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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

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Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; Dezember 2015/ Januar 2016

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  • Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; Dezember 2015/ Januar 2016

    Nach der Tour auf den Cuerno Blanco und nach einem Ruhetag in San José del Maipo wandten Franzi, Hannes und ich uns unserem Hauptziel, dem Tupungato zu. Für seine Besteigung von der chilenischen Seite braucht man mehrere Genehmigungen. Mit den Erfahrungen seines Besteigungsversuchs vor zwei Jahren hatte Hannes diese ebenso organsiert wie die Maultiere, die unser Gepäck zum Fuß des Berges bringen sollten. Danke noch einmal an dieser Stelle!

    1. Tourentag

    Bei Chacayar begann unsere Tour. Die erste Etappe sollte zu den Baños Azules führen und nicht allzu lang sein. Es war richtig befreiend mit leichtem Gepäck aufzubrechen im Gegensatz zur Schlepperei am Cuerno Blanco. Allerdings erstickte der Gedanke daran, dass wir nur etwas über 2000m hoch waren, jegliche Euphorie, und ebenso der Gedanke an die spätere Schlepperei.

    Den ganzen Tag folgten wir dem Rio Colorado, der seinem Namen alle Ehre macht und durch El Niño stark angeschwollen war.
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    Zum Glück führt eine Brücke über ihn.
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    Langsam kommen die ersten höheren Berge ins Blickfeld.
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    Der Vorteil der niedrigen Höhe ist eine vielfältige Flora und Fauna. Besonders Franzi war begeistert von den vielen verschiedenen blühenden Pflanzen. Eine Auswahl der besten Pflanzenbilder findet ihr am Ende des Berichts.
    Ein Kordillerenämmerling (Bestimmung wie bei den anderen Tieren durch Franzi. Wir hoffen, dass die Übersetzungen bei dict korrekt sind.)
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    Die meiste Zeit ging es relativ flach das Tal hinein.
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    Der erste zu überquerende Zufluss des Rio Colorado war harmlos.
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    Blick ins Seitental
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    Tatochila Theodice
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    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

  • #2
    AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

    Unterhalb des spitzen Pan de Azucar liegen die Baños Azules.
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    Unsere Maultiere überholten uns.
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    Doch sie waren nicht die einzigen domestizierten Tiere, die wir zu Gesicht bekamen.
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    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von placeboi; 24.09.2017, 10:29.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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    • #3
      AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

      Kurz vor unserem Lagerplatz mussten wir einige Höhenmeter wieder abgeben. Wir unternahmen einen Ausflug zu den Pools oberhalb des Lagers. Blick hinunter
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      Die Pools erinnerten Franzi und mich sehr an ähnliche im Yellowstone Nationalpark.
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      Eine Morgenammer in der Nähe des Lagers
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      Da die Wiesen mit Hinterlassenschaften des Viehs übersät waren, bauten wir die Zelte nicht auf, sondern biwakierten hinter einem großen Konglomeratblock.
      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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      • #4
        AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

        2. Tourentag

        Nach dem eher gemütlichen Tag folgte eine lange Etappe. Normalerweise geht man bis Vega de los Flojos, was schon einige Zeit in Anspruch nimmt, doch unsere Arrieros schlugen uns vor weiterzugehen, damit wir am kommenden Tag früher dran wären. Das hätte den Vorteil, dass die Maultiere im noch nicht aufgeweichten Schnee wahrscheinlich höher hinaufkommen würden. Da es in unserem Interesse war, dass Gepäck so weit hinaufgetragen zu bekommen, wie möglich, stimmten wir dem Vorschlag zu.
        Der erste zu überquerende Fluss war der Rio Museo, der von einer Brücke überspannt wird.
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        Danach ging es steil hinauf, um direkt wieder steil ins Tal des Rio Azufre hinterzugehen. Das tiefeingeschnittene Tal lag vor uns.
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        Auch in diesem Abschnitt wurde noch Viehhaltung betrieben.
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        Bei Hannes erstem Versuch am Tupungato war die Überquerung des Rio Azufre schwierig gewesen. Daher waren wir erleichtert, als uns erzählt worden war, dass es mittlerweile eine Brücke gibt. Allerdings waren die Erbauer der Brücke etwas optimistisch gewesen und hatten nicht mit El Niño gerechnet. Die Brücke erhob sich zwar über dem Fluss, doch der Zugang war überspült.
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        Die Maultiere waren ebenfalls wenig erfreut über die Flussquerung. Eines versuchte auszureißen und musste vom Arriero Marcelino nach wilder Verfolgungsjagd wieder eingefangen werden. Danach ergab es sich in sein Schicksal.
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        Würde man dem Azufre aufwärts folgen, käme man zu den 6000ern Nevado Piquenes (6012m) und Cerro Alto (6148m).
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        Wir folgten jedoch weiter dem Tal des Rio Colorado. Über den nördlichen Seitentälern konnten wir immer wieder tolle Berge bestaunen.
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        Der erst 2011 erstbestiegene Chimbote (5493m).
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        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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        • #5
          AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

          Kilometer um Kilometer wanderten wir das Tal hinein
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          und bewunderten Kondore
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          und wilde Berge. Hier der Chimbote von einer anderen Seite.
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          Doch noch war lange nichts vom Tupungato zu sehen.
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          Irgendwann zeigte er schüchtern einen Teil seines Nordrückens (rechts im Hintergrund),
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          um dann seine ganze Größe zu zeigen.
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          Ich versuchte nicht darüber nachzudenken, dass der Gipfel mehr als 3500m über uns lag. Immerhin war das Tal weit und der Tupungato noch ein Stück weg, so dass ich mich nicht so erdrückt fühlte wie bei meinem ersten Aufstieg zum Mutny See in Tadschikistan.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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          • #6
            AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

            Der Cerro Polleritas wirkte auch gewaltig, obwohl er nur der kleine Bruder vom Cerro Polleras ist.
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            Bizarre Felstürme
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            Im Gegensatz zum Tupungato ist der Tupungatito noch vulkanisch aktiv.
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            Über den gesamten Tag wurde die Wanderung von Flüssen unterbrochen. Wegen El Niño waren sie alle stark angeschwollen und wesentlich schwieriger zu überqueren als bei Hannes erstem Versuch.
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            Immerhin waren mit Ausnahme des Rio Malpaso im Gegensatz zum Beginn des Tages keine nennenswerten Gegenanstiege zu absolvieren. Auf dem Bild sieht der Malpaso (von rechts kommend) noch klein aus,
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            doch aus der Nähe betrachtet machte er einen ganz anderen Eindruck (Bild bereits nach der Überquerung aufgenommen).
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            Wir suchten eine Weile bis wir eine Möglichkeit fanden ihn zu überqueren. Unpraktischerweise hatten wir am anderen Ufer keine Steigspuren vor uns, sondern nur einen steilen und äußerst instabilen Erosionshang. Im Bereich der Steigspuren wären wir nicht über den Fluss gekommen und auf dieser Seite kamen wir nicht direkt am Fluss zu den Steigspuren. Mühsam arbeiteten wir uns den Hang hinauf,
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            und waren froh, als wir endlich die Steigspuren erreichten.
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            Nun konnten wir in Ruhe zum Tupungato schauen und uns an den unterschiedlichen Gesteinsfarben erfreuen.
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            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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            • #7
              AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

              Nicht allzu weit nach dem Malpaso erreicht man Vega de los Flojos, eine grüne und sumpfige Oase.
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              Für uns war für heute nicht Schluss, sondern es ging weiter in die Schuttebene hinein. Ich sagte zu Hannes, dass ich das Gefühl habe, wir seien schon länger als einen Tag auf dieser Etappe unterwegs. Die Aussicht zum Cerro Sierra Bella (5275m) war großartig,
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              doch echte Freude kam bei mir darüber nicht auf. Weil eine Schuttebene nicht schon unangenehm genug zu gehen ist, kam natürlich noch ein Fluss. Zum Glück hatte er sich in viele Arme aufgeteilt, so dass wir keine größeren Probleme hatten ihn zu überqueren.
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              Beim Weiterweg philosophierte ich darüber, dass es gänzlich unpraktisch ist, den Tupungato erst halb zu umrunden, um ihn zu besteigen, aber es war die einzige sinnvolle Möglichkeit.
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              Nach der Ebene ging es wieder bergauf.
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              Normalerweise überquert man in diesem Bereich den Rio Colorado, aber das war bei den jetzigen Verhältnissen unmöglich. Also hieß es wieder Erosionshänge zu queren.
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              Die leichten Schuhe waren dafür nicht ideal, aber die vielen Kilometer hätte keiner von uns in Schalenschuhen gehen wollen. Zum Glück gab es oft die Möglichkeit direkt am Ufer zu gehen.
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              Irgendwann erreichten wir den Lagerplatz dann doch. Da es zu wenig Platz gab, um die Zelte aufzubauen, biwakierten wir erneut. Immerhin konnten wir uns den Zeltaufbau sparen. Die Abendstimmungen waren ganz nett.
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              In der Nacht konnten wir Wetterleuchten in Argentinien beobachten. Mit Ausnahme der Silvesternacht (wo käme man auch hin, wenn es in ihr Feuerwerk gäbe ), sollten wir es jede Nacht sehen.
              "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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              • #8
                AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

                3. Tourentag

                Nach unserer Planung sollte der heutige Tag deutlich gemütlicher werden als der letzte, doch es sollte anders kommen. Auch morgens erschien uns eine Flussquerung nicht ratsam, so dass wir auf unserer Seite blieben. Nach einer Weile standen wir wieder vor zu querenden Erosionshängen. Ich beschloss etwas Neues auszuprobieren und stieg auf, statt zu queren. Hannes folgte meinem Beispiel, während Franzi querte. Nachdem Hannes und ich eine Schulter erreicht hatten, mussten wir deutlich weiter absteigen als erhofft. Unsere Variante war zwar angenehmer zu gehen gewesen, doch hatte länger gedauert als die von Franzi. Wegen vereister Felsen konnten wir auch einen Nebenfluss nicht direkt überqueren,
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                sondern mussten ein Stück flussaufwärts auf Schneebrücken ausweichen, was etwas Bröselkletterei über die sichtbare Stufe mit sich brachte.
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                Als wir bei Los Españoles (ca. 4000m) eintrafen, hatten unsere beiden Arrieros bereits das Gepäck abgeladen. Es war geplant gewesen, dass sie es bis ins höhere Lager auf ca. 4350m bringen sollten, doch angesichts des Schnees ging es ihrer Aussage nach für die Maultiere nicht weiter.
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                Hannes versuchte noch kurz sie davon überzeugen weiterzugehen, doch es war nichts zu machen und wir hatten durchaus Verständnis dafür. Es wäre zwar verlockend gewesen heute nur einen Gepäcktransport zu machen und hier zu übernachten, aber dadurch hätten wir einen halben Tag im Vergleich zu unserem Plan verloren, so dass wir zwei Mal zum oberen Lager aufstiegen und dabei alles Gepäck für den Tupungato mitnahmen. Die tolle Aussicht konnte nicht für die Schlepperei entschädigen.
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                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                • #9
                  AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

                  Als wir alles Gepäck ins obere Lager gebracht hatten, durften wir als Belohnung gleich weiterarbeiten. Dank El Niño lag nur ein Zeltplatz nicht unter Schnee. Während Franzi und Hannes damit begannen einen zweiten Zeltplatz freizugraben und -zuhacken, machte ich mich auf die Suche nach Wasser. Wegen des Schnees floss es nirgendwo oberirdisch, aber ich hoffte in einer Rinne unter dem Schnee fündig werden zu können. Nach etlichen Probebohrungen im Schnee hörte ich endlich ganz leise Wasser fließen. Mit Pickel und Topf grub ich ein tiefes Loch. Nachdem ich zunächst etwas in die falsche Richtung gegraben hatte, fand ich doch noch ein Rinnsal. Wenn ich mich auf den Schnee legte, konnte ich es bei komplett ausgestrecktem Arm erreichen. Nach etwas Übung schaffte ich es ungefähr 200ml pro Fuhre heraufzuholen. Es war mühsam und dauerte lange, doch es war viel besser als Schnee zu schmelzen und wir konnten die Gasvorräte schonen. Weiter oben würden wir sicher Schneeschmelzen müssen. Das Loch mit 75cm-Pickel.
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                  Als ich nach langer Zeit mit vollen Wasserflaschen oben am Lager ankam, sah ich, dass Hannes und Franzi schon weiter vorangekommen waren. Doch noch war das Entwässerungssystem nicht fertig.
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                  Unser Stausee konnte leider nicht zur Trinkwassergewinnung genutzt werden.
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                  Das sieht doch schon ganz gut aus.
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                  Als wir mit den Arbeiten fertig waren, konnten wir uns der Aussicht widmen. Ich hatte zuvor noch nie in einem Lager mit so schöner Aussicht auf eindrucksvolle Berge übernachtet.

                  Blick zum Tupungato
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                  Polleritas, Polleras (5993m) und Sierra Bella (von links nach rechts).
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                  Der Polleras ist ein wunderschöner Berg.
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                  Cerro Catedral del Polleras (5335m) und Chimbote gesellen sich zu Polleritas und Polleras.
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                  So viel Ärger uns El Niño bereitete, die Optik wurde positiv beeinflusst.
                  "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                  • #10
                    AW: Tupungato, 6570m, Anden/Region Santiago; 12.2015/01.2016

                    4. Tourentag

                    Für den heutigen Tag war Materialtransport auf 5100m vorgesehen. Wir ließen nur das Nötigste für eine weitere Nacht im aktuellen Lager zurück und nahmen den Rest mit hoch. Mühsam stiegen wir durch mehr oder weniger ausgeprägte Penitentes und Schutt auf. Die vorhandenen Steigspuren lagen größtenteils unter Schutt. Der Cerro Orientación (5001m) ist noch deutlich über uns.
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                    Markante Felswände am Ende des Nordrückens des Tupungato
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                    Bald zeigte sich der Aconcagua (6962m)
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                    Wir kamen nur sehr langsam voran. Waren wir wirklich schon auf einem 5000er gewesen? Nach diesem Hang sollte bald der Platz für das Lager kommen.
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                    Es zeigte sich auch der La Ramada (6384m), ein einsamer Gigant.
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                    Für einen direkten Aufstieg war uns der Hang mit dem schweren Gepäck zu steil, so dass wir querten, um in flacheres Schuttgelände zu kommen.
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                    Irgendwann erreichten wir den zukünftigen Lagerplatz. Wir deponierten das Gepäck und machten uns bald an den Abstieg. Dem Gipfel des Tupungato waren wir deutlich näher gekommen, doch noch immer war er weit weg.
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                    Im Abstieg fanden wir eine etwas bessere Route als im Aufstieg. Bei unserem lahmen Aufstiegstempo stellte sich die Frage, wie wir in drei Tagen auf den Gipfel kommen sollten. Ich beruhigte mich damit, dass die vergangenen beiden Tage ihre Spuren hinterlassen hatten und wir vor dem Gipfeltag ausgeruhter sein würden.
                    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                    • #11
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                      Vom Lager konnten wir den Wolken zuschauen. Es sollte der bislang wolkigste Tag werden, doch bedrohlich wurde es nie.
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                      Den Höhepunkt der Wolkenbildung haben wir natürlich nicht fotografiert. Abends lösten sich die Wolken wieder auf und machten Platz für einen schönen Sonnenuntergang. Da es windstill war, konnten wir ihn wirklich genießen. Ansonsten verkrochen wir uns in den höheren Lagern, sobald die Sonne weg war, immer direkt im Zelt.
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                      Woanders feierten die Leute gerade Silvester mit Feuerwerk und lauter Musik, während wir die Stille an diesem exklusiven Ort genossen. Niemand außer uns konnte diesen Anblick genießen. Die einzige andere Gruppe am Berg und im Tal war unten im Basislager wie fast immer, obwohl sie länger am Berg waren als wir. Es war einer der wenigen Momente, an denen man weiß, warum man sich die ganzen Entbehrungen antut und glaubt, hier genau richtig zu sein.
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                        5. Tourentag

                        Nachdem wir das Lager abgebaut hatten, stiegen wir erneut auf 5100m auf. Heute ging es bei Franzi und mir viel besser als gestern. Der Gipfel erschien nicht mehr unendlich weit weg wie an den Tagen zuvor. Weil wir den Weg schon von gestern kannten, fotografierten wir nicht. Nach dem Errichten des Lagers, stiegen wir etwa 150Hm auf den Nordrücken auf. Da geht es zum Tupungato hinauf.
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                        Jede Menge einsame, zum Teil wahrscheinlich unbestiegene, Berge in Argentinien.
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                        Hinter dem Rücken war es ziemlich windgeschützt, so dass wir die Aussicht trotz des stürmischen Windes genießen konnten. Im Lager diskutierten wir über das weitere Vorgehen. Ursprünglich hatten wir geplant am kommenden Tag auf 5800m umzuziehen, um danach auf den Gipfel zu steigen. Doch die Motivation für die Schlepperei war ebenso gering wie die Freude auf eine Nacht in der Höhe mitten im Hang ohne nennenswerten Windschutz. Schon hier war es unangenehm stürmisch, obwohl die Zelte hinter einem Blockwall halbwegs geschützt standen.
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                        Wir beschlossen, am nächsten Tag einen Ausflug zur besseren Akklimatisation zu unternehmen, und dabei Pickel und Steigeisen zu deponieren, um am folgenden Tag direkt zum Gipfel zu gehen. Das würde einen sehr langen Tag geben, aber dafür wären wir viel besser erholt.
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                          6. Tourentag

                          Zum ersten Mal fror auch in unserem Zelt das Wasser in der Flasche.
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                          Der Blick aus dem Zelt war allerdings viel beunruhigender. Im Westen zeigten sich Wolken. Wären wir in den Alpen, hätten wir gesagt, dass eine Warmfront mit Niederschlägen hereinziehen würde, doch wir kennen uns nur bedingt mit den andinen Wettermustern aus. Wir beschlossen dennoch unserem Plan zu folgen. Sollte das Wetter richtig schlecht werden, würden wir Steigeisen und Pickel abschreiben müssen, aber wir würden auch ohne sie absteigen können.
                          Normalerweise gibt es hier im Sommer keine längeren Phasen mit schlechtem Wetter und Niederschlägen, aber in El Niño-Jahren kann alles anders sein. Spätestens heute hätten wir angesichts der Wetterlage den ursprünglichen Plan auf 5800m umzuziehen aufgegeben. Schlechtwetter in der Höhe an einem ungeschützten Platz hätten wir nicht riskieren wollen.
                          Franzi und ich mussten uns heute ziemlich mühen, während Hannes ziemlich stark war. Wenn man den Blick nicht nach Westen richtete, schien das Wetter nicht beunruhigend. Dazu war es fast windstill.
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                          Heute wäre ein guter Gipfeltag gewesen. Das galt sicher auch für den Aconcagua.
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                          An einem markanten Felspilz deponierten wir Pickel und Steigeisen. Wir gingen noch etwas weiter. Weil ich den Sinn dahinter nicht ganz verstand, blieb ich bald sitzen und Franzi folgte meinem Beispiel, während Hannes noch ein gutes Stück weiter aufstieg. Das morgige Aufstiegscouloir wirkte unerfreulich.
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                          Am Nachmittag hatten wir viel Zeit zu regenerieren und auf gutes Wetter zu hoffen. Richtig schlecht wurde es nicht. Sollten wir morgen einen Gipfelversuch unternehmen können?
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                          • #14
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                            7. Tourentag

                            Als wir nachts aufstanden war es windig, aber der Himmel war klar. Ich hatte im Gegensatz zu Franzi und Hannes bestens geschlafen. Um 4 Uhr brachen wir auf. Franzi fühlte sich nicht richtig fit und ihr machte die Kälte auch am meisten Probleme. Ich fühlte mich im Gegensatz zu gestern richtig stark und nahm ihr daher auch gleich Gepäck ab. Während wir durch Nacht und Wind aufwärts stiegen, konnten wir eindrucksvolles Wetterleuchten in Argentinien beobachten. Wir legten mehrere kurze Pausen ein. Wärmer wird einem nicht dabei, doch es ging bei Franzi nicht anders. Auch nach dem Sonnenaufgang fühlte sie sich nicht besser. Immerhin hatte sie keine Höhenbeschwerden. Durch die Pausen hatte ich Zeit etwas zu fotografieren.
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                            Mittlerweile war Hannes deutlich vor uns, weil ich ihm gesagt hatte, er brauche nicht auf uns zu warten. Noch vor dem ersten steilen Schneefeld auf ca. 5800m trafen Franzi und ich die Rückzugsentscheidung. Sie meinte, ich solle weitergehen, aber da sie sich schlecht fühlte, stieg ich mit ihr ab, obwohl das Gelände einfach war. Ich wäre liebend gerne weiter zum Gipfel gegangen, zumal ich mich sehr stark fühlte, aber in ihrem derzeitigen Zustand wollte ich sie nicht allein absteigen lassen.
                            Während des Abstiegs, fühlte sich Franzi bald besser. Daher war es auch für mich vertretbar, sie allein weiter absteigen zu lassen, und sie wollte mir ohnehin nicht den Gipfel verbauen. Also wechselte ich erneut die Richtung und stieg die verlorenen 100 Höhenmeter wieder auf. Ich drehte mich oft um und schaute nach Franzi. Sie stieg nicht sehr schnell ab, aber gleichmäßig und ohne Schwierigkeiten. Wäre es anders gewesen, wäre ich endgültig umgedreht, doch es war nicht notwendig.
                            Schnell hatte ich die verlorenen Höhenmeter zurückgewonnen und das erste steile Schneefeld erreicht.
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                            Ich zog die Steigeisen an. Der Schnee trug und keine Penitentes störten. Ich kam sehr schnell voran. Der große Abstand zu Hannes war schon sehr stark geschrumpft. Doch bald bekam ich die Rechnung präsentiert. Ich war zu schnell aufgestiegen. Es wurde immer anstrengender und ich schaffte es nicht mehr ohne kurze Pausen durchzugehen. Nach dem Schneefeld folgte Schutt, eine leichte Kletterstelle (kurz II) und wieder Schutt, bis ich auf das nächste Schneefeld traf. Wieder Steigeisen anziehen... Nach dem Schneefeld hatte ich das Couloir erreicht. Hier gab es keine nennenswerten Steigspuren und das Gelände zeigte sich nicht nur steil, sondern sehr nachgiebig. Ich mühte mich hinauf. Nach dem Ausstieg aus dem Couloir wurde das Gelände angenehmer, doch die Zeiten zwischen den Pausen wurden nicht länger. Bei jedem Aufschwung hoffte ich, dass es sich um den Nordgipfel handelt. Als ich ihn zum ersten Mal sehen konnte, war sofort klar, dass er es sein muss. Er war noch verdammt weit weg, ich langsam und das Wetter schlecht. Der Himmel war wolkenbedeckt und es stürmte. So konnte es nicht weitergehen.
                            Ich legte eine längere Pause ein, aß Schokolade und trank Tee. Wenn es danach nicht besser werden würde, würde ich umkehren. Innerlich hatte ich mich mit dem Verzicht auf den Gipfel abgefunden. Morgen hätten wir zwar einen Reservetag, doch ich wäre viel zu erschöpft, um einen zweiten Versuch zu unternehmen, selbst wenn das Wetter gut sein würde.
                            Nach der Pause ging ich ein Stück weiter. Tatsächlich ging es besser, so dass ich weiterging. Der Sturm wurde zunehmend stärker, doch ich kam wieder zügig voran. Schnell verkürzte ich den Rückstand auf Hannes. Pünktlich auf dem Nordgipfel hatte ich ihn eingeholt. Der Hauptgipfel lag noch ein Stück weg. Ich fragte Hannes, ob er weitergehen wollte, was er bejahte. Also stiegen wir zusammen zur Scharte ab. Dort deponierte ich meinen Rucksack und beschwerte ihn mit etlichen Steinen.
                            Der finale Anstieg war ein harmloser Schuttrücken, doch der Sturm war übel. Weil es schwierig war, sich beim Gehen auf den Beinen zu halten, wandte ich eine neue Technik an. Ich querte in die Flanke und ließ mich ein Stück vom Sturm aufwärts treiben und querte anschließend weiter. Dennoch schlug es mich einmal in den Schutt. Hinter einem großen, pilzartigen Fels fand ich einen windgeschützten Platz, an dem ich auf Hannes wartete und ein Foto machte. Links ist der Nordgipfel, den Sturm sieht man leider nicht.
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                            Die letzten Meter zum Gipfel ließ ich mich vom Sturm hochwehen. Ich warf mich in den Schotter, um nicht auf die andere Seite geweht zu werden. Ich dachte daran, dass es sinnvoll sei ein paar Bilder zu machen. Halbwegs durch meinen Körper geschützt zog ich die Daunenhandschuhe aus und achtete peinlichst darauf, dass mir der Sturm sie nicht wegweht. Es war zwar relativ warm für die Höhe – die Front war offenbar tatsächlich eine Warmfront gewesen -, aber in dem Sturm hätte ich ohne sie schnell erfrorene Finger gehabt. Ich drückte dreimal ab und steckte die Kamera wieder weg. Der Reißverschluss der Kameratasche wollte sich nicht richtig schließen lassen. Ich nestelte eine Weile in den Fingerhandschuhen daran herum, bis ich endlich wieder die Daunenhandschuhe überziehen konnte. Mittlerweile war Hannes am Gipfel angekommen. Zwei der drei Bilder (das nicht gezeigte ist ähnlich zum ersten), unbearbeitet:
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                            Ich glaube, sie sagen einiges aus. Hannes machte auch ein paar Bilder, wobei er vergaß ein Selfie zu machen oder mir die Kamera zu geben, so dass es leider kein Gipfelfoto gibt, auf dem er zu sehen ist. Danach machten wir uns an den Abstieg. Ich war schneller als Hannes, aber beim Umdrehen konnte ich immer wieder sehen, dass er mir folgte. Der Gegenanstieg zum Nordgipfel war weniger problematisch als die Tatsache, dass wir auf Schnee gehen mussten, der weniger Halt für die Füße gibt als der Schutt. Ich fürchtete, umgeblasen zu werden, wollte aber auch nicht die Steigeisen anziehen.
                            Je mehr ich mich dem Couloir näherte, desto mehr ließ der Sturm nach. Ich wusste, dass ich sicher zum Lager kommen würde, obwohl jetzt leichter Schneefall einsetzte. Beim Steigeisenanziehen am oberen Schneefeld schloss Hannes zu mir auf. Wir unterhielten uns kurz, bevor ich mich mit schnellen Schritten an den weiteren Abstieg machte, während er sich mehr Zeit ließ. Ich wollte Franzi nicht länger als nötig warten lassen, weil sie sich angesichts des Wetters Sorgen machen würde. Nur ungefähr zwei Stunden nach dem Erreichen des Hauptgipfels war ich schon zurück am Lager. Ich ließ mich neben das Zelt sinken und tat eine lange Zeit gar nichts. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so kaputt gewesen zu sein – sowohl physisch als auch mental. Der Gipfeltag am Mercedario hatte ähnlich viele Höhenmeter gehabt, war im Vergleich zu heute aber Kindergeburtstag gewesen. Hatten wir an den beiden ersten Tagen hier oben noch Schmelzwasser, wenn auch sehr mühsam sammeln können, mussten wir nun zum ersten Mal Schneeschmelzen.
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                            • #15
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                              8. Tourentag

                              Beim Aufstehen waren wir in den Wolken. Wir packten unsere Sachen zusammen und stiegen nach Los Españoles ab. Die Rucksäcke waren schwer, die Penitentes viel höher als beim Aufstieg und wir waren erschöpft. Kurz nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten, begann es zu schneien. Noch blieb der Schnee nicht liegen,
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                              aber es war nicht zuletzt wegen des Winds sehr ungemütlich.
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                              Wir spielten Skat und schmolzen Schnee. Bei einer kurzen Wetterbesserung am Nachmittag zeigte sich die Landschaft frisch verschneit,
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                              bevor es wieder zuzog und weiterschneite.
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