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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Politische oder religiöse Themen;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
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Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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Cordillera Blanca / Peru, 6. bis 19. Juli 2009

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  • Cordillera Blanca / Peru, 6. bis 19. Juli 2009

    Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4
    (im Rahmen einer Peru-Reise von 4. bis 29. Juli 2009)

    Nachdem ich bereits seit einigen Jahren den Wunsch hegte, Berge im Expeditionsstil zu besteigen, entschließe ich mich nun endlich, dies dieses Jahr in die Tat umzusetzen. Gerade als Expeditions-Einsteiger scheinen mir die Anden ein geeignetes Gebiet zu sein (kurzer Zustieg zu den Basislagern, attraktive Berge aller Schwierigkeitsklassen). Da ich so kurzfristig keine Mitstreiter begeistern kann bzw. diese so kurzfristig nicht einen Monat Urlaub nehmen können und ich nicht alleine auf eigene Faust reisen will, entschließe ich mich für eine organisierte Reise mit einer Agentur.

    Einige Internet-Recherchen (Reiseberichte, Angebote von Agenturen, Preisvergleiche, …) bringen mich schließlich auf die Cordillera Blanca in Peru. So habe ich mich in relativ kurzer Zeit für ein Zielgebiet sowie für eine Agentur, die mir von zwei unabhängigen Stellen empfohlen wurde, entschieden.

    Die Leistungen der Agentur sind für uns – insbesondere als Expeditions-Neulinge – eine große Hilfe:
    - Organisation der Transfers
    - Träger für Zelte und manche persönliche Stücke, wie z.B. Schlafsäcke
    - Zubereitung von Essen und Trinken in den Zeltlagern

    So werden wir richtiggehend verwöhnt und können uns in den Lagern auf uns konzentrieren und uns erholen, während die Zelte für uns aufgestellt werden, Wasser gekocht und Essen zubereitet wird.

    Es wäre sicher auch eine große Herausforderung, Expeditionen auf eigene Faust zu planen und durchzuführen. Dies erfordert aber aus meiner Sicht ein eingespieltes Team, gute Organisation, Bereitschaft große Lasten zu tragen und in Südamerika Spanisch Kenntnisse. Ebenso sind Expeditions- und Höhenerfahrungen von Vorteil.

    Anreise

    4./5. Juli

    Nach einigen Vorbereitungen sowie der notwendigen Materialaufrüstung (Schlafsack, Expeditionsmatte, Daunenjacke, …) geht es am 4. Juli 2009 endlich los. Mit zwei Gepäcksstücken mit je ca. 23 kg sowie Handgepäck mit rund 8 kg sitze ich aufgeregt am Flughafen und warte auf meinen Flieger. Schließlich gibt es einige Unsicherheiten, die in den nächsten Wochen auf mich zukommen werden:
    - Wer sind meine Bergkollegen?
    - Wie werde ich auf die Höhe reagieren (schließlich sind 2 6.000er geplant)?
    - Bin ich den konditionellen Anforderungen gewachsen?
    - Wie werde ich auf das Essen reagieren?

    Nach einer 28-stündigen Anreise (davon 19 Flugstunden) bin ich endlich im Hotel in Lima angekommen.

    Dort lerne ich im Laufe des Abends meine drei Bergkollegen Rolf, Jürgen und Hermann kennen. Rolf und Jürgen kommen aus Baden-Württemberg. Hermann legt gesteigerten Wert, festzustellen, dass er aus dem Allgäu (quasi als selbständige geographische Einheit und Nabel der Welt) stammt.

    Akklimatisierungsphase

    6. Juli

    Am nächsten Tag geht es mit dem Bus (Linie „Cruz del Sur“) in einer 8-stündigen Fahrt von Lima nach Huaraz (ca. 450 km nördlich von Lima, liegt auf ca. 3.000 m). Die Busfahrt ist angenehmen, da wir das Glück haben in den vordersten vier Plätzen in der oberen Etage zu sitzen.

    Die Busfahrt führt uns durch trockenes und weitgehend unbewohntes Gebiet. Trotzdem tauchen immer wieder kleinere Dörfer wie aus dem nichts auf. Kurz vor Huaraz überqueren wir noch einen über 4.000 m hohen Pass.

    Endlich in Huaraz angekommen, fällt uns auch sofort der mächtige Doppelgipfel des Huascaran (Huascaran Sur mit 6.768 m der höchste Berg Perus, Huascaran Norte mit 6.654) ins Blickfeld.


    Huascaran, aufgenommen aus Huaraz

    Das bunte Leben sowie die im Vergleich zu Lima deutlich höhere Luftqualität in Huaraz fallen uns sofort sehr positiv auf. Etwas überrascht sind wir von dem aus unserer Sicht mäßigen Touristenaufkommen. Schließlich ist jetzt die Trockenzeit und somit Hochkonjunktur in der Cordillera Blanca.

    Als Tourist fällt man hier jedenfalls auf wie ein bunter Hund!


    Eindrücke aus Huaraz

    7. Juli

    Die erste Nacht auf 3.000 m verbringe ich etwas ungemütlich. Unruhiger Schlaf, der durch 5-malige wassertechnische Erleichterungen unterbrochen wird (viel Trinken in der Akklimatisierungsphase ist angesagt!), lassen die Nacht etwas lange erscheinen.

    Dies beunruhigt mich aber in meinem Bestreben nach Höhenanpassung noch nicht, da ich dieses Verhalten auch von meinen Nächtigungen auf dieser Höhe in den Alpen bereits zur Genüge kenne.

    Nach dem Frühstück, das ausgezeichnet und reichlich (inkl. frischen Früchten und Coca-Tee) ist, machen wir mit einem Guide eine Halbtageswanderung zur Puka Ventana (=rotes Fenster), das auf einer Höhe von 3.350 m liegt.

    Wer erkennt das Gesicht im „Fels“ der Puka Ventana?


    Puka Ventana

    Unterwegs fällt uns ein blühender Kaktus auf.


    Blühender Kaktus am Weg auf die Puka Ventana

    Wieder zurück in Huaraz, nutzen wir den Nachmittag, um das Bergsteigercafe schlechthin zu besuchen: das Andino. Sofort fühlen wir und auch sehr wohl und trinken zu dritt drei bis vier Liter Mate de Coca.

    Gut gelaunt (kein Wunder bei diesen Mengen Coca Tee) verlassen wir erst gegen Abend das gemütliche Cafe, um zum Abendessen im Hotel … natürlich wieder eine gepflegte Schale Mate de Coca zu genießen.

    8. Juli

    Am zweiten Akklimatisierungstag in Huaraz wollen wir uns bereits in größere Höhen vorwagen: auf die Laguna Churup auf 4.485 m. Dazu fahren wir mit einem Bus zu unserem Ausgangspunkt nach Pitec auf ca. 3.800 m.

    Kurz vor der Laguna, treffen wir auf einen Wasserfall, der entweder an seiner rechten oder linken Seite in leichter Kletterei passiert werden kann. Wir entscheiden uns für die rechte Variante, da die linke stark „bevölkert“ ist.


    Wasserfall kurz vor der Laguna Churup

    Oben angekommen breitet sich der schöne See vor uns aus und wir können im Rahmen einer kurzen Rast die Stimmung genießen.


    Laguna Churup (4.485 m)

    Das Wetter zeigt sich auch nicht von seiner besten Seite. Bereits am Nachmittag zogen die ersten Wolken auf, der Nevado Churup ist leider aufgrund der Wolken nie zu sehen, am späten Nachmittag regnet es dann auch in Huaraz. Laut Bergführer, soll dieses instabile Wetter noch ein bis zwei Tage so bleiben. Danach sollte sich stabiles Hochdruckwetter durchsetzen.

    Ishinca Basislager

    9. Juli

    Um 6:30 treffen wir nach einem kurzen Frühstück unseren Bergführer Juan vor dem Hotel. In diesem Augenblick wird mir so richtig klar, wer und was hier alles in Bewegung gesetzt wird, nur weil wir vier auf einen Berg gehen wollen. Vor dem Hotel erwartet uns bereits Juan, zusammen mit vier weiteren Männern (Koch und Träger) in einem Bus, der bereits ohne unser Gepäck voll beladen scheint.

    Gleichzeitig erfasst mich beim Beladen des Busses eine tolle Aufbruchstimmung sowie eine „Mega-Geilheit“ auf die Berge. Endlich geht es los!

    Mit dem Bus fahren wir dann rund 800 Höhenmeter auf eine Pampa in der Höhe von ca. 3.800 m, unserem Ausgangspunkt für die Wanderung zum Ishinca Basislager. Am Vormittag starten wir dann unseren Gang ins Basislager. Zunächst geht es auf einer weiten Pampa in Richtung Berge.


    Der Sonne entgegen ins Ishinca Basislager

    Je näher wir dem Basislager und damit auch den höheren Bergen in dieser Gegend kommen, desto instabiler wird auch das Wetter. Der Tocllaraju, unser übernächstes Ziel ist von Wolken umgeben und für uns nur im Ansatz sichtbar. Auf der rechten Bildhälfte ist ein Teil des Palcaraju zu sehen. Dieser Berg hat mehrere Gipfel, wobei der höchste 6.274 m in die Höhe ragt. Vom Palcaraju sind in der Nacht immer wieder Lawinenabgänge zu hören.


    Tocllaraju (6.034 m), in den Wolken versteckt, Palcaraju (6.274 m)

    Auf dem Weg durch das Ishinca Tal kommen bzw. überholen uns immer wieder Karawanen von Eseln und Pferden, die die schwere Lasten der Bergsteiger ins Basislager bzw. wieder zurück tragen.


    Schwer beladener Esel auf dem Weg ins Ishinca Basislager

    Unser Zeltplatz im Basislager liegt direkt an mehreren kleinen Bächen, wodurch die basale Körperpflege erleichtert wird. Unser kleines Reich besteht aus 2 Zwei-Mann-Zelte (für Rolf, Jürgen, Hermann und mich), einem Zelt für unseren Bergführer, einem Zelt für unsere Träger, einem Mannschafts- und einem Küchenzelt. Etwas abseits steht noch unser Toiletten-Zelt (=ein Loch im Boden mit Sichtschutz).


    Unsere Zelte im Ishinca Basislager

  • #2
    AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

    Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 2/4
    (im Rahmen einer Peru-Reise von 4. bis 29. Juli 2009)

    10. Juli

    Heute steht der Aufstieg in das Moränenlager des Nevado Ishinca auf ca. 4.900 m am Programm. Am Morgen haben wir keinen Stress, da schließlich nur etwas mehr als 500 hm zu überwinden sind. Zusätzlich sind wir noch in der Akklimatisierungs¬phase und wollen uns daher auch nicht überanstrengen.

    Mir geht es nach der ersten Nacht auf 4.400 m relativ gut, merke aber doch, dass ich schon einiges abgenommen habe und dadurch etwas geschwächt bin.

    Während der Wanderung in das Moränenlager bietet sich ein aus meiner Sicht besonders schöner Blick auf den Tocllaraju. Gut zu erkennen ist die tatsächliche Steilheit der Westwand. Ebenso zeigen sich bereits erste Wolken.


    Tocllaraju (6.034 m), gesehen während des Aufstiegs zum Ishinca Moränenlager



    Urus (5.420 m), gesehen während des Aufstiegs zum Ishinca Moränenlager

    Endlich zeigt sich auch unser morgiges Ziel – der Nevado Ishinca (5.530 m), an dessen Fuß sich der Platz für unser Moränenlager befindet.


    Nevado Ishinca (5.530 m)



    Blühender Kakuts auf dem Weg ins Ishinca Moränenlager

    Im Ishinca Moränenlager auf 4.900 m angekommen, gönnen wir uns die verdiente Pause. Obwohl wir nur etwa 500 hm absolviert haben, merken wir doch eine gewisse Müdigkeit und schreiben dies nicht unserem Trainingszustand, sondern der großen Höhe zu .


    Zeltausblick vom Moränenlager am Fuße des Ishinca auf 4.900m

    Am späteren Nachmittag bekomme ich starkes Kopfweh. Außerdem wird mir so schlecht, dass ich keinesfalls etwas Essen kann. Im Laufe des Abends wird mein Zustand leider immer schlimmer. Juan meint, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn ich in das Basislager absteige. Das würde aber bedeuten, dass ich morgen keinesfalls auf den Gipfel gehen kann.

    So bleibe ich (natürlich ohne Abendessen) im Moränenlager und habe die Option, wenn es in der Nacht schlimmer wird, jederzeit Juan zu wecken und gegebenenfalls noch in der Nacht abzusteigen. Ich bekomme von Juan noch ein Medikament gegen mein flaues Gefühl im Magen, das ich vertrauensvoll einnehme.

    So gehe ich mit einem mehr als unsicheren Gefühl noch vor Sonnenuntergang ins Zelt, um mich für den morgigen Tag auszuruhen.

    11. Juli

    In der Nacht kann ich relativ gut schlafen und erhole mich überraschenderweise sehr gut. Am nächsten Tag fühle ich mich zwar noch etwas schwach (schließlich habe ich schon länger nichts mehr gegessen), aber sonst relativ gut. Zum Frühstück kann ich sogar einige Kekse essen, ohne mich gleich übergeben zu müssen. Also, beste Chancen um auf den Ishinca zu gehen.

    Um ca. 4 Uhr früh stehen wir auf und machen uns nach einem kurzen Frühstück auf den Weg. Nach ca. 1 Stunde Moränenaufstieg erreichen wir den Gletscher, wo es gleich ordentlich steil losgeht. Nach der ersten Steilstufe wird es langsam hell, womit das Gehen auch gleich viel mehr Spaß macht.

    Für den Aufstieg entscheiden wir uns für die kürzere, aber auch etwas steilere Nordwest-Route. Den Abstieg absolvieren wir dann über die Südwest-Route und überschreiten somit den Ishinca.

    Im Allgemeinen finden wir ausgezeichnete Bedingungen vor: nur mäßigen Wind, wolkenlosen Himmel und eine halbwegs ausgetretene Spur, kurz ein ausgezeichneter Bergtag.

    Der Aufstieg zum Nevado Ishinca ist sicher eher mit leicht zu bewerten. Kurze steile Abschnitte wechseln wieder mit flachen Anstiegen ab.


    Jürgen beim Aufstieg auf den Nevado Ishinca

    Erst kurz vor dem Gipfel steilt sich das Eis/der Schnee auf 45 (max. 50) Grad auf. Auf diesem Abschnitt sollte man auch nicht stürzen, da dieser (als einziger in der gesamten Tour) sehr ausgesetzt ist.


    Nevado Ishinca (5.530 m) mit etwas steilerem Gifpfelabschnitt über der Wechte

    Besonders prächtig präsentiert sich der Ranrapalca (6.162 m). Der Name leitet sich aus dem Quechua ab und bedeutet „Masse aus Stein“ (oder so ähnlich). Die Besteigung des Ranrapalca ist anspruchsvoll (55 Grad Schnee und Eis, Felsklettern bis UIAA 4).


    Ranrapalca (6.162 m)


    Schon kurz vor dem Gipfel des Nevado Ishinca

    Am Gipfel angekommen, werden wir mit einer traumhaften Aussicht auf die 5.000er und 6.000er der Cordillera Blanca belohnt. Wir haben unseren ersten 5.000er und unseren ersten Andengipfel erreicht.


    Gipfelglück am Nevado Ishinca

    Für den Abstieg wählen wir die etwas flachere Südwest-Route, die mit einem gefühlten ewig langen Abstieg über Moränen beim Moränenlager endet. Hier angekommen, fühlen wir uns doch einigermaßen müde, obwohl der Ishinca nicht der schwierigste Berg ist.

    Nach einer kurzen Pause steigen wir noch in das Basislager ab, wo wir am Nachmittag ankommen.

    Kommentar


    • #3
      Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 3/4

      Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 3/4
      (im Rahmen einer Peru-Reise von 4. bis 29. Juli 2009)

      12. Juli

      Heute steht der Aufstieg auf das Hochlager des Tocllaraju auf 5.200 m an der Tagesordnung. Zunächst verläuft der Anstieg über steile Moränen, die letzten 200 hm über den Gletscher.

      Wieder haben wir am Vormittag keine Eile und brechen so gegen 10:00 vom Basislager auf. Unterwegs treffen wir auf zwei Bergsteiger, die den Gipfelaufstieg auf den Tocllaraju wegen starkem Wind abgebrochen haben.


      Jürgen beim Aufstieg in das Hochlager vom Tocllaraju

      Je höher wir steigen, desto stärker wird der Wind. Dieser Umstand gepaart mit den Erfahrungen der beiden Bergsteiger macht mir etwas Sorgen. Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind lässt nach.

      Am Nachmittag erreichen wir unseren relativ windgeschützten Lagerplatz auf ca. 5.200 m.


      Hochlager am Tocllaraju auf 5.200 m

      Der Aufstieg war zwar nicht allzu anstrengend, im Hochlager angekommen, merken wir aber die Höhe von über 5.000 m deutlich. Ziemlich erschöpft versuchen wir uns in den Zelten etwas auszuruhen.

      Das Wetter ist wolkenlos, jedoch sehr windig. Die Sonne ist so stark, dass ich sogar im Zelt die Sonnenbrille nicht ablegen möchte.


      Etwas erschöpft liege Ich im Hochlager am Tocllaraju


      Ausblick vom Hochlager am Tocllaraju

      Am Abend, nach dem Essen, genießen wir noch den Sonnenuntergang auf 5.200 m. Die Stimmung in der Gruppe ist zwar wegen dem immer stärkeren Wind und der für unsere Verhältnisse große Höhe etwas gedämpft, die wundervolle Abendstimmung steigerte jedoch die Laune wieder.


      Sonnenuntergang im Hochlager am Tocllaraju


      Tocllaraju im Abendlicht

      Die Nacht verläuft etwas unruhig, da der Wind leider immer stärker wird. Im Zelt bewirkt der Wind eine starke Geräuschkulisse, so dass die Anspannung vor dem morgigen Gipfeltag steigt.

      13. Juli

      Um 2:00 kriechen wir aus den Schlafsäcken, um nach einem kurzen Frühstück um 2:30 starten zu können. Tatsächlich wird es etwas später. Die Bedingungen sind sehr unangenehm: starker Gegenwind, bewölkt mit Schneefall, wechselhafte Schneeverhältnisse, tw. mit Bruchharsch, keine Spur. Unser Anfangstempo ist daher etwas langsam, trotzdem kommen wir stetig und ganz gut voran.

      Auf circa 5.600 m entschließt sich Rolf umzukehren. Er bietet uns an, am Gletscher in einem geschützten Bereich auf uns zu warten, so dass wir weiter auf den Gipfel gehen können. Aus meiner Sicht ist das ein durchaus heldenhaftes Angebot, da er damit rechnen muss, dass wir erst in Stunden wieder zurückkommen. So wirde Rolf aus der Seilschaft ausgeklinkt, geht in einen geschützten, spaltenfreien Bereich und wir gehen zu viert (Juan, unser Bergführer, Hermann, Jürgen und ich) weiter. Die Verhältnisse werden aber nicht besser.

      Nach weiteren 100 hm will Hermann nicht mehr weitergehen. Wir können ihn zwar noch zu einem weiteren Versuch überreden, nach ca. 10 Minuten ist jedoch sein Entschluss fixiert: er will umkehren. Nach einer kurzen Beratschlagung, entschließen wir uns, dass die ganze Seilschaft umdreht: 2 Kollegen, alleine in der Nacht am Gletscher, das Risiko ist uns zu groß. Noch dazu wird das Wetter auch nicht besser. Wir trafen zwei Bergsteiger, die sich ebenso wie wir für den Abstieg entscheiden.

      Rolf ist einigermaßen überrascht uns so bald schon wieder zu sehen. Während des Abstieges wird es langsam hell und wir können die Verhältnisse am Berg beobachten. Dieser ist (mit einer Ausnahme von ca. 10 Minuten) immer in den Wolken verborgen. Das Wetter hat sich während des ganzen Tages nicht mehr gebessert, so dass es letztendlich unsicher gewesen wäre, ob wir den Gipfel geschafft hätten.


      Für kurze Zeit haben sich die Wolken am Tocllaraju gelichtet

      So zeigt sich der Tocllaraju während des ganzen Tages: in Wolken und in starkem Wind. Heute hat der Berg seinem Namen alle Ehre gemacht: Toclla kommt auch dem Quechua und bedeutet „Falle“. Der ganze Name „Tocllaraju“ bedeutet so viel wie „Falle aus Schnee und Eis“. Damit sind laut Juan die Wetterverhältnisse gemeint. Während es am Ishinca, der nicht weit entfernt ist, oft noch beste Verhältnisse gibt, können diese am Tocllaraju komplett umschlagen und eine Begehung unmöglich machen.

      Im Hochlager angekommen, machen wir eine dreistündige Pause. Hermann legt sich mit seiner gesamten Ausrüstung, in kompletter Montur (allerdings ohne Steigeisen) ins Zelt und schläft bereits ein, noch bevor sein Kopf den Schlafsack berührt .

      Danach absolvieren wir an einem steilen Firnhang Abseilübungen, um uns mit den lokalen Usancen bekannt zu machen.

      Im Basislager ankommen, verbringen wir noch den restlichen Nachmittag mit den üblichen Tätigkeiten: Zelte einrichten, Tee trinken, Packen für den morgigen Abstieg.

      Am Abend haben wir keine besondere Eile, schlafen zu gehen, da wir am nächsten Tag lediglich den Abstieg vom Basislager vor haben. So gehen wir doch tatsächlich erst um 20:00  schlafen.


      Abendstimmung im Mannschaftszelt

      14. Juli

      Um kurz nach 8:00 steigen wir vom Basislager ab. Da wir am Vortag bereits gepackt haben, können wir uns am Morgen wieder viel Zeit lassen. Rolf bekommt jetzt die volle Wucht der Höhe zu spüren und leidet sehr stark an Kopfweh, Übelkeit und Durchfall. Als wir wieder in Huaraz ankommen bessern sich seine Beschwerden relativ schnell.

      Das Wetter ist noch instabiler als am Vortag. Der Tocllaraju ist den ganzen Tag in Wolken eingehüllt. Sogar bis auf die Höhe der Felsen, die das Ishinca-Tal begrenzen hat es geschneit. Diese Entwicklungen machen uns für die Besteigung des Huascaran skeptisch. Selbst wenn sich das Wetter schlagartig bessert, ist die Aufstiegsspur zugeschneit und weggeblasen, so dass wir jedenfalls mit schwierigen Schneebedingungen rechnen müssen.

      Je weiter wir uns aus dem Tal und von den Bergen entfernen, desto besser wird auch das Wetter.


      Rückkehr aus dem Ishinca Tal

      Am Rückweg sehen wir wieder einen blühenden Kaktus.


      Blühender Kaktus

      Um ca. 12:00 kommen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Reise an, wo uns bereits die Busse erwarten. Wir müssen jedoch noch über 2 Stunden auf die Esel mit unserem Gepäck warten, so dass wir ca. um 15:30 in unserem Hotel in Huaraz ankommen.

      Der Huascaran ist tief in Wolken verborgen. Viel Neuschnee und Wind haben unsere erhoffte Aufstiegsspur zugeschneit und verblasen.

      In Huaraz gehen Jürgen, Hermann und ich noch aus, um am Abend noch eine gepflegte Pizza zu verspeisen. Rolf bleibt im Hotel, um sich auszukurieren. Schließlich wartet der Huascaran auf uns.

      Kommentar


      • #4
        Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 4/4

        Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 4/4
        (im Rahmen einer Peru-Reise von 4. bis 29. Juli 2009)

        Gipfelversuch am Huascaran Sur

        15.7.

        Am Vormittag werden wir wieder von unserem Hotel in Huaraz abgeholt, von wo aus wir nach Musho, einem kleinen Dorf am Fuße des Huascaran auf ca. 3.000m, fahren. Hier tragen wir uns in ein Buch, in dem sämtliche Huascaran-Aspiranten verzeichnet sind, ein und warten auf unsere Esel.

        Der Aufstieg ins Basislager, das auf 4.200 m liegt, erfolgt dann bei bester Stimmung (ohne Kopfweh oder anderen Beschwerden). Offensichtlich sind wir nun für eine Höhe bis etwas über 4.000 m bestens akklimatisiert.

        Schon seitdem wir in Musho mit dem Aufstieg begonnen haben, präsentiert sich der Huascaran mit seinem mächtigen Doppelgipfel von seiner besten Seite. Seit unserer Ankunft in Musho will ich unbedingt auf den Gipfel dieses wunderschönen Berges.


        Willkommen im Huascaran Basislager

        Im Basislager angekommen, treffen wir insgesamt 9 Kärntner, die vom Alpenverein organisiert, in der Cordillera Blanca einige Wochen verbringen. Ebenso treffen wir zwei Bergsteiger, die ihren Gipfelversuch bereits hinter sich haben und im flachen Teil des letzten Gipfelabschnittes aufgrund von starkem Wind und tiefen Schnee umdrehen mussten.


        Huascaran-Basislager

        Am Abend genießen wir noch die ruhige Stimmung im Basislager. Gesundheitlich und moralisch sind wir bester Dinge und können den weiteren Aufstieg kaum erwarten. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter stabil bleibt und der Wind etwas nachlässt.

        16.7.

        Der Aufstieg vom Basislager ins 1. Hochlager auf ca. 5.300 m ist durch einen 800 hm Anstieg auf vom Gletscher glatt geschliffenen Felsplatten geprägt. Die restlichen
        300 hm zum Hochlager werden auf einem flachen Gletscher (ohne Spaltengefahr) zurückgelegt.

        Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf den Huascaran, wodurch meine Leidenschaft für diesen Berg immer wieder etwas gesteigert wird.


        Doppelgipfel des Huascaran (links H. Norte, rechts H. Sur)


        Rast auf den geschliffenen Platten, im Hintergrund der H. Sur

        Der Normalweg auf den Huascaran Sur führt durch die Candeletta über die Garganta (Sattel zwischen H. Norte und H. Sur). Ein alternativer Aufstiegsweg, wenn auch wesentlich schwieriger zu bewältigen und sehr selten begangen, führt über „das Schild“ (el Escudo). Dieses ist etwas links der Bildmitte deutlich zu erkennen und weist eine Steilheit von 50 bis 60 Grad auf. Obwohl härter zu gehen, ist diese Alternative objektiv sicherer, da weniger Meter im gefährlichen Eisbruch zu bewältigen sind und das lawinengefährdete 2. Hochlager nur im Abstieg besucht wird.

        Das erste Hochlager liegt am Fuße des Huascaran Sur auf einem flachen Gletscherabschnitt. Von hier aus scheint der Gipfel bereit zum Greifen nah.

        Im Hochlager fühle ich mich wieder vergleichsweise matt und etwas ausgelaugt. Schließlich befinden wir uns auf ca. 5.300m. Trotzdem ist meine Motivation für den H. Sur ungebrochen.


        1. Hochlager am Fuß des Huascaran Sur, im Hintergrund die Garganta und der H. Norte


        Abendstimmung im 1. Hochlager

        Der Himmel ist wolkenlos, der Wind ist wieder stärker geworden. Die Nacht verläuft etwas unruhig, was ich primär der Höhe und der hohen Geräuschkulisse (ausgelöst durch den starken Wind) zuschreibe.

        Der starke Wind macht mir etwas Sorgen. Schließlich war er auch ein Grund für die Umkehr am Tocllaraju. Dennoch finde ich ein wenig Schlaf und kann die Ruhestunden genießen.


        H. Sur im Abendlicht

        17.7.

        Dieser Tag führt durch den gleichsam beeindruckenden und wie gefährlichen Eisbruch der Candeletta. Dieser muss überbrückt werden, um in das 2. Hochlager in der Garganta auf 6.000 m zu gelangen.

        Es sind zwar nur 700 Höhenmeter zu überwinden, trotzdem fallen mir diese sehr schwer. An diesem Tag habe ich immer wieder konditionelle Schwierigkeiten. Unsere Seilschaft (Raul, Hermann und ich) sind schon deutlich hinter Juan, Rolf und Jürgen zurück, weil ich immer wieder kurz stehen bleiben muss.

        Der Aufstieg ist meist steil ansteigend durch den Gletscherbruch (mit einer Steilstelle von ca. 60 Grad Eis/Firn). Diese kann jedoch problemlos überwunden werden. Nach ca. 600 Höhenmeter queren wir leicht ansteigend nach links zur Garganta aus.

        Obwohl ich in diesem Abschnitt relativ langsam bin, können wir den Anstieg an diesem Tag in 4 Stunden (statt in den vom Juan geschätzten 6 Stunden) absolvieren.

        Reichlich gelber Schnee verrät mir, dass wir endlich im 2. Hochlager angekommen sind. Ich fühle mich matt und ausgelaugt wie noch selten zuvor. Gut dass wir noch den ganzen Nachmittag zur Verfügung haben, um uns auszuruhen. Erschöpft liegen wir im Zelt und warten vergeblich, dass der Wind schwächer wird. Am Abend können wir uns noch aufraffen, um eine Kleinigkeit zu essen. Danach gehen wir sofort „schlafen“.

        Die Motivation für die Besteigung des Huascaran Sur ist aber trotz Schlaffheit ungebrochen. Morgen wird es sich entscheiden, ob wir den Gipfel schaffen.

        Die Nacht ist kurz (um 1:00 ist aufstehen angesagt) und unruhig (v.a. durch den starken Wind). In meinem Schlafsack ist es etwas eng, da ich meine Bergschuhe sowie sämtliche Wäsche, die ich nahe am Körper tragen werde, in diesen verfrachte.

        Überraschenderweise kann ich sogar eine Stunde richtig schlafen.

        An diesem Tag mache ich keine Fotos, da ich genug mit dem Aufstieg und meiner Kondition zu kämpfen habe.

        18.7.

        Am nächsten Tag stehen wir um 1:00 auf, um etwas nach 2:00 nach einem kurzen Frühstück starten zu können. Ich fühle mich relativ gut und ausgeglichen, was mich positiv überrascht. Trotz der stürmischen Nacht und dem wenigen Schlaf konnte ich mich erholen und bin bereit für den Aufstieg.

        Ich kann sogar 3! Stück Kekse zum Frühstück zu mir nehmen (um 2 mehr als erwartet). Durch diesen unerwarteten Energieschub fühle ich mich nun noch stärker. Stolz auf meine Essensleistung bin ich nun bereit für den Gipfel.

        Das Wetter ist kalt, der Himmel wolkenlos. Wie erwartet geht ein starker Wind. Jürgen hat leider durch die Höhe ausgelöste gesundheitliche Probleme und bleibt im Zelt. So gehen wir in zwei Seilschaften (Raul + Hermann, Juan + Rolf + ich) los. Zunächst marschieren wir flach ansteigend weiter in die Garganta. Der Schnee ist wie erwartet tief und ungespurt. So fällt es uns schwer einen guten Rhythmus zu finden.

        Obwohl ich meine Bergschuhe in der Nacht im Schlafsack hatte, frieren meine Zehen bereits nach 10 Minuten Gehzeit. Nach weiteren 10 Minuten habe ich kein Gefühl mehr in den Zehen. Die Hände sind Gott sei Dank durch meine 3-Schichten Fäustlinge von der Kälte nicht so betroffen.

        Nach ca. 150 Höhenmetern ist Rolf so kalt, dass er umdrehen muss. Raul geht mit ihm in das Hochlager zurück, während Juan, Hermann und ich weitergehen. Bald darauf steilt sich der Gletscher deutlich auf. Nach einiger Zeit gelingt es uns trotz der schwer zu begehenden Schneeunterlage einen gangbaren Rhythmus zu finden. So können wir gut Höhenmeter machen.

        Auf ca. 6.400 m gelangen wir schließlich zu einer Rampe. Diese müssen wir besteigen und an deren Ende durch eine Art Eishöhle nach links über eine riesige Gletscherspalte weiter aufwärts gehen. Leider war diese Spalte durch einen Eisbruch nicht passierbar. Dieser Weg ist demnach für uns versperrt.

        Die anderen beiden Seilschaften, die mit uns unterwegs sind, kehren sofort um und steigen ins Hochlager ab.

        Unsere beiden Bergführer (Raul ist wieder zu uns gekommen) versuchen noch eine Umgehung zu finden. Dazu queren wir in eine steile Firnflanke, müssen aber auch hier wieder umdrehen.

        Nach einer knappen Stunde sehen wir ein, dass diese Schlüsselstelle nicht zu umgehen ist. Wir drehen um und steigen ab. Die Enttäuschung ist riesig.


        H. Norte, aufgenommen vom 2. Hochlager

        Trotz der Enttäuschung freue ich mich schon, meine Zehen, die ich immer noch nicht spüre, im Schlafsack langsam auftauen zu können. Im Lager angekommen, erfahre ich aber, dass wir sofort aufbrechen, um ins Basislager abzusteigen. Wieder nichts!

        Während des Abstieges müssen wir natürlich wieder durch die Candeletta (Abschnitt, in dem ich während des Aufstiegs keine Fotos gemacht habe). Obwohl es hier ratsam ist, sich nicht lange aufzuhalten, kann ich nicht widerstehen, einige Fotos zu machen.


        Kurze Steilstufe, die wir jedoch problemlos abklettern konnten


        Eistürme in der Candeletta

        19.7.

        Am nächsten Tag steigen wir vom Basislager ab und kommen einen Tag früher als geplant in Huaraz an.


        Nach dem Huascaran fahren Rolf, Jürgen und Hermann mit unserem Team weiter zum Alpa Mayo. Ich hingegen fahre mit dem Bus zurück nach Lima, von wo ich für einige Tage nach Cusco fliege. Von dort aus unternehme ich einige Kulturausflüge, z.B. nach Machu Picchu.

        Conclusio

        Trotz des mäßigen Gipfelerfolges, war für mich mein erster Ausflug in die Anden ein voller Erfolg. Neue Erfahrungen und beeindruckende Naturerlebnisse waren der Lohn für die mühsame An- und Abreise.

        • Die Berge der Cordillera Blanca sowie die gesamte Umgebung sind sehr beeindruckend und immer wieder eine Reise Wert.

        • Die Besteigung von Bergen im Expeditionsstil (große Höhen, Basis- und Hochlager statt Hütten) ist zwar etwas mühsamer, löst aber eine größere Verbundenheit zur Natur aus. Außerdem ist mir eine Nacht im Zelt lieber als eine Nächtigung in einem überfüllten, stinkenden Bettenlager. Hier muss natürlich berücksichtigt werden, dass wir durch unsere Träger und unseren Koch einen gewissen Luxus genießen konnten.

        • Eine selbständige Besteigung von Bergen im Expeditionsstil (ohne Agenturunterstützung) wäre für mich eine große Herausforderung, setzt aber einiges voraus
        o ein gutes, eingespieltes Team
        o Bereitschaft zum Tragen großer Lasten
        o gute Organisation und Spanisch-Kenntnisse (für Südamerika)

        • Ohne Spanisch-Kenntnisse ist sehr schwierig, sich in Peru durchzuschlagen. Laut Berichten aus anderen Teilen Südamerikas ist es dort ähnlich. Bei uns war dies kein großes Problem, da wir mit einer Agentur unterwegs waren, die unseren Aufenthalt gut organisierte.

        • Die Besteigung von 5.000er und 6.000er sollte konditionell nicht unterschätzt werden, auch wenn Berge bestiegen werden, die technisch unschwierig sind.

        VIVA EL PERU

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        • #5
          AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

          Beeindruckende Bilder und interessant berichtet.
          Deine Zusammenfassung/Conclusio ist sehr hilfreich hinsichtlich der Vor- und Nachteile von alpinen Fernreisen. Natürlich lockt die Ferne schon sehr, aber persönlich werde ich mich doch wohl mehr an Goethe halten
          Vienna Skiing. Backcountry Skiing in Eastern Austria

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          • #6
            AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

            Hallo,
            danke für den schönen Bericht, da werden bei mir viele Erinnerungen an 2000 und 2001 wach - und nicht nur positive.
            Der Huascaran ist nach wie vor der Berg, der mein Nervenkostüm mit Abstand am meisten strapaziert hat (unabhängig von der Begleitung ).
            Andererseits ist er auch unglaublich beeindruckend. Auf Fotos kommen seine Masse und Wucht überhaupt nicht richtig zur Geltung.

            LG
            Klaas
            Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

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            • #7
              AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4


              Hallo Gerhard,
              vielen Dank für den super Bericht. Das schaut wirklich super aus.

              Gruss
              Flo

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              • #8
                AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                Ein sehr schöner Bericht!!!

                Da will man gleich wieder los ...

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                • #9
                  AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                  Servas Gerhard, danke für den Link!
                  Starke Leistung und Lanschafltich extrem schön. In Summe zählt die Eindrücke und nicht unbedingt der Gipfel. Außerdem glaube ich, dass war nicht deine letzte Expedition und irgendwann und wie muss man starten.
                  Vielleicht schaffen wird es dieses Jahr auch mit dem Eisklettern *gg*

                  Lg Flo
                  Zuletzt geändert von FlorianThamer; 18.08.2009, 15:10.

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                  • #10
                    AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                    Hallo,

                    danke für euer Feedback!

                    Ja, ich würde auch am liebsten sofort wieder los und ja, das war sicher nicht meine letzte Tour dieser Art.

                    Der Huascaran ist tatsächlich vor Ort wesentlich beeindruckender als auf den Fotos. Erst als ich in Mushho war und "raufgschaut hab", hat er mich in seinen Bann gezogen. Nicht zu unterschätzen ist auch seine Gefährlichkeit. Als ich in Lima wieder meine 3 Bergfreunde getroffen habe, haben sie mir erzählt, dasss wenige Tage nach unserem Huascaran Besuch ein Bergführer am Huascaran tödlich verunglückt ist. Leider weiß ich nicht wo und warum.

                    Auf jeden Fall wars eine geile Tour und eine leiwande Zeit!

                    @Flo: Wär toll, wenn wir heuer eine gemeinsame Eisklettertour machen! Ich warte eh schon die ganze Zeit auf den Winter!

                    ligr Gerhard

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                    • #11
                      AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                      In diese Rubrik hab ich schon länger nicht reingeschaut. Daher bin ich umso erfreuter über deinen Bericht
                      Tolle Fotos einer tollen Umgebung.....auch hinwill.....
                      ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                      google online Album

                      Paul

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                      • #12
                        AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                        Super Bericht von einem Traumberg! Schade das es mit dem Gipfel nicht geklappt hat. Bei all den Mühen die man in so ein Projekt gesteckt hat ist das sicher sehr ärgerlich.
                        Wünsch dir bei der nächsten Expedition mehr Glück
                        Und mir würde ich auch mal so eine Reise wünschen
                        Ein Mann wie ein Baum, sie nannten ihn Bonsai http://www.wilde-hunde.de

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                        • #13
                          AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                          Hallo Gerhard!

                          Danke für den Link! Ein toller Expeditionsbericht!
                          Da tut es mir gleich doppelt leid, dass wir nicht mitkommen konnten. Aber ich hatte im Winter mit den Skitouren schon viel zu viel Urlaub aufgebraucht...

                          Mal sehen was nun der Winter bringt. Die Ski sind jedenfalls schon gewachselt

                          LG
                          Peter

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                          • #14
                            AW: Cordillera Blanca, 6. bis 19. Juli 2009, Teil 1/4

                            schön auch mal ein paar Bilder von dem Trip zu sehen...erzählt hat der Jürgen ja schon viel, vorm Bilder zeigen hat er sich aber bisher noch immer erfolgreich gedrückt.
                            No Rikshaw, no Changemoney, no Hashish, no Tigerbalm, no Massage, no Silk, no one rupeeh, NO PROBLEM!!!
                            www.tramposito.com

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                            • #15
                              AW: Cordillera Blanca / Peru, 6. bis 19. Juli 2009

                              Hallo,
                              nächsten Sommer wollen wir auch dorthin.
                              Ich hätte ein paar Fragen. Wie viele wart Ihr? Habt Ihr erst vor Ort gebucht oder schon übers Internet? Wieviel hat Eure Tour bei Eurer Gruppengröße ca. pro Mann gekostet?
                              Fürs reine Trekking soll es bei einigen Touren eine Führerpflicht geben. Habt Ihr davon etwas gemerkt?
                              Danke für die tolltn Fotos
                              humi_o

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