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Paklenica einmal anders

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  • Paklenica einmal anders

    der krieg war nicht lange vorbei, als die kletterer als so ziemlich die ersten touristen sich wieder nach kroatien wagten. darunter natürlich auch der importeur.
    seit damals wurde das zweischluchtengebiet mit wechselnden partnern mehrmals jährlich heimgesucht, viele fische verspeist, viel schnaps getrunken und viel haut verloren.
    die einst gefürchtete absicherung (ich erinnere mich da an zeltheringe) gibt es nur mehr selten, unzählige neue routen erhoben die schlucht und ihr umfeld zu einem der besten spots in europa.
    doch - da gibts mehr als nur klettern. in meinen sicher 50 visiten hab ich es NICHT geschafft, das umland zu erkunden, ausser der kleinen schlucht.

    dem war abzuhelfen. auch die rennräder durften mit.

    ungläubige, ja fast mitleidige blicke der freunde, die auch unten waren. ja, ist denen noch zu helfen? im kletterdorado rennradfahren und WANDERN???? gibts eh einen zustieg.

    das ist ein kletterbericht OHNE ein einziges kletterbild.
    ja, liebe kletterer, lasst mal den felsen felsen sein in paklenica. es gibt mehr zu sehen als die steinwüste mit den schwertern und rillen, die nur darauf warten, euch die aufzuschlitzen.

    fahrt mit auf unserer bescheidenen rennradrunde und gehts mit auf unserer kleinen wanderung...

    die insel pag ist der festlandküste vis-a-vis des langen gebirgszuges des velebits vorgelagert. es galt, die küste nach norden über karlobag zur fähre entlang zu radeln, und die insel wieder runter bis zur großen brücke bei maslenica. start war natürlich dort, wo die kletterer uns mitleidig nachschauten.


    bald nach starigrad eröffnen sich schöne blicke aufs den velebitski kanal zwischen festland und pag.
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    bester asphalt und kaum verkehr...
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    ... so schön kann rennradfahren sein!
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    kein gedanke ans klettern kommt da auf. bestenfalls mitleid an die bei 32 grad schwitzenden kletterer in ihren auweh-schucherln, während uns der fahrtwind kühlt.
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    kurvig, bergauf, bergab gehts abwechslungsreich...
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    ...nach karlobag. und dann weiter, kurz mal länger bergauf und in eleganten kehren zur fähre bei prizna.
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    die wartezeit war kurz, die pause willkommen. auch die rennräder fürchteten sich nicht auf der fähre. als erstes rollten wir runter, doch ließen wir die meute passieren.
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    willkommen am mars!
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    eh nicht, da hinten steht noch das velebit. die dem festland zugewandte seite der insel pag ist nahezu vegetationslos, weil die bora das salzwasser hinweht.
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    seltsamer weise ist auf pag viel mehr verkehr. eine pause im ort pag tut gut.
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    mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

    bürstelt wird nur flüssiges

  • #2
    AW: Paklenica einmal anders

    weiter gehts immer nach süden...
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    ein karges land, am strassenrand lag immer wieder mal ein verendetes schaf... die tränken waren alle leer, die lebendigen schafe lehnten halbtot an steinmauern, auf der im juni kaum vorhandenen schattseite.

    zügig gings dem südzipfel der insel zu.
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    die esel hier hatten es auf meinen sattel abgesehen, auch das lenkerband schien ihren geschmack zu treffen.
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    der südzipfel von pag, hier...
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    ...leitet diese brücke auf die halbinsel von zadar.
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    in nunmehr brütender hitze gings mit ein paar mittlerweile etwas mehr zehrenden anstiegen und zum glück auch abfahrten nach posedarje und weiter zur großen brücke bei maslenica. man sieht, wir sitzen nicht immer im sattel...
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    das letzte stück, wieder nordwärts auf der küstenstraße nach starigrad war dann trotz gegenwind nur mehr ausrollen.
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    und das meer bekam wieder ein bisschen mehr salz.
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    eine herrliche runde, mein tacho war wieder mal am anderen radl... so an die 180 km mit sicher 1000 hm werden es schon gewesen sein.
    Zuletzt geändert von pivo; 27.06.2011, 09:53.
    mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

    bürstelt wird nur flüssiges

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    • #3
      AW: Paklenica einmal anders

      genug geradelt. wir wechseln zur rotkarierten fraktion - fassungslose blicke der kletterkameraden: "ihr geht heute auch nicht klettern??? seids krank? verletzt?" wir hatten aber auch ene gute ausrede: "heute weht die bora." "aber nachmittag hört sie doch auf." "so lang warten wir net." "net amol sportklettern?"

      nix da. nach 16 jahren regelmäßiger kuraufenthalte in bad starigrad war die zeit reif fürn vaganski vrh. immerhin von 0 auf 1757.

      die schlucht kennen wir auswendig. drum auch keine bilder davon. ausserdem trachteten wir, uns vor den kletterern davonzustehlen. um weitere diskussionen zu vermeiden....

      hier schon weit hinten im dort breiteren tal.
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      wems zu weit ist, der kann hier nächtigen. ist eine option, denn wir waren doch 8 stunden netto unterwegs. teilweise laufend, denn just an unserm wandertag gabs hier ein wettrennen. die sind so ziemlich unsere strecke gerannt. nicht alle kamen durch. überholt haben uns nur ein paar, keine ahnung wo die anderen 450 starte hinliefen??? vielleicht gabs mehrere strecken.
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      rauf kürzten wir ab, wir wählten den direkten weg zum vaganski vrh. beim wandern will ich meine ruh haben. diese passage war eher aussergewöhnlich, größtenteils gehts durch herrlich schattige buchenwälder, wie es sie bei uns dank der intensiven fichtenmonokultur nimmer gibt.
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      da unten beim meer sind wir los.
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      in der linken hand mein universalsteckerl. schlangebeschwörungsstab, gleichgewichtserhalter und rückenkratzer. auf 200 hm gings eher ungut schottrig rauf. zwei vor, einer zurück.
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      blauer himmel, sommer... langes gwand??? tja, die bora ist ein kalter wind. und ein starker auch. zu meiner guten kletterzeit hätte sie mich da umgeweht. mittlerweile ist der importeur etwas bodenständiger geworden.
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      ein weites land, leider ist die ostseite immer noch vermint. ein paar korridore sind mittlerweile freigegeben, beim erledigen diverser geschäfte sollte man aber nicht weiter als 5m vom weg weggehen. hier ist nix vermint.
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      blick vom vaganski vrh nach norden, die ersten paar kogel waren zu traversieren.
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      seltsamer weise sieht man den wind nicht am bild.
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      Zuletzt geändert von pivo; 27.06.2011, 10:41.
      mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

      bürstelt wird nur flüssiges

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      • #4
        AW: Paklenica einmal anders

        als uns die ersten läufer endlich einholten, wir überdies erkannten, dass wir ohne anzahrn noch sehr lange bis zur verdienten fischplatte bräuchten, wurde von walking mode auf running mode umgestellt. nicht immer, aber doch streckenweise.
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        hier ist sicher der winnetou geritten! der weg kommt mir so bekannt vor.
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        bei der alm struge gibts einen apachenkühlschrank. auf das feuerwasser verzichteten wir, die hirten wollten uns einladen, als sie sahen, dass die importeurin einen läufer verheizte. der läufer lief, wir genehmigten uns flüssigtreibstoff.
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        auch ohne feuerwasser mit schlagseite unterwegs... wo san die indianer???
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        endlich gehts nur mehr bergab. hier das tal der paklenica, ganz hinten der wuckel da ist der anica kuk, liebe kletterer. jammerts mir nimmer über den zustieg.
        eine herrliche landschaft.
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        alle haben gesudert, dass der bach kein wasser hat. hatte er do-och. nur eben weiter oben. die letzten kilometer gingen dann wie am schnürchen. und frisch gebadet wurde die fischplatte alsbald eingenommen.
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        der ausklang erfolgte dann bei rotwein am strand.
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        fazit: lange, herrliche wanderung. stramme tagestour, ab hütte (550m) KEIN wasser mehr. nächtigung bei runde zu empfehlen, stichtour zum gipfel kürzer.

        achja, zwei tage waren wir eh klettern. aber an das kann ich mich fast nimmer erinnern.
        Zuletzt geändert von pivo; 27.06.2011, 10:28.
        mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

        bürstelt wird nur flüssiges

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        • #5
          AW: Paklenica einmal anders

          Zitat von pivo Beitrag anzeigen
          fahrt mit auf unserer bescheidenen rennradrunde und gehts mit auf unserer kleinen wanderung...

          die insel pag ist der festlandküste vis-a-vis des langen gebirgszuges des velebits vorgelagert. es galt, die küste nach norden über karlobag zur fähre entlang zu radeln, und die insel wieder runter bis zur großen brücke bei maslenica. start war natürlich dort, wo die kletterer uns mitleidig nachschauten.

          und wenns ihr glaubts ihr ward im süden und wir im regen...dann täuschts euch. radler zur radlerin "de zwa foahn ins velebit und ba uns wirds schirch. unten scheint die sunn...und baden könnt ma auch...und i tät net amoi friends mitnehman..rennradln und amoi spurtklettern am passo"

          radlerin zu radler "foa ma halt a für a poor tog. die kicksaison is aus."

          jungs waren sofort fire and flame. bergwertung karlobag passo täglich am morgen vertrieb kummer und sorgen.

          fad wurde uns nie. sonne, wasser schon ok. lesestoff dabei.

          nix grallta.JPG

          ok. a bissi war die boro auch da. aber da haben wir schon schlimmeres erlebt. laues lüfterl *g*

          bora.jpg

          und du...a neues spielzeug hab i auch ausprobiert.

          spielzeug.jpg

          einmal kurz nur sporthampeln im verbotenen revier. in der paklenica warma nie.

          wiaso hstn nie aungruafn ?
          Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 27.06.2011, 11:36.

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          • #6
            AW: Paklenica einmal anders

            Sieht ja beides richtig klasse aus. Als Fußgänger gefällt mir besonders die Wanderung. Tja, man müsst auch mal wieder an's Mittelmeer...
            Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

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            • #7
              AW: Paklenica einmal anders

              Das schaut nach einer wirklich tollen Alternative zum Klettern aus!

              Ist auf der Südseite also alles minenfrei? Oder gibt's da auch noch Bereiche, die man meiden sollte?

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              • #8
                AW: Paklenica einmal anders

                Zitat von Matthias1 Beitrag anzeigen
                Ist auf der Südseite also alles minenfrei? Oder gibt's da auch noch Bereiche, die man meiden sollte?
                eine gewisse vorsicht ist angebracht.
                am besten man kauft sich die neueste karte vor ort; in dieser sind die verminten zonen verzeichnet.

                leider nach wie vor und bis auf weiteres - im wahrsten sinn des wortes - unvertretbar ist das gebiet um mali alan, auch ein gutes stück zur küste runter.
                wie zum hohn ist bald ober der autobahn schluss mit lustig.

                für die anderen bereiche auf der meerseite gilt: je näher zum hauptkamm, desto weniger den markierten weg verlassen.

                das tragische ist ja, dass das zeugs sehr langlebig ist und - was vll eh nicht so schlecht ist - gewisse gebiete einfach der natur überlässt.
                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

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                • #9
                  AW: Paklenica einmal anders

                  genießt nur das leben ......
                  Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist
                  ein Mensch (E. Kästner)

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                  • #10
                    AW: Paklenica einmal anders

                    Wie üblich - a super Bericht, a tolle Gegend und für Eure Kondition müsste schon die gesamte Skinationalmannschaft zusammenlegen

                    Wenn ich`s nicht besser wüsst - bei Eure Kilometer (horizontal und vertikal und wurscht womit) tät ich fast glauben, ihr seids auf der Flucht

                    LG Michael
                    Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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                    • #11
                      AW: Paklenica einmal anders

                      Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                      …..eine herrliche runde, mein tacho war wieder mal am anderen radl... so an die 180 km mit sicher 1000 hm werden es schon gewesen sein……..

                      ……war die zeit reif fürn vaganski vrh. immerhin von 0 auf 1757……

                      …..dass die importeurin einen läufer verheizte…….
                      Interessanter Trainingsplan fürs Alpencross! Ich glaub ihr wollts dort auch die den einen oder anderen Kollegen verheizen, die armen Hund.

                      Danke für die Bilder, ist echt eine komplett andere Gegend, ein paar Fahrstunden von uns entfernt.

                      LG Hans
                      Nach uns die Sintflut.

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