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Berg-Drama auf dem Nanga Parbat

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  • Berg-Drama auf dem Nanga Parbat

    Eine Expedition von Salzburger, Tiroler und nö. Heeresbergführern hat am Donnerstag auf dem 8.125 Meter hohen Nanga Parbat eine Rettungsaktion für zwei verunglückte Gruppen von Bergsteigern gestartet. Die Situation ist nach einer Unglücksnacht auf 7.000 Metern kritisch.

    Zwei Deutsche vermisst
    Das Team der Heeresbergführer wird versuchen, die Mitglieder der zwei anderen Expeditionen zu retten. Eine stammt aus Österreich und die andere aus Sachsen. In der vergangenen Nacht hat sich oberhalb von 7.000 Metern auf dem Nanga Parbat ein Drama abgespielt.

    Momentan ist kein tödlicher Unfall für einen Österreicher auf dem Nanga Parbat bestätigt. Zwei deutsche Höhenbergsteiger werden aber vermisst, einer soll über die Mummery-Rippe nachts abgestürzt sein. Der andere wollte ihm helfen und soll jedoch weit abseits der versicherten Route mittlerweile schwer erschöpft liegen und für Helfer kaum noch erreichbar sein. Drei Österreicher sowie vier andere Sachsen kämpfen nun in großer Höhe gegen möglicherweise sehr schwere Erschöpfung. Sie sind im Abstieg begriffen.

    Die Österreicher im Gefahrenbereich
    Von der österreichischen Expedition sind noch ein Gendarmerie-Bergführer aus Kufstein (Tirol), einer aus Puchberg (Niederösterreich) und ein Bergretter aus Krimml (Pinzgau) noch im Gefahrenbereich. Sie haben bei einem Notbiwak unter freiem Himmel in der vergangenen Nacht möglicherweise auch Erfrierungen erlitten.

    Dritte Expedition startet heute Rettungsaktionen
    Es ist noch eine dritte Expedition auf dem Nanga Parbat unterwegs: Bergretter und Heeres-Bergführer aus Salzburg, Tirol, Niederösterreich und Steiermark. Sie wollen nun den Verunglückten bestmöglich helfen. Die Heeresbergführer müssen jedoch aus dem Basislager in 4.100 Metern Seehöhe, wo sie am Donnerstag Proviant und Material geholt haben, deshalb jetzt so schnell wie möglich in das Lager 1 in 4.900 Metern auf.

    Von dort aus würden sie versuchen, ihr schon bestehendes Lager 3 in 6.700 Metern und die Verunglückten zu erreichen, sagt Expeditionsleiter Sepp Delmarco: "Wir steigen am Freitag, wenn's geht, Richtung zwei und drei auf, sodass wir den Leuten, die herunterkommen, helfen können und sie entlang der versicherten Route herunterbekommen."

    "Werden unser Bestes versuchen"
    All jenen, die noch weiter oben im Lager vier sind, könnten die Heeresbergführer nicht mehr helfen, ergänzt Delmarco: "Wenn die nicht selber gehen können, können wir vermutlich auch nicht viel machen. Wir werden unser Bestes versuchen, haben alle unsere Ziele hintan gesteckt und versuchen, dass wir das Beste für die Leute herausholen können."

    Für die zwei vermissten Deutschen seien die Aussichten sehr schlecht. Einer ist abgestürzt, ein zweiter wollte ihm folgen: "Ob er das schafft - alles ist möglich. Denen können wir nicht helfen - das ist abseits der versicherten Route." Die Heeresbergführer haben ihre Route fast durchgehend mit Fixseilen gesichert.

    Beide Gruppen haben Gipfel erreicht
    Die zwei verunglückten Gruppen haben in der Nacht um 22.00 Uhr den Gipfel des Nanga Parbat erreicht. Sie mussten beim Aufstieg durch hüfthohen Schnee gehen und waren deshalb verspätet.

    Normalerweise müssten die Bergsteiger gegen 14.00 Uhr vom Gipfel weggehen, um noch rechtzeitig ins Lager zurückzukommen.

    Auf dieser Route, der Diamir-Route, ist Reinhold Messners Bruder Günther vor etwa 34 Jahren tödlich verunglückt.

    Quelle: orf.at
    Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

  • #2
    hm, das ist wirklich tragisch, mal sehen was sich noch gibt. Meines wissens ist zur Zeit nur eine Expedition aus Sachsten unterwegs am Nanga Parbat, auf deren Seite ist z. Zt. noch nichts von dem Unglück zu lesen: http://www.alpinclub.com/np04_chronik.html


    Werden wir das Thema mal weiter verfolgen. Hoffentlich kommen möglichst viele zumindest mit dem Leben davon
    Bergsteiger aus Leidenschaft.


    "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


    Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

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    • #3
      tragische sache,

      auf der homepage der sachsen, ist auf der letzten Eintragung vom 29.6. aber auch von 4 Österreichern die Rede, die gemeinsam den Gipfel bezwingen wollten

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      • #4
        SEPP BACHMAIR - Bergführer und Bergretter aus Krimml

        - hier mit mir auf den Schliefertürmen unterwegs -
        und zwei weitere österr. Bergführer haben heute nach dem Gipfel
        und einem Notbiwak auf 7500 m das Lager 4 auf 7000 m erreicht.

        Alles Gute ! Kommt relativ heil wieder herunter !
        Sepp, ich brauch` Dich noch !
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Willy; 02.07.2004, 18:26.
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        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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        • #5
          Der NANGA PARBAT schaut vom Karakorum-Highway fast harmlos aus ! (Juni 1999)

          2001 kam Ralf Dujmovic mit seiner Gruppe gerade noch auf den Gipfel !
          Eine Lawine vernichtete damals Lager 1.
          Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt alle im Basislager.

          Die Verhältnisse im Karakorum werden von Jahr zu Jahr heikler.
          Der Monsun dringt immer stärker bis zu den Achttausendern vor.
          RM ist zuletzt ja auch nicht mehr hinaufgekommen.

          Im Vordergrund mein auf der Rofelewand tödlich verunglückter Freund Günter Hafele, der dereinstens am Nanga Parbat vergeblich gegen die Neuschneemassen angekämpft hat und schließlich umdrehen mußte bzw. (noch) konnte.
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Willy; 02.07.2004, 16:29.
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          Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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          • #6
            Re: Berg-Drama auf dem Nanga Parbat

            Original geschrieben von mitleser
            Beide Gruppen haben Gipfel erreicht
            Die zwei verunglückten Gruppen haben in der Nacht um 22.00 Uhr den Gipfel des Nanga Parbat erreicht. Sie mussten beim Aufstieg durch hüfthohen Schnee gehen und waren deshalb verspätet.

            Normalerweise müssten die Bergsteiger gegen 14.00 Uhr vom Gipfel weggehen, um noch rechtzeitig ins Lager zurückzukommen.
            Quelle: orf.at
            Auch drücke die Daumen, dass es halbwegs gut ausgeht!!!

            Als Berglaie:

            Was hatten die um 22.00 Uhr am Gipfel zu suchen, wenn 14 Uhr die Deadline ist????

            LG
            Schelli
            "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

            "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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            • #7
              Auf den Gasherbrum II geht man üblicher Weise in der Nacht !

              Tagsüber wäre es - bei sonnigem Wetter - viel zu heiß !
              Start auf 7000 m von Hochlager 3 um 20 Uhr.
              Ankunft auf dem Gipfel am nächsten Tag um ca. 9 Uhr !

              Auch Hans Kammerlander ist in der Nacht zum Everest aufgestiegen.

              Und vom Südsattel startet man ja um ca. 24 Uhr.

              Ein Sherpa saß ja schon 24 Stunden am Everest-Gipfel.
              Auch das geht also, wenn das Wetter passt.

              Eine "Deadline" ist etwas Relatives und Willkürliches !

              ( "Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding" - "Rosenkavalier" )

              In Österreich sollte man im August am Nachmittag in Hüttennähe sein !
              Wer macht das aber wirklich ?

              Achttausender wären ja oft gar nicht so schwer zu besteigen.
              Aber bei Schlechtwetter hat man fast keinen Spielraum.

              Letzte Meldung :
              Unsere Österreicher können mit eigenen Kräften ins Basislager absteigen. Es werden nur (leichte) Erfrierungen befürchtet.
              Zuletzt geändert von Willy; 02.07.2004, 18:56.
              TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

              Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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              • #8
                .....und die Deutschen wollten sich von Österreichern nicht helfen lassen, laut Medienberichten.

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                • #9
                  Das stimmt so nicht!

                  Besser dürftens nur wenige wissen:
                  http://www.alpinclub.com/np04_chronik.html

                  Sehr wahrscheinlich ist Günter Jung tot, er ist seit dem Absturz als vermisst gemeldet und alle Suchaktionen der übrigen Mitglieder waren vergeblich so das nach und nach alle übrigen Mitgleider (teilweise nach Notbiwak) im Lager 4 eintrudelten und mittlerweile aus der Gefahrenzone sind (unter 6500m).


                  Wenn ich mir die Berichte so durchlese, scheint mir die Zusammenarbeit eher sehr koordiniert, vernünftig und insgesamt sehr positiv.

                  btw. Wo hast du diese Information her?
                  Bergsteiger aus Leidenschaft.


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                  • #10
                    @ Moritz
                    wurde heute im Fernsehen berichtet , BUNDESLAND HEUTE für
                    Niederösterreich oder Steiermark .

                    Kommentar


                    • #11
                      Original geschrieben von Landleben
                      @ Moritz
                      wurde heute im Fernsehen berichtet , BUNDESLAND HEUTE für
                      Niederösterreich oder Steiermark .
                      Kenne die Sendung nicht Finde den Bericht aber sehr verwunderlich, ähnliche Meldungen habe ich aus keiner anderen Quelle erfahren. Mal davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Team Hilfe abgelehnt hat. Dazu sind sie in meinen Augen zu vernünftig und waren selbst schon zu oft an Rettungsaktionen beteiligt. Das ist kein 0815 Kommerzteam, unter anderem sind Hochkaräter wie Joerg Stingl vertreten!
                      Bergsteiger aus Leidenschaft.


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                      • #12
                        "03.07.04 Zwei Sachsen haben das Basecamp erreicht

                        Am heutigen Tag gegen 10:00 Uhr beginnen alle noch im Lager 3 befindlichen Bergsteiger, also Christian, Max, Jörg und Jens sowie die Österreicher Markus Kronthaler und Josef Bachmair mit dem weiteren Abstieg in Richtung Basecamp.
                        Die Kunstexpedition hat das Basislager heute verlassen, nur Arta, die Ärztin und Peter sind im Basecamp geblieben. Gemeinsam mit den österreichischen Bergsteigern will sie den Absteigenden entgegen gehen und medizinische Hilfe leisten, soweit dies erforderlich ist.
                        Nach einem weiteren Telefonat mit Arta haben wir erfahren, daß Jens und Jörg sowie die 3 Österreicher der Expedition um Markus Kronthaler das Basislager erreicht haben. Die beiden Sachsen sind erst sehr spät eingetroffen. Jörg geht es sehr gut und Jens wird von Arta medizinisch versorgt, sein Zustand ist stabil.
                        Markus und Christian sind mit den Bergsteigern der Österreichischen Heeres-Bergführer-Expedition im Lager 2. Sie werden morgen weiter absteigen. Es geht beiden Sachsen im Wesentlichen gut, nur Markus hat noch Probleme mit kleineren Verletzungen, die er sich bei der Suche nach Günter zugezogen hat.

                        Carsten Beichler
                        Dresden, nach Telefonaten mit dem Basislager am 03.07.2004"

                        Quelle: http://www.alpinclub.com/np04-59.html


                        Sehr erfreulich
                        Bergsteiger aus Leidenschaft.


                        "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


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                        • #13
                          NWZ - Online/ Deutsche Nordwest-Zeitung v. 3. Juli 2004 :

                          Schwere Meinungsverschiedenheiten, offenbar haben die deutschen Bergsteiger eine Zusammenarbeit mit den Bergführern abgelehnt.

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                          • #14
                            da bin ich aber froh, dass sich die meisten retten konnten, besonders da ich zu eingen guten kontakt hatte.

                            daxy
                            Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

                            asti, asti bandar ko bakaro!
                            Langsam, langsam fang den Affen!
                            Indisches Sprichwort

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                            • #15
                              Pressekonferenz - Bericht heute in der TZ

                              www.tirol.com

                              KERNAUSSAGE der Pressekonfrenz :

                              "Erschreckend die Erkenntnis, dass die Fähigkeit zu helfen über 7000 m,
                              vor allem nach einem Gipfelaufstieg, kaum möglich ist."

                              Möglich ist nur ein "Begleiten" und dabei ein (zeitweises) Sichern.

                              Nuptse East (Hans-Kammerlander-Expedition 2003) :
                              Unvergeßlich die Bilder vom höhenkranken ... (Name vergessen),
                              der sich vom Hochlager (6900 m) m ins Basislager hinunterhantelte.
                              Zuletzt geändert von Willy; 06.07.2004, 18:35.
                              TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                              Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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