Letzte Woche nutzte ich den kurzen "Zwischen-Sommer" am Donnerstag (18.06.2009) für eine Bergwanderung vom salzburgerischen Lungau in die südlichen Schladminger Tauern nahe der Landesgrenze zur Steiermark.
Nachdem das Hocheck eher selten besucht wird (heuer vor mir erst 2 Gipfelbucheinträge) und auch nicht sonderlich üppige Beschreibungen im Internet anzufinden sind, werde ich den Bericht etwas ausführlicher gestalten.
Anreise über Mariapfarr und Kraischaberg nach Norden bis zum Schranken ins Lignitztal (ca. 1.390). Im Bereich des Schrankens gibt es einige Autoabstellmöglichkeiten.
Der Aufstieg
Bei frischen +5°C folgte ich der Schotterstraße an Zehnerhütte und Kocherhütte vorbei über den nur mäßig ansteigenden Almboden bis zu den Hinteren Lignitzalmen.
DSC05622_Lignitzalmen.jpg
Am Fahrverbot vorbei, das ab hier auch für den Tälerbus und Radfahrer gilt, geht es noch etwa 800 bis 900 Meter am ebenen Talboden Richtung Lignitzsee, bis man auf eine weiße Hinweistafel trifft, die den Weg Richtung Hocheck nach rechts (Osten) in den Wald hinein anzeigt.
DSC05627_Wegweiser.jpg
Im Wald, passiere ich einen noch immer vorhandenen Lawinenkegel mit allerlei “Gerümpel” in seinem Umfeld, ehe ich über eine größere strauchbewachsene Lichtung eine zunehmend aufsteilende und sich nach oben hin verjüngende Grasrinne erreiche. Das nicht immer deutlich ausnehmbare Steiglein (Markierungen auf den rechts begrenzenden Felsen) windet sich sehr steil bergan.
Blick über die Steilleiten zurück
DSC05643_Steilleitn.jpg
Am oberen Grabenende verläßt man diesen nach links - noch immer sehr steil und mitunter erdig-rutschig.
Etwas gemächlicher wird das Gelände erst oberhalb der Baumgrenze bei ca. 2.000 Meter Höhe. Die Markierungen sind nicht unbedingt üppig angelegt, aber für den erfahrenen Bergwanderer auf jeden Fall ausreichend - und einem Wandereinsteiger würde ich das Hocheck ohnehin nicht empfehlen.
Neben den üblichen Rot-Weiß-Rot-Kennzeichnungen gibt es auch jede Menge hilfreicher Stoamandln, dessen Errichter bzw. Erneuerer (herzlichen Dank an dieser Stelle) sich am 17.05. als erster Besteiger im Jahre 2009 ins Gipfelbuch am Hocheck eintragen konnte.
Bei einer Höhe von ca. 2.300 Meter bin ich zu übereifrig und steige zu hoch auf. Der Steig zieht hier aber nach links zu einem tiefen, markanten und noch immer schneeführenden Graben hinüber. Rechts der Schneerinne zieht das Steiglein über felsige Rippen und grasdurchsetzte, erdige Steilhänge. Bei Trittsicherheit und trockenen Verhältnissen bei entsprechend konzentriert gesetzten Schritten aber kein gröberes Problem.
DSC05682_Graben.jpg
Bis zum Grat hinauf bewege ich mich westseitenbedingt immer im Schatten. Mit zunehmender Höhe wird auch der Wind stärker und es ist recht frisch, während der gegenüberliegende Hundsteinkamm schon lange Zeit in der Sonne liegt.
DSC05649_Hundsteinkamm.jpg
Schließlich erreiche ich über den schottrigen Steig eine unscheinbare kleine Einschartung, wenige Meter südlich unterhalb des Gipfelkreuzes. Über den stachelgrasbewehrten Rücken gelangt man auf den höchsten, sehr aussichtsreichen Punkt.
DSC05708_Gipfelkreuz.jpg
Neben dem höchsten (Hochgolling) überblickt man von hier auch einige der markantesten (Kasereck) Gipfelerhebungen der Schladminger Tauern.
Hochgolling
DSC05750-Hochgolling.jpg
Kasereck
DSC05743_Kasereck.jpg
Weit im Norden erkennt man das Dachsteingebirge, im Westen grüßt der Großglockner aus den Hohen Tauern herüber. Im Osten überragen Preber und Roteck ihre Gipfelkameraden. Im Süden - jenseits von Mariapfarr und Tamsweg - beginnen die wesentlich sanfteren Nockberge.
Die Aufstiegszeit war um einiges kürzer als veranschlagt. Dennoch kam im böigen Wind am Gipfelkamm keine richtige Jausenstimmung auf und ich wollte möglichst rasch die große Unbekannte hinter mich bringen: Die ausgesetzte Gratwanderung hinüber zur Leßhöhe, wo ich beim Gipfelkreuz einige Wanderer erkennen konnte.
DSC05698-Grat.jpg
Die Schwierigkeitsbewertung für den Gratübergang vom Hocheck zur Leßhöhe im Alpenvereinsführer halte ich für definitiv falsch:
Einige Felstürmchen, ausgesetzt und nach beiden Seiten über dunkle Felswände abfallend, sind mit Sicherheit schwieriger als I. Daneben sorgte auch noch der böige, starke Wind am Grat für zusätzliche Verschärfung und bei mir für ein mulmiges Gefühl.
Nach einigen erfolglosen Versuchen, einen halbwegs einfachen Weg zu finden, habe ich mich entschieden, wieder am Anstiegsweg ins Tal zurück zu wandern und die geplante Tour auf die Leßhöhe am Nachmittag eben noch einmal ganz von vorne im Tal zu beginnen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Fortsetzung folgt ...
Nachdem das Hocheck eher selten besucht wird (heuer vor mir erst 2 Gipfelbucheinträge) und auch nicht sonderlich üppige Beschreibungen im Internet anzufinden sind, werde ich den Bericht etwas ausführlicher gestalten.
Anreise über Mariapfarr und Kraischaberg nach Norden bis zum Schranken ins Lignitztal (ca. 1.390). Im Bereich des Schrankens gibt es einige Autoabstellmöglichkeiten.
Der Aufstieg
Bei frischen +5°C folgte ich der Schotterstraße an Zehnerhütte und Kocherhütte vorbei über den nur mäßig ansteigenden Almboden bis zu den Hinteren Lignitzalmen.
DSC05622_Lignitzalmen.jpg
Am Fahrverbot vorbei, das ab hier auch für den Tälerbus und Radfahrer gilt, geht es noch etwa 800 bis 900 Meter am ebenen Talboden Richtung Lignitzsee, bis man auf eine weiße Hinweistafel trifft, die den Weg Richtung Hocheck nach rechts (Osten) in den Wald hinein anzeigt.
DSC05627_Wegweiser.jpg
Im Wald, passiere ich einen noch immer vorhandenen Lawinenkegel mit allerlei “Gerümpel” in seinem Umfeld, ehe ich über eine größere strauchbewachsene Lichtung eine zunehmend aufsteilende und sich nach oben hin verjüngende Grasrinne erreiche. Das nicht immer deutlich ausnehmbare Steiglein (Markierungen auf den rechts begrenzenden Felsen) windet sich sehr steil bergan.
Blick über die Steilleiten zurück
DSC05643_Steilleitn.jpg
Am oberen Grabenende verläßt man diesen nach links - noch immer sehr steil und mitunter erdig-rutschig.
Etwas gemächlicher wird das Gelände erst oberhalb der Baumgrenze bei ca. 2.000 Meter Höhe. Die Markierungen sind nicht unbedingt üppig angelegt, aber für den erfahrenen Bergwanderer auf jeden Fall ausreichend - und einem Wandereinsteiger würde ich das Hocheck ohnehin nicht empfehlen.
Neben den üblichen Rot-Weiß-Rot-Kennzeichnungen gibt es auch jede Menge hilfreicher Stoamandln, dessen Errichter bzw. Erneuerer (herzlichen Dank an dieser Stelle) sich am 17.05. als erster Besteiger im Jahre 2009 ins Gipfelbuch am Hocheck eintragen konnte.
Bei einer Höhe von ca. 2.300 Meter bin ich zu übereifrig und steige zu hoch auf. Der Steig zieht hier aber nach links zu einem tiefen, markanten und noch immer schneeführenden Graben hinüber. Rechts der Schneerinne zieht das Steiglein über felsige Rippen und grasdurchsetzte, erdige Steilhänge. Bei Trittsicherheit und trockenen Verhältnissen bei entsprechend konzentriert gesetzten Schritten aber kein gröberes Problem.
DSC05682_Graben.jpg
Bis zum Grat hinauf bewege ich mich westseitenbedingt immer im Schatten. Mit zunehmender Höhe wird auch der Wind stärker und es ist recht frisch, während der gegenüberliegende Hundsteinkamm schon lange Zeit in der Sonne liegt.
DSC05649_Hundsteinkamm.jpg
Schließlich erreiche ich über den schottrigen Steig eine unscheinbare kleine Einschartung, wenige Meter südlich unterhalb des Gipfelkreuzes. Über den stachelgrasbewehrten Rücken gelangt man auf den höchsten, sehr aussichtsreichen Punkt.
DSC05708_Gipfelkreuz.jpg
Neben dem höchsten (Hochgolling) überblickt man von hier auch einige der markantesten (Kasereck) Gipfelerhebungen der Schladminger Tauern.
Hochgolling
DSC05750-Hochgolling.jpg
Kasereck
DSC05743_Kasereck.jpg
Weit im Norden erkennt man das Dachsteingebirge, im Westen grüßt der Großglockner aus den Hohen Tauern herüber. Im Osten überragen Preber und Roteck ihre Gipfelkameraden. Im Süden - jenseits von Mariapfarr und Tamsweg - beginnen die wesentlich sanfteren Nockberge.
Die Aufstiegszeit war um einiges kürzer als veranschlagt. Dennoch kam im böigen Wind am Gipfelkamm keine richtige Jausenstimmung auf und ich wollte möglichst rasch die große Unbekannte hinter mich bringen: Die ausgesetzte Gratwanderung hinüber zur Leßhöhe, wo ich beim Gipfelkreuz einige Wanderer erkennen konnte.
DSC05698-Grat.jpg
Die Schwierigkeitsbewertung für den Gratübergang vom Hocheck zur Leßhöhe im Alpenvereinsführer halte ich für definitiv falsch:
I (Stellen), Blockgrat. Gratlänge etwa 1500 m, 1 1/2 Std. Der Grat wird durchwegs begangen.
Einige Felstürmchen, ausgesetzt und nach beiden Seiten über dunkle Felswände abfallend, sind mit Sicherheit schwieriger als I. Daneben sorgte auch noch der böige, starke Wind am Grat für zusätzliche Verschärfung und bei mir für ein mulmiges Gefühl.
Nach einigen erfolglosen Versuchen, einen halbwegs einfachen Weg zu finden, habe ich mich entschieden, wieder am Anstiegsweg ins Tal zurück zu wandern und die geplante Tour auf die Leßhöhe am Nachmittag eben noch einmal ganz von vorne im Tal zu beginnen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Fortsetzung folgt ...
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