Liebe Freunde des mittelalterlichen Landes!
Wenn Du einen Weg gehst...
Wasserlinsen.jpg
BHUTAN.jpg
Aber der Reihe nach. Ich habe heuer kaum Bergberichte gepostet, irgendwie war die Luft raus. Aber ich habe viel trainiert, um im Herbst diesen Trek machen zu können. Das war auch gut so, die Tour war sehr anstrengend und auch psychisch fordernd, wie Ihr sehen werdet. Und - Ehrensache, dass ich darüber einen Bericht verfasse.
Der Snowantrek in Butan existiert in mehreren Varianten, wir haben den Weg über Gaza genommen, dann weiter rauf nach Norden zum Armee-Camp Taktsikha, kurzer Abstecher nach Laya, wo eine tibetische Ethnie lebt, schließlich klassisch nach Osten nach Thanza, der höchstgelegenen permanenten Siedlung in Bhutan. Weiter über den Gophu La, der mit 5466 m der höchste Punkt unseres Treks war zur Therme von Dur Tshachu. Schließlich weiter nach Südosten, wo wir Dur und somit den Anschluß an die Straße erreichten. Von dort nach Jakar, von wo in mehreren Etappen der Rückflug startete.
Leider war das Wetter schlecht, der Monsun wollte partout nicht weichen. Es gab keinen einzigen Tag ganz ohne Regen. Dadurch waren die Wege sehr gatschig, wir versanken gelegentlich bis zur halben Wade darin. So ging es durchaus mal mehrere Kilometer dahin. Wir waren ursprünglich zu fünft, drei Teilnehmer gaben aber aus diesen Gründen schon nach dem ersten Tag auf. Wir verbleibenden zwei zogen das Ding durch.
Dabei begann die Tour sehr sympathisch. Das Hotel Naksel in Paro ist sehr schön und liegt oberhalb des Ortes. In der Früh konnte ich dort gleich diesen Fasan ablichten, ich nahm das als gutes Omen.
Blutfasan.jpg
An diesem ersten Tag wurde das berühmte Tigernest-Kloster besucht. Dieses ist 2006 teilweise abgebrannt, wurde aber originalgetreu restauriert.
Tigernest.jpg
Innen darf man nicht fotografieren, früher durfte man das. Das Kloster geht auf eine Gründung von Guru Rinpoche zurück, der den Buddhismus nach Bhutan brachte. Der originale Klosterbau stammte aus dem 17. Jahrhundert. Es ist schon so, die Mönche haben diesen Platz vor Jahrhunderten den Tigern weg genommen und derzeit nehmen die Touristen den Platz den Mönchen weg. Noch ist das Kloster ganz normal in Betrieb.
Dennoch war der Besuch für mich ein einmaliges, tolles Erlebnis.
Am Nachmittag fuhren wir über noch mäßig gute Straßen nach Punakha weiter. Der Dzong dort ist wohl der schönste des Landes, und man darf ihn besichtigen.
Phunaka Dzong.jpg
Bei diesem Besuch regnete es schon in Strömen. Dzongs entsprechen wohl am ehesten unseren mittelalterlichen Burgen. Sie sind Verwaltungseinrichtungen und Klöster, Sitz von Gerichtsbarkeit und Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Sie sind voll in Betrieb und verschwenderisch ausgestattet. Ein Beispiel...
Portal.jpg
An Tag darauf fuhren wir in die (nassen) Berge hinauf nach Gaza. Man folgt dem Fluß Mo Chu durch prachtvollen Bergregenwald.
Mo Chu1.jpg
Die Straßenverbindungen sind in ganz Bhutan ein eigenes Kapitel. Vermurungen sind alltäglich. Oft mussten Pausen eingelegt werden, um Blöcke aus dem Weg zu räumen.
Muren1.jpg
In Gaza nahmen wir unsere Pferde in Empfang, kleine Tiere, sehr trittsicher und gelassen. Hier im Jigme Dorji Nationalpark gibt es ja auch Tiger, hier wurde eine viel beachtete Tigerdoku von der BBC gedreht. Indes - Blutegel sind im Urwald viel häufiger als Tiger, unser Muli hat eine deutlich sichtbare Wunde an der Nase. Die Egel klettern den Tieren auch in die Nüstern hinein beim Grasen, ungut und grauslich. Die Pferde bluten dann heftig.
braves Muli.jpg
Auch wir wurden gewarnt, nicht vor dem Grasen, sondern vor dem Gang auf die Toilette im Freien...
Es gibt ja durchaus Köperteile, wo man einen Blutegel noch weniger will als am Wadel! Gott sei Dank blieben wir verschont. Der nächste Tag begann jedoch gut, wir konnten einen ersten Blick auf die Berge um Gaza werfen.
Berge von Gaza.jpg
Also fand man sich vor dem Abmarsch zum Gruppenfoto zusammen.
Gruppenfoto.jpg
Und auf ging's, in den verwunschenen Bergwald.
mystischer Bergwald.jpg
Bhutan ist noch zu 65 % mit Urwald bedeckt. Wohlgemerkt, 65 % der gesamten Landesfläche tragen Primärwald. Der wird auch geschützt, Holz wird zugeteilt zum Bauen, geheizt wird mit Totholz. Entsprechend der buddhistischen Lebensweise halten sich die Leute auch großteils daran, die Bhutanesen sind stolz auf ihren Wald.
mystischer Bergwald 2.jpg
Aber schon an diesem ersten Tag lernten wir auch die Schattenseite des Landes kennen. Die Straße wird Richtung Laya vorangetrieben, das verursacht einen unbeschreiblichen Dreck! Sie bricht auch immer wieder ab, Rutsche und Muren sind an der Tagesordnung. Das blockig-lehmige Hangmaterial lässt konventionellen Straßenbau fast nicht zu.
elender Gatsch1.jpg
Schauen wir lieber auf die Bäume!
mystischer Bergwald 3.jpg
So Freunde, es folgen noch 4 Antworten mit dementsprechend vielen Bildern. Bitte lasst mir Zeit.
Lg, michl fasan
Wenn Du einen Weg gehst...
Wasserlinsen.jpg
BHUTAN.jpg
Aber der Reihe nach. Ich habe heuer kaum Bergberichte gepostet, irgendwie war die Luft raus. Aber ich habe viel trainiert, um im Herbst diesen Trek machen zu können. Das war auch gut so, die Tour war sehr anstrengend und auch psychisch fordernd, wie Ihr sehen werdet. Und - Ehrensache, dass ich darüber einen Bericht verfasse.
Der Snowantrek in Butan existiert in mehreren Varianten, wir haben den Weg über Gaza genommen, dann weiter rauf nach Norden zum Armee-Camp Taktsikha, kurzer Abstecher nach Laya, wo eine tibetische Ethnie lebt, schließlich klassisch nach Osten nach Thanza, der höchstgelegenen permanenten Siedlung in Bhutan. Weiter über den Gophu La, der mit 5466 m der höchste Punkt unseres Treks war zur Therme von Dur Tshachu. Schließlich weiter nach Südosten, wo wir Dur und somit den Anschluß an die Straße erreichten. Von dort nach Jakar, von wo in mehreren Etappen der Rückflug startete.
Leider war das Wetter schlecht, der Monsun wollte partout nicht weichen. Es gab keinen einzigen Tag ganz ohne Regen. Dadurch waren die Wege sehr gatschig, wir versanken gelegentlich bis zur halben Wade darin. So ging es durchaus mal mehrere Kilometer dahin. Wir waren ursprünglich zu fünft, drei Teilnehmer gaben aber aus diesen Gründen schon nach dem ersten Tag auf. Wir verbleibenden zwei zogen das Ding durch.
Dabei begann die Tour sehr sympathisch. Das Hotel Naksel in Paro ist sehr schön und liegt oberhalb des Ortes. In der Früh konnte ich dort gleich diesen Fasan ablichten, ich nahm das als gutes Omen.
Blutfasan.jpg
An diesem ersten Tag wurde das berühmte Tigernest-Kloster besucht. Dieses ist 2006 teilweise abgebrannt, wurde aber originalgetreu restauriert.
Tigernest.jpg
Innen darf man nicht fotografieren, früher durfte man das. Das Kloster geht auf eine Gründung von Guru Rinpoche zurück, der den Buddhismus nach Bhutan brachte. Der originale Klosterbau stammte aus dem 17. Jahrhundert. Es ist schon so, die Mönche haben diesen Platz vor Jahrhunderten den Tigern weg genommen und derzeit nehmen die Touristen den Platz den Mönchen weg. Noch ist das Kloster ganz normal in Betrieb.
Dennoch war der Besuch für mich ein einmaliges, tolles Erlebnis.
Am Nachmittag fuhren wir über noch mäßig gute Straßen nach Punakha weiter. Der Dzong dort ist wohl der schönste des Landes, und man darf ihn besichtigen.
Phunaka Dzong.jpg
Bei diesem Besuch regnete es schon in Strömen. Dzongs entsprechen wohl am ehesten unseren mittelalterlichen Burgen. Sie sind Verwaltungseinrichtungen und Klöster, Sitz von Gerichtsbarkeit und Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Sie sind voll in Betrieb und verschwenderisch ausgestattet. Ein Beispiel...
Portal.jpg
An Tag darauf fuhren wir in die (nassen) Berge hinauf nach Gaza. Man folgt dem Fluß Mo Chu durch prachtvollen Bergregenwald.
Mo Chu1.jpg
Die Straßenverbindungen sind in ganz Bhutan ein eigenes Kapitel. Vermurungen sind alltäglich. Oft mussten Pausen eingelegt werden, um Blöcke aus dem Weg zu räumen.
Muren1.jpg
In Gaza nahmen wir unsere Pferde in Empfang, kleine Tiere, sehr trittsicher und gelassen. Hier im Jigme Dorji Nationalpark gibt es ja auch Tiger, hier wurde eine viel beachtete Tigerdoku von der BBC gedreht. Indes - Blutegel sind im Urwald viel häufiger als Tiger, unser Muli hat eine deutlich sichtbare Wunde an der Nase. Die Egel klettern den Tieren auch in die Nüstern hinein beim Grasen, ungut und grauslich. Die Pferde bluten dann heftig.
braves Muli.jpg
Auch wir wurden gewarnt, nicht vor dem Grasen, sondern vor dem Gang auf die Toilette im Freien...
Es gibt ja durchaus Köperteile, wo man einen Blutegel noch weniger will als am Wadel! Gott sei Dank blieben wir verschont. Der nächste Tag begann jedoch gut, wir konnten einen ersten Blick auf die Berge um Gaza werfen.
Berge von Gaza.jpg
Also fand man sich vor dem Abmarsch zum Gruppenfoto zusammen.
Gruppenfoto.jpg
Und auf ging's, in den verwunschenen Bergwald.
mystischer Bergwald.jpg
Bhutan ist noch zu 65 % mit Urwald bedeckt. Wohlgemerkt, 65 % der gesamten Landesfläche tragen Primärwald. Der wird auch geschützt, Holz wird zugeteilt zum Bauen, geheizt wird mit Totholz. Entsprechend der buddhistischen Lebensweise halten sich die Leute auch großteils daran, die Bhutanesen sind stolz auf ihren Wald.
mystischer Bergwald 2.jpg
Aber schon an diesem ersten Tag lernten wir auch die Schattenseite des Landes kennen. Die Straße wird Richtung Laya vorangetrieben, das verursacht einen unbeschreiblichen Dreck! Sie bricht auch immer wieder ab, Rutsche und Muren sind an der Tagesordnung. Das blockig-lehmige Hangmaterial lässt konventionellen Straßenbau fast nicht zu.
elender Gatsch1.jpg
Schauen wir lieber auf die Bäume!
mystischer Bergwald 3.jpg
So Freunde, es folgen noch 4 Antworten mit dementsprechend vielen Bildern. Bitte lasst mir Zeit.
Lg, michl fasan
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