Hallo mal wieder,
natürlich bin ich nicht nur wegen der Loma del Diablo nach El Chaltén gereist. Vorher war ich noch an der Loma de las Pizarras und am Cerro Polo unterwegs gewesen. Nach der Loma del Diablo bin ich für ein paar Tage im Tal des Rio Eléctrico herumgelaufen. Eigentlich wollte ich dort nochmal zum Paso del Cuadrado hinauf, weil es mir dort 2005 so super gefallen hatte. Leider hat das Wetter nur maßig mitgespielt und bedingt durch einen kleinen Verhauer bin ich dann als Alternative bis kurz unter den Paso Guillaumet gelangt. Am nächsten Tag bin ich dann erst zur Laguna Pollone und anschließend zum Campamento Poincenot gelatscht, wo ich schon die Silvesternacht verbracht hatte. Nach dem "obligatorischen" Abstecher zur Laguna de los Tres ging´s dann retour nach El Chaltén. Für die letzten drei Tage habe ich mir dann den Paso del Viento als "Final Challenge" ausgeguckt, wobei die große Frage war, wie ich über den Rio Túnel kommen würde. Ich hatte über die "Tirolesa" dort einiges im Internet gelesen, was ich eher abschreckend fand. Naja, vielleicht würde es möglich sein, den Fluss an anderer Stelle zu durchwaten.
Jedenfalls bin ich am 10.1. relativ gemütlich zum Campamento Lago Toro gewandert. Die Strecke ist nicht wirklich spektakulär, aber schöne Ausblicke auf den Cerro Huemul und die Gruppe des Fitz Roy entschädigen für die Mühen.
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Blick von einer kleinen Anhöhe auf das Tal des Rio Túnel. In der Ferne ist schon der Paso del Viento zu erkennen. Links der Cerro Huemul (2677m). Den hatte ich auch mal als Tour im Visier, aber das letzte Stück ist offenbar ziemlich technisch. Das Campamento war durchaus gut besucht, weil der viertägige Rundweg um den Cerro Huemul offenbar immer beliebter wird. Außerdem kommt man hier auch vorbei, wenn man die große "Vuelta", die 6-Tage-Rundtour um den Cerro Torre und den Fitz Roy durchzieht. Das ist aber eher nichts für Solotrekker...
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Meine Schlüsselstelle am nächsten Morgen. Tja, wie komme ich über den Rio Túnel? Nachdem ich entschieden hatte, dass mir die Seilquerung etwas weiter oberhalb zu heikel ist, blieb nur noch der Versuch, ihn an dem Abschnitt zu durchwaten, wo er in den Lago Toro fließt. Erstens ist der Fluss bzw. Bach dort relativ(!) langsam, zweitens in mehrere Arme aufgespalten und drittens würde ich "nur" in den See gespült, falls ich das Gleichgewicht verlieren sollte. Nach längerer Überlegung habe ich mir diese Stelle am Hauptarm ausgesucht. Also Schuhe und Socken aus, Teva-Sandalen an, Stöcke in die Hand und rein in´s Wasser.
KALTKALTKALT!
Erstaunlich, wie schnell man das Gefühl in den Füßen verliert. Zum Glück reicht mir das Wasser nur bis knapp zu den Knien. Nach einer kurzen aber heftigen Kneipp-Kur erreiche ich glücklich die andere Seite. Puh, das wäre geschafft! Und wie komme ich heute nachmittag bei vermutlich höherem Wasserstand wieder zurück? Vamos ver...
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Etwas weiter oberhalb erreiche ich die berühmt-berüchtigte Seilbrücke, die hier "Tirolesa" genannt wird. Ein Trekkerpaar mit Guide ist kommt gerade an.
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Dann wagt der Guide die Überfahrt. Bin froh, dass ich mich nicht für die luftige, sondern für die nasse Variante der Querung entschieden habe.
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Es geht aufi. Blick zurück auf die "Tirolesa-Schlucht" und Teile der Laguna Toro. Scheint wettermäßig ein Spitzentag zu werden!
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Im Nordwesten sind die "Agujas del Rio Túnel" aufgetaucht - sehr hübsch.
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Voraus der Glaciar Rio Túnel. Auf brauchbarer Spur geht es runter zum Eis.
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Ice, Ice, Baby! Für mich als Flachlandtiroler immer wieder was Besonderes, auf einem Gletscher zu gehen.
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Blick nach Westen, ganz links der Paso del Viento. Sehr windig ist es übrigens nicht...
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Harmlose Spalte
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Nicht ganz so harmlose Spalte. Zum Glück ist alles aper...
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Bei Schneeauflage könnte man sich hier übel den Fuß einklemmen.
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Dann wird es Zeit, den Gletscher zu verlassen.
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Es folgt die mühsame Querung einer steilen und lockeren Moräne.
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Ich komme nicht sehr gut voran, deshalb beschließe ich, wieder runter zum Gletscher zu rutschen und an der Kante entlangzugehen. Das geht deutlich besser. Hier verschwindet ein Zufluss des Rio Túnel unter dem Eis.
(Fortsetzung folgt)
natürlich bin ich nicht nur wegen der Loma del Diablo nach El Chaltén gereist. Vorher war ich noch an der Loma de las Pizarras und am Cerro Polo unterwegs gewesen. Nach der Loma del Diablo bin ich für ein paar Tage im Tal des Rio Eléctrico herumgelaufen. Eigentlich wollte ich dort nochmal zum Paso del Cuadrado hinauf, weil es mir dort 2005 so super gefallen hatte. Leider hat das Wetter nur maßig mitgespielt und bedingt durch einen kleinen Verhauer bin ich dann als Alternative bis kurz unter den Paso Guillaumet gelangt. Am nächsten Tag bin ich dann erst zur Laguna Pollone und anschließend zum Campamento Poincenot gelatscht, wo ich schon die Silvesternacht verbracht hatte. Nach dem "obligatorischen" Abstecher zur Laguna de los Tres ging´s dann retour nach El Chaltén. Für die letzten drei Tage habe ich mir dann den Paso del Viento als "Final Challenge" ausgeguckt, wobei die große Frage war, wie ich über den Rio Túnel kommen würde. Ich hatte über die "Tirolesa" dort einiges im Internet gelesen, was ich eher abschreckend fand. Naja, vielleicht würde es möglich sein, den Fluss an anderer Stelle zu durchwaten.
Jedenfalls bin ich am 10.1. relativ gemütlich zum Campamento Lago Toro gewandert. Die Strecke ist nicht wirklich spektakulär, aber schöne Ausblicke auf den Cerro Huemul und die Gruppe des Fitz Roy entschädigen für die Mühen.
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Blick von einer kleinen Anhöhe auf das Tal des Rio Túnel. In der Ferne ist schon der Paso del Viento zu erkennen. Links der Cerro Huemul (2677m). Den hatte ich auch mal als Tour im Visier, aber das letzte Stück ist offenbar ziemlich technisch. Das Campamento war durchaus gut besucht, weil der viertägige Rundweg um den Cerro Huemul offenbar immer beliebter wird. Außerdem kommt man hier auch vorbei, wenn man die große "Vuelta", die 6-Tage-Rundtour um den Cerro Torre und den Fitz Roy durchzieht. Das ist aber eher nichts für Solotrekker...
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Meine Schlüsselstelle am nächsten Morgen. Tja, wie komme ich über den Rio Túnel? Nachdem ich entschieden hatte, dass mir die Seilquerung etwas weiter oberhalb zu heikel ist, blieb nur noch der Versuch, ihn an dem Abschnitt zu durchwaten, wo er in den Lago Toro fließt. Erstens ist der Fluss bzw. Bach dort relativ(!) langsam, zweitens in mehrere Arme aufgespalten und drittens würde ich "nur" in den See gespült, falls ich das Gleichgewicht verlieren sollte. Nach längerer Überlegung habe ich mir diese Stelle am Hauptarm ausgesucht. Also Schuhe und Socken aus, Teva-Sandalen an, Stöcke in die Hand und rein in´s Wasser.
KALTKALTKALT!
Erstaunlich, wie schnell man das Gefühl in den Füßen verliert. Zum Glück reicht mir das Wasser nur bis knapp zu den Knien. Nach einer kurzen aber heftigen Kneipp-Kur erreiche ich glücklich die andere Seite. Puh, das wäre geschafft! Und wie komme ich heute nachmittag bei vermutlich höherem Wasserstand wieder zurück? Vamos ver...
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Etwas weiter oberhalb erreiche ich die berühmt-berüchtigte Seilbrücke, die hier "Tirolesa" genannt wird. Ein Trekkerpaar mit Guide ist kommt gerade an.
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Dann wagt der Guide die Überfahrt. Bin froh, dass ich mich nicht für die luftige, sondern für die nasse Variante der Querung entschieden habe.
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Es geht aufi. Blick zurück auf die "Tirolesa-Schlucht" und Teile der Laguna Toro. Scheint wettermäßig ein Spitzentag zu werden!
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Im Nordwesten sind die "Agujas del Rio Túnel" aufgetaucht - sehr hübsch.
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Voraus der Glaciar Rio Túnel. Auf brauchbarer Spur geht es runter zum Eis.
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Ice, Ice, Baby! Für mich als Flachlandtiroler immer wieder was Besonderes, auf einem Gletscher zu gehen.
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Blick nach Westen, ganz links der Paso del Viento. Sehr windig ist es übrigens nicht...
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Harmlose Spalte
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Nicht ganz so harmlose Spalte. Zum Glück ist alles aper...
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Bei Schneeauflage könnte man sich hier übel den Fuß einklemmen.
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Dann wird es Zeit, den Gletscher zu verlassen.
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Es folgt die mühsame Querung einer steilen und lockeren Moräne.
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Ich komme nicht sehr gut voran, deshalb beschließe ich, wieder runter zum Gletscher zu rutschen und an der Kante entlangzugehen. Das geht deutlich besser. Hier verschwindet ein Zufluss des Rio Túnel unter dem Eis.
(Fortsetzung folgt)
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