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Einfach zum Nachdenken

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  • #61
    AW: Einfach zum Nachdenken

    WARUM?
    Es ist so einfach. Es trifft uns umso leichter, je älter wir werden. Denn damit werden wir verletzlicher. Die Erfahrung schützt uns nur bedingt, denn die Bewegungen werden unpräziser, langsamer, ungeschickter, kraftloser. Jeder spürt das. Mit dem Geist ist es ähnlich. Wir würden es spüren, wenn wir es nicht ignorieren wollten.
    Wir könnten logisch/vernünftig reagieren, aber das Loslassen ist unendlich schwieriger, als das Dranbleiben. Es ist so ähnlich wie mit dem Umkehren am Berg.
    Weg von der Clique, vom kleinen Ruhm im Freudeskreis, nicht mehr "dazu" gehören, "nur mehr" ein gewöhnlicher Bergsteiger/Mensch, unbeachtet usw.. Die Angst vor der Frage: was hast du in letzter Zeit gemacht? Die Angst vor der Antwort?
    Was würde uns bleiben? Mehr Zeit wohl, für vernachlässigte Freunde/Partner/Menschen, für interessante Versuche, für etwas Neues/Kreatives, weniger Gefährliches, mehr Zeit vielleicht sogar für die Berge?
    Ich weiß nicht, möglicherweise hat es doch mit Reife zu tun, denn früher hätte ich mir nicht solche Gedanken gemacht. Das erste Mal vielleicht, als ich bereits stürzte und einen sicheren 80 Meter Flug vor Augen hatte, mit dem berühmten Film im Hirn. Und dann, das zweite, dritte Mal, immer alles gut gegangen, wie durch ein Wunder. Und dann, als es die Freunde "erwischte", einen nach dem anderen. Das Begreifen der eigenen Verletzlichkeit, der Sterblichkeit.
    Wenn dir ein (Kletter)Freund erzählt, er hätte nicht alle Finger amputiert, wenn er seiner inneren Stimme gefolgt wäre, und dass er schon in den Jahren zuvor deutliche Warnzeichen für seine (altersbedingte) Verletzlichkeit erhalten hätte ... die er leider ignoriert hat.
    Warum ist das Loslassen so schwer angesichts dieser Tatsachen? Ich fürchte mich schon ein bisschen vor dem Nicht-loslassen können, obwohl ich mich ernsthaft bemühe, leiser zu treten. Das Leben ist ohnehin viel zu kurz.
    Nosce te ipsum!

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    • #62
      AW: Einfach zum Nachdenken

      vielleicht funktioniert es ohne unangebrachte rückmeldungen.
      nachdem mehrere user wirklich sehr nett angefragt haben ob ich nicht
      doch die bilder und den text nochmals reinstellen möchte, nun der
      zweite versuch

      (das zweite foto entstand völlig ungeplant und ungewollt,
      ich legte die kamera auf den boden und daheim sah ich das bild,
      passte irgendwie gut. fand ich
      )


      --------------------------------------------------------------------



      bilder sagen oft mehr als worte.
      heute inmitten einer unberührten wand.
      einsam.
      allein.
      fernab der menschen.
      fern der strassen.
      fern der wege.

      demut am berg.

      wandbuch.jpg


      wandbuch2.jpg


      wandbuch3.jpg
      Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 11.10.2011, 15:06.

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      • #63
        AW: Einfach zum Nachdenken

        Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
        nun der
        zweite versuch
        Danke!
        Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

        Kommentar


        • #64
          AW: Einfach zum Nachdenken

          Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
          bilder sagen oft mehr als worte.
          heute inmitten einer unberührten wand.
          einsam.
          allein.
          fernab der menschen.
          fern der strassen.
          fern der wege.

          demut am berg.
          Wie pivo sinngemäß sagte: "nichts ist schön und gut", aber deine Worte und Bilder sind gut und auch schön.




          Um es mit Bassits Worten zu sagen:

          "Danke."
          Zuletzt geändert von schrutkaBua; 11.10.2011, 15:12.
          ----

          Kommentar


          • #65
            AW: Einfach zum Nachdenken

            Danke Gerolsteiner für deinen Beitrag, schöne Worte, eine würdige Art der Freunde zu gedenken, mein Respekt.
            .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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            • #66
              AW: Einfach zum Nachdenken

              die "Gedanken im Herbst" vom Matthias liessen mich nach den 3 schwarz/weiss bildern von mir suchen.

              roberts frau sagte mir dass er so etwas wie angst davor hatte vergessen zu werden. davor keine spuren hinterlassen zu können. dies sei mit ein grund seiner akribischen liebevollen erschliessungsarbeiten gewesen.

              am einstieg des extremklassikers wurde am 30.september dieses jahres zur erinnerung an die freunde robert und gottfried eine gedenktafel angebracht. wirklich tot ist nur wer vergessen wird.

              ihre letzte route,- "der schöne franz" wurde in memoriam umgetauft auf "the death is not the end". frei nach dem song von bob dylan.

              wenn einer meiner jungs im grazer raum ein match hat so besuche ich meinen freund robert kurz am friedhof in st. veit.

              dort wo wir vor mehr als einem jahr robert auf seinem letzten weg begleitet haben. und ich bin zutiefst davon überzeugt dass ihn seine beiden kinder nie vergessen werden. sich an ihren vater stets gerne erinnern werden.

              wie zuvor schon gesagt: wirklich tot ist nur wer vergessen wird.....
              Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 06.10.2012, 22:39.

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              • #67
                AW: Einfach zum Nachdenken

                Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                ist bergsport mehr als sport? warum tun wir uns das an? das gilt für den normalen bergwanderer gleichermaßen wie für den extremen kletterer und den höhenbergsteiger. gut, der eine geht weniger risiko ein, dennoch, die sinnfrage ist dieselbe: was steht dahinter?
                Sport ist ein Begriff für Bewegungs- und Spielformen die auch als Wettbewerbe ausgeführt werden können. Wenn ich in den Bergen unterwegs bin (egal ob zu Fuß oder per Rad), sehe ich das nicht als Sport. Ich sehe das nicht als Leistung und habe desshalb auch keinen Druck der mich diesbezüglich belastet. Für mich ist es eine Art Entspannung. Ich habe Freude daran. Der Genuss des wanderns, der Kontakt zum Fels jeglicher Art (warm, kalt, naß) die Geräusche der Räder beim biken in unterschiedlichster Form (Schotterwege, Waldboden, Wiesen, Straßen, Wurzelpassagen, durch Lacken durch), das knacken der Äste und knarren der Bäume, das zwitschern der Vögel, das rascheln des Laubes, ab und zu ein warmes oder kaltes Lüftchen verspüren, die verschiedensten Gerüche der Natur (im Wald riecht es ab und zu so gut und auf blühenden Wiesen sowieso), die unzähligen Geräusche die man wahr nimmt, das hinsetzen und rasten nach einer längeren Geh-/Kletter-/Fahrtrzeit, die einsamkeit am Berg (flucht vor den Massen der Stadt), die Faszination und Aussicht am Gipfel, die Freunde am klettern - wandern - biken selbst, das angenehme Gefühl wenn die Sonne die Kleidung erwärmt und sich diese auf der Haut anlegt, die Spannung was hinter der nächsten Anhöhe oder Wand ist, die Farbenspiele in den Wäldern und auf den Wiesen, schöne Wolkenformationen, Tiere die man sehen und beobachten kann, nette Menschen die man trifft und mit denen man sich gut unterhält, an einem schönen Plätzchen zu verweilen und seinen Gedanken nachhängen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, das Jausnen am Berg in mitten einer herrlichen Landschaft, zu spüren wie der Schweiss rinnt und einen ordentlichen Schluck kühler Flüssigkeit zu sich nehmen, Fotos schöner Eindrücke und den Momenten zu machen... das alles ist für mich das größte.
                Es gehört auch dazu sich ein Ziel aus zu suchen und die Tour dort zu planen, überlegen was man alles mit braucht und diese Dinge zusammen suchen oder gar noch zu besorgen, am Vortag den Rucksack Schicht für Schicht zu packen. Das aufstehen in der Früh (obwohl es im Bett doch so gemütlich ist), die Anreise welche teilweise lange dauert, der Start selbst welcher mir die ersten 10-15 Minuten immer mühsam erscheint weil der Gipfel noch so weit weg wirkt und der Weg dorthin doch anstrengend sein wird. hoffen alles eingepackt zu haben. Die erste Steigung und noch müde Beine.
                Nach einer Tour zurück beim Auto ankommen, raus aus den schweren Bergschuhen und nassen Socken, rein in frische Socken und angenehme Schuhe, bequem ins Auto setzen, durchatmen, die Heimfahrt bei angenehmer Musik, den Tag revue passieren lassen, endlich unter die Dusche (im Winter warm im Sommer kalt), das Frischegefühl, die Fotos von der Kamera auf den Laptop zu laden, sie (aus)sortieren und dabei in Erinnerungen schwelgen, sich müde, erschöpft, aber doch zufrieden und glücklich den Tag genossen zu haben ins Bett legen. Nächsten Tag verspürt man vielleicht einen kleinen Muskelkater und denkt sofort wieder an die schönen erlebten Dinge des Gestrigen Tages. Begeistert zeigt man in den folgenden Tagen die schönsten Fotos seinen Freunden und Verwannten.
                Es sind einfach unmengen an Eindrücken (noch viel mehr als ich hier aufgezählt habe) die man an einem Tag am Berg sammeln kann. Die Natur hat so viele schöne Dinge, man muss sie nur wahrnehmen können. Das sind einige Gründe warum ich auf Berge gehe. Es ist immer schön, immer gibt es neue Dinge zu sehen oder zu fühlen. Es gleicht keine Tour der anderen. Auch wenn sich ab und zu negative Situationenen ergeben (Kälte, Müdigkeit, Anstrengung, unpassende Wetterbedingungen, fehlende Motivation ...) das gehört dazu und ist im nachhinein, wenn es wieder besser ist immer herrlich!
                Zuletzt geändert von DieIris; 07.10.2012, 20:16.

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                • #68
                  AW: Einfach zum Nachdenken

                  schön zusammengefasst, iris.

                  für mich kommt noch hinzu: spannendes wetter. da man als berufsmeteorologe zu 99 % der Zeit am Computer sitzt, ist es immer wohltuend, das Wetter 'angreifen' zu können, in dem man am Berg den ganzen Himmel überblicken kann. dazu die interessanten windströmungen an graten, scharten, gipfel, usw...

                  wenn ich es nur wegen den höhenmeter tun würde, könnte ich auch den Leopoldsberg 10x rauf und runterrennen, aber das ist ja nicht sinn der sache. ich mag was erleben, mag die aussicht, mag auch die geselligkeit (der wanderkameraden), und die immer neuen eindrücke, die man beim wandern sammelt. der sportliche aspekt ist ein schöner nebeneffekt...für mich ist es auch die schönste sportart, da ich bewegung, natur, gesellschaft und wetter miteinander verbinden kann.

                  dass man immer neue herausforderungen sucht, liegt m.m. nach in der natur der sache. man muss nur wissen, wo die eigenen grenzen sind, und wie sinnvoll es ist, die grenzen alleine auszuloten. ich bin der hinsicht eher übervorsichtig und gehe an meine grenzen nur gemeinsam...
                  http://www.wetteran.de

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