AW: Eisenerzer Alpen
Eisenerzer Alpenkammweg Teil 1: Präbichl – Hinkareck
Nachdem es bei unserem ersten Versuch leider nicht gelungen ist, den Eisenerzer Alpenkammweg beginnend vom Präbichl bis zur Mödlinger Hütte im Gesäuse zu gehen, habe ich spontan die schönen Tage dazu genützt, um den ersten Teil des Weges vom Präbichl aus bis zum Hinkareck mit Abstieg nach Wald/Schoberpass zu gehen. Da es beim letzten Mal aufgrund des Wetters leider nur wenig Zeit zum Rasten und Geniessen gegeben hat, wollte ich es mir diesmal nicht nehmen lassen und plante die Wanderung auf 2 Tage. Weil es keine Hüttennächtigungsmöglichkeit zwischen Reichensteinhütte und Hinkareck gibt, ging´s mit Zelt und ausreichend Proviant am 29.08. um 6:30h vom GH Präbichler Hof (1280m) aus los.
Montag 29.08.:
Bei strahlenden Sonnschein führte mich der Weg (605) anfangs entlang einer kurzen Forststtrasse, danach über die Wiese der Grüblpiste sanft ansteigend (ideal, um sich an das Gewicht des Rucksackes zu gewöhnen) über Almgelände bis zum Rösselhals (1770m). Hier erstmals der Blick auf den Erzberg, Kaiserschild, die Gesäuseberge, den westlichen Hochschwab, unten im Tal liegt noch Nebel, der Reichenstein strahlt bereits in der Morgensonne. Kurz nachdem es nordseitig Richtung Stiege (eine kurze, mittels Eisenleiter versicherte Stelle, die auch umgangen werden kann ) geht, beginnt erstmals Nebel aufzuziehen, der sich sehr hartnäckig über längere Zeit hält. Entlang steileren Serpentinen am Schrofenhang geht es dann zum Gipfel des Reichenstein (2165m).
Von der Reichensteinhütte (2128m) führt der Weg (605/673) anfangs recht eben über den breiten Wiesenkamm danach schrofer werdend über den Reichenhals bis in die Gr. Scharte (1861m) . Obwohl sich der Nebel nicht lichtet, ist es anfangs gut möglich, sich an Hand der Markierungen zu orientieren, im darauffolgenden felsigeren Gelände war mir der bekannte Wegverlauf eine grosse Hilfe. Weiters gestaltete sich der Abstieg in die Gr. Scharte „geschmeidig“. da sich durch die Feuchtigheit ein schmieriger Film gebildet hat, die Seilversicherungen -tw. beschädigt- nicht wirklich vertrauenseinflössend sind und das Gestein ziemlich porös ist. Bevor es aus der Gr. Scharte heraus wieder aufwärts in den Nebel und in Richtung Hocheller bzw. Hohe Lins (2028m) geht, bleibt noch Zeit für eine erste nebelfreie Rast mit Blick auf Hintererzberg und den typischen „Wasserbecken“. Danach bin ich froh, mich für eine lange Hose (in Folge auch für Zelt anstatt Biwacksack) entschieden zu haben, da der Kammweg in diesem Bereich durch eine zu dieser Zeit sehr üppige Vegetation führt und ich die Anwesenheit möglicher Schlangen fürchte. Siehe da, eine –aufgrund raschester Fluchtreaktion meinerseits ist mir nur ihre schwarz/weiße Färbung und ihr Zischen in Erinnerung- hat meine geplante Gipfelrast extremst verkürzt. Im darauffolgenden Teilstück Linseck (1983m) über den Zwölferkogel, Niedertörl (1652m) bis hin zum Hochtörl wechseln sich Wiesenhänge, kurze Geröllwege und schroffes Gelände ab, erstmals gelingt ein nebelfreier Ausblick zum Gösseck (Reiting) und in den Trofaiacher Gössgraben. Der schrofe und felsiger werdende Weg führt Richtung Norden und Schwarzenstein, danach wird der Stadlstein (2070m) westseitg vorwiegend entlang eines Geröllfeldes gequert und im kurzen unschwierigen Anstieg sein Gipfel erreicht. Auch hier fällt die Gipfelrast aufgrund Nebels kurz aus, der Übergang westlich des Speikkogels zum Wildfeld (2043m) führt an der ersten Quelle seit dem Beginn der Wanderung vorbei, etwas schrofer dann der Abstieg –der mich am „Gewitterplatzerl“ des ersten Tourenversuchs vorbeiführt- zum Teicheneggsattel (1690m) . Dort zeigt sich erstmals die Sonne und ich geniesse laaaange einen herrlichen Ausblick auf die Niederen Tauern mit Hochreichert und Geierhaupt und den Rückblich auf Schwarzen- und Stadlstein und Wildfeld und die wärmeden Sonnenstrahlen.
Anschliessend beginnt mit dem Anstieg zum Kargelschinken (1845m) der Weg in Heidelbeerfeldern. Nach der ersten Gipfelrast bei Sonne geht es im bewaldeten Gebiet nördlich vorbei am Paarenkogel in den Sausattel (1570m), vorbei am Saukogel über die Weitböden bis kurz unterhalb des Antonikogels. Im Laufe des Weges erreichen die Heidelbeersträucher nahezu kniehöhe. Da es mittlerweile schon 19:00h geworden ist, beschließe ich mir dort ein schönes Platzerl für mein Zeltbiwak zu suchen.
Dienstag 30.08.05:
Nach herrlichen Abendstimmung, einer ruhigen Nacht geniesse ich mein Frühstück dann am Antonikogel bei beginnenden Sonnenaufgang und einem Farbenschauspiel über dem Wildfeld –Stadlstein und starte gegen 7:00h Richtung Brunnecksattel (1619m) , wo ich ca. 200m südwestlich davon die zweite Quelle erreiche, um meine Wasservorräte aufzufüllen. Danach beginnt der ostseitige Aufstieg auf den Zeiritzkampel (2125m) , der anfangs über steile Wiesenhänge führt , die bei morgendlichen Tau ein wenig Umsicht erfordern, danach weiter über recht schmale Wiesengrate bis es dann im Gipfelberich wieder etwas felsiger wird. Der Lugauer und die Gesäuseberge, der Ausblick in den Finstergraben und nach Radmer begleiten mich bis auf etwa 1800m, danach zieht wieder Nebel auf und das Gipfelpanorama bleibt mir leider verwehrt. Der westseitige Abstieg beginnt mit einer kurzen gesicherten Passage, danach geht das felsige Gelände wieder in Wiesenhänge über, die von blühenden Erika gefärbt werden. Der Notunterstand, der am Weg zum Zeiritztörl passiert wird und in seiner Form an einen Steinofen erinnert, läd nicht zum Nächtigen ein, der Nebel beginnt sich zu lichten und gibt kurz nach dem Zeiritztörl (1854m) den Blick auf die wunderschöne, quellenreiche Seekaralm frei. In leichtem Auf- und Ab erreiche ich dann das Antonikreuz und Hinkareck (1932m) und beschließe nach einer ausgibigen Rast, nach Wald/Schoberpass ins Liesingtal abzusteigen.
Gehzeit: 1. Tag 12 Std; 2.Tag: 8 Std, inkl. Pausen
Markierung: ausreichend
Eine landschaftlich sehr eindrucksvolle und einsame Höhenwanderung, die neben entsprechender Kondition (bes. in Hinblick auf das mitzuführende Gepäck) auch auf einigen Teilbereichen Trittsicherheit erfordert. Eine Wanderung für die es sich in jedem Fall auszahlt, sich möglicherweise mehr als einen Tag Zeit und einen Muskelkater in Kauf zu nehmen .
LG Petra
Eisenerzer Alpenkammweg Teil 1: Präbichl – Hinkareck
Nachdem es bei unserem ersten Versuch leider nicht gelungen ist, den Eisenerzer Alpenkammweg beginnend vom Präbichl bis zur Mödlinger Hütte im Gesäuse zu gehen, habe ich spontan die schönen Tage dazu genützt, um den ersten Teil des Weges vom Präbichl aus bis zum Hinkareck mit Abstieg nach Wald/Schoberpass zu gehen. Da es beim letzten Mal aufgrund des Wetters leider nur wenig Zeit zum Rasten und Geniessen gegeben hat, wollte ich es mir diesmal nicht nehmen lassen und plante die Wanderung auf 2 Tage. Weil es keine Hüttennächtigungsmöglichkeit zwischen Reichensteinhütte und Hinkareck gibt, ging´s mit Zelt und ausreichend Proviant am 29.08. um 6:30h vom GH Präbichler Hof (1280m) aus los.
Montag 29.08.:
Bei strahlenden Sonnschein führte mich der Weg (605) anfangs entlang einer kurzen Forststtrasse, danach über die Wiese der Grüblpiste sanft ansteigend (ideal, um sich an das Gewicht des Rucksackes zu gewöhnen) über Almgelände bis zum Rösselhals (1770m). Hier erstmals der Blick auf den Erzberg, Kaiserschild, die Gesäuseberge, den westlichen Hochschwab, unten im Tal liegt noch Nebel, der Reichenstein strahlt bereits in der Morgensonne. Kurz nachdem es nordseitig Richtung Stiege (eine kurze, mittels Eisenleiter versicherte Stelle, die auch umgangen werden kann ) geht, beginnt erstmals Nebel aufzuziehen, der sich sehr hartnäckig über längere Zeit hält. Entlang steileren Serpentinen am Schrofenhang geht es dann zum Gipfel des Reichenstein (2165m).
Von der Reichensteinhütte (2128m) führt der Weg (605/673) anfangs recht eben über den breiten Wiesenkamm danach schrofer werdend über den Reichenhals bis in die Gr. Scharte (1861m) . Obwohl sich der Nebel nicht lichtet, ist es anfangs gut möglich, sich an Hand der Markierungen zu orientieren, im darauffolgenden felsigeren Gelände war mir der bekannte Wegverlauf eine grosse Hilfe. Weiters gestaltete sich der Abstieg in die Gr. Scharte „geschmeidig“. da sich durch die Feuchtigheit ein schmieriger Film gebildet hat, die Seilversicherungen -tw. beschädigt- nicht wirklich vertrauenseinflössend sind und das Gestein ziemlich porös ist. Bevor es aus der Gr. Scharte heraus wieder aufwärts in den Nebel und in Richtung Hocheller bzw. Hohe Lins (2028m) geht, bleibt noch Zeit für eine erste nebelfreie Rast mit Blick auf Hintererzberg und den typischen „Wasserbecken“. Danach bin ich froh, mich für eine lange Hose (in Folge auch für Zelt anstatt Biwacksack) entschieden zu haben, da der Kammweg in diesem Bereich durch eine zu dieser Zeit sehr üppige Vegetation führt und ich die Anwesenheit möglicher Schlangen fürchte. Siehe da, eine –aufgrund raschester Fluchtreaktion meinerseits ist mir nur ihre schwarz/weiße Färbung und ihr Zischen in Erinnerung- hat meine geplante Gipfelrast extremst verkürzt. Im darauffolgenden Teilstück Linseck (1983m) über den Zwölferkogel, Niedertörl (1652m) bis hin zum Hochtörl wechseln sich Wiesenhänge, kurze Geröllwege und schroffes Gelände ab, erstmals gelingt ein nebelfreier Ausblick zum Gösseck (Reiting) und in den Trofaiacher Gössgraben. Der schrofe und felsiger werdende Weg führt Richtung Norden und Schwarzenstein, danach wird der Stadlstein (2070m) westseitg vorwiegend entlang eines Geröllfeldes gequert und im kurzen unschwierigen Anstieg sein Gipfel erreicht. Auch hier fällt die Gipfelrast aufgrund Nebels kurz aus, der Übergang westlich des Speikkogels zum Wildfeld (2043m) führt an der ersten Quelle seit dem Beginn der Wanderung vorbei, etwas schrofer dann der Abstieg –der mich am „Gewitterplatzerl“ des ersten Tourenversuchs vorbeiführt- zum Teicheneggsattel (1690m) . Dort zeigt sich erstmals die Sonne und ich geniesse laaaange einen herrlichen Ausblick auf die Niederen Tauern mit Hochreichert und Geierhaupt und den Rückblich auf Schwarzen- und Stadlstein und Wildfeld und die wärmeden Sonnenstrahlen.
Anschliessend beginnt mit dem Anstieg zum Kargelschinken (1845m) der Weg in Heidelbeerfeldern. Nach der ersten Gipfelrast bei Sonne geht es im bewaldeten Gebiet nördlich vorbei am Paarenkogel in den Sausattel (1570m), vorbei am Saukogel über die Weitböden bis kurz unterhalb des Antonikogels. Im Laufe des Weges erreichen die Heidelbeersträucher nahezu kniehöhe. Da es mittlerweile schon 19:00h geworden ist, beschließe ich mir dort ein schönes Platzerl für mein Zeltbiwak zu suchen.
Dienstag 30.08.05:
Nach herrlichen Abendstimmung, einer ruhigen Nacht geniesse ich mein Frühstück dann am Antonikogel bei beginnenden Sonnenaufgang und einem Farbenschauspiel über dem Wildfeld –Stadlstein und starte gegen 7:00h Richtung Brunnecksattel (1619m) , wo ich ca. 200m südwestlich davon die zweite Quelle erreiche, um meine Wasservorräte aufzufüllen. Danach beginnt der ostseitige Aufstieg auf den Zeiritzkampel (2125m) , der anfangs über steile Wiesenhänge führt , die bei morgendlichen Tau ein wenig Umsicht erfordern, danach weiter über recht schmale Wiesengrate bis es dann im Gipfelberich wieder etwas felsiger wird. Der Lugauer und die Gesäuseberge, der Ausblick in den Finstergraben und nach Radmer begleiten mich bis auf etwa 1800m, danach zieht wieder Nebel auf und das Gipfelpanorama bleibt mir leider verwehrt. Der westseitige Abstieg beginnt mit einer kurzen gesicherten Passage, danach geht das felsige Gelände wieder in Wiesenhänge über, die von blühenden Erika gefärbt werden. Der Notunterstand, der am Weg zum Zeiritztörl passiert wird und in seiner Form an einen Steinofen erinnert, läd nicht zum Nächtigen ein, der Nebel beginnt sich zu lichten und gibt kurz nach dem Zeiritztörl (1854m) den Blick auf die wunderschöne, quellenreiche Seekaralm frei. In leichtem Auf- und Ab erreiche ich dann das Antonikreuz und Hinkareck (1932m) und beschließe nach einer ausgibigen Rast, nach Wald/Schoberpass ins Liesingtal abzusteigen.
Gehzeit: 1. Tag 12 Std; 2.Tag: 8 Std, inkl. Pausen
Markierung: ausreichend
Eine landschaftlich sehr eindrucksvolle und einsame Höhenwanderung, die neben entsprechender Kondition (bes. in Hinblick auf das mitzuführende Gepäck) auch auf einigen Teilbereichen Trittsicherheit erfordert. Eine Wanderung für die es sich in jedem Fall auszahlt, sich möglicherweise mehr als einen Tag Zeit und einen Muskelkater in Kauf zu nehmen .
LG Petra
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