen einen Expressversuch (mit viel Spurarbeit!) unternehmen können, aber die Wetterprognose sagte starken Wind in der Höhe voraus. Somit stiegen wir wieder in tiefere Gefilde, warteten immer wieder auf das Gepäck, weil 20 Träger im tiefen Schnee keine Wunder bewirken können und weil am See unten erst mal nur fünf Maultiere auftauchten... Indische Bürokratie, die uns unverständlich ist.
Wir erlebten: einige Facetten von Indien, einige kleine Einblicke in hinduistische Religiosität, herrliche Landschaftsbilder, Einsamkeit, Kameradschaft.
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