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Aconcagua, Anden; 21.1.-12.2.2008

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  • Aconcagua, Anden; 21.1.-12.2.2008

    Aconcagua Reisebericht

    Am 21.1. war es soweit, ich war auf dem Weg nach Südamerika um gemeinsam mit Mitgliedern des Alpenvereins Teufelstein den Aconcagua zu besteigen.

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    Der Leiter der Tour Peter Wendelberger und sein Stellvertreter Philipp Pflüger
    hatten schon Elbrus, Kilimanjaro, Alpamayo… erfolgreich bestiegen.
    Mit Philipp arbeitete ich eine kurze Zeit beim Intersport Eybl in Vösendorf, sein Bruder Christoph ist quasi unser Nachfolger dort.
    Ausserdem waren Philipps Eltern Susanne und Tobias, die Familie Kalvoda bestehend aus Erwin, Michaela und deren Sohn Markus, und unser lustiger Viererzirkel bestehend aus
    Wolfgang Kutnig, Wolfgang Denk, Franz Kapler und Karl Renner, das vierzehnte Mitglied entfernte sich schon wenige Tage von der Gruppe und ging seinen eigenen Weg.
    Der Flug ging von Wien über Madrid nach Santiago.
    Dort angekommen wurden wir von Thomas von der Expeditionsorganisation Azimut abgeholt.
    Den ersten Tag in der neuen Welt verbrachten wir mit einem Stadtbummel und der Besichtigung des Aussichtsberges von Santiago, einer Art „Kahlenberg“ auf chilenisch.

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    23.1. Am nächsten Tag ging es über die argentinische Grenze nach Mendoza.
    Wir besichtigten Kury die Inkabrücke.

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    Aber in erster Linie waren wir hier um die Genehmigung für den Aconcagua zu bekommen und Verpflegung für die bevorstehende Tour einzukaufen, viel zu viel wie wir später bemerken sollten.

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    24.1. Es folgte die Abfahrt nach Penitentes mit Nächtigung im dortigen Hotel bevor es auf den Weg zum Aconcagua ging.
    Am Nachmittag noch jenes schwere Equipment verpackt, welches die Maultiere rauf zum Basecamp nach „Plaza de Mulas“ bringen sollten.
    Maximal 60 Kilo pro Muli waren zugelassen, also ein Muli konnte die Last von 2 Personen tragen.

    25.1. Um 9 Uhr erfolgte die Abfahrt zum Parkeingang des Aconcagua.
    Dort wurden wir von den Parkrangern in diverse Verhaltensregeln eingewiesen (Höhenkrankheit, Abfallentsorgung…..)

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    Da ich kein Risiko eingehen wollte transportierte ich meine festen Expeditionsschuhe in meinem grossen 80 Liter Rucksack und konnte leider meinen superleichten 1 Kilo Rucksack für den langen Anstiegsweg nicht verwenden., war unnötig da man sogar laut Empfehlung der Ranger bis zum Basecamp mit Halbschuhen gehen kann.
    Das heutige Ziel war Confluencia, der Weg dahin war staubig und eher unspektakulär.

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    Nach ca 4 Stunden erreichten wir unser Ziel.
    Im Gemeinschaftszelt wurden wir bestens von der Azimut Organisation bewirtet.
    Die erste Nacht verbrachten einige unserer Gruppe auf Feldbetten im Mannschaftszelt, da zu wenig Zweimannzelte vorhanden waren, naja ich habe schon besser geschlafen.
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  • #2
    AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

    26.1. In der Früh mit einem Deutschen geplaudert, der uns erzählte, es gebe hier und in Mulas Blutdruck und Sauerstofftests, und sollte man nicht die geforderten Mindestwerte erbringen, könne man tagelang festsitzen.
    Der gute Mann saß schon seit 3 Tagen hier fest.
    Etwas verunsichert gingen wir nach dem Frühstück zum Ambulanzzelt.
    Von 14 Leuten fielen 8 Personen durch, ich kam mit Blutdruck 90/130 und Sauerstoff im Blut 93 durch, aber einige unseres Teams saßen hier fest.

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    Was keiner von uns verstand ist, dass die angehenden Ärzte weder das unterschiedliche Alter der Personen beachteten, noch ob jene Personen von Haus aus einen höheren Blutdruck aufweisen.
    Jenen, die beim Test durchfielen, jegliches Salz zu verbieten und mit blutdrucksenkenden Mitteln zu füttern kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
    Es half alles nichts, vor allem auf unnötige Provokationen reagierten die Medizinstudenten
    höchst unfreundlich.
    Eine fünfköpfige Südtiroler Gruppe machte sich ein wenig lustig darüber und konnte gleich zwei Tage in Confluencia bleiben.
    Diejenigen die schon den benötigten Stempel im Aconcagua Pass hatten unternahmen eine Aklimatisierungstour nach „Plaza de Francia“, wo sich uns ein toller Anblick auf die Südwand bot.

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    Als wir ins Lager zurückkehrten herschte gedrückte Stimmung im Zeltlager: Tobias, Susanne,
    Wolfgang, Franz und Peter fielen erneut beim Blutdrucktest durch, 3 von ihnen hatten noch vor ca 1 Jahr den Elbrus erfolgreich mit Ski bestiegen.

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    • #3
      AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

      27.1. Überraschung in der Früh, mit Unterschrift der jeweiligen Person war es möglich auch mit Blutdruckwerten von 160 weiterzugehen, und ins nächste Lager nach Mulas aufzusteigen.
      Susanne, Tobias und Peter lagen mit ihren Werten noch darüber und mussten in Confluencia bleiben.
      Die restliche Gruppe machte sich auf den ca 20 km langen Weg nach Mulas.
      Die Landschaft wechselte zwischen karger Steinwüste, grünen Wiesen und ausgetrockneten Flussbetten.

      http://www.youtube.com/watch?v=MlGcKSWOyac

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      Unser Marschtempo war relativ niedrig, schließlich waren wir schon auf fast 4000 Meter unterwegs, am Wegesrand fanden wir jede Menge toter Mulis, zum Teil schon fast mit dem Gelände verwachsen.

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      Ca 2 km vor dem Basecamp begann es zu regnen, schnell die Gorebekleidung übergezogen und weiter ging es vorbei am alten „Plaza de Mulas“ und einer aufgelasseen Militärbasis, immer steil bergauf.

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      Auf „Plaza de Mulas „ angekommen wurden wir abermals ausgezeichnet bewirtet, hatte erstmals leichte Kopfschmerzen, wir waren aber auch schon auf knapp 4300 Meter.
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      • #4
        AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

        28.1. Heute war Ruhetag, wir stapften zum ca 20 Minuten entfernten Hotel, wo es Steaks, Bier, Internet und WC mit Klobrille gab.
        Nur die etwas filigrane Brücke über den Fluß könnte für Nichtschwindelfreie etwas mühsam sein.

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        Um 18 Uhr gingen Philipp, Christoph und ich unseren 3 Nachzüglern entgegen, und halfen ihnen, indem wir ihnen das schwere Gepäck abnahmen und die letzten km nach Mulas begleiteten.

        29.1. Heute ging es nach „Canada“ aufs 1. Hochlager auf 5060 Meter, mein rucksack hatte knapp 20 Kilo, meine Scarpa Expeditionsschuhe waren auch etwas schwerer als meine Crispi Halbschuhe, und der steile Schotterweg machte die Sache auch nicht gerade leichter.

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        Haben die GPS-Geräte ein wenig getestet, ich hatte zu Hause die wichtigsten Koordinaten in
        die GPS-Geräte reingeladen.
        Auf Canada angekommen bauten wir sofort eines der sturmstabilen North Face - Zelte auf, wir verstauten die übrigen Zelte sowie Nahrungsmittel im Innenzelt und versahen die Aussenzips mit Schlössern..
        Kehrten wieder zurück nach Mulas nach dem Motto „Walk high sleep low“ .
        Wolfgang, Karl und Franz fühlten sich leider nicht so wohl und verabschiedeten sich von unserer Gruppe Richtung Santiago, damit bestand unser Team nur mehr aus 10 Personen.
        Am Abend folgte eine längere Besprechung, welche Gruppe wo und zu welcher Zeit die nächsten Hochlager errichten sollte

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        http://www.youtube.com/watch?v=T4_tLL7JznY

        http://www.youtube.com/watch?v=WGwUtcByUmI
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        • #5
          AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

          30.1. In der Früh halfen Christoph und Philipp dem netten Mann von Azimut beim Leeren der Latrine, zum Dank erhielten sie ein großes Stück einer Schaumstoffmatte, aus der sie sich Isoliergamaschen für deren schwach isolierte Bergschuhe basteln wollten.
          Wir stiegen erneut nach Canada auf, diesmal war der Rucksack auch nicht leichter, da wir
          sämtliches Hochtourenmaterial raufschleppten.

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          Als die übrigen Zelte aufgebaut waren, gingen Philipp und ich zum nahegelegenen Eisfeld, und schlugen mit dem Eisgerät unser künftiges Wasser.

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          Mit ca 40 kg Eis im grossen Plastiksack wanderten wir zurück zu unseren Freunden, die sich plötzlich in Lachkrämpfe übergaben.
          Was war passiert?
          Ca 200 Meter vom Camp gab es eine Wasserstelle, zum Ärgern war die Umgebung zu schön, also lachten wir mit.
          Nachdem wir alle gesättigt waren, genossen wir einen wunderbaren Sonnenuntergang.

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          31.1. Diesmal war es die erste kühlere Nacht, -10 Grad Zeltinnentemperatur, ich wachte mehrere Male auf und hatte keine wirklich gute Nacht.
          Um ca 11 Uhr starteten wir zum nächsten Camp, „Nidos de condores“ auf knapp 5400 Meter.
          Je höher ich kam desto schlechter ging es mir, das Wetter verschlechterte sich, es begann zu schneien, und die Sicht wurde auch immer schlechter.
          Auf Nidos erwartete uns gleich das nächste Problem, in den festen Steinboden konnten wir nicht einmal Erwin's speziell angefertigte Felsbodennägel einschlagen, also mussten wir mittels schweren Steinen im „toten Mann“ Stil die Zelte befestigen.
          So schleppten wir einen schweren Stein nach dem anderen her, die Anstrengung in der Höhe tat mir gar nicht gut, und ich saß zeitweise recht ratlos nur da, während meine Kameraden die Zelte aufbauten und fixierten.
          Den Abstieg nach Canada im wilden Schneegestöber erlebte ich in einem ziemlichen Schwindelgefühl.
          Im Canada Camp wieder angekommen kümmerten sich die Pflüger - Brüder rührend um mich, andere Expeditionen hatten das Lager schon wegen des heftigen Schneefalles verlassen.

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          Wolfgang, mein Zeltpartner und ich beschlossen am nächsten Tag abzusteigen, da es uns beiden noch immer sehr schlecht ging, ich konnte diese Nacht fast nicht schlafen.

          http://www.youtube.com/watch?v=6G71x6i0lVU

          http://www.youtube.com/watch?v=G_tMq-SgHDs

          1.2. Es erfolgte eine Teilung der Gruppe, die Familie Kalvoda und die Pflüger Brüder stiegen mit weiterem Equipment abermals nach Nidos auf, Susanne, Tobias und Peter stiegen nach Canada ins bereits vorbereitete Zeltlager auf und Wolfgang und ich stiegen nach Mulas ab.
          Wieder im Basecamp angekommen marschierten wir erneut zum Hotel und regenerierten bei Bier und Steak im geheizten Speisezimmer. Und was war es für ein Gefühl mal wieder eine Klobrille verwenden zu können.
          Mit dem Funkgerät hielten wir Kontakt zu den 2 anderen Gruppen.
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          • #6
            AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

            2.2. Trotz der –12 Grad im Zelt sehr gut geschlafen, mit neuen Kräften stiegen Wolfgang und ich Richtung Nidos auf, wir kamen recht zügig voran und auf ca 5200 Meter trafen wir auf unsere Leute die der von Canada aufgestiegenen Gruppe beim Gepäckstransport half.

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            So stiegen zum ersten Mal nach längerer Zeit alle verbliebenen Gruppenmitglieder gemeinsam auf.
            Während die Gruppen die übrigen Zelte aufbauten, bastelte ich mir aus diversen Steinen eine
            Windgeschützte Kochstelle, diesmal machte mir die schwere körperliche Anstrengung fast gar nichts aus.

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            Philipp zeigte mir sein Projekt „Wie bastle ich mir aus einer Schaumstoffmatte und Ducktape eine Thermogamasche.

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            http://www.youtube.com/watch?v=u66oRURe-Mo

            Im grossen 5 Liter Kochtopf schmolz ich den Schnee und verteilte das gewonnene Wasser an meine Freunde weiter, die im Zelt Pasta, Püree und Suppen zubereiteten.
            Leider waren unsere Kocher nicht für extrem lange Brenndauer geignet und bei 2 Kochern schmolz das Plastik der Piezo Zündung und der Gasregler, der Kocher mit stabilem Gasschlauch hätte 30 Euro mehr gekostet, da haben wir leider am falschen Platz gespart.
            Ich genoss noch ein wenig den Sonnenuntergang, kroch in mein Zelt und wünschte meinem Zeltpartner Markus ein „Gutes Nächtle“.

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            • #7
              AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

              Als ich Markus Gesicht betrachtete schlug es Alarm bei mir, Blut aus Nase, blutunterlaufene Augen, Beschwerden in der Lunge, Verdacht auf AMS, Höhenkrankheit.
              Ein netter Südtiroler Bergführer begutachtete unseren Patienten und empfahl ihm schleunigst nach Mulas abzusteigen.

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              Da die hierfür zuständigen Ranger gerade auf der Suche nach 3 abgängigen tschechischen Bergsteigern waren blieb die Sache uns überlassen.
              Philipp und ich packten unsere Rucksäcke und machten uns gemeinsam mit Markus um 22 Uhr 30 auf den Weg nach Mulas.
              Die Serpentinenspuren waren im dunkeln fast nicht zu erkennen, so rutschten wir teilweise einige steilere Wege bergab.
              Um 24 Uhr hatten wir schon mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt, als wir plötzlich jegliche Spur verloren hatten.
              Markus war schon relativ geschwächt und Philipp und ich waren auch nicht mehr die Frischesten.

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              Mit Powergel und Powerbar gestärkt fanden wir wieder den Pfad und um 0 Uhr 30 standen wir vor der Krankenstation in Mulas.
              Markus wurde untersucht, die Symptome waren durch den Abstieg deutlich vermindert, danach plünderten wir die Essens und Trinkvorräte des Azimut Zeltes, um 1 Uhr konnten wir endlich in unsere Schlafsäcke kriechen.

              3.2. An diesem Morgen haben Philipp und ich sehr lange geschlafen.
              Abermals Richtung Nidos aufgestiegen, wir waren beide echt gut drauf, beim markanten Pausefelsen boulderte Philipp spasshalber noch ein wenig herum.

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              http://www.youtube.com/watch?v=WkPP3hUKfug

              Wir setzten unseren Wg fort und kurz vor dem Canada Camp kam uns Erwin und Michi entgegen, die zu ihrem Sohn nach Mulas wollten und Wolfgang und Tobias, die Probleme mit der Höhe hatten.
              Wir verabschiedeten uns und stiegen weiter auf.
              Auf ca 5200 Meter funkten wir zu der höchstgelegenen Gruppe Christoph, Susanne und Peter, die sich bereits auf dem Hochlager Berlin in 5900 Meter befanden, dank Philipps Speziakkostruktion aus Stock und Funkgerät hatten wir einen ausgezeichneten Empfang.

              http://www.youtube.com/watch?v=B2MxVgIdBYg

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              Abermals auf Nidos angekommen kochten Philipp und ich groß auf, unsere Kochstelle war zwar leicht eingeschneit aber vorhanden.
              Diesmal hatte jeder sein eigenes Zelt, meines war zur Hälfte mit Nahrungsmitteln und Gaskartuschen vollgestopft.

              http://www.youtube.com/watch?v=1FiP-NxL2nI

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              Zum ersten Mal war „Gackerl ins Sackerl“ angesagt, falls wir den Kot oder Mistbeutel verlieren würden oder leer abgeben würden, müssten wir 200 Dollar Strafe zahlen.
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              • #8
                AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                4.2. Nach einem echten Kraftfrühstück, die Auswahl war riesengroß, machten wir uns auf den Weg zum letzten Hochlager nach Berlin.

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                Laut Plan sollten Susanne, Peter und Christoph heute den Gipfel besteigen, nach Nidos absteigen, sodass das Zelt in Berlin für Philipp und mich frei wird, am nächsten Tag sollten wir den Gipfel besteigen, doch es kam alles anders.

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                Der Aufstieg in der Höhe war nicht mehr so einfach, aber nach knapp 3 Stunden erreichten wir Berlin, welches einer Latrine glich, überall lagen Fäkalien herum und der Uringeruch war bestialisch. Wegen der starken Verschmutzung soll Berlin demnächst geschlossen und gereinigt werden.
                Philipp und ich stapften zum North Face - Zelt, in dem Susanne schon eifrigst Suppe kochte. Susanne war bei ca 6300 Meter umgekehrt, weil es ihr in den Schuhen einfach zu kalt war.
                Philipp und ich erkundeten ein wenig den Anstieg zum Gipfel, bei knapp 6000 Meter kehrten wir um und warteten im Zelt auf unsere Freunde, Funkverbindung funktionierte leider nicht in diesem Gebiet.
                Um 17 Uhr wurden wir schon unruhig und gingen Christoph und Peter entgegen, wegen des plötzlich einsetzenden Unwetters drehten wir auf ca 6060 Meter um und stapften zurück zu unserem Zelt.
                Je länger wir im Zelt warteten, desto unruhiger wurden wir, die Gruppe war um 6 Uhr 30 abmarschiert und es war schon fast 19 Uhr, besonders Susanne sorgte sich um ihren jüngsten Sohn und auch Philipp sorgte sich um seinen Bruder.

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                Um 20 Uhr beschloss Philipp mit seiner Mutter nach Nidos abzusteigen und die dortige Bergrettung zu informieren, ich sollte beim Zelt bleiben und Funkkontakt halten, falls die 2 noch auftauchen sollten.
                An Gipfelsturm dachte keiner mehr von uns wir wollten nur mehr die 2 Burschen heil und gesund wiedersehen.
                Gerade als Philipp und Susanne absteigen wollten, erschien eine Person im markanten blauorangen Mammut Outfit.
                Es war Christoph der stark erschöpft und leicht verwirrt wirkte, überglücklich vor Freude brachten wir Christoph zum Zelt wo er von seiner Mutter aufgepäppelt wurde.
                Philipp und ich stiegen erneut auf um Peter zu suchen, nach einigen Minuten fanden wir ihn in ähnlichem Zustand wie Christoph zuvor.
                Jetzt wollten wir nur mehr weg von hier, der Gipfel war uns einfach wurscht, weder Philipp und ich wollten nocheinmal aufsteigen, ausserdem verschlechterte sich das Wetter erneut und die Sturmgeschwindigkeit erhöhte sich auf ca. 50 km/h.

                P1030975 [640x480].JPG

                http://www.youtube.com/watch?v=p-MEWs-XMNQ

                http://www.youtube.com/watch?v=gmcczw4HcBM

                Mit Steigeisen und schwerem Gepäck stapften wir bergab nach Nidos und kurz vor der Dämmerung erreichten wir unsere dortigen Zelte.
                Diese Nacht war saukalt, bei Zeltinnentemperatur von –18 Grad zog ich mir meine Daunenjacke im Schlafsack an und versuchte irgendwie über diese Nacht zu kommen.
                Wir waren alle heilfroh, dass diese Geschichte gut ausgegangen ist.
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                • #9
                  AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                  5.2.In der Früh gab es ein eher kärgliches Frühstück, die Unmengen an Essen und Gaskartuschen schenkten wir den Rangern auf Nidos, die sich darüber riesig freuten.

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                  Mit 30 Kilo Gepäck stieg ich mit meinen verbliebenen Kameraden die 1100 Höhenmeter nach Nidos hinab.

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                  Dort angekommen wurden wir von den unten verbliebenen wie Gipfelsieger begrüsst, Peter und Christoph mussten wegen starker Wetterverschlechterung auf ca 6900, also nur ca 60 Meter unterhalb des Gipfels umdrehen.

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                  Am Abend wurde trotzdem ausgiebigst gefeiert und es gab Pizza, Bier und Wolfgang schaffte es immer wieder diverse Weinflaschen zu organisieren.

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                  • #10
                    AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                    6.2.-11.2. Es folgte der 30 Kilometer lange Rückmarsch nach Penitentes.

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                    Die nächsten Tage vrbrachten wir in Santiago mit Weinverkosten, Essen, Sightseeing, und einen Tag verbrachten wir am ca 2 Stunden entfernten Srand von Va del Mare.

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                    Die 4 Kilo, die ich bei dieser Bergtortour verloren habe, futterte ich mir innerhalb von 4 Tagen wieder rauf
                    Die Hilfsbereitschaft und Kameradschaft in dieser Gruppe war erstklassig und der
                    Schmäh lief permanent. Da kann ich es gut verkraften den Gipfel nicht erreicht zu haben.

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                    Als Erholungsurlaub kann ich diesen Trip sicherlich nicht bezeichnen, aber ich wollte einfach wissen wie mir so eine „einfache“ Expedition gefallen würde.
                    Es ist definitiv nicht meine Sache wegen eines einzigen Gipfels 12 Tage ungewaschen, frierend, sich von Trockennahrung ernährend, im Zelt zu verharren und auf besseres Wetter zu warten.
                    Dazu kommt ewig die gleiche Landschaft, die 3 mal gleiche Strecke nach Nidos hinaufgehen zu müssen war dermassen deprimierend, dass ich schon überlegte meinen MP3-Player während des Aufstiegs einzuschalten.
                    Aber wie gesagt es war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich, und es gibt zahlreiche Leute denen diese Art von Hochtouren gefällt, ich wende mich nun wieder Trekking- und Radtouren zu.
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                    • #11
                      AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                      Danke für den hochinteressanten Bericht ... immerhin ist euch nichts Gröberes passiert
                      Ich hoffe, uns wird's im Dezember/Jänner besser gehen.

                      lg
                      Norbert
                      Meine Touren in Europa
                      ... in Italien
                      Meine Touren in Südamerika
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                      • #12
                        AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                        Sehr gute Dokumentation deiner Expedition

                        Das es mit dem Gipfel letztlich doch nicht hatte sein sollen, ist denke ich leicht zu verkraften. Habe 2006 ja Selbiges im Nanga-Parbat Gebiet miterleben dürfen, wobei uns zum Glück die Menschenhorden und ihre Ausdünste sowie die ewig gleich karge Landschaft erspart geblieben sind. Einprägender sind da schon die Erfahrungen mit den Ausnahmesituationen, wie du sie erlebt hast. Wir hatten damals einen Todesfall am Nanga Parbat im Basislager über Funk live miterlebt, hier beginnt man schon nachzudenken über Sinn und Unsinn des Expeditionsbergsteigens.

                        Nach dem Durchlesen hast mich irgendwie darin bestätigt, den Aconcagua nicht auf meine Liste zu setzen (krass finde ich z.B. die obligatorischen "Medizintests"). Es gibt schönere und weniger überlaufene weil technisch ein wenig anspruchsvollere Berge in Südamerika. Aber eben nur einen, der sie alle überragt. Südamerika hat in der Zeit, die für's dauernde Rauf- und Runtersteigen verwendet ist, einfach viel mehr zu bieten.
                        «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
                        Hermann Buhl


                        Tourenalbum: http://kofi.priv.at/

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                        • #13
                          AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                          ....
                          sry

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                          • #14
                            AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                            Hi Schöngeist,

                            Also ich persönlich finde diesen Bericht einen der besten die ich in diesem Forum je gelesen habe ! Super tolle Bilder mit spitzen Beschreibung dazu. Vielen Dank für diesen Trade und (auch wenn kein Gipfel) dennoch bist du einer von wenigen die schon mal über 6000m gewesen sind! Gratuliere dazu
                            Besucht unsere Homepage
                            http://www.wilde-hunde.de
                            1. Regel am Berg: "Immer schön cool bleiben"

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                            • #15
                              AW: Aconcagua 21.1. - 12.2.

                              Hab die Expedition gerade "live" nachempfunden. Echt toll dokumentiert...gehört sicherlich zu den besten Expeditionsberichten, die ich gelesen hab !

                              Südamerika ....das wär schon toll....mich würd es aber eher in die Cordilera Blanca ziehen....
                              ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                              google online Album

                              Paul

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