Hallo zusammen,
ich bin nun zurück von meiner Südamerikareise (Bolivien, Peru) und möchte Euch einen kleinen Bericht geben wie es dort war, vor allem vom Bergsteigen in der Cordillera Blanca. Insgesamt waren wir 4,5 Wochen unterwegs. Bezüglich der Reiseplanung war von allem was dabei, Bergsteigen, Biken und natürlich Kultur
Hier mal ein kurzer Verlauf unserer Tour als Anregung.
1. Bolivien – La Paz
- Stadbesichtigung
- Mountainbiken auf der „Sraße des Todes“ ( von 4700m bis auf 1400m, 67km nur bergab )
- Ruinenstätte Tiwanaku
- Chacaltaya ca. 5300m (ehemals höchstes Skigebiet)
- Versuch des Huayana Potosi 6088m ( Abbruch wegen Zeitmangel, und nicht optimaler Akklimatisierung, egal unsere nächste Chance wartete in der Cordillera Blanca)
2. Peru
- Titicacasee ( Schwimmende Inseln, Insel Taquile )
- Cusco ( Inka Trail und Machu Picchu )
- Arequipa ( 4 Tages Bike-Tour im Colca Canyon bis zum Cruz der Condor, das ist der Aussichtspunkt wo man die Kondore (bis 3m Spannweite) beobachten kann
- Huaraz (Cordillera Blanca, Bergsteigen im Ishinca-Tal, und ein bissl Biken zum Abschluss)
Nach Huaraz sind wir mit dem Bus angereist (Movil Tours, ca. 11 EUR pro Person). Gerade ausgestiegen, kam uns schon ein Peruaner entgegen der uns ein Hostel vermitteln wollte. Das Hostel war das Benkawasi, eine schlichte aber gepflegte Einrichtung mit nettem Personal. Pro Nacht haben wir dort 10 EUR bezahlt (ohne Frühstück). Frühstück bekommt man aber in jedem Restaurant für 1,5 – 5 EUR je nachdem was man will. Über den Peruaner der uns das Hostel vermittelt hat, haben wir auch gleich Tragetiere und den Transport zum Ishinca-Tal organisiert. Für den Transport haben wir 50 USD bezahlt, und für ein Pferd oder Esel, 5 USD sowie 10 USD für den Eseltreiber. (Auch den Rücktransport haben wir gleich klar gemacht. Dann sollte es aber losgehen…
1. Tag:
- Fussmarsch in das Basislager, durch die Tragetiere eher ein gemütlicher Spaziergang von ca. 4,5 Std
- Zelt aufbauen und Abendessen kochen, im Vergleich zum Huayna Potosi hatten wir hier einen Bärenhunger. Die Akklimatisierung der letzten Wochen hat also gewirkt. Neben uns waren drei Belgier die 3 Tage zuvor in Lima angereist sind und denen ging es bei weitem nicht so gut!!! Wer das also mal vor hat sollte mindestens 3 Tage ein paar Ausflüge von Huaraz aus machen.
2. Tag:
- 3:30 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Nevado Urus (5494m), PD-
- laut Führer braucht man 5-6 Std, wir waren in 4,5 oben und hatten einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Berge ( Tocllaraju, Ranrapalca, Ishinca, Nevado Copa etc. )
3. Tag:
- 3:30 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Nevado Ishinca (5530m), PD-
- auch hier ging es schnell hinauf in ca. 5 Std
- Bei diesem Berg hat man zwei Möglichkeiten, wir haben uns für die Variante über den Südwest-Grat entschieden, auch hier wieder ein super Ausblick, wie soll es anders sein :-)
4. Tag:
- an diesem Tag konnten wir mal ausschlafen, hatten aber einen relativ harten Aufstieg in das Hochlager (ca. 5100m) des Tocllaraju (6032m) vor uns. Hart, weil man sein ganzes Zeug dort hochschleppen muss
- Weil wir etwas Zeit sparen wollten mit dem Wasser schmelzen haben wir auch schon 2 Liter Wasser und 2 Liter Cola (für nach der Tour) mit hoch geschleppt :-)
- Dann haben wir Wasser gekocht und Tee getrunken um unseren Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten, dann noch was gegessen und ab ging es in den Schlafsack
- auch hier oben hatten wir wieder beide Hunger und keine Kopfschmerzen!!!
Zuerst sah es mit dem Gipfelerfolg sehr schlecht aus, da nur eine von 5 Gruppen den Gipfel geschafft hatte. Von den Gruppen hieß es immer bei dem Thema Gipfelpyramide „impossible to climb!“ … das Problem: bei der Gipfelpyramide hatte sich der Schnee nicht verfestigt, demzufolge hatte man keinen Halt mit den Eisgeräten … na ja, schaun wir mal, haben wir uns gedacht. Auf jeden Fall haben wir die Startzeit für den nächsten Tag von 2 auf 1 Uhr verlegt.
5. Tag:
- 0:15 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Tocllaraju (6032m)
- zuerst läuft man über die große Gletscherfläche, mal flacher mal etwas steiler
- nach ca. 2 Std erreicht man den Bergschrund den man mit leichter Eiskletterei überwinden muss ( es müssen auch immer mal ein paar Spalten übersprungen werden )
- dann geht es auf dem breiten Grat Richtung Gipfelpyramide, die wir um 6:20 erreicht hatten. Mein erster Gedanke, „das muss doch machbar sein“. Mit einem anderen Team aus Frankreich haben wir uns dann zusammengeschlossen um die Gipfelpyramide in Angriff zu nehmen. Mit insgesamt 5 Firnankern haben wir uns dann die Pyramide (50 – 55 Grad, ausgesetzt) hoch gebastelt zur ersten fixen Zwischensicherung, die auch gleichzeitig die Abseilstelle von der Gipfelpyramide ist. Von dieser Zwischensicherung waren es dann noch mal 20m ca. 55 Grad und zum Abschluss ein bissl Gehgelände. Um 8:30 standen wir 4 dann letztendlich auf dem Gipfel des Tocllaraju (6032m) … ein Traum wurde war!!! (Vorallem nachdem ich ein Tag vor Huaraz noch mit Fieber und Durchfall gekämpft hatte )
Der Abstieg hat insgesamt 4 Std gedauert, letztendlich sind wir nach einen Schlechtwettereinbruch auf dem Hochlager eingeschneit, so das wir erst nächsten Morgen abgestiegen sind. Nach einer 12 Std Tour gab es für meine Freundin und mich nur jewals eine Tasse Pudding … ganz toll! Nächsten Morgen 6 Uhr haben wir unser Lager abgebaut und sind Richtung Basislager abgestiegen wo auch schon die Esel gewartet haben…
Als Anhang noch ein paar Fotos…
Berg heil!
ich bin nun zurück von meiner Südamerikareise (Bolivien, Peru) und möchte Euch einen kleinen Bericht geben wie es dort war, vor allem vom Bergsteigen in der Cordillera Blanca. Insgesamt waren wir 4,5 Wochen unterwegs. Bezüglich der Reiseplanung war von allem was dabei, Bergsteigen, Biken und natürlich Kultur
Hier mal ein kurzer Verlauf unserer Tour als Anregung.
1. Bolivien – La Paz
- Stadbesichtigung
- Mountainbiken auf der „Sraße des Todes“ ( von 4700m bis auf 1400m, 67km nur bergab )
- Ruinenstätte Tiwanaku
- Chacaltaya ca. 5300m (ehemals höchstes Skigebiet)
- Versuch des Huayana Potosi 6088m ( Abbruch wegen Zeitmangel, und nicht optimaler Akklimatisierung, egal unsere nächste Chance wartete in der Cordillera Blanca)
2. Peru
- Titicacasee ( Schwimmende Inseln, Insel Taquile )
- Cusco ( Inka Trail und Machu Picchu )
- Arequipa ( 4 Tages Bike-Tour im Colca Canyon bis zum Cruz der Condor, das ist der Aussichtspunkt wo man die Kondore (bis 3m Spannweite) beobachten kann
- Huaraz (Cordillera Blanca, Bergsteigen im Ishinca-Tal, und ein bissl Biken zum Abschluss)
Nach Huaraz sind wir mit dem Bus angereist (Movil Tours, ca. 11 EUR pro Person). Gerade ausgestiegen, kam uns schon ein Peruaner entgegen der uns ein Hostel vermitteln wollte. Das Hostel war das Benkawasi, eine schlichte aber gepflegte Einrichtung mit nettem Personal. Pro Nacht haben wir dort 10 EUR bezahlt (ohne Frühstück). Frühstück bekommt man aber in jedem Restaurant für 1,5 – 5 EUR je nachdem was man will. Über den Peruaner der uns das Hostel vermittelt hat, haben wir auch gleich Tragetiere und den Transport zum Ishinca-Tal organisiert. Für den Transport haben wir 50 USD bezahlt, und für ein Pferd oder Esel, 5 USD sowie 10 USD für den Eseltreiber. (Auch den Rücktransport haben wir gleich klar gemacht. Dann sollte es aber losgehen…
1. Tag:
- Fussmarsch in das Basislager, durch die Tragetiere eher ein gemütlicher Spaziergang von ca. 4,5 Std
- Zelt aufbauen und Abendessen kochen, im Vergleich zum Huayna Potosi hatten wir hier einen Bärenhunger. Die Akklimatisierung der letzten Wochen hat also gewirkt. Neben uns waren drei Belgier die 3 Tage zuvor in Lima angereist sind und denen ging es bei weitem nicht so gut!!! Wer das also mal vor hat sollte mindestens 3 Tage ein paar Ausflüge von Huaraz aus machen.
2. Tag:
- 3:30 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Nevado Urus (5494m), PD-
- laut Führer braucht man 5-6 Std, wir waren in 4,5 oben und hatten einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Berge ( Tocllaraju, Ranrapalca, Ishinca, Nevado Copa etc. )
3. Tag:
- 3:30 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Nevado Ishinca (5530m), PD-
- auch hier ging es schnell hinauf in ca. 5 Std
- Bei diesem Berg hat man zwei Möglichkeiten, wir haben uns für die Variante über den Südwest-Grat entschieden, auch hier wieder ein super Ausblick, wie soll es anders sein :-)
4. Tag:
- an diesem Tag konnten wir mal ausschlafen, hatten aber einen relativ harten Aufstieg in das Hochlager (ca. 5100m) des Tocllaraju (6032m) vor uns. Hart, weil man sein ganzes Zeug dort hochschleppen muss
- Weil wir etwas Zeit sparen wollten mit dem Wasser schmelzen haben wir auch schon 2 Liter Wasser und 2 Liter Cola (für nach der Tour) mit hoch geschleppt :-)
- Dann haben wir Wasser gekocht und Tee getrunken um unseren Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten, dann noch was gegessen und ab ging es in den Schlafsack
- auch hier oben hatten wir wieder beide Hunger und keine Kopfschmerzen!!!
Zuerst sah es mit dem Gipfelerfolg sehr schlecht aus, da nur eine von 5 Gruppen den Gipfel geschafft hatte. Von den Gruppen hieß es immer bei dem Thema Gipfelpyramide „impossible to climb!“ … das Problem: bei der Gipfelpyramide hatte sich der Schnee nicht verfestigt, demzufolge hatte man keinen Halt mit den Eisgeräten … na ja, schaun wir mal, haben wir uns gedacht. Auf jeden Fall haben wir die Startzeit für den nächsten Tag von 2 auf 1 Uhr verlegt.
5. Tag:
- 0:15 wecken, eine Kanne Coca-Tee trinken, ein paar Kekse essen und auf ging es zum Tocllaraju (6032m)
- zuerst läuft man über die große Gletscherfläche, mal flacher mal etwas steiler
- nach ca. 2 Std erreicht man den Bergschrund den man mit leichter Eiskletterei überwinden muss ( es müssen auch immer mal ein paar Spalten übersprungen werden )
- dann geht es auf dem breiten Grat Richtung Gipfelpyramide, die wir um 6:20 erreicht hatten. Mein erster Gedanke, „das muss doch machbar sein“. Mit einem anderen Team aus Frankreich haben wir uns dann zusammengeschlossen um die Gipfelpyramide in Angriff zu nehmen. Mit insgesamt 5 Firnankern haben wir uns dann die Pyramide (50 – 55 Grad, ausgesetzt) hoch gebastelt zur ersten fixen Zwischensicherung, die auch gleichzeitig die Abseilstelle von der Gipfelpyramide ist. Von dieser Zwischensicherung waren es dann noch mal 20m ca. 55 Grad und zum Abschluss ein bissl Gehgelände. Um 8:30 standen wir 4 dann letztendlich auf dem Gipfel des Tocllaraju (6032m) … ein Traum wurde war!!! (Vorallem nachdem ich ein Tag vor Huaraz noch mit Fieber und Durchfall gekämpft hatte )
Der Abstieg hat insgesamt 4 Std gedauert, letztendlich sind wir nach einen Schlechtwettereinbruch auf dem Hochlager eingeschneit, so das wir erst nächsten Morgen abgestiegen sind. Nach einer 12 Std Tour gab es für meine Freundin und mich nur jewals eine Tasse Pudding … ganz toll! Nächsten Morgen 6 Uhr haben wir unser Lager abgebaut und sind Richtung Basislager abgestiegen wo auch schon die Esel gewartet haben…
Als Anhang noch ein paar Fotos…
Berg heil!
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