Liebe Freunde des selten begangenen Weges!
Der Wettersturz der vergangenen Tage hat die meisten Besucher aus dem großen Hölllental vertrieben. Dennoch hat die Sonne noch einmal gewonnen und den Schnee weitgehend weggetaut. Natürlich sind die Rinnen naß und gatschig, voll Laub und abgestorbenem Gras. Aber darüber lacht ein stahlblauer Himmel, der Rauhreif verdunstet in der Sonne.
Günstigerweise habe ich ein paar Tage frei, die Interessensgemeinschaft wartet auf neue Beschreibungen und, wie schon erwähnt ist noch dazu das Wetter gut. Also auf in die Wände, alte Steige sind wieder zu begehen und vielleicht weiter zu empfehlen.
Meine Tour von Freitag liegt nun aber wirklich nicht in einem sehr sensiblen Gebiet, im Großen Höllental tummeln sich an schönen Tagen dutzende, manchmal hunderte Wanderer und Bergsteiger. Zudem liegt mein heutiger "Beneschanstieg" in unmittelbarer Nachbarschaft einer viel begangenen markierten Wanderroute.
Ich habe mich deshalb entschlossen, einen ganz normalen Bericht zu schreiben. Wenn jemand aber eine neue Beschreibung der Klobenwildfährte will, kann ich ihm über die IG gern eine zukommen lassen.
Zur Tour:
Die Klobenwildfährte ist eine leichte (1+ bis 2-), brüchige (wie die Klobenwand halt so ist) landschaftlich einmalige Kletterei durch den hinteren Teil der Klobenwand, die vom unteren Hojos Steig abzweigt und in gerader Linie diese große Wand erklettern läßt. Bei trockenem Wetter ist sie durchaus eine Empfehlung wert, sie hat allerdings auch ausgesetzte Stellen, so daß Seilsicherung anzuraten ist, am manchen Stellen zumindest.
Die Beschreibung bei Benesch hat ihre Schwächen, nicht nur, weil die alten Oreintierungbäume schon großteils fehlen, sondern auch, weil der Text teilweise mißverständlich abgefasst ist. Die Beschrebung bei Holl ist, insbesondere für den unteren Teil, wesentlich besser. Benesch ist wieder oben besser. Ich hatte tatsächlich beide Führer mit. An manchen Stellen helfen auch Steigspuren weiter, die sich jedoch leider auch in den Verhauern finden, wie ich aus eigener Erfahrung erzählen kann.
Aber lassen wir ein paar Bilder sprechen.
Noch am Hauptweg. Aber auch den hatte ich heute allein für mich.
Wegweiser unten Hojos.jpg
Hier ergibt sich ein erster Überblick zu meiner Kletterei. Die Route folgt dem Bäumen in der Mitte des Fotos bis hinauf zur markanten Felskanzel.
Klobenwildfährte von unten2.jpg
Dann keuche ich die Schutthalde zum Einstieg des Hojossteiges hinauf. Das ist anstrengend, aber der Blick auf den riesenhaften Turm des Hocke Felix Steiges lenkt mich ab. Uff, dessen Besteigung ist auch schon 28 Jahre her.
Hock Felix Turm.jpg
Von Einstieg geniesst man einen Blick auf die steile Seite der Klobenwildfährte. Allzu viel nach links werde ich heute nicht dürfen.
KWF vom Hojoseinstieg.jpg
Die alte Kette beim Einstieg des Hojossteiges ist ja leider schon abmontiert worden, sie war angeblich noch von den Jägern des Erzherzog Johann montiert worden. Ich habe sie in meiner Jugend noch vorgefunden. Jetzt gibt es aus dieser Zeit nur mehr diesen handgeschmiedeten Stift. Er ist etwa 200 Jahre alt.
Trittstift vom Erzherzog.jpg
Der Frost der letzten Tage hat am Hojossteig tolle herbstliche Farben hervorgebracht.
Herbst am Hojos1.jpg
Rasch erreiche ich die zweite Scharte am Steig, hier ist mein Einstieg. Ich erklettere die kurze Stufe und wende mich vor der hohen Wand im Hintergrund nach rechts auf ein breites Band.
Einstieg zur KWF.jpg
Das Band führt nach rechts aufwärts, ca 30 Meter weit, keinesfalls weiter. Bei der ersten Möglichkeit muß man gerade hinauf und beim Baum linkshaltend über abschüssigen Rasen auf die Grathöhe. Die Stelle ist nicht leicht, vielleicht 2- oder 1+. Durch den nassen Rasen ist das aber nicht ganz ungefährlich. Ich bin ehrlich froh, als ich auf der Gratschulter stehe.
Schlüsselstelle.jpg
Der Absatz liegt sehr idyllisch.
Gratabsatz.jpg
Er bietet einen einmaligen Ausblick in die hintere Loswand.
hintere Loswand1.jpg
In der Sonne ist sogar das Gras trocken. Hier folgt die zweite Rechtsquerung. Über eine Rinne steigt man zu den Bäumen an.
zweite Requerung.jpg
Durch die Bäume geht es weiter nach rechts aufwärts, ich treffe auf eine kleine markante Scharte.
schmale markante Scharte.jpg
Ich folge von ihr einem kurzen Blockgrat aufwärts. Der ist fest und ganz hübsch.
blockgrat.jpg
Beim Baum geht es aber schon wieder nach rechts in die Schlucht. Die läßt sich ganz gut verfolgen, oben klettere ich durch die brüchige Runse auf den Kamm.
erdige Stufe1 nach links zum Grat.jpg
Auf Steigspuren geht es nun unter der sperrenden Wand wieder nach rechts hinauf. Hier nicht nach links klettern!
dritte Requerung.jpg
Es folgt ein echt ungutes Stück, da das Gras in der folgenden Schlucht sehr nass ist. Die Erde ist schwer vom geschmolzenen Schnee. Die Schlucht ist zudem sehr steil. Ich klettere zuerst nach rechts und quere dann heikel nach links aufwärts, indem ich die Griffe an der Felswand nutze und die Schuhe in den Gatsch bohre.
erdige Schlucht zum Kamin.jpg
Ich erreiche einen erdigen Kamin, der ein Gefühl der Sicherheit gibt. Hier der Rückblick auf die unangenehme Querung.
heikle Querung.jpg
Über dem Kamin erreiche ich ein Band, welches nach links zum Grat leitet. Hier ist eine deutliche Steigspur.
Band nach links.jpg
Das Band leitet mich eine gute Seillänge nach links, dann geht es aufwärts durch eine lockere Baumgruppe. Das Gelände wird fühlbar leichter. Plötzlich stehe ich auf einer Stufe mit Blick auf die eingangs erwähnte hohe Felskanzel.
Felskanzel.jpg
Schluß folgt gleich.
Der Wettersturz der vergangenen Tage hat die meisten Besucher aus dem großen Hölllental vertrieben. Dennoch hat die Sonne noch einmal gewonnen und den Schnee weitgehend weggetaut. Natürlich sind die Rinnen naß und gatschig, voll Laub und abgestorbenem Gras. Aber darüber lacht ein stahlblauer Himmel, der Rauhreif verdunstet in der Sonne.
Günstigerweise habe ich ein paar Tage frei, die Interessensgemeinschaft wartet auf neue Beschreibungen und, wie schon erwähnt ist noch dazu das Wetter gut. Also auf in die Wände, alte Steige sind wieder zu begehen und vielleicht weiter zu empfehlen.
Meine Tour von Freitag liegt nun aber wirklich nicht in einem sehr sensiblen Gebiet, im Großen Höllental tummeln sich an schönen Tagen dutzende, manchmal hunderte Wanderer und Bergsteiger. Zudem liegt mein heutiger "Beneschanstieg" in unmittelbarer Nachbarschaft einer viel begangenen markierten Wanderroute.
Ich habe mich deshalb entschlossen, einen ganz normalen Bericht zu schreiben. Wenn jemand aber eine neue Beschreibung der Klobenwildfährte will, kann ich ihm über die IG gern eine zukommen lassen.
Zur Tour:
Die Klobenwildfährte ist eine leichte (1+ bis 2-), brüchige (wie die Klobenwand halt so ist) landschaftlich einmalige Kletterei durch den hinteren Teil der Klobenwand, die vom unteren Hojos Steig abzweigt und in gerader Linie diese große Wand erklettern läßt. Bei trockenem Wetter ist sie durchaus eine Empfehlung wert, sie hat allerdings auch ausgesetzte Stellen, so daß Seilsicherung anzuraten ist, am manchen Stellen zumindest.
Die Beschreibung bei Benesch hat ihre Schwächen, nicht nur, weil die alten Oreintierungbäume schon großteils fehlen, sondern auch, weil der Text teilweise mißverständlich abgefasst ist. Die Beschrebung bei Holl ist, insbesondere für den unteren Teil, wesentlich besser. Benesch ist wieder oben besser. Ich hatte tatsächlich beide Führer mit. An manchen Stellen helfen auch Steigspuren weiter, die sich jedoch leider auch in den Verhauern finden, wie ich aus eigener Erfahrung erzählen kann.
Aber lassen wir ein paar Bilder sprechen.
Noch am Hauptweg. Aber auch den hatte ich heute allein für mich.
Wegweiser unten Hojos.jpg
Hier ergibt sich ein erster Überblick zu meiner Kletterei. Die Route folgt dem Bäumen in der Mitte des Fotos bis hinauf zur markanten Felskanzel.
Klobenwildfährte von unten2.jpg
Dann keuche ich die Schutthalde zum Einstieg des Hojossteiges hinauf. Das ist anstrengend, aber der Blick auf den riesenhaften Turm des Hocke Felix Steiges lenkt mich ab. Uff, dessen Besteigung ist auch schon 28 Jahre her.
Hock Felix Turm.jpg
Von Einstieg geniesst man einen Blick auf die steile Seite der Klobenwildfährte. Allzu viel nach links werde ich heute nicht dürfen.
KWF vom Hojoseinstieg.jpg
Die alte Kette beim Einstieg des Hojossteiges ist ja leider schon abmontiert worden, sie war angeblich noch von den Jägern des Erzherzog Johann montiert worden. Ich habe sie in meiner Jugend noch vorgefunden. Jetzt gibt es aus dieser Zeit nur mehr diesen handgeschmiedeten Stift. Er ist etwa 200 Jahre alt.
Trittstift vom Erzherzog.jpg
Der Frost der letzten Tage hat am Hojossteig tolle herbstliche Farben hervorgebracht.
Herbst am Hojos1.jpg
Rasch erreiche ich die zweite Scharte am Steig, hier ist mein Einstieg. Ich erklettere die kurze Stufe und wende mich vor der hohen Wand im Hintergrund nach rechts auf ein breites Band.
Einstieg zur KWF.jpg
Das Band führt nach rechts aufwärts, ca 30 Meter weit, keinesfalls weiter. Bei der ersten Möglichkeit muß man gerade hinauf und beim Baum linkshaltend über abschüssigen Rasen auf die Grathöhe. Die Stelle ist nicht leicht, vielleicht 2- oder 1+. Durch den nassen Rasen ist das aber nicht ganz ungefährlich. Ich bin ehrlich froh, als ich auf der Gratschulter stehe.
Schlüsselstelle.jpg
Der Absatz liegt sehr idyllisch.
Gratabsatz.jpg
Er bietet einen einmaligen Ausblick in die hintere Loswand.
hintere Loswand1.jpg
In der Sonne ist sogar das Gras trocken. Hier folgt die zweite Rechtsquerung. Über eine Rinne steigt man zu den Bäumen an.
zweite Requerung.jpg
Durch die Bäume geht es weiter nach rechts aufwärts, ich treffe auf eine kleine markante Scharte.
schmale markante Scharte.jpg
Ich folge von ihr einem kurzen Blockgrat aufwärts. Der ist fest und ganz hübsch.
blockgrat.jpg
Beim Baum geht es aber schon wieder nach rechts in die Schlucht. Die läßt sich ganz gut verfolgen, oben klettere ich durch die brüchige Runse auf den Kamm.
erdige Stufe1 nach links zum Grat.jpg
Auf Steigspuren geht es nun unter der sperrenden Wand wieder nach rechts hinauf. Hier nicht nach links klettern!
dritte Requerung.jpg
Es folgt ein echt ungutes Stück, da das Gras in der folgenden Schlucht sehr nass ist. Die Erde ist schwer vom geschmolzenen Schnee. Die Schlucht ist zudem sehr steil. Ich klettere zuerst nach rechts und quere dann heikel nach links aufwärts, indem ich die Griffe an der Felswand nutze und die Schuhe in den Gatsch bohre.
erdige Schlucht zum Kamin.jpg
Ich erreiche einen erdigen Kamin, der ein Gefühl der Sicherheit gibt. Hier der Rückblick auf die unangenehme Querung.
heikle Querung.jpg
Über dem Kamin erreiche ich ein Band, welches nach links zum Grat leitet. Hier ist eine deutliche Steigspur.
Band nach links.jpg
Das Band leitet mich eine gute Seillänge nach links, dann geht es aufwärts durch eine lockere Baumgruppe. Das Gelände wird fühlbar leichter. Plötzlich stehe ich auf einer Stufe mit Blick auf die eingangs erwähnte hohe Felskanzel.
Felskanzel.jpg
Schluß folgt gleich.
Kommentar