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Big Salmon River, Chilkoot Trail, etc., Kanada/Alaska, August 2012

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  • #16
    AW: Big Salmon River, Chilkoot Trail, etc., Kanada/Alaska, August 2012

    Vielen,vielen Dank für das Teilhaben lassen an diesen Trip, mit diesen wunderbaren und abwechslungsreichen Eindrücken. Super das Video

    Ingrid, Hans wünsche euch ein ebenso erlebnisreiches nächstes Abenteuer

    lg
    Sabine
    Erfolgreich ist für mich der, der gut gelebt, oft gelacht und viel geliebt hat.

    Es gibt mehr Menschen die kapitulieren als scheitern

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    • #17
      AW: Big Salmon River, Chilkoot Trail, etc., Kanada/Alaska, August 2012

      Zitat von Bine Beitrag anzeigen
      Vielen,vielen Dank für das Teilhaben lassen an diesen Trip, mit diesen wunderbaren und abwechslungsreichen Eindrücken. Super das Video
      Hi Sabine, freut mich (und auch Ingrid), dass es dir gefällt.

      Dein Posting hat mich dran erinnert, dass hier ja noch über den letzten Teil im Kluane Park beschreiben wollte, den letzten Teil unserer Reise bzw. im Video. Hier also der Abschluss:


      Kluane Nationalpark

      Als Abschluss unserer Kanadareise wollen wir noch ein wenig auf „richtige“ Berge, also über 2000m sollten es schon sein.
      Der Kluane Nationalpark liegt etwa 160km im Westen von Whitehorse und wird über den Alaska Highway erreicht. Seine Fläche beträgt etwa 22000 km², etwa ein Viertel der Fläche Österreichs. Der größte Teil (80%) ist dabei von Eis bedeckt. Mit den angrenzenden Nationalparks befindet sich hier das größte außerarktische Inlandeis der Welt. Der höchste Berg im Park und zugleich Kanadas ist der Mount Logan mit 5959m. Hierzulande hat er ja in letzter Zeit ein wenig mehr Bekanntheit erlangt, weil er als zweithöchster Gipfel des nordamerikanischen Kontinents Ziel von den Gipfelprojekten von Hans Kammerlander oder Christian Stangl war.
      Nicht ganz unbekannt ist hierzulande auch der Name St. Elias. Die Bergkette St. Elias Mountains befindet sich auch im Kluane Park, während der Gipfel Mt. St. Elias sich im benachbarten Nationalpark an der Grenze zwischen Kanada u. Alaska befindet.

      Für Wanderausflüge im Kluane Park ist ein Auto eigentlich unabdingbar zum Erreichen der Ausgangspunkte. So haben wir in Whitehorse ein Auto gemietet und waren positiv überrascht über die geringen Kosten: Für zwei Mountainbikes zahlt man in Whitehorse pro Tag je nach Kategorie zwischen 70 und 110 Dollar. Für unseren kleinen roten Pontiac haben wir 45 Dollar pro Tag bezahlt, bei freien Kilometern (das Limit weiß ich nicht mehr, haben wir bei Weitem nicht erreicht). „Whitehorse Subaru“ kann ich da wirklich empfehlen, bei Budget am Flughafen wärs erheblich teurer gewesen.
      Wir fahren den Alaska Highway (Nr. 1) nach Westen in den Ort Haines Junction, der sich direkt am Rand des Nationalparks befindet.
      Unterwegs laden wir noch eine Hitchhikerin auf, die nach 8 Jahren Dienst in der US-Army nun durch die Welt trampt. Sie erzählt uns, dass das Autostoppen in Amerika sehr unterschiedlich schwierig sei. Im Westen Kanadas und in Alaska wäre es sehr gut möglich, im Osten und Mittelwesten der USA dagegen mühsam. Angst habe sie keine beim Autostoppen, sagt sie, dass wir unsere gerade volljährigen Kids für Wochen unser Haus überlassen, das wäre wohl ein viel größeres Wagnis für uns.

      In Haines Junction ist auch das Visitor Center mit dem Ranger Office und dem Kulturzentrum der First Nations der Region. Übernachtungsmöglichkeit bietet der Campingplatz direkt im Ort, mit einem großen Stellplatz für (die meist riesigen) Wohnmobile und einem Bereich im Wald für uns Zelter. Auch hier hat es gratis Internetzugang über WLAN gegeben, was uns immer die Möglichkeit geboten hat, mit den Kindern zu Hause kostenfrei zu telefonieren. Skype ist wirklich eine tolle Sache, Videotelefonie zum Nulltarif.
      Für Nächtigungen im Park benötigt man ein Permit, von dem man einen Abschnitt hinter die Windschutzscheibe legen muss. Wir erfahren, dass unsere beabsichtigte Tour durch das Slims River Valley leider nicht möglich ist, weil die Parkaufsicht die Tour wegen Bärenaktivitäten gesperrt hat. Wir müssen uns etwas enttäuscht also Alternativen überlegen und wählen 2 kürzere Touren.

      Auriol Range
      Zunächst wandern wir den Auriol Trail. Startpunkt ist wie bei allen Wanderungen hier direkt am Highway. Der Weg führt in einer Schleife zunächst durch den dichten Waldgürtel in die subalpine Vegetation an den Abhängen des Auriol-Gebirgszugs. Am Wendepunkt der Schleife befindet sich ein Camp mit einigen ebenen Zeltplätzen, einer Feuerstelle und einer etwa 4m hohen Stange, wo man seine Lebensmittelvorräte bärensicher aufhängen kann. Wenn man oberhalb der Waldgrenze wild zeltet ist die Mitnahme einer bärensicheren Lebensmittelbox absolut ratsam. Man bekommt diese gegen Kaution beim Ranger-Office gratis, es ist aber ohnehin für das Permit zu bezahlen, 9 Dollar pro Nacht und Nase.
      Am Camp treffen wir ein Schweizer Pärchen, das schon einen Tag heroben ist und auch eine kleine Erkundungstour Richtung Berge gemacht hat. Sie geben uns noch Tipps für eine günstige Route, wo man die Strauchzone am besten durchqueren kann um auf die Berghänge zu gelangen.
      Am nächsten Tag machen wir uns dann entlang eines Bachgrabens Richtung des linken, unbekannten Berges auf, der uns über den nördlichen Gratrücken ersteigbar erscheint. Vorher kämpfen wir aber doch noch mit Abschnitten mit dichtem Strauchwerk und einigen tiefen Schottergräben, bevor wir die Bergflanke mit endlos hohen Schotterriesen erreichen. Ein wenig mühsam ist es schon, aber wir kommen höher und erreichen den Gratrücken, den wir dann aufwärts verfolgen. Das Gestein ist irrsinnig brüchig, man muss recht aufmerksam sein, wo man hingreift und hinsteigt. Der Berg ist ein richtiger Schutthaufen, noch brüchiger als die Eisenerzer Griesmauer, aber glücklicherweise übersichtlicher im Gratverlauf und weniger ausgesetzt.
      Meinem Schatz gefällts aber trotzdem nicht. Auf die Griesmauer ist sie brav raufgekraxelt, aber hier verweigert sie und steigt langsam wieder zu den Schotterfeldern ab. Ich steig aber vorsichtig weiter und muss jetzt nicht mehr so aufpassen, was ich an Trümmern ablasse. Das lange im Blick befindliche Gratende entpuppt sich dann aber nur als Zacken im Rückenverlauf, hinter dem es ein Stück eben weitergeht, bevor es wieder bergan geht.
      Irgendwann bin ich dann doch oben und sehe auf dem GPS, dass dieser namenlose, hässliche Mugel 2047m hoch ist. Also auch hier Ähnlichkeit mit der Griesmauer, man geht aber hier vom Highway etwas tiefer weg, von etwa 770m Seehöhe.
      Der Abstieg erfordert nochmals Vorsicht, aber das Runterrutschen in den endlosen Schotterriesen macht echt Spaß, Gamaschen halten dabei die Steine vom Schuhinneren ab.

      Mount Decoeli
      Das Übernachten abseits der Zivilisation macht schon Spaß, aber aufgrund des Wetters machen wir unsere letzte Tour als Tagestour: Der Mount Decoeli ist das Ziel, mit 2332m gilt er als einer der höheren Berge der Gegend, die als Tagestour vom Highway erreichbar sind und soll schöne Ausblicke auf die 5000er des Parks inklusive Mt. Logan erlauben.
      Wir bekommen im Ranger Office eine Routenbeschreibung, die uns den Anstieg sehr erleichtert. Der Weg wird als „Route“ von der Parkbehörde geführt, was bedeutet, dass es keine Wegmarkierung gibt. Bei Schönwetter ist die Wegfindung aber recht einfach: Man hat den Berg vom Highway weg immer im Blick und folgt anfangs kurz einem Weg, dessen Beginn mit Steinmann und einem Plastikbändchen auf einem Ast markiert ist. Später geht es dann immer einem Bach entlang bis zu den Berghängen, die dann auf Schotterflanken bis zum Gipfel führen. Dort findet sich dann eine Sendeanlage, hat ein wenig das Ambiente vom Koppenkarstein. Aber die Aussicht ist wirklich toll, wenn der Mt. Logan, wie versprochen, zu sehen ist, dann haben wir ihn gesehen: Weit entfernt hat es da 2 Bergstöcke, die die übrige weiße Bergwelt überragen.

      Das Lohnende an den beiden Bergen, die wir hier im Kluane Park bestiegen haben, ist sicherlich die Aussicht, die man hier am Rande des Gebirges über die Weiten der kanadischen Wälder hat und dass man den ganzen Anmarschweg in einem Blick hat: Unten, recht weit entfernt, der Highway, dann ein Waldgürtel, anschließend eine subalpine Vegetationszone, die praktisch nur entlang von Bachläufen durchschritten werden kann und dann oben noch etwas Wiesen mit Murmeltierkolonien und abschließend nur mehr Schotter, von dem auch die Gletscherzunge unterhalb des Mt. Decoeli vollkommen bedeckt ist. Wir haben vorher immer gerätselt, was die Wegbeschreibung mit „Rocky Glacier“ meint, bis wir dann erst von oben gesehen haben, dass sich hier ein Gletscher befindet.

      Bilder werde ich vorab mal keine mehr reinhängen, das was ich hier im Kluane Park beschrieben habe, ist eigentlich alles im letzten Teil des Videos ersichtlich.
      Wenns aber irgendwelche Fragen geben sollte, von Leuten, die hier auch mal ins Auge fassen wollen, nur zu!

      LG Hans
      Zuletzt geändert von GrazerHans; 23.09.2012, 20:39.
      Nach uns die Sintflut.

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